Der Einarmige Bandit
19.07.2005, 17:14 |
Verdeckte/illegale Staatsfinanzierung? Thread gesperrt |
-->Hallo Forum!
Die"Privatisierung" der Deutschen Post an die KfW wird als tolle Sache dargestellt. Aus meiner Sicht ist das ganze nichts anderes als eine versteckte Staatsfinanzierung. Staat (Bund) verkauft an Staat (kfW). Der Effekt? 5 Mrd. Eurotzer um das Budget aufzufetten. Eichel hat die 5 Mrd. schon fix im Budget eingeplant.
Na wenn das keine"linke" Aktion ist, dann weiss ich nicht.
Gestern las ich in der Zeitung, daß das Budget nun vollends aus dem Ruder gelaufen ist. Mehr Loch als Budget sozusagen.
Was sagen die Experten hier? KfW als Dahrlehenskassenstelle wie in der Weimarer Zeit?
gruß
Der einarmige Bandit
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le chat
19.07.2005, 17:30
@ Der Einarmige Bandit
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Re: Verdeckte/illegale Staatsfinanzierung? |
-->Hallo Forum,
wo hat denn die Kfw die Kohle für die Post her?
Machen die dann ein Wertpapierpensionsgeschäft und parken die Aktien
bei der Bundesbank um sich so die Kohle zu zu holen?
Kredit ohne oder fast ohne Zins.
Irgendwie wird da Geld gemacht. Schön vorsichtig damit es niemand merkt.
Hallo Dottore, was meint der Profi?
beste Grüße
le chat
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Der Einarmige Bandit
19.07.2005, 17:37
@ le chat
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Geld aus dem Nirvana? |
-->Hallo le chat!
Ich glaube schon, daß das ganze eine"dubiose" Kiste ist. Soweit ich weiss arbeitet die KfW mit Staatsgarantien. Wenn also der Bund sagt die KfW ist gut für 5 Mrd. Eurotzer dann hat die das Geld defacto. Also kreditiert sich Vater Staat bereits selbst!
Wenn eben der Staat keinen Kredit nehmen will/soll nimmt es die KfW statt ihn obwohl die KfW ja staatlich ist.
Oder täusche ich mich?
Auf dottores kommentar bin ich ebenfalls gespannt. Dürfte aber in diese Richtung laufen. Die Herumrederei, daß die Aktien in der KfW nur zwischengeparkt werden ist lächerlich, denn es geht hier ja defacto nicht um die Privatisierung sondern um eine versteckte Finanzierung. Von irgendwo muß der Staat sich ja finanzieren
Gruß
ehschonwissen
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André
19.07.2005, 19:50
@ Der Einarmige Bandit
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Re: Geld aus dem Nirvana? - Nein, diesmal noch nicht |
-->1. die Aktien werden zwar an die KfW zu einem festen Betrag weitergereicht,
aber sie bleiben nicht dort, sondern werden von der kfW an der Börse oder
außerhalb der Börse plaziert bei Großinvestoren (Versicherungen, Fonds etc.)
Damit ist das nichts anderes als eine etwas verzögerte Privatisierung, wobei der Erlös voll in die Staatskasse wandert, mit Ausnahme einer Provision, die bei der KfW hängenbleibt. Denn:
2. die KfW hat auch dem Mehrerlös, den sie gegenüber der Blockabnahme der Aktien erzielt, herauszurücken (abz. Zinsen und Provisionen).
Also: Das ist noch nicht der Stoff aus dem die Hyperalbträume sind!
Nur die Tatsache, dass der Bund jetzt fast kein eigenes Vermögen mehr hat, das er veräußern kann, bedeutet (ceteris paribus) ein um alle Veräußerungserlöse des Jahres 2005 höheres Staatsdefizit in jedem der kommenden Jahre!
Ein Grund mehr, dass Schröder/Eichel nebst grünen Konsorten den Löffel werfen.
Denn Konkurs anmelden, sollen die"Anderen".
Gruß
A.
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Gundel
19.07.2005, 20:26
@ André
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Absolut d´accord |
-->>Ein Grund mehr, dass Schröder/Eichel nebst grünen Konsorten den Löffel werfen.
