Lentas
07.05.2005, 07:52 |
Audi - mein A3 endet in der Katastrophe... (langer Text) Thread gesperrt |
-->Servus seit langem wieder einmal,
ich hatte vor etwa 6 Jahren einen neuen Audi A3 gekauft. Nun seit etwa 2 Wochen
steht das Auto. Den gesamten Brief an den Vorstandsvorsitzenden Hrn. Winterkorn möchte ich Euch nicht vorenthalten:
Im Jänner 1999 wurde ich zum stolzen Besitzer eines Audi A3. Ich glaubte ein zuverlässiges, qualitativ hochwertiges und sicheres Fahrzeug zu erwerben.
Kostenpunkt damals: knapp 300.000 öS, also rund 22.000 € mit Finanzierung 26.000 €
Bereits einen Monat nach Übergabe funktionierten sowohl die elektrische Heizung der Türschlosszylinder, als auch die elektrische Heizung der Rückspiegel nicht mehr. Nach etwa 1.5 Jahren quittierte die Bosch Einspritzpumpe den Dienst.
Das Steuergerät für die Innenraumbeleuchtung, die Zentralverriegelung und die Fensterheber ging zwischenzeitlich in Rauch auf, weil der abgerissene Schlauch der Scheibenwaschanlage wiederholt Flüssigkeit in das Steuergerät pumpte.
Dass auch der Luftmengenmesser nach rund 2.5 Jahren aufgrund eines Defektes ausgetauscht werden mußte,
gehört wohl mittlerweile zu den typischen TDI-Problemen. Ganz und gar untypisch für einen Audi BJ. 12/98 erscheint mir aber,
dass Fahrer- und Beifahrerrückspiegel bereits beginnen ihre Spiegelbeschichtung zu verlieren.
An den Rändern dieser Rückspiegel sind in den letzten Monaten immer größer werdende rosa/braune Flecken festzustellen.
Auch sicherheitstechnisch kann ich einen Leckerbissen anbieten:
Vor rund 3 Jahren führte ein defektes Motorrelais bei Tempo 130 auf der Autobahn zu einem sofortigen Ausfall von Motor, Servo- und Unterdrucksystem. Dass man ein Auto in diesem Zustand nur schwer zum Stehen
bringen kann, erscheint klar - meine Frau und beide Kinder kamen mit dem Schrecken davon.
Das Schlimmste ereignete sich aber vor wenigen Tagen. Mehr als 6 Jahre nach der Auslieferung reißt bei einer Autobahnfahrt die linke Motoraufhängung, der Motor rutscht daraufhin in den Motorraum nach links unten und blockiert damit den Zahnriemen inklusive Motorsteuerung. Ein kapitaler Motorschaden ist die Folge.
Nun - nach 6 Jahren und 123.000 Kilometern - das Auto ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Das Auto wurde nie besonders beansprucht, besonders defensiv gefahren und war auch nie in Unfälle verwickelt. Natürlich wurde Services fast zur Gänze von Audi Vertragswerkstätten durchgeführt.
Fazit:
Die Qualität dieses Fahrzeuges ist m. E. unter jeder Kritik. Jedes Ostblockfahrzeug (Lada) hat hier solidere Ware anzubieten. Besonders dreist erscheint mir das Angebot des hiesigen Audi-Händlers (in Niederösterreich), eine
Schätzung des Autos durchzuführen und mir mit dem Restwert ggf. ein Angebot über ein weiteres Fahrzeug der VW-Audi Familie zu erstellen.
Bei einem Zeitwert von rund 7.000.- € und geschätzten Reperaturkosten von 6.000.- € könnte man fast an Keilermentalitäten denken. Diese Selbstsicherheit, dass ein Kunde mit diesen Erlebnissen sofort wieder ein Auto Ihres Konzerns erwerben würde, ist schon erstaunlich.
