certina
29.06.2005, 13:52 |
Schmierenkomödie Thread gesperrt |
-->hi
unanbhängig davon, dass der Kanzler und die SPD-GRÜNE-Regierung"fertig hat", und Neuwahlen wirklich besser schon gestern erfolgt wären als im September,
wie ist dieser"Vertrauensfragen-Klamauk" am Freitag, in dem ja die Regierungspartei-Abgeordneten im Prinzip ihrem Kanzler das Vertrauen aussprechen sollen, in dem sie ihm"das Vertrauen entziehen" - also eine Schmierenkömödie allererter Güte, mit dem Oberzeremonienmeister Müntefering an der Spitze, wirklich einzustufen?
Dieser Kanzler hat es bis heute nicht einmal für nötig befunden, seiner Nation zu erklären, warum ihn dieses Mißtrauens- Pferd plötzlich ritt? Daß der Anlaß die SPD-Enthauptung in NRW war, ist mir schon klar.
Wenn ich gestern abend im ARD einen der Paradewendehälse und Obergutmenschen, den Ex-Terroristenanwalt Ströbele sich vor Ungehagen winden und kriechen sah, wie der Bemitleidenwerte mannhaft und mit den Tränen ringend gegen und mit seinem schlechten Gewissen kämpfte [img][/img], da beschlich mich das ungute Gefühl, das irgendein dickes Ende (?) (nur bundesrepubblikanisch gesehen) noch in der pipeline ist, was man noch gar nicht auf der vermeindlichen Rechnung hat.
Was koennte das sein?
tschuess
G.C.
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Aiwass7
29.06.2005, 18:41
@ certina
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Re: Schmierenkomödie |
-->>hi @ G.C...
darüber denke ich auch oft nach...hmmm..
Das neueste Ergebnis sozialdemokratischen Nachdenkens, wie man den eigenen Bundeskanzler stürzt, ist die Idee Münteferings, die Fraktion könne sich doch der Stimme enthalten.
Bei einer Vertrauensfrage bedeutet die Stimmenthaltung, daß man demjenigen, der sie stellt, das Vertrauen verweigert. Deshalb verlangt das Grundgesetz ja eine absolute Mehrheit - weil Enthaltungen in diesem Fall faktisch Neinstimmen sind.
Wenn ich einen Freund frage:"Sage mal, vertraust du mir noch?". und er antwortet:"Da enthalte ich mich" - dann weiß ich, was mit dessen Vertrauen los ist. Exakt so ist es bei der Vertrauensfrage.
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Nun verlangt die Rechtsprechung des BVG bekanntlich, daß das Vertrauen nur dann als verweigert gelten darf, wenn der Kanzler wirklich keine Mehrheit mehr hat.
Mit anderen Worten: Alle, die dem Kanzler das Vertrauen verweigert haben, müssen erklären, daß sie das ehrlich getan haben: Sie müssen erklären, daß sie wirklich kein Vertrauen mehr in den Bundeskanzler haben. Gegenüber Journalisten, im Wahlkampf.
Wenn auch nur einige sagen, das sei ja gar nicht so gemeint gewesen und sie hätten eigentlich doch noch Vertrauen in Schröder - dann ist die Verfassungsklage des Abgeordneten Schulz schon so gut wie gewonnen.
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Andererseits sollen dieselben Abgeordneten dann für diesen Kanzler als erneutem Kanzlerkandidaten Wahlkampf machen.
Mit anderen Worten: Sie sollen, gemäß Münteferings Plan, den Wählern sagen:"Ich habe das Vertrauen in Gerhard Schröder als Kanzler verloren und bitte euch, mir durch eure Stimme zu ermöglichen, ihn erneut zum Kanzler zu wählen."
Da lachen nicht nur die Hühner, da wiehert das Ausland.
So geht in der Tat Vertrauen verloren: Das der Wähler in eine Partei, die einmal ein Garant der Demokratie war und die jetzt, unter Müntefering, die Gesetze so zu handhaben versucht wie die Oligarchen in einer Bananenrepublik.
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Ein Skandal. Zumal es für diesen Eiertanz ja nicht die geringste Notwendigkeit gibt:
Der Kanzler kann doch zurücktreten. Dann wird man ja sehen, ob Müntefering eine Kanzler-Mehrheit bekommt.
Er würde sie nicht bekommen, dessen bin ich sicher. Und dann wäre ein sauberer Weg für Neuwahlen frei.
Und wenn er sie doch bekäme - auch nicht schlimm. Dann würde die SPD 2006 nicht mehr ein gutes Viertel der Stimmen bekommen, sondern sie könnte mit den demokratischen Demokraten darum konkurrieren, wer die stärkste Kraft im linken Lager wird.
