certina
30.06.2005, 11:08 |
Professoren warnen Politiker eindringlich davor, Illusionen zu erzeugen Thread gesperrt |
--><font size="5">Im Hamburg gab es einen Aufstand der Professoren </font>
Ein Großteil Deutschlands führende Wirtschaftswissenschaftler fordern in einem gemeinsamen Appell mehr Ehrlichkeit von der Politik. Notwendig seien drastische Reformen
Die Creme de la Creme der gesammelten deutschen Wirtschaftsprofessoren (241 an der Zahl) haben mit Blick auf die sich anbahnenden Turbulenzen im politischen Berlin und dem bevorstehenden Wahlkampf an die gesammelte Politik appelliert, den Wählern die Wahrheit über die Strukturkrise in Deutschland zu sagen.
"Als Hochschullehrer für Volkswirtschaftslehre warnen wir eindringlich davor, Illusionen zu erzeugen und damit die Akzeptanz notwendiger Reformen zu untergraben", heißt es in einem"Hamburger Appell", der von den drei Hamburger Wirtschaftsprofessoren Thomas Straubhaar, Bernd Lucke und Michael Funke initiiert wurde.
Die Professoren beklagen darin einen "erschreckenden Mangel an ökonomischem Sachverstand" in der wirtschaftpolitischen Debatte in Deutschland."Wir appellieren an das Verantwortungsbewußtsein der gewählten Volksvertreter, der Versuchung einfacher Lösungen zu widerstehen und statt dessen ungeschönte Antworten auf die drängenden ökonomischen Fragestellungen zu geben", heißt es weiter.
hier alles über den Aufruf:
[http://www.welt.de/data/2005/06/30/739122.html]
<font size="4">Die 11 Thesen der Hochschullehrer</font>
Hier im genauen Wortlaut: [http://www.welt.de/data/2005/06/30/739120.html?s=1]
Eingriffe stören
Der Staat kann nicht alles steuern
Die Löhne müssen runter
Überzogene Ansprüche
Investitionen werden verhindert
Staatsverschuldung stranguliert die Binnenkonjunktur
Einschnitte sind unvermeidbar
Mehr Leistungsorientierung
Zukunftstechnologie wird behindert
Konkurrenz belebt
Globalisierung als Chance
Der Aufruf ist aller Ehren wert und ist natürlich nur zu unterschreiben.
Bei ihren Thesen wirkt allerdings an vielen Stellen jedoch durch, daß man offensichtlich fernab jeder Realtität áuf ihren allerbest dotierten Posten hockend, mit besten Rentenansprüchen, sechstelligen Jahresgehältern, einem schönen Einfamilienhaus im Rücken sowie einer Ferienwohnung auf Sylt, der Toskana oder Moreira etc. usw. gut aus einer Art Wolkenkuckucksheim solche Thesen aufstellen kann.
Sie wollen halt nicht gewählt werden.
Und der nWunsch nach Politik ohne Dauerlügerei, klingt irgendwie naiv, Herr Professor-Clan.
tschuess
G.C.
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Diogenes
30.06.2005, 11:21
@ certina
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Re: Professoren warnen Politiker eindringlich davor, Illusionen zu erzeugen |
-->>Eingriffe stören
>Der Staat kann nicht alles steuern
>Die Löhne müssen runter
>Überzogene Ansprüche
>Investitionen werden verhindert
>Staatsverschuldung stranguliert die Binnenkonjunktur
>Einschnitte sind unvermeidbar
>Mehr Leistungsorientierung
>Zukunftstechnologie wird behindert
>Konkurrenz belebt
>Globalisierung als Chance
Alte Hüte, die auch weiterhin nicht getragen werden. Wo waren die Profs, als das Desaster noch zu verhindern gewesen wäre?
Wo bleibt die Generalreform von Staat und Finanzsystem? Ohne dem bleib alles nur Kosmetik.