Da VW / Audi in der Vergangenheit nicht mit kulanten Lösungen geglänzt hatte, erwarte ich mir keine Reaktion auf diese Schilderung des Sachverhaltes. Vielmehr sollen diese Zeilen eine Warnung an alle jene sein, die sich mit dem Gedanken tragen einen Audi A3 oder ein anderes Fahrzeug aus dieser Familie zu erwerben. Meine Enttäuschung und Wut sind grenzenlos....
Da ich heftigst im Internet mit einer"Sachverhaltsdarstellung" begonnen hatte und auch darauf hingewiesen habe, dass ich als Vertreter einer schreibenden Zunft meinen Mund nicht halten werde, musste man auf eine Reaktion nicht lange warten.
Die von mir gebetenen Konsumentenschützer erhielten folgende Antwort von Audi:
wir haben die Kundenreklamation (Kunde xxxxxxx) erhalten und sind gerade dabei den Sachverhalt im Detail zu prüfen. Bis dato haben wir das Fahrzeug durch unseren Gebietsleiter überprüfen lassen und dabei festgestellt, dass das Fahrzeug im April 2002 bei km 74.790 das letzte mal in einer autorisierten Audi Fachwerkstätte serviciert wurde. Auch der vorgeschriebene Zahnriemenwechsel bei 120.000 km wurde nicht durchgeführt. Weiters wurden Spuren, welche auf einen Unfall hindeuten festgestellt, eine genauere Anaylse dazu kann jedoch nur durch Zerlegarbeiten festgestellt werden. Wir werden diesen Fall weiter prüfen und sie diesbezüglich auf dem Laufenden halten.
mit freundlichen Grüßen
PORSCHE AUSTRIA GESMBH & CO SALZBURG
tja, und nachdem mir bei so einer Mail ziemlich die Galle hochging, wurde folgende Mail an den österreichischen Generalimporteur zurückgeschickt (natürlich cc: wieder an den Vorstandsvorsitzenden):
Geehrte Herren,
es war mir klar, dass sich Audi am Kunden"abputzen" würde. Frech, lieber Herr xxxxx, frech ist es,
wenn Sie die Schuld an einem"Montagsauto" an den Kunden delegieren.
Ohne genau in meinem Serviceplan nachzuschauen: Der letzte Service wurde etwa im Herbst 2004 durchgeführt.
Und zwar vom ehemaligen Werkstattleiter der Fa. xxxxx, der sich in Sachen Audi sicherlich bestens auskennt. Er hat auch die undichten Bremsschläuche an der Vorderachse entdeckt und in Folge erneuert.
Übrigens ein Punkt, den ich in der Historie dieses Autos vergessen hatte. Dass Sie einen Parkschaden als Unfall hochstilisieren zeugt vom Niveau, mit dem hier Kunden serviciert werden. Bezüglich Zahnriemenwechsel kann ich Ihnen mitteilen,
dass Weilguni in Wien bei 60.000 km einen Zahnriemenwechsel auf Kulanz durchführte und mir damals mitgeteilt
hatte, dass der nächste Wechsel erst wieder nach 90.000 km fällig werden würde.
Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen. Die Darstellung des Sachverhaltes im Medium Internet hat erst begonnen. Vom Recht der freien Meinungsäußerung werde ich intensiv Gebrauch machen. Getrübt wird dieser Genuss einzig durch die Tatsache, dass ich nach meiner Hochzeit am kommenden Freitag
eigentlich mit dem Audi A3 in die Flitterwochen entschwinden wollte. Doch das frischgebackene Journalistenehepaar wird sich hier bei Denzel in Wien einen koreanischen Tucson leihen, der immerhin 6 Jahre Garantie auf Durchrostung anbietet...
Besten Gruß
[b]
Fazit: Da es hier mit Sicherheit zu keiner kulanten Lösung kommen wird schreibe ich einen wirtschaftlichen Totalschaden nach 6 Jahren bzw. 123.000 km. Das macht im Jahr exkl. Wartung und Betriebskosten rund 4.000€
Erschreckend war für mich tatsächlich die Qualität des Autos, der (P)Opel meine
Frau hatte damals beim Kauf des neuen A3 schon Rostflecken und fährt ohne gröbere Probleme immer noch...