>Denn Konkurs anmelden, sollen die"Anderen".
Ja, einverstanden. Genau zu dem Zweck wurden m.A.n. die Neuen Roten ausgeguckt.
Und Merkelneindanke, damit nicht etwa die Schwarzen allzuviele Punkte einheimsen können.
Bahn frei für den Staatsbankrott, ok, aber zuvor noch ein paar Jährchen rhetorische Hoffnungschimmerchen fürs Volk.
Ich hoffe, dass mir die Zeit noch reicht, denn ich habe gestern - nach einem Umweg von 12.000"sauer gegangenen" Euros und einer blutigen Nase - endlich mein internationales Pilzbilderwägelchen auf die Rampe gebracht.
Das Leben ist ein Spannendes und im Moment fühlt es sich geradezu grenzgenial an. [img][/img]
Für Euch auch? Ich wünsche es jedenfalls allen.
Gruss Gundel
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Helmut
19.07.2005, 20:38
@ Gundel
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Nulldefizit bis 2010 |
-->... fordert der smarte Ã-si-Finanzminister Grasser:
<ul> ~ Grasser für europäisches Nulldefizit</ul>
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- Elli -
19.07.2005, 21:52
@ Gundel
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Re: Absolut d´accord - Gundel |
-->>Ich hoffe, dass mir die Zeit noch reicht, denn ich habe gestern - nach einem Umweg von 12.000"sauer gegangenen" Euros und einer blutigen Nase -
oops, klingt nicht gut....
>endlich mein internationales Pilzbilderwägelchen auf die Rampe gebracht.
Das wiederum klingt gut ;-) - obwohl ich keinen Schimmer habe, was das für ein Wägelchen ist.
>Das Leben ist ein Spannendes und im Moment fühlt es sich geradezu grenzgenial an. [img][/img]
>Für Euch auch?
Für mich ja.
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Gundel
20.07.2005, 11:37
@ - Elli -
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Re: Absolut d´accord - Elli |
-->>>Ich hoffe, dass mir die Zeit noch reicht, denn ich habe gestern - nach einem Umweg von 12.000"sauer gegangenen" Euros und einer blutigen Nase -
>oops, klingt nicht gut....
Im Nachhinein betrachtet hat sich der Umweg zumindest im technischen Sinn als recht konstruktiv herausgestellt. Eine wahrlich abenteuerliche Schmunzelgeschichte mit mehreren fast unglaublichen"Zu-fällen". Ich erzähle sie später mal.
Menschlich gesehen wird die Erinnerung an die blutige Nase allerdings ganz sicher nicht so schnell verblassen.
Es war halt auch eine Chance für jemand anderen.
Manche Dinge lassen ihren Sinn erst mit einigem Abstand erkennen, so auch das herbe Intermezzo.
>>endlich mein internationales Pilzbilderwägelchen auf die Rampe gebracht.
>Das wiederum klingt gut ;-) - obwohl ich keinen Schimmer habe, was das für ein Wägelchen ist.
Du wirst es erfahren. Gemach. Kommt Zeit kommt Rad ;-)
Und das Wägelchen wird vielleicht ganz viele Räder haben... ich hoffe nur, dass die Finanzierung nicht an den abhanden gekommenen Euronen scheitern wird.
Machmal weiß ich sowieso nicht, wieso ich auf meine alten Tage noch so etwas anpacke. Wahrscheinlich, weil der Hintern vom faul auf der Wiese liegen allmählich doch zu fett würde ;-)
>>Das Leben ist ein Spannendes und im Moment fühlt es sich geradezu grenzgenial an. [img][/img]
>>Für Euch auch?
>Für mich ja.
Das freut mich für Dich ganz besonders.
Gundel
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bernor
20.07.2005, 14:32
@ André
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Geld aus dem Nirvana? |
-->Hi André,
die Aktien werden zwar an die KfW zu einem festen Betrag weitergereicht,
aber sie bleiben nicht dort, sondern werden von der kfW an der Börse oder
außerhalb der Börse plaziert bei Großinvestoren (Versicherungen, Fonds etc.)