>Bei ihren Thesen wirkt allerdings an vielen Stellen jedoch durch, daß man offensichtlich fernab jeder Realtität áuf ihren allerbest dotierten Posten hockend, mit besten Rentenansprüchen, sechstelligen Jahresgehältern, einem schönen Einfamilienhaus im Rücken sowie einer Ferienwohnung auf Sylt, der Toskana oder Moreira etc. usw. gut aus einer Art Wolkenkuckucksheim solche Thesen aufstellen kann.
Schon seit langem meine Rede. Wein Wirtschaftswissenschafter sollte in der Lage sein, sich sein Geld in der Wirtschaft zu verdienen, sonst taugt er nicht.
>Sie wollen halt nicht gewählt werden.
>Und der nWunsch nach Politik ohne Dauerlügerei, klingt irgendwie naiv, Herr Professor-Clan.
[img][/img]
>tschuess
>G.C.
Ebenfalls
Diogenes
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chiron
30.06.2005, 11:48
@ certina
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Warum die Politik immer wieder an ihren Zielen scheitert |
-->Mit Vorliebe beschäftigen sich Politiker mit Visionen, wie ein vereinigtes Europa. Visionen sind positiv, mehren das Ansehen der Urheber und lenken - weit in der Zukunft angesiedelt - vom aktuellen Versagen im Konkreten ab. Denn im Hier und Jetzt scheitert die Politik an ihren eigenen Zielen. Sie reisst immer mehr Aufgaben an sich und regelt eine ständig wachsende Zahl an Details. Das schafft Politikern vermeintlich Existenzberechtigung und Bedeutung, raubt ihnen aber die Zeit, sich mit wichtigen und weniger bedeutenden Aspekten ausreichend zu beschäftigen. Dabei kümmern sie sich isoliert um einzelne Themen, ohne die Zusammenhänge zu berücksichtigen. Unerwartete und unerwünschte Nebenwirkungen sind die Folge. Anschliessende Versuche, diese Nebenwirkungen durch neue Regelungen zu eliminieren, sorgen für neue unerwartete Schwierigkeiten. Überdies widmet sich die Politik oft den Symptomen von Problemen, und nicht den Ursachen. Statt die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass sich die gewünschten Ziele selbstregulierend einstellen, werden immer mehr funktionierende Regelkreise durch gut gemeinte, aber schlechte Detailregelungen beschädigt und zerstört. Und schliesslich fehlt Parteien und Politikern eine in sich schlüssige Gesamtkonzeption, die ökonomische, soziale und ökologische Aspekte verbindet. Lösen lassen sich die grossen aktuellen Probleme auf diese Weise nicht, ganz im Gegenteil.
...
<ul> ~ http://www.zeitenwende.ch/page/index.cfm?SelNavID=350&NewsInstanceID=1&NewsID=1903&StartRow=1</ul>
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R.Deutsch
30.06.2005, 12:41
@ certina
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Re: Es gibt nur zwei Möglichkeiten... |
-->entweder per Zinsmoratorium den vorläufigen Staatsbankrott zu verkünden, oder jetzt wie die Chinesen den zins- und tilgungsfreien Zentralbankkredit einführen und transeurasische Netze bauen.
Für beides ist Merkel wohl nicht kühn genug und die Professoren wohl auch nicht.
Gruß
R.Deutsch
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Shakur
30.06.2005, 14:07
@ R.Deutsch
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Sehr wahre Worte (OT) |
-->>
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Kasi
30.06.2005, 14:31
@ certina
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Und nun? |
-->Wie so oft bei Wirtschaftswissenschaftlern, lassen sich Thesen fein aufstellen, wenn man sämtliches andere ausblendet und die Welt auf"Wirtschaft" reduziert.
>Eingriffe st�ren
>Der Staat kann nicht alles steuern
Kennen wir... liberalisieren, privatisieren, Staatsquote minimieren. Das ist alles fein, aber wo bleiben die Hinweise auf die Nachteile und Fehlentwicklungen, die eben wenn der Staat nicht eingreift auch aus dem Ruder laufen. Einigen ist das nur Recht, den meisten aber nicht! Wo man zur Globalisierung Ausgewogenheit fordert, sehe ich sie hier nicht.
