Jacques
20.07.2005, 16:40 |
Landwirtschaft - oder soll man sich absichern? Thread gesperrt |
-->Einige Überlegungen zum Grundbedürfnis Essen / Nahrung
Übliche Flächenerträge in unseren Breitengraden
Kartoffeln: ca. 3kg/m2
Mais:ca. 0.8 kg/m2
Weizen: 0.5 kg/m2
Notbedarf einer fünfköpfigen Familie
Kartoffeln: rund 400 kg/Jahr
Mais: ca. 250 kg/Jahr
Weizen: 365 kg
Anbaufläche Kartoffeln: 130 m2
Anbaufläche Mais: 310 m2
Weizen: 450 m2
Total rund 890 m2 Fläche
Ertragsausfälle, Fruchtfolgefläche => Faktor 5
Erforderliche Anbaufläche 5*890 = 4450 m2
Landwirtschaftsboden Erwerb: 4450m2 x 3 Euro/m2 rund 13'000 Euro.
Verzinsung 6% jährlich, wenn nicht genutzt rund 800 Euro.
Ich bin je länger je mehr davon überzeugt, dass unser Landwirtschaftsboden viel zu billig ist und es keinen Grund gibt, warum nicht jeder ein bisschen Landwirtschaftsboden sein Eigentum nennen wollte.
Unsere Gesellschaft und deren Mitglieder versichern alles mögliche, nur das lebensnotwendige Grundbedürfnis nicht - Essen und Trinken. Da verlassen wir uns immer mehr auf unsere industrialisierte Landwirtschaft.
Gruss
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MattB
20.07.2005, 16:53
@ Jacques
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Re: Landwirtschaft - oder soll man sich absichern? |
-->>und es keinen Grund gibt, warum nicht jeder ein bisschen Landwirtschaftsboden sein Eigentum nennen wollte.
Ich glaube da gibt es Beschränkungen. Oder ist das in Ã-sterreich so?
Gruss
MB
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NaturalBornKieler
20.07.2005, 18:36
@ MattB
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Re: Landwirtschaft - oder soll man sich absichern? |
-->>>und es keinen Grund gibt, warum nicht jeder ein bisschen Landwirtschaftsboden sein Eigentum nennen wollte.
>Ich glaube da gibt es Beschränkungen. Oder ist das in Ã-sterreich so?
>Gruss
Solche Beschränkungen gibt es in D auch, die bestehen allerdings im wesentlichen darin, dass der Staat (i. d. R. die Länder oder die Kommune) beim Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen ein Vorkaufsrecht hat. Dies wird meist auch genutzt, um zu verhindern, dass Nicht-Landwirte (=typische Städter ) sich landwirtschaftliche Flächen kaufen. Auch eine Zersplitterung der landwirtschaftlichen Flächen wird ungern gesehen und dem soll ja durch die Flurbereinigung u.a. auch entgegengewirkt werden.
Aber das heißt nicht, dass es nicht geht. Allerdings muss man sich fragen, wo läge der Sinn, dass sich ein Stadtbewohner in 20 oder 50 km Entfernung vom Wohnort eine solche Fläche anschafft. Wenn es für die Notversorgung sein soll, dann macht es doch nur Sinn, wenn man den Acker vor der eigenen Haustüre hat, oder zumindest in einer Entfernung, die man leicht täglich mit dem Rad bewältigen kann. Oder soll der Sprit fürs Auto dann auch auf dem eigenen Acker angebaut werden?
Zu den Preisen, ne grüne Wiese kriegt man sicher schon für 0,50 €/m², beackerbares Land müsste je nach Gegend für 1€ zu kriegen sein. Oder?
Cheers
NBK
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Emerald
20.07.2005, 18:52
@ Jacques
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Aufnahme in einem Schreber-Garten-Verein sorgt vor |
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zur Zeit sind viele Schrebergärten angeblich nicht bewirtschaftet.
Teilweise wegen Generationen-Wechsel, teilweise wegen anderweitiger
Gründe.
Ich kenne pensionierte Eheleute welche ihre Eigenversorgung zuzüglich
jener von drei bis vier Familien (meistens die Kinder und Kindes-Kinder)
versorgen können.
Warum nicht in der Nähe Ausschau halten nach verlassenen Gärten und
Anmeldung sofort vornehmen. Manchmal sind Kommunen-Zugehörigkeit oder
andere Bedingungen zu erfüllen um an einen freizeitfüllenden Pflanz-
Platz mit Gartenhaus zu gelangen.
Gutnachbarliche Beziehungen verschönern den Arbeits-Alltag, bei Fehlen
entsprechender Uebereinstimmung kann es auch ins Gegenteil umschlagen.
Emerald.
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hoerby
20.07.2005, 19:13
@ NaturalBornKieler
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Re: Landwirtschaft - oder soll man sich absichern? |
-->Hallo, da müsst ihr schon Verkäufer suchen, dass wird euch einige Probleme bereiten.
mfg.h
>>>und es keinen Grund gibt, warum nicht jeder ein bisschen Landwirtschaftsboden sein Eigentum nennen wollte.
>>Ich glaube da gibt es Beschränkungen. Oder ist das in Ã-sterreich so?
>>Gruss
>Solche Beschränkungen gibt es in D auch, die bestehen allerdings im wesentlichen darin, dass der Staat (i. d. R. die Länder oder die Kommune) beim Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen ein Vorkaufsrecht hat. Dies wird meist auch genutzt, um zu verhindern, dass Nicht-Landwirte (=typische Städter ) sich landwirtschaftliche Flächen kaufen. Auch eine Zersplitterung der landwirtschaftlichen Flächen wird ungern gesehen und dem soll ja durch die Flurbereinigung u.a. auch entgegengewirkt werden.
>Aber das heißt nicht, dass es nicht geht. Allerdings muss man sich fragen, wo läge der Sinn, dass sich ein Stadtbewohner in 20 oder 50 km Entfernung vom Wohnort eine solche Fläche anschafft. Wenn es für die Notversorgung sein soll, dann macht es doch nur Sinn, wenn man den Acker vor der eigenen Haustüre hat, oder zumindest in einer Entfernung, die man leicht täglich mit dem Rad bewältigen kann. Oder soll der Sprit fürs Auto dann auch auf dem eigenen Acker angebaut werden?
>Zu den Preisen, ne grüne Wiese kriegt man sicher schon für 0,50 €/m², beackerbares Land müsste je nach Gegend für 1€ zu kriegen sein. Oder?
>Cheers
>NBK
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LenzHannover
22.07.2005, 02:29
@ Emerald
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@Jacques und Emerald: Unklug berechnet / Kleingarten untauglich |
-->Hier stand in der Zeitung:"Der Pole" bekommt 50 cent pro Kg Spargel!
Hier bin ich bei meinem üblichen Problem, was ist was wert?
Relativ kann ich nur sagen: Ich kassiere pro h 40 Euro, zur Zeit eher selten:-(
Selbst bei Abschlägen komme ich auf 20 Euro pro h, d.h. für 1 Euro werkelt ein Hilfs-Bauer 3 Minuten.
500 Gramm Erdbeeren pflücke, transportiere und verkaufe ich nicht in 3 Minuten.
@Emerald: Kleingarten: Hier in der Stadt völlig untauglich, geklaut wird gerne mal, auch unter Kleingärtnern und die Städter kommen auch mal"vorbei".
Wenn"das Volk" hungert, werden die Kleingärten geplündert, da hilft nur eine Umgebung mit wenig Menschen pro qm Acker [img][/img].
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