Schönen Gruß aus Wien
Lentas
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Wassermann
07.05.2005, 09:21
@ Lentas
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Lächle... |
-->>[i]Im Jänner 1999 wurde ich zum stolzen Besitzer eines Audi A3. Ich glaubte ein zuverlässiges, qualitativ hochwertiges und sicheres Fahrzeug zu erwerben.
>Kostenpunkt damals: knapp 300.000 öS, also rund 22.000 € mit Finanzierung 26.000 €
Bedenke, Du hast technisch einen VW Golf gekauft!
>Bereits einen Monat nach Übergabe funktionierten sowohl die elektrische Heizung der Türschlosszylinder, als auch die elektrische Heizung der Rückspiegel nicht mehr.
Bekannt, haben 2/3 aller Fahrzeuge aus 1998/1999, eigentlich hätten auch die Türschlösser kaputtgehen müssen (gehen dann nicht mehr auf).
Nach etwa 1.5 Jahren quittierte die Bosch Einspritzpumpe den Dienst.
ca 10% der mir bekannten Fahrzeuge, ist aber eher untypisch. Kann mit der Kraftstoffentschwefelung zusammenhängen. Der Schwefel schmiert - ohne Schwefel schlechte Schmierung.
>Das Steuergerät für die Innenraumbeleuchtung, die Zentralverriegelung und die Fensterheber ging zwischenzeitlich in Rauch auf, weil der abgerissene Schlauch der Scheibenwaschanlage wiederholt Flüssigkeit in das Steuergerät pumpte.
Falsch verlegter Schlauch.
>Dass auch der Luftmengenmesser nach rund 2.5 Jahren aufgrund eines Defektes ausgetauscht werden mußte,
>gehört wohl mittlerweile zu den typischen TDI-Problemen.
Ja, ist mittlerweile aber Geschichte, da ein neuer HFM-Sensor entwickelt wurde.
Kostet mittlerweile nur noch schmale 70€ statt wie früher 250€.
Ganz und gar untypisch für einen Audi BJ. 12/98 erscheint mir aber,
>dass Fahrer- und Beifahrerrückspiegel bereits beginnen ihre Spiegelbeschichtung zu verlieren.
Dochdoch, ist ganz normal. Lösung: Stahlgruber, neues Spiegelglas für 10€ kaufen.
>An den Rändern dieser Rückspiegel sind in den letzten Monaten immer größer werdende rosa/braune Flecken festzustellen.
Lopez-Effekt+Heizung (unterschiefliche Wärmeausdehung des Spiegelglases mit der fest vergossenen Heizung). Die einzigen VW-Spiegel in der Familie, die das nicht haben, sind die unbeheizten 18 Jahre alten meines Bruders
>Auch sicherheitstechnisch kann ich einen Leckerbissen anbieten:
>Vor rund 3 Jahren führte ein defektes Motorrelais bei Tempo 130 auf der Autobahn zu einem sofortigen Ausfall von Motor, Servo- und Unterdrucksystem. Dass man ein Auto in diesem Zustand nur schwer zum Stehen
>bringen kann, erscheint klar - meine Frau und beide Kinder kamen mit dem Schrecken davon.
Das Stromversorgungsrelais für die Sensoren/Aktoren ist ein bekanntes Problem. Haben fast alle mir bekannten TDIs. Das Original-Relais ist made in Tunisia (Wohl von irgendwelchen Beduinen handgewickelt). Leider wurde es nur bei akutem Defekt getauscht. Ich habe es allen Bekannten getauscht denen die 15€ nicht zuviel Geld waren. Solange du den Wagen nicht(!) auskuppelst, funktioniert die Unterdruckpumpe und die Servopumpe weiter, Du verlierst halt den Schwung schneller.
>Das Schlimmste ereignete sich aber vor wenigen Tagen. Mehr als 6 Jahre nach der Auslieferung reißt bei einer Autobahnfahrt die linke Motoraufhängung, der Motor rutscht daraufhin in den Motorraum nach links unten und blockiert damit den Zahnriemen inklusive Motorsteuerung. Ein kapitaler Motorschaden ist die Folge.
