LenzHannover
25.07.2005, 20:41 |
Abwicklung der Staatspleite im kleinen: Wir bestellen noch einmal... Thread gesperrt |
-->Hann Allg. 18-7-2005:... Lüchow-Dannenberg hat auf einer Fläche von 1200 Quadratkilometern lediglich knapp 52 000 Einwohner, und die Verschuldung gedeiht prächtig. 125 Millionen Euro an Überbrückungskrediten sind angehäuft, und die Ausgaben übersteigen jedes Jahr die Einnahmen um etwa 20 Prozent....das Innenministerium in Hannover plant eine radikale Verwaltungsreform... Es entstünde eine „kreisfreie Samtgemeinde“, und von den rund 700 Stellen in der Verwaltung könnten 266 wegfallen.
Was macht nun ein Bürgermeister?
... Ein Samtgemeindebürgermeister hat kürzlich per Mail alle seine Mitarbeiter aufgefordert, der Gewerkschaft ver.di beizutreten - weil er einen Vertrag mit ver.di schließen wolle, um die Arbeitsplätze zu sichern. Dies allerdings würde den angepeilten Personalabbau im Zuge der Reform torpedieren. Der Samtgemeindebürgermeister, dessen Namen das Innenministerium nicht nennen will, hat außerdem drei Mitarbeiter kurzfristig befördert, Sanierungsarbeiten an einer Schule in Auftrag gegeben und die Radwegeplanung forciert - wohl wissend, dass die Rechnungen nicht mehr seine Samtgemeinde, sondern die neue, größere Samtgemeinde begleichen muss.
Meine Meinung: Bei Schulden, Kürzung sämtlicher Gehälter im Ã--Dienst, bei den Verursachern und je höher im Amt immer etwas mehr.
Der Samtgemeindebürgermeister gehört wegen Betrug eingelocht [img][/img].
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Eric
25.07.2005, 21:09
@ LenzHannover
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Mal ne ganz dumme Frage zur Verschuldung... |
-->...wie kann ein Staat pleite gehen, der im Inland verschuldet sind?
Die Gläubiger sind Haushalte / Unternehmen, an die der Staat Zinsen zahlt,
auf der anderen Seite über Steuern (Zins-, Kapital-, Vermögenssteuern..)
aber wieder zurück buchen könnte?
Nach meinem Kenntnisstand hat der Bund doch gegenüber dem Ausland
eine Netto-Vermögensposition (Verbindlichkeiten - Forderungen)?
Naive Frage, ich weiß... aber vielleicht bekomm' ich eine
aufklärende, kluge Antwort?
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freeman
25.07.2005, 21:32
@ Eric
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Re: Mal ne ganz dumme Frage zur Verschuldung... |
-->>...wie kann ein Staat pleite gehen, der im Inland verschuldet sind?
Guckst du Deutschland 1945 - er lebte noch - korrekt, aber nicht mehr so richtig.
>Die Gläubiger sind Haushalte / Unternehmen, an die der Staat Zinsen zahlt,
>auf der anderen Seite über Steuern (Zins-, Kapital-, Vermögenssteuern..)
>aber wieder zurück buchen könnte?
Gute Idee, wir führen eine Quellensteuer von 100% ein - Problem gelöst:-).
>Nach meinem Kenntnisstand hat der Bund doch gegenüber dem Ausland
>eine Netto-Vermögensposition (Verbindlichkeiten - Forderungen)?
Der Bund? Oder die Bürger Deutschlands? Das war alles mal - vor der Wiedervereinigung. Kann durchaus sein, dass die"staatliche Kapitalbilanz" tatsächlich positiv ist, wenn sind es aber nur ein paar Milliarden. Muss ich passen.
>Naive Frage, ich weiß... aber vielleicht bekomm' ich eine
>aufklärende, kluge Antwort?