Grüssle
Aiwass7
>unanbhängig davon, dass der Kanzler und die SPD-GRÜNE-Regierung"fertig hat", und Neuwahlen wirklich besser schon gestern erfolgt wären als im September,
>wie ist dieser"Vertrauensfragen-Klamauk" am Freitag, in dem ja die Regierungspartei-Abgeordneten im Prinzip ihrem Kanzler das Vertrauen aussprechen sollen, in dem sie ihm"das Vertrauen entziehen" - also eine Schmierenkömödie allererter Güte, mit dem Oberzeremonienmeister Müntefering an der Spitze, wirklich einzustufen?
>Dieser Kanzler hat es bis heute nicht einmal für nötig befunden, seiner Nation zu erklären, warum ihn dieses Mißtrauens- Pferd plötzlich ritt? Daß der Anlaß die SPD-Enthauptung in NRW war, ist mir schon klar.
>Wenn ich gestern abend im ARD einen der Paradewendehälse und Obergutmenschen, den Ex-Terroristenanwalt Ströbele sich vor Ungehagen winden und kriechen sah, wie der Bemitleidenwerte mannhaft und mit den Tränen ringend gegen und mit seinem schlechten Gewissen kämpfte [img][/img], da beschlich mich das ungute Gefühl, das irgendein dickes Ende (?) (nur bundesrepubblikanisch gesehen) noch in der pipeline ist, was man noch gar nicht auf der vermeindlichen Rechnung hat.
>Was koennte das sein?
>tschuess
>G.C.
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Alana
29.06.2005, 20:29
@ Aiwass7
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Re: Schmierenkomödie - ja niveaulose Hütchenspielerei |
-->die Grünen geben sich zickig, und ein einfacher Rüktritt Schröders wegen Scheiterns hätte bestimmt nicht diesen Hütchenspieler-Anstrich.
"Der Kanzler selbst will sich der Stimme enthalten". hört man.
Was heisst das denn?
Daß er selbst nicht weiß, ob er sich noch trauen kann?
Tatsächliche eine üble Schmierenkömödie, nicht mal auf Niveau von Ohnesorg- und Komödienstadl.
al
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Nachtigel
29.06.2005, 21:55
@ Alana
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Re: Schmierenkomödie - ja niveaulose Hütchenspielerei |
-->>die Grünen geben sich zickig, und ein einfacher Rüktritt Schröders wegen Scheiterns hätte bestimmt nicht diesen Hütchenspieler-Anstrich.
>"Der Kanzler selbst will sich der Stimme enthalten". hört man.
>Was heisst das denn?
>Daß er selbst nicht weiß, ob er sich noch trauen kann?
>Tatsächliche eine üble Schmierenkömödie, nicht mal auf Niveau von Ohnesorg- und Komödienstadl.
>al
Hi,
genau den gleichen Gedanken hegte ich auch: der traut sich selbst nicht mehr[img][/img].
Nicht mal mehr Farbe bekennen, zum eigenen Boggmist stehen, find ich schon für einen Bundesgansler wunderlich.
Entweder ja oder nein - Enthaltung ist so gut wie Fahnenflüchtig oder in die Hosen gesch..sen.
LG N8igel
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2005/06/29/schroeder__kabinett__neuwahlen/schroeder__kabinett__neuwahlen,templateId=renderKomplett.html
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Karl52
29.06.2005, 22:12
@ Nachtigel
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Re: Schmierenkomödie - ja niveaulose Hütchenspielerei |
-->Hi,
genau den gleichen Gedanken hegte ich auch: der traut sich selbst nicht mehr[img][/img].
Nicht mal mehr Farbe bekennen, zum eigenen Boggmist stehen, find ich schon für einen Bundesgansler wunderlich.
Entweder ja oder nein - Enthaltung ist so gut wie Fahnenflüchtig oder in die Hosen gesch..sen.
LG N8igel
Unterstellen wir doch einfach mal, daß der Bundesschredder so blöd garnicht ist, wie er manchmal aussieht.
Ich sehe in dem Ganzen eher ein taktisches Spielchen, zum einen seine eigene Partei wieder auf Linie zu bringen (Pfründe und so), zum anderen dem Sauhaufen Union, nix anderes ist Schwarz-Gelb in meinen Augen, mal deutlich die eigene Konzeptionslosigkeit vor Augen zu führen. Die Halbwertszeit schwarz-gelber programmatischer Aussagen sinkt ja deutlich.
Ein Zweites kommt hinzu. Miss Merkel-Peggy, die derzeit noch an den Fäden von Provinzfürsten à la Stoiber, Koch und Wulff hängt, könnte bis zum regulären Wahltermin 2006 genügend Zeit haben, sich von den Führungsfäden, an denen eine Marionette nun mal geführt wird, zu befreien.