>Nun - nach 6 Jahren und 123.000 Kilometern - das Auto ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Tja, das ist das Ergebnis der Pendelaufhängung. Früher (tm) war Motor+Getriebe statisch bestimmt an 3 Punkten nach unten abgestützt. Vorne Mittig, Hinten radseitig bei Motor und Getriebe. Wenn un ein Lager den Geit aufgab, setzte sich der Motor etwas, konnte aber nicht aus seiner Position heraus. Aus"Komfortgründen" hängt er jetzt in etwa 15cm vor der Vorderachse in Radhöhe wie ein Pendel. Nur am linken und rechten Holm aufgehangen. Wenn man den Zahnriemen wechseln will, muss man soweit ich mich erinnere das Motorlager ausbauen. Hinterher muss das ganze wieder spannungsfrei montiert werden und die M/G-Einheit wieder zentriert werden, sonst gibts Mus, wie in deinem Fall.
>Bei einem Zeitwert von rund 7.000.- € und geschätzten Reperaturkosten von 6.000.- € könnte man fast an Keilermentalitäten denken.
Den ganzen Ärger über VW/Audi/Porsche hab ich mal gelöscht. Kann ich verstehen, hab meinen Papierkrig mit dem VZ nordwest und der VW-Zentrale noch irgendwo.
Reparaturkosten: Das Problem der Reparaturkosten schaut deshalb so grausam aus, da VW-Betriebe a) keine Teile fremd zukaufen dürfen und b) sie Garantie geben müssen.
Bei dem klassischen VW-TDi mit 1,9l stehen die Ventile genau senkrecht im Kopf.
Daher ist oft der Kopf noch in Ordnung, nur Ventile und NW sind Brei.
Reparaturvorschlag: Kopf runter. Wenn die Kolben keine Sichtbaren Macken haben Neue Ventile, Hydros, evtl. Nockenwelle. Zahnriemen neu ist klar. Neues Motorlager, dann im Stand beide (!) Lager oben öffnen und den Motor kräftig schütteln und ausmitteln.
Dauert 1 Tag und kostet 300€ Material. Wenn Du keine Lust drauf hast, für 1k€ nehm ich das Wrack:)
Die üblichen Macken hast Du schon hinter Dir, es kann nur noch besser werden:)
Schreib mal die Adresse des Autoforums hier rein, das wird sonst zu o.T.
-roland
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Christian
07.05.2005, 10:21
@ Lentas
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Re: Audi - sehr schön kreativ |
-->Danke für dieses nette Beispiel. Ich finde es immer wieder interessant, auf welche Ideen Verbraucher kommen, wenn sie ihre Rechte, die ihrer Meinung nach gegenüber dem Hersteller bestehen, durchsetzen möchten.
Gerade im Bereich der Automobilindustrie dürfte mittlerweile klar sein, dass mit Kulanz nur zu rechnen ist, wenn auch der richtige Name auf dem Schild der das Fahrzeug wartenden Werkstatt steht. Wer seine Inspektionen bei den einschlägigen (und mittlerweise oft nur vermeintlich preiswerteren) Werkstattketten oder sogar beim Hiterhofschrauber erledigen lässt, muss sich nicht besonders wundern, wenn der Hersteller bei späteren Kulanzanfragen abwinkt.
Ein sechs Jahre altes Auto mit 125000 Kilometern auf der Uhr stellt sich übrigens seit Einführung der Gewährleistungspflicht für Gebrauchtwaren in Deutschland auch kein Händler mehr auf den Hof. So etwas geht (fast) nur noch in den Export.
Mir persönlich ist es übrigens immer wieder peinlich, wenn Kollegen von mir in derartigen Situationen versuchen, von ihrem Journalistendasein profitieren zu wollen, indem sie darauf hinweisen, dass sie zur schreibenden Zunft gehören und alles schonungslos aufdecken und öffentlich machen wollen. Es ist ganz erstaunlich, wie viel Energie dann aufgewendet wird, weil es um die eigene Brieftasche geht - und oft auch um Fälle, in denen Unbeteiligte auf Grund der Ausgangssituation nur verständnislos den Kopf schütteln.