>Die L�hne m�ssen runter
>�berzogene Anspr�che
Wofür müssen die Löhne genau runter. Genau hingesehen wird hier unbezahlte Mehrarbeit gefordert. Wie löst diese das Problem der steigenden Arbeitslosigkeit, wenn es sie eher verschärft? Wer definiert"überzogen" und"fair"? Der Markt natürlich, wie konnte ich das vergessen?
> Investitionen werden verhindert
Eher ist doch gemeint, sie sollten gefördert werden? Das Steuerargument für Deutschland ist im Vergleich oft genug als übertrieben dargestellt worden. Desweiteren sind wir bei dem Wunsch nach niedrigeren Unternehmenssteurn wieder bei der Staatsverschuldung.
>Staatsverschuldung stranguliert die Binnenkonjunktur
Sparen, kürzen, streichen und Steuern erhöhen, stranguliert die Binnenkonjunktur aber ebenso. Wie kommen die Herren auf die einfach so schmissige These"Das kaufkrafttheoretische Argument, in einer wirtschaftlichen Stagnation dürfe man sich nicht"kaputtsparen", ist bequem, aber falsch."??
>Einschnitte sind unvermeidbar
In nur 11 Punkten schon Wiederholungen!
>Mehr Leistungsorientierung
Was soll der Staat dazu tun? Wenn es auf die demotivierenden Sozialleistungen zielt, noch eine Wiederholung!
>Globalisierung als Chance
Ich denke jeder kann sich die Vorteile der Globalisierung ausrechnen. Die Frage bleibt nur, ab wann die Vorteile von den Nachteilen überschattet werden. Rein marktlogisch muß man dann doch wohl dagegen sein. Was bringen mir dutzendweise Produkte und die Freiheit der Wahl, wenn ich keinen Job und keine Kohle habe? Da können die Produkte noch so billig werden, wenn andere Kosten meinen durch Lohnzurückhaltung angefressenen Lohn vertilgen, kauf ich mir auch einen DVD-Player für 20 Euro nicht.
Was soll das also? Die Thesen sind kalter Kaffee, der tagein tagaus aus den Medien palavert wird, nichts neues und darin noch Wiederholungen. Die Reformen sind nicht genug, das sagen fast alle Politiker, wenn sie nicht gerade die zu brechenden Versprechungen machen, die eh keiner glaubt.
Wie schon geschrieben wurde, sollte man für mehr Ehrlichkeit wohl eher woanders ansetzen. Wieviel verdienen die Herren eigentlich und wieviel davon verdanken Sie der Staatsquote? Professor Sinn hat doch bestimmt ganz vorne mit unterzeichnet, wo findet man die Namen?
Kasi
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certina
30.06.2005, 14:39
@ Kasi
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Re: Und nun? |
-->>Wie so oft bei Wirtschaftswissenschaftlern, lassen sich Thesen fein aufstellen, wenn man sämtliches andere ausblendet und die Welt auf"Wirtschaft" reduziert.
>>Eingriffe st�ren
>>Der Staat kann nicht alles steuern
>Kennen wir... liberalisieren, privatisieren, Staatsquote minimieren. Das ist alles fein, aber wo bleiben die Hinweise auf die Nachteile und Fehlentwicklungen, die eben wenn der Staat nicht eingreift auch aus dem Ruder laufen. Einigen ist das nur Recht, den meisten aber nicht! Wo man zur Globalisierung Ausgewogenheit fordert, sehe ich sie hier nicht.
>>Die L�hne m�ssen runter
>>�berzogene Anspr�che
>Wofür müssen die Löhne genau runter. Genau hingesehen wird hier unbezahlte Mehrarbeit gefordert. Wie löst diese das Problem der steigenden Arbeitslosigkeit, wenn es sie eher verschärft? Wer definiert"überzogen" und"fair"? Der Markt natürlich, wie konnte ich das vergessen?