Das muß er unter allen Umständen verhindern, weil er sonst wirklich keine Chance hätte.
Gruß, Karl
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Amanito
29.06.2005, 23:22
@ certina
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die wahren Gründe? Rottach-Egern 5/05...? |
-->(Dieser Kanzler hat es bis heute nicht einmal für nötig befunden, seiner Nation zu erklären, warum ihn dieses Mißtrauens- Pferd plötzlich ritt?)
vielleicht geht das nicht, also beläßt er es besser bei den Zuschreibungen eines starken Charakters oders zumindestens eines strategischen Befreiungsschlages.
Mir ist aufgefallen, daß dieser Überraschungszug kurz nach dem Bilderberger-Treffen in Rottach-Egern Anfang Mai stattfand, und daß in den Wochen nach Bilderberger-Treffen wichtige Dinge passieren wie z.B. letztes Jahr die Nominierung von Edwards als Vizepräsidentschaftskandidat... da ich nicht dort war, kann ich nicht sagen, was Genau beschlossen wurde, aber plausibel erscheint das allemal.
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T. Mai
01.07.2005, 12:29
@ certina
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Re: Schmierenkomödie |
-->>hi
>unanbhängig davon, dass der Kanzler und die SPD-GRÜNE-Regierung"fertig hat", und Neuwahlen wirklich besser schon gestern erfolgt wären als im September,
>wie ist dieser"Vertrauensfragen-Klamauk" am Freitag, in dem ja die Regierungspartei-Abgeordneten im Prinzip ihrem Kanzler das Vertrauen aussprechen sollen, in dem sie ihm"das Vertrauen entziehen" - also eine Schmierenkömödie allererter Güte, mit dem Oberzeremonienmeister Müntefering an der Spitze, wirklich einzustufen?
>Dieser Kanzler hat es bis heute nicht einmal für nötig befunden, seiner Nation zu erklären, warum ihn dieses Mißtrauens- Pferd plötzlich ritt? Daß der Anlaß die SPD-Enthauptung in NRW war, ist mir schon klar.
>Wenn ich gestern abend im ARD einen der Paradewendehälse und Obergutmenschen, den Ex-Terroristenanwalt Ströbele sich vor Ungehagen winden und kriechen sah, wie der Bemitleidenwerte mannhaft und mit den Tränen ringend gegen und mit seinem schlechten Gewissen kämpfte [img][/img], da beschlich mich das ungute Gefühl, das irgendein dickes Ende (?) (nur bundesrepubblikanisch gesehen) noch in der pipeline ist, was man noch gar nicht auf der vermeindlichen Rechnung hat.
>Was koennte das sein?
>tschuess
>G.C.
hallo
eben dazu diese Meldung:
Kanzler Schröder hat die Vertrauensfrage mit mangelnder Legitimation seiner Politik begründet. Der Opposition warf er vor, aus reiner Machtversessenheit rot-grüne Vorhaben wo immer möglich zu blockieren.
...der Schröder ist für mich so das allermieseste der wahrlich vielen miesen Typen aus der Politikerkaste.
Er hat schon vergessen, dass er durch nichts anderes, als damals durch die Blockadepolitik Lafontains über Jahre hinweg, also über die gleiche"Schiene Bundesrat", überhaupt auch nur an die Macht gekommen ist.
Davon aber mal abgesehen geht es diesem in meinem Augen charakterlosem Gesellen weder um seine Regierung, noch um seine Kollegen und Freunde, noch um die Partei, geschweige denn um seine Wähler, noch die Nation, noch die Bürger:
Es geht ihm ausschliesslich - wie immer - nur um Schröder, um nichts anderes als um Schröder.
Durchtrieben und eiskalt berechnend, diese Egoman - siehe sein verlottertes Privatleben. Da kommt nur noch sein Pendant Fischer mit. Im"Beruf" wie im Privaten. Viele Parallelen
Zecken.
Tut mir eigentlich leid, solche verheerende Urteile über Mitmenschen fällen zu müssen.
T.Mai
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certina
01.07.2005, 13:22
@ T. Mai
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Re: Schmierenkomödie: hoffentlich ist Werner Schulz nicht Fallschirmspringer.... |
-->gemeint ist der Grünen-Abgeordnete Schulz, der nach Karlsruhe vor das Verfassungsgericht gehen und klagen will.
Er verglich in einer sehr emotionalen Rede das heutige, von Schröder inszinierte Possenspiel in Bundestag mit den damals ständig in DDR - Volkskammer ablaufenden Schmierenkomödien.
Womit er vollkommen recht hatte, auch wenn sich Münzenhering und Co. empörten.
tschuess
G.C.
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