Aber es muss ja schließlich seinen Grund haben, warum wir Schreiber kein allzu gutes Image in der Ã-ffentlichkeit haben. Da kann man für den Familienausflug in den Zoo auch schon mal den Presseausweis zücken, nicht wahr? Ist der Ruf erst einmal ruiniert...
Beste Grüße, Christian
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Lentas
07.05.2005, 10:27
@ Wassermann
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links... |
-->servus roland,
zunächst danke für die profunden ausführungen. derart genau beschrieben hat
mir das problem noch niemand.
ich habe diese punkte schon in einigen foren beschrieben, es sind mittlerweile soviele, dass ich den überblick verloren habe ;-)
über kurz oder lang werde ich wohl eine subdomain auf http://www.lentas.org einrichten und den herrschaften von audi einmal pro woche einen updatelink schicken ;-)
schick mir bitte deinen kontakt an admin@lentas.org, von da an können wir weiter kommunizieren.
anbei noch die gewünschten links der foren, wo dieses problem behandelt wird.
herzlichen gruß
lentas
http://www.diemucha.at/message/message.php?message=010065&ref=%2Fmessage%2Fcatindex.php%3Fcategory%3D8
http://www.diemucha.at/message/message.php?message=010066&ref=%2Fmessage%2Fcatindex.php%3Fcategory%3D8
http://www.a3-freunde.de/forum/thread.php?id=49344&tmp=0
http://www.audi-speed.de/viewtopic.php?p=35069
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Lentas
07.05.2005, 10:35
@ Christian
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Christian unwidersprochen! |
-->Ich darf mich dieser Meinung anschließen und nur darauf verweisen, dass ich dieses Gebahren das erste Mal an den Tag lege. Es gibt keinen Presseausweis, keine sonstigen Zuckerl, die ich mir herausgenommen hätte.
In diesem Fall ist es aber eine ohnmächtige Wut, die mich zu diesem Verhalten
treibt.
Darüberhinaus kenne ich genau den verwässerten Journalismus, der Kollegen in dieses sabbernde, säuselnde"...der neue tolle Audi A4..." etc treibt, weil
das neueste Flaggschiff für eine Woche gefahren werden kann oder für einen kräftigen Discount erworben wird.
Advertorial oder wie sie sonst noch heißen, die neuen Formen der Werbung...
Es ist zum K..... Der kritische, investigative (wenn auch in diesem Fall zum Selbstzweck) und ehrliche Journalismus ist tot.
Danke für den Rüffel, ich reiß mich wieder am Riemen.
Besten Gruß
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Euklid
07.05.2005, 11:00
@ Lentas
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Super Postings von lentas und roland |
-->Prima Diskussionsebene die direkt zu den Problemen führt und auch mit Deutschland-bashing überhaupt nichts zu tun hat.
Meine Schimpfkanonade soll dazu führen daß wieder erstklassige Ware produziert wird und keine Neuware die erst mal teuer durchrepariert werden muß.
Dann werden deutsche Produkte auch wieder den Ruf haben den sie mal hatten.
Der von Taktiker so hoch gepriesene Export-Weltmeisterl ist nämlich nichts anderes als der Import aus Osteuropa nach Deutschland der anschließend mit Labeln aus Germany in alle Welt als Export verfrachtet wird.Natürlich ist die Rendite dadurch etwas höher.Aber die Folgen davon werden erst später zu spüren sein.
Was momentan an Rufzerstörung von deutschen Produkten geleistet wird, durch die hochgelobten Manager selbst ausgelöst,wird nur sehr schwierig wieder rückgängig gemacht werden können.
