-->>Der Sinn des Lebens ist, deinem Leben einen Sinn zu geben.
Haha. Rekursive Sprüche sind ja ganz lustig, aber hier unpassend!
>Wer Bäume setzt,
>obwohl er weiß,
>dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird,
>hat zumindest angefangen,
>den Sinn des Lebens zu begreifen
GENIAL. Jau, man könnte sich zum Ziel seines Lebens setzen, die Welt während seinen Lebzeiten zum Positiven zu verändern. Aber ich selber profitiere nicht davon, sondern nur meine Nachwelt. Was habe ICH davon?
Zu deiner Frage: Finanziell und materiell gehts mir gut und meine physische Gesundheit ist auch in Ordnung, aber ich bin nicht glücklich. Psychisch gehts mir nicht gut. Was fehlt mir? Mal sehen.
An dieser Stelle einen Hinweis: Ich bin von Sonntag bis wahrscheinlich Mittwoch (31.07.2005 bis 05.08.2005) in den Ferien. Vermisst mich nicht! Während dieser Zeit tu ich mir nichts an. Ich werde sicher viel Zeit damit verbringen, BÜCHER zu lesen.
Liebe Grüsse
Prosciutto
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-->>Prosciutto:[i]... Ich werde sicher viel Zeit damit verbringen, BÜCHER zu lesen.[/i]
Warum BÜCHER lesen, schreib Dein Buch oder zumindest Dein Tagebuch.
Vielleicht hilft Dir die Geschichte von meinem"Himmelhochjauchzend-Zutodebetrübtsein"-Freund. Das ist nun schon 30 Jahre her. Ein guter Kumpel. In der Clique ist er immer der, der zu den Gesprächthemen ernsthafte und lustige Beiträge liefert, je nach Anforderung. Kein Wunder, volontierte er doch gerade bei einer Abend-Tageszeitung, die es heute allerdings nicht mehr auf dem Markt ist.
Jedoch konnte oder wollte er irgendwann diese Fassade um sein Inneres, als die sie sich schließlich herausstellte, nicht nicht mehr zu jeder Zeit aufs neue restaurien, denn bei genauer Beobachtung erkannte man, dass er der Welt etwas vorspielte. Die Sorge, die mich in diesem Zusammenhang trieb, verhinderte einen tödlichen Unfall, denn nichts anderes war es in meinen Augen, sein Selbstmordversuch.
Neben fachlicher Unterstüzung, die er danach erhielt, half ihm vielleicht auch, dass er sein Tagebuch über seine Stimmungen und die Situationen, die dazu führten, schrieb (vielleicht auch eine Übung für einen angehenden Redakteur). Aus seinen Aufzeichnungen konnte er später aus einer anderen Sicht immer wieder nachlesen, welche Umstände es waren, die die Wechselstimmungen ausgelöst hatten bzw. zu diesen führten.
Wir verloren uns aus den Augen, als diese Phase in seinem Leben als endgültig abgeschlossen betrachtet werden konnte. Das ich seither nichts mehr von ihm bzw. über ihm hörte, ist wohl eher als gutes, als denn als schlechtes Zeichen zu werten.
Debenbei, vor ca. 30 Jahren gingen jeder von uns auf das 30. Lebensjahr zu. Die berufliche Situation meines Freundes trug auch ein Teil zu seinem Lebensgefühl bei.
>Prosciutto:[i]... An dieser Stelle einen Hinweis: Ich bin von Sonntag bis wahrscheinlich Mittwoch (31.07.2005 bis 05.08.2005) in den Ferien. Vermisst mich nicht! Während dieser Zeit tu ich mir nichts an.[/i]
Nun gehe ich nicht davon aus, dass Du nicht schizophren veranlagt bist oder jemanden zum Narren halten möchtest, daher kann dir vielleicht der Gedanke von Senaca ein wenig weiterhelfen:
<table border=1px><tr><td>Et si volueris adtendere,
magna pars vitae elabitur male agentibus,
maxima nihil agentibus,</br>tota vita aliud agentibus</td><td>Und wenn Du aufmerken willst:
ein großer Teil des Lebens entgleitet den Menschen, wenn sie Schlechtes tun,</br>der größte, wenn sie nichts tun,
das ganze Leben, wenn sie Nebensächliches tun.</td></tr></table><font size=1>(Seneca, Epistulae morales ad Lucilium, Liber 1, Epistula I; Reclam, Universal-Bibliothek Nr. 2132)</font>
>Laui:[i]... Wer Bäume setzt,
>>obwohl er weiß,
>>dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird,
>>hat zumindest angefangen,
>>den Sinn des Lebens zu begreifen
>Prosciutto:[i]... GENIAL. Jau, man könnte sich zum Ziel seines Lebens setzen, die Welt während seinen Lebzeiten zum Positiven zu verändern. Aber ich selber profitiere nicht davon, sondern nur meine Nachwelt. Was habe ICH davon?[/i][/i]
Indem Du, Prosciutto, das"ICH" betonst und damit in den Vordergrund rückst, gibst Du Dir m.E. doch bereits selbst die Antwort auf Deine Frage nach dem Sinn des Lebens (für Dich). Tue was Dir nützt, wovon Du etwas hast. Denn darin scheinst Du den Sinn des Lebens zu sehen, etwas zu tun, wovon Du etwas hast.
Das Einordnen Deiner dadurch bestimmten Handlungen in die eine oder andere Rubrik, wie sie Senaca in seinem Brief vorgibt, wird Dir sicher gelingen.
Persönlich habe ich für mich selbst die Erfahrung gemacht, dass die Frage,"was habe ich davon", nicht immer gestellt werden braucht und wird, versagt man sich dadurch doch vieler Dinge, die"nur" Lebensfreude liefern können. Und das halte ich nun für die weitaus bessere Lebenssinngebung, Lebensfreude zu geniessen. Und dieses wiederum ist dann doch ein Nutzen, den ich erhalte, ohne danach zu fragen, wenn ich es recht überlege. Doch das kann nur jeder für sich entscheiden und erleben.
Viel Vergnügen im Urlaub!
Uwe |