Emerald
26.06.2005, 21:04 |
Zocker-Rohr versus Zucker-Rüben Thread gesperrt |
-->oder Brasilien versus EU 1: 0
Die Klage Brasiliens gegen die EU in der WTO hat Brasilien bekanntlich
recht gegeben. Die EU subventionierte bisher entgegen den WTO-Vereinbarungen,
die EU-Landwirte mit der vier-bis fünffachen Summe als seinerzeit vereinbart
worden ist.
Diese Subventionen müssen sofort (1.Juli 2005) auf die ursprüngliche Summe
zurückgeführt werden, was nichts anderes heisst, als dass der weltgrösste Zucker-Produzent seine nichtsubventionierten Zucker in Europa konkurrenzlos
anbieten kann.
Dies führt zu allgemeinen Verbilligungen sämtlicher Süsswaren (Chocolade,
Gummibärchen und Riegel so weit das Auge reicht).
Ein weiteres Beispiel dafür wie WENIGER Steuergelder zu billigeren Einkäufen
führen werden!
Emerald.
PS: dieser Beitrag hat aber auch gar nichts mit Fussball vom Wochenende zu tun.
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CRASH_GURU
26.06.2005, 22:12
@ Emerald
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Re: Zocker-Rohr versus Zucker-Rüben |
-->
>
>Emerald.
>PS: dieser Beitrag hat aber auch gar nichts mit Fussball vom Wochenende zu tun. >
[img][/img]
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siggi
27.06.2005, 00:22
@ Emerald
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Dann müßte ja der Zuckerpreis fallen... |
-->oder wird bereits in die Zukunft mit weniger Anbietern in Europa (hier in Irland werden wahrscheinlich ein paar tausend Farmer aufgeben) geblickt?
lg
siggi
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Trevenion
27.06.2005, 00:39
@ Emerald
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Man spart zwar vorne rum Subventionsgelder,... |
-->>Ein weiteres Beispiel dafür wie WENIGER Steuergelder zu billigeren Einkäufen
führen werden!<
... die aber hinten rum wieder, in Form von Lohnersatzleistungen, an die nun arbeitslos gewordenen EU Zuckerrübenbauern zurückfließen werden.
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Per_Jakobsson
27.06.2005, 00:54
@ siggi
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Re: Nein - er wird steigen... und wie! |
-->Durch die Subventionierung ist der Zuckermarkt in den letzten Jahren künstlich durch ein hohes Angebot belastet worden, der (allmähliche) Abbau der Subventionierung wird zu höheren Preisen führen.
Das ist aber nur ein Grund für steigende Preise. Hier sind noch zwei weitere:
http://www.infinitytrading.com/sugar_futures_options_trading.html
http://www.boerse-go.de/news/news.php?ida=219694&idc=2
Long Zucker!
Grüsse
Per
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Toby0909
27.06.2005, 13:10
@ Trevenion
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nicht ganz richtig |
-->Der Durchschnittsbauer kostet den deutschen Staat im Jahr 50.000 Euro.
Wenn der Bauer auf ALGII fällt - oder ähnliches - dann kostet er nur noch ca. 4000 EUro im Jahr. Also in der Tat 46.000 Euro gespart....
Toby
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Georges
27.06.2005, 17:27
@ Toby0909
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Dottore hat schon recht. Es ist AUSSICHTSLOS! |
-->Also der Durchschnittsbauer kostet in D. und wohl auch im Rest der alten EU Länder 50.000 Euro p.a.
Wir könnten nun, wie etwa von Blair gefordert, die Bauern abschaffen und die 50 Mille pro Bauer sparen.
Leider würden wir dann, spätestens im nächsten Jahr feststellen, dass die gesamte Landschaft verwildert und wir müssten flugs Landschaftsgärtner einstellen um die schönen deutschen, französischen, holländischen und nicht zu vergessen, die mir besonders am Herzen liegenden luxemburgischen Landschaften wieder herzurichten. Ob wir das für 50 Mille pro Frau/Mann inklusive Maschinen und andere Kosten haben könnten??
Man könnte natürlich auch 1 Euro Jobs dafür kreieren aber dann würde die Obervereinigung der Landschaftsgärtner Zeter und Mordio schreien und die Politiker bis vor den EU Gerichtshof zerren.