Gruß Euklid
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Nachfrager
07.05.2005, 12:06
@ Christian
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Mazda 626, 8 Jahre alt, 125.000 km gelaufen, 1 Jahr Garantie + ams |
-->"Ein sechs Jahre altes Auto mit 125000 Kilometern auf der Uhr stellt sich übrigens seit Einführung der Gewährleistungspflicht für Gebrauchtwaren in Deutschland auch kein Händler mehr auf den Hof. So etwas geht (fast) nur noch in den Export."
Als ich letztes Jahr meinen Wagen geschrottet habe und extrem kurzfristig eine preiswerte Alternative brauchte, habe ich diesen Mazda bei einem Hondahändler gekauft.
Mittlerweile 20.000km - ohne jedes Problem und mit knapp 8 Litern Normalbenzin auf 100km (2 Liter Maschine, 115 PS).
Ich gebe allerdings zu, dass ich keinen VW/Audi ect. dieses Alters gekauft hätte, alleine schon aufgrund der gängigen Tachomanipulationen.
"Ist der Ruf erst einmal ruiniert..."
Wenn Du Dich richtig für Deine Zunft schämen willst, abonniere mal die"auto, motor und sport".
Ich bekomme diese VW/Audi/BMW/Mercedes-Jubelgazette beruflich - es treibt einem die Schamesröte ins Gesicht, was da unter"Journalismus" läuft.
Gruß
Nachfrager
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Turon
07.05.2005, 12:29
@ Euklid
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Nein euklid, Du täuschst Dich |
-->Volkswagen setzte sehr viel auf Technik und Elektronik sorgte aber nicht
für ausreichende Kühlung, mit Plastikqualität und Metalqualität der Werkstoffe
aus Osteuropa hat das überhaupt nichts zu tun.
Bedenke: mittlerweile haben zum Beispiel Polen E.ON Strom, Thyssen Stahl,
und Leistungszwang da würde ein gewöhnlicher Tariflohndeutscher selbst ganz schön blaß werden.
Wenn Du defekte Ã-lwannen von VW meinst: diese entstehen direkt in Deutschland
bei VW. So als Beispiel. Imho hat das aber nicht das geringste, mit schwacher Leistungsbereitschaft: wenn die Ã-lwanne gepresst wird, wird das Blech derart
gezogen, daß am Ende die Ã-lwannewand nicht dicker als 0,2 mm sein durfte.
Ansonsten:
Phillips besitzt in Pila/Schneidemühl eine"Fabrik" die sie zum Verladehafen nutzt. Es kommt aus China ein Transport an, die Glühbirnen werden ausgepackt,
und in Kartons Namens Made in Poland umverpackt.
Wenn Phillips es so macht, dann macht es ganz sicher auch VW - den DaimlerChrysler tat genau die selbe Scheiße mittlerweile in Jahre 1997 mittels Heller. Dort kamen aus Italien zahlreiche Leuchten, Plastikteile usw, zum Mercedes und wurden einfach nur umverpackt.
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Und heute? Heute macht Europa nur Umverpackungsjobs. Das was China produziert packen wir jeweils um. [b]Und die chinesischen Waren sind wirklich Ramsch ohne jedweden Wert. Wir sollten den Chinesen langsam suggerieren, daß sie eigene Gewerkschaften brauchen und vor allem Lohnerhöhungen und geregelte Arbeitszeiten.
Gruß
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ottoasta
07.05.2005, 12:56
@ Lentas
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Re: scheib das mal unter www.motor-talk.de Link unten....da habe ich.. |
-->...mal die Sachen von Mercedes M-Klasse geschrieben, mit vielen anderen Postings zusammen und habe dann dem Herrn Schrempp den Schriftwechsel mit Garantie und Kulanz geschickt, zusammen mit den Auszügen aus dem Forum, mit Link!
Da habe ich aber in ein Wespennest gestochen. Die waren stinksauer darauf. Immerhin hat sein Vorzimmerhiwi zurückgeschrieben!