>> Investitionen werden verhindert
>Eher ist doch gemeint, sie sollten gefördert werden? Das Steuerargument für Deutschland ist im Vergleich oft genug als übertrieben dargestellt worden. Desweiteren sind wir bei dem Wunsch nach niedrigeren Unternehmenssteurn wieder bei der Staatsverschuldung.
>>Staatsverschuldung stranguliert die Binnenkonjunktur
>Sparen, kürzen, streichen und Steuern erhöhen, stranguliert die Binnenkonjunktur aber ebenso. Wie kommen die Herren auf die einfach so schmissige These"Das kaufkrafttheoretische Argument, in einer wirtschaftlichen Stagnation dürfe man sich nicht"kaputtsparen", ist bequem, aber falsch."??
>>Einschnitte sind unvermeidbar
>In nur 11 Punkten schon Wiederholungen!
>>Mehr Leistungsorientierung
>Was soll der Staat dazu tun? Wenn es auf die demotivierenden Sozialleistungen zielt, noch eine Wiederholung!
>>Globalisierung als Chance
>Ich denke jeder kann sich die Vorteile der Globalisierung ausrechnen. Die Frage bleibt nur, ab wann die Vorteile von den Nachteilen überschattet werden. Rein marktlogisch muß man dann doch wohl dagegen sein. Was bringen mir dutzendweise Produkte und die Freiheit der Wahl, wenn ich keinen Job und keine Kohle habe? Da können die Produkte noch so billig werden, wenn andere Kosten meinen durch Lohnzurückhaltung angefressenen Lohn vertilgen, kauf ich mir auch einen DVD-Player für 20 Euro nicht.
>Was soll das also? Die Thesen sind kalter Kaffee, der tagein tagaus aus den Medien palavert wird, nichts neues und darin noch Wiederholungen. Die Reformen sind nicht genug, das sagen fast alle Politiker, wenn sie nicht gerade die zu brechenden Versprechungen machen, die eh keiner glaubt.
>Wie schon geschrieben wurde, sollte man für mehr Ehrlichkeit wohl eher woanders ansetzen. Wieviel verdienen die Herren eigentlich und wieviel davon verdanken Sie der Staatsquote? Professor Sinn hat doch bestimmt ganz vorne mit unterzeichnet, wo findet man die Namen?
>Kasi
hi,
wo kommen diese vielen"kyrillischen" Buchstaben in deinem Text her?
Hat doch augenscheinlich bei dir (oder deine Text) irgendwas mit dem"ö" rspkt. den Umlauten zu tun.
Ich frage das deswegen, weil ich auch schon mal, allerdings selten( vielelicht in einem von 100) solche Ausfälle beobachten kann.
tschuess
G.C.
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Amanito
30.06.2005, 19:31
@ Kasi
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die Schlaumeier sollen lieber vor der eigenen Haustüre kehren |
-->(Kennen wir... liberalisieren, privatisieren, Staatsquote minimieren. Das ist alles fein, aber wo bleiben die Hinweise auf die Nachteile und Fehlentwicklungen, die eben wenn der Staat nicht eingreift auch aus dem Ruder laufen. Einigen ist das nur Recht, den meisten aber nicht! Wo man zur Globalisierung Ausgewogenheit fordert, sehe ich sie hier nicht.)
das neoliberale Dogma ist halt ein Glaubenssystem und ein solches läßt sich halt empirisch nicht wiederlegen (weil es ja auch nicht empirisch zustandegekommen ist!). Statt anderen Berufen dreinzureden sollen die mal auf sich selber schauen, wie sie ihre Zirkelschlüsse auflösen und zu echten wissenschaftlichen empirisch abgesicherten Theorien zu kommen. Im Echtzeittest (Prognosen) schauen die empirischen Befunde zur Makroökonomie ja jämmerlich aus.
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FRANZ
01.07.2005, 10:46
@ certina
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........und hier die Antwort von Egon W. Kreutzer |
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Gruß Franz
<ul> ~ Versammelter professoraler Unverstand</ul>
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