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Amstrand
25.07.2005, 22:05
@ Eric
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Re: Mal ne ganz dumme Frage zur Verschuldung... |
-->a. es gibt einen Zinseszins-Effekt (geometrische Kurve, wie damals mit dem Schachproblem oder bei der Bevölkerungsexplosion),
aber keinen Steuersteuer-Effekt. (auch wenn man das mit der Besteurung bereits besteuerten Geldes versucht wie bei der Kapitalertragssteuer)
b. Bis zu einem steigenden Grenzwert, der aber heute schon bei mehreren Millionen Vermögen liegen wird, zahlt ein jeder mehr (direkte und indirekte) Steuern, als dass er oder sie Zinsen bekommt. (schön dargestellt bei Creutz: Das Geldsyndrom, fand ich.)
c. Letztendlich konzentriert sich die Gläubigerschar auf einige wenige Milliardäre und die können dann letztlich enteignet werden. Das geht aber nur per Staatsbankrott, denn die haben die Kohle schon woanders und sind nicht so naiv wie die linksradikalen Träumer. Und der Staatsbankrott ist ja nun auch keine easy Nummer, da brauchts erst ein paar Attentate, um die Leutchen auf Totalüberwachung einzustellen und Tranquilizer im Trinkwasser.
Und an den Pensionsansprüchen kollabiert das Ganze sowieso, es besteht also eine künftige Schuld des Staates, die unerfüllbar ist.
oder so,
Amstrand
>...wie kann ein Staat pleite gehen, der im Inland verschuldet sind?
>Die Gläubiger sind Haushalte / Unternehmen, an die der Staat Zinsen zahlt,
>auf der anderen Seite über Steuern (Zins-, Kapital-, Vermögenssteuern..)
>aber wieder zurück buchen könnte?
>Nach meinem Kenntnisstand hat der Bund doch gegenüber dem Ausland
>eine Netto-Vermögensposition (Verbindlichkeiten - Forderungen)?
>Naive Frage, ich weiß... aber vielleicht bekomm' ich eine
>aufklärende, kluge Antwort?
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Hasso
26.07.2005, 08:59
@ Eric
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ganz einfach |
-->Hallo,
Deine Idee, die Zinsen inländischer Schuldner am besten zu 100 % zu besteuern, funktioniert nicht, denn verschuldete Staaten müssen jedes Jahr Riesenmengen Geld neu aufnehmen, um alte Schulden zurückzahlen zu können. Deutschland muss alleine dazu jedes Jahr rund 40 MRD Euro am Kapitalmarkt zusammenkratzen.... von neuen Schulden (ebenfalls rund 40 MRD Euro) ganz zu schweigen.
Damit sich neue Gläubiger finden, müssen die Bedingungen einigermassen attraktiv sein....... sonst könnte man sein Geld ja lieber im Wald vergraben....und der Staatsbankrott wäre da.
Grüße von
Hasso
>...wie kann ein Staat pleite gehen, der im Inland verschuldet sind?
>Die Gläubiger sind Haushalte / Unternehmen, an die der Staat Zinsen zahlt,
>auf der anderen Seite über Steuern (Zins-, Kapital-, Vermögenssteuern..)
>aber wieder zurück buchen könnte?
>Nach meinem Kenntnisstand hat der Bund doch gegenüber dem Ausland
>eine Netto-Vermögensposition (Verbindlichkeiten - Forderungen)?
>Naive Frage, ich weiß... aber vielleicht bekomm' ich eine
>aufklärende, kluge Antwort?
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hoerby
26.07.2005, 21:30
@ Eric
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Viiiel einfacher |
-->Der Staaaaaat zahlt einfach keine Zinsen mehr
mfg.h
>...wie kann ein Staat pleite gehen, der im Inland verschuldet sind?
>Die Gläubiger sind Haushalte / Unternehmen, an die der Staat Zinsen zahlt,
>auf der anderen Seite über Steuern (Zins-, Kapital-, Vermögenssteuern..)
>aber wieder zurück buchen könnte?
>Nach meinem Kenntnisstand hat der Bund doch gegenüber dem Ausland
>eine Netto-Vermögensposition (Verbindlichkeiten - Forderungen)?
>Naive Frage, ich weiß... aber vielleicht bekomm' ich eine
>aufklärende, kluge Antwort?
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