Gruss
Otto
<ul> ~ hier lang!</ul>
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Christian
07.05.2005, 14:05
@ Lentas
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Re: Christian unwidersprochen! |
-->Hallo Lentas,
ich habe über Jahre im Bereich Motor-/Autojournalismus gearbeitet - und mache das zu einem gewissen Teil auch heute noch. Vor drei Jahren habe ich allerdings aufgehört, Einladungen zu Neuvorstellungen wahrzunehmen. Zwei bis drei Tage wirst du per Flieger an einen möglichst angenehmen Ort (Spanien, Portugal, Canaren) gekarrt und in einem exklusiven Hotel untergebracht, bekommst feinste Spezereien zu schnabulieren und hinterher ein Tütchen mit einem netten Giveaway. Ach so, vergessen: Auto wird natürlich auch gefahren. Irgendwann kannst du es einfach nicht mehr ertragen. Zumal unter diesen Bedingungen immer der gleiche Text herauskommt - herauskommen muss.
Die Klientel von Kollegen, die sich mit Inbrunst Autojournalist nennt, ist eine eingeschworene Clique von Endvierzigern bis Mittsiebzigern. Mittsiebziger? Jawoll! Denn wer erst einmal lieben gelernt hat, auf Herstellerkosten eine Hotelbar leerzusaufen (und da war immer Champagner etc. bei) und wer über Jahrzehnte fein das geschrieben hat, was die Hersteller erwartet haben, der wird auch später nicht vergessen und darf sich als Rentner dann freier Autojournalist nennen und weiter ein bisschen von den Früchten der Industrie naschen.
Das Interessanteste an diesen Autovorstellungen ist folgender Aspekt: Die Konzerne machen den Journalisten das Leben nicht nur so angenehm wie möglich, sondern haben auch einen sehr subtilen Weg gefunden, eine Art attraktives Handgeld zu zahlen. Jeder Teilnehmer dieser Präsentationen kann nämlich mit dem Hersteller, der eingeladen hat, zusätzlich Fahrgeld abrechnen (zum Beispiel mit dem eigenen Fahrzeug zum Flughafen usw.). Der Kreativität sind dabei oft keine Grenzen gesetzt. Dieses Fahrgeld gilt für angestellte wie freie Redakteure gleichermaßen und stellt einen nicht zu unterschätzenden Anreiz dar.
Ähnliches gäbe es auch aus dem Bereich Reisejournalismus zu berichten. Aber ich lass es hierbei jetzt mal gut sein.
Beste Grüße, Christian
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Lentas
07.05.2005, 14:17
@ ottoasta
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danke für den link - dort kommt das thema in den nächsten tagen hin... (owt) (o.Text) |
-->
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Euklid
07.05.2005, 14:49
@ Turon
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Hallo Turon ich glaube Du hast mich falsch verstanden |
-->Daß die Osteuropäer schlechter arbeiten steht nicht in meinem Posting
Wenn Qualität nicht gewollt ist spielt es überhaupt keine Rolle wo zusammengeflickt wird.
Murks und hoher Preis schließen sich in der Regel genauso aus wie Höchstqualität zu Billigpreisen.
Die richtige Mischung bestimmt das Preisleistungsverhältnis und nicht die Synergietheorie eines Schrempp um die Profitrate anzuheben.
Er hat die Profitrate wegen ungenügender Qualität nach unten getrieben und selbst sein Nachfolger wird Schwierigkeiten haben dies wieder in Orednung zu bringen.
Er hat seinem Nachfolger ein faules Ei ins Nest gelegt und gleichzeitig auch noch eine schlechte Finanzlage wegen fehlenden Nachfragern.
Bei solchen Leistungen gilt kurioserweise das sonst vehement vertretene Leistungsprinzip ganz offenbar nicht mehr.Je grausamer die Leistung desto höher das Gehalt.
Gruß Euklid
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Turon
07.05.2005, 18:49
@ Euklid
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Einen Grund kann ich Dir nennen |
-->>Daß die Osteuropäer schlechter arbeiten steht nicht in meinem Posting > [img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
>Wenn Qualität nicht gewollt ist spielt es überhaupt keine Rolle wo zusammengeflickt wird.
Richtig. Doch die wollen schon Quali haben, nur eben soll sie kostengleich sein.