Damit ist das nichts anderes als eine etwas verzögerte Privatisierung, wobei der Erlös voll in die Staatskasse wandert, mit Ausnahme einer Provision, die bei der KfW hängenbleibt.
das Stichwort"Nirvana" ist gut, denn ein Problem bleibt:
Eichel braucht bekanntlich den gesamten"festen Betrag" für den 2005er Haushalt, und zwar alles in Cash.
Wenn nun die Aktien über die kfw wie beabsichtigt "marktschonend" im Publikum untergebracht werden, dann heißt das eben auch, daß der Cash-Erlös hieraus nicht"sofort", sondern peu à peu kommt - wäre es anders, bräuchte der Bund die kfw hierfür nicht.
Also doch, mit der"Staatsgarantie" im Rücken, irgendwelche Kredite bzw. Titel der kfw (oder von noch jemand anderem?), die auch notenbankfähig sind?
Gruß bernor
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fridolin
20.07.2005, 14:42
@ bernor
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Re: Geld aus dem Nirvana? |
-->Wenn nun die Aktien über die kfw wie beabsichtigt "marktschonend" im Publikum untergebracht werden, dann heißt das eben auch, daß der Cash-Erlös hieraus nicht"sofort", sondern peu à peu kommt - wäre es anders, bräuchte der Bund die kfw hierfür nicht.
<font color=#0000FF>Ich habe die Operation so verstanden:
Der Bund verkauft die Aktien an die KfW zu einem Preis, der unterhalb des derzeitigen Börsenkurses liegt, und bekommt diesen Erlös sofort von der KfW ausgezahlt. Sonst würde das ja auch keinen Sinn machen.
Weiterhin erhält er einen"Besserungsschein". Wenn also später die KfW diese Aktien (hoffentlich) zu einem höheren Kurs weiterverkaufen kann, gibt es für den Bund einen entsprechenden Nachschlag. </font>
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bernor
20.07.2005, 16:09
@ fridolin
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Re: Geld aus dem Nirvana? |
-->Hi fridolin,
>Wenn nun die Aktien über die kfw wie beabsichtigt "marktschonend" im Publikum untergebracht werden, dann heißt das eben auch, daß der Cash-Erlös hieraus nicht"sofort", sondern peu à peu kommt - wäre es anders, bräuchte der Bund die kfw hierfür nicht.
<font color=#0000FF>Ich habe die Operation so verstanden:
Der Bund verkauft die Aktien an die KfW zu einem Preis, der unterhalb des derzeitigen Börsenkurses liegt, und bekommt diesen Erlös sofort von der KfW ausgezahlt. Sonst würde das ja auch keinen Sinn machen.
Weiterhin erhält er einen"Besserungsschein". Wenn also später die KfW diese Aktien (hoffentlich) zu einem höheren Kurs weiterverkaufen kann, gibt es für den Bund einen entsprechenden Nachschlag. </font>
das ändert nichts daran, daß der Bund auch den einstweilen ermäßigten Betrag in Cash braucht, von dem nun auch die kfw nicht mehr an den Bund auskehren kann,
- als sie selber hat ("gespart"?)
- bzw. durch umgehenden Weiterverkauf reinholen kann (was mit Sicherheit auch nur für einen kleinen Teil der Aktien gelten dürfte - denn die von André beschriebene Verfahrensweise läuft darauf hinaus, daß der Zeitraum des Verkaufs des Gesamtpakets auf mehrere Jahre gestreckt wird).
Woher als kfw also Cash in Höhe von sagen wir mal mindestens 80% des aktuellen Aktienwertes (unter dem macht's Eichel bestimmt nicht) nehmen?
Durch"Einsparungen", indem z.B. Mittelstandskredite nicht mehr ausgegeben werden - oder eben doch über kfw-Kredite bzw. -Titel?
Oder hat die kfw gar einen Cash-Generator im Keller stehen?
Wie auch immer: von irgendwoher muß der verlangte Cash (auch wenn's nur 80% oder so sind) nunmal kommen...
Gruß bernor
(der, als börsen- und finanztechnischer Laie, sich an dieser Stelle schon mal für das penetrante Nachfragen entschuldigt;-))
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