Dottore hat schon recht. Es ist AUSSICHTSLOS!
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Eugippius
27.06.2005, 22:02
@ Georges
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Landschaftspflege |
-->>Also der Durchschnittsbauer kostet in D. und wohl auch im Rest der alten EU Länder 50.000 Euro p.a.
>Wir könnten nun, wie etwa von Blair gefordert, die Bauern abschaffen und die 50 Mille pro Bauer sparen.
>Leider würden wir dann, spätestens im nächsten Jahr feststellen, dass die gesamte Landschaft verwildert und wir müssten flugs Landschaftsgärtner einstellen um die schönen deutschen, französischen, holländischen und nicht zu vergessen, die mir besonders am Herzen liegenden luxemburgischen Landschaften wieder herzurichten. Ob wir das für 50 Mille pro Frau/Mann inklusive Maschinen und andere Kosten haben könnten??
Die Landschaft verändet sich ständig und hat sich immer verändert. Den heutigen Zustand zu konservieren wird sich auf Dauer nicht bewerkstelligen lassen. In früheren Zeiten war die Waldgrenze in den Alpen wesentlich höher, in vielen heutigen Waldgebieten finden sich Terrassierungen als Anzeichen früher dort angelegter Felder, auch z.B. im Rheintal werden nicht mehr alle Weinterrassen in den Steillagen bebaut. Die natürliche Vegetation in unseren Breiten ist zumeist Eichen-Buchen Mischwald, und dahin würde die Vegetation ohne weiteren Eingriff in etwa auch zurückkehren. Ich finde das nicht so schlecht
Was die Bauern betrifft: Versuch' doch mal, Bauer zu werden, ohne dass deine Eltern bereits Bauern gewesen wären: Eine Unzahl von Vorschriften und Regeln wird das verhindern (etwa Kauf von landwirtschaftlichen Grundstücken nur für Angehörige der örtlichen Landwirtschaftskammer, Kontingentierungen (z.B. Zuckerrüben, Milch) und Marktzugangsbeschränkungen). Andererseits sehen es viele Bauern als ihr gegebenes Recht, für immer Bauern zu bleiben, nur weil schon die Vorfahren Bauern waren. Falls nun doch ein Berufswechsel unausweichlich wird, wird das als großes Unglück dargestellt, obwohl doch dieses Schicksal auch viele andere trifft, die von Haus aus nicht so gut ausgestattet waren: Schließlich handelt es sich hier um Unternehmer, die mit Grund- und Betriebsvermögen ausgestattet waren und sich - zeitgerechte Planung vorausgesetzt - auch anders hätten einrichten können.
Es ist wirklich nicht einzusehen, warum die gleichen Personen, die mit ihrem bäuerlichen Betrieb faktisch Pleite gemacht haben, nun verlangen können, als 'Landschaftspfleger' bis zum St. Nimmerleins Tag weiter beschäftigt zu werden, im Gegensatz zu allen anderen Berufsgruppen.
Wenn der Landschaftspflege tatsächlich so große Bedeutung beigemessen werden sollte (ich persönlich sehe das nicht so - Aufforsten und abwarten würden in meinen Augen genügen), so sollte man doch zuerst kostengünstigere Alternativen ins Auge fassen (angeblich verpflichtet Eigentum ja): Zuerst sollte der Eigentümer für den ordnungsgemäßen Zustand des Grundstücks heran gezogen werden; er kann das Grundstück ja verkaufen oder verschenken, wenn er es nicht bearbeiten will; notfalls kann er das Eigentum daran auch einfach aufgeben.
Ich bin ziemlich sicher, daß sich für alle Grundstücke in Deutschland Leute finden würden, die sie in Ordnung halten.
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LenzHannover
30.06.2005, 01:25
@ Georges
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Wir sollten die Dt. Bauern einfach nur Ã-ko-Produkte anbauen lassen, |
-->teurer als der EU-Unfug wird es nicht, aber wir haben dann Lebensmittel, die besser schmecken und täten die"Dritte" Welt nicht mehr mit unserem subventionierten Zeug belästigen.
Hartz IV heißt dann vielleicht: 4 Monate im Jahr Unkraut jäten, es gibt wirklich schlimmeres und 1 mal pro Woche tät das fast jedem gut.
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