Murks und hoher Preis schließen sich in der Regel genauso aus wie Höchstqualität zu Billigpreisen. Die richtige Mischung bestimmt das Preisleistungsverhältnis und nicht die Synergietheorie eines Schrempp um
die Profitrate anzuheben.
Ich könnte selbst über diese Manager schimpfen, aber ich verkeneife mir mittlerweile die Beurteilung. Es sind keine ernstzunehmenden Wirtschaftslenker, sondern bloße Medienpersönlichkeiten. Und ihre Aufgabe ist bestmögliche Vertuschung, daß ein Konzern schwerwiegende Probleme hat; das könnte doch die Aktionäre verschrecken. ;(
>Er hat die Profitrate wegen ungenügender Qualität nach unten getrieben und selbst sein Nachfolger wird Schwierigkeiten haben dies wieder in Orednung zu bringen.
Richtig, allerdings kann Schremp nichts dafür, daß für Mercedes es immer schwieriger wird Fuß zu fassen. Selbst für Nobelkarossen. Diese sind für breite Massen jetzt unerschwinglicher geworden, als jemals zuvor. Der Babybenz (die A Klasse) sorgt ja zum Glück dafür, daß Mercedes halbwegs noch läuft.
Er hat seinem Nachfolger ein faules Ei ins Nest gelegt und gleichzeitig auch noch eine schlechte Finanzlage wegen fehlenden Nachfragern.
Bei solchen Leistungen gilt kurioserweise das sonst vehement vertretene Leistungsprinzip ganz offenbar nicht mehr.Je grausamer die Leistung desto höher das Gehalt.
Richtig. Nur das Problem ist, daß dies wenig mit Leistungsdenken zu tun hat. Schremp hat lediglich nur noch die Anliegen der Shareholder zu befriedigen.
Und diese wollen nur noch höhere Gewinne sehen, auch wenn es Buchgewinne, oder theoretisch mögliche Gewinne sind.
Schremp ist genauso ein Opfer der Gier, wie sein Konzern, und Menschen die drin arbeiten.
Rein theoretisch sollte Mercedes und VW seine Ersparnisse an die Kundschaft zurückgeben können. Aber offensichtlich wäscht hier die Politik und die Wirtschaft gegenseitig sich die Hand. Ihr sorgt dafür, daß die Steuereinnahmen stabil bleiben sagt Schröscher und dafür bleiben für Euch die Steuern stabil
lieber Schrerieder. Dafür überlassen wir Euch auch die Möglichkeit das Personal abzubauen, oder seine Einnahmen zu kürzen.
Einen anderen Eindruck habe ich heute nicht mehr. ;)[/b]
Gruß auch von mir. T
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crosswind
07.05.2005, 20:37
@ Lentas
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Kauf die für 2000 Euro |
-->einen 12-14 jährigen Passat Kombi mit 1500000 km, der nochmal 150000 km läuft. Im engsten Verwandtenkreis fahren auf mein Betreiben schon drei der Dinger. Mit durchaus akzeptablen Unterhaltskosten.[img][/img]
cw
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crosswind
07.05.2005, 20:40
@ Christian
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Na hör mal, |
-->bei einem Hersteller ais Nigeria wäre diese Qualität noch akzeptabel. Bei Audi ist es PEINLICH.
cw
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Lentas
07.05.2005, 22:56
@ crosswind
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guter einwurf... |
-->crosswind, das deckt sich mit meinen derzeitigen intentionen - quasi low cost/high impact. die ganze sche...., die in den autokonzernen gelebt und gepredigt wird, sollten mal die kunden machen. gute nacht autoindustrie ;-)
herzlichen gruß!
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LOMITAS
08.05.2005, 09:10
@ crosswind
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Re: Kann ich nur bestätigen |
-->Haben als Zweitwagen einen 1988er 320i BMW. Gut eingefahren - 188.000km -
Wurde damals gekauft um damit die tägliche Fahrten zum Stall zu erledigen.
Heute steht der Erstwagen meistens in der Garge und staubt vor sich hin.
LOMITAS
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