Trevenion
31.07.2005, 20:58 |
Hilfe....Edelmetallpusher von allen guten Geistern verlassen? Thread gesperrt |
-->Guten Abend,
folgende Mail hat mir ein Kumpel geschickt. So was hab ich noch nie gehört. Ich möchte euch einige Auszüge davon zeigen, und euch um eure Meinung bitten.
25.06.2005 Plötzliche und große Inflation?
Die Vereinigten Staaten von Amerika als ganzes konsumieren mehr, als sie produzieren. Anstatt ihren „Reichtum“ auf der Bank anzulegen, geht ein großer Teil davon ins Ausland, als Schulden, um den „american way of life“ aufrechterhalten zu können. Zum Zeitpunkt als dieser Artikel verfasst wurde, lagen die gesamten Schulden der USA bei unvorstellbaren 7`818`588`225`851,12 USD - in Worten „sieben Billionen, achthundertachtzehn Milliarden, fünfhundertachtundachtzig Millionen, …Im Jahr 2004 befanden sich etwa 40 % dieser Summe im Ausland, wobei der größte Teil davon Schulden sind.
...
Noch spielt es keine Rolle, wo sich diese Dollars befinden, noch nicht - solange sie nicht wieder in die USA zurückfließen. Warum sollten sie das tun, werden Sie sich fragen? Vergessen Sie nicht, der USD ist mit nichts gedeckt, er stellt nichts mehr als ein Zahlungsversprechen dar. Oder anders ausgedrückt: Der Wert der US-Valuta ist abhängig vom Vertrauen der Menschen in dieses Papiergeld. Eine Frage: Wie viel Vertrauen würden Sie jemandem schenken, der faktisch pleite ist?
Ist es also wirklich so abwegig, zu denken, diese Unmengen an Dollars würden den Weg zurück zu ihrer Quelle finden? Wir würden sagen, nein. Wohin sollen sie sonst auch gehen? Vergessen Sie nicht, laut Gesetz muss jeder USD in den USA als Zahlungsmittel angenommen werden, egal von wem, egal wofür.
Die Folgen einer solchen Entwicklung wären verheerend. Plötzlich würde eine Hyperinflation ausbrechen - die Folgen einer solchen Katastrophe konnte Deutschland in der Weimarer Republik eindrucksvoll erleben. Ohne Schwarzmalerei betreiben zu wollen, der Greenback hängt am seidenen Faden. Ein Kollaps in den USA hätte weitreichende Folgen. Angesichts dieser konkreten Gefahr sollte man sich bereits jetzt, bevor es zu spät ist, nach sicheren Anlagen umsehen. Kaufen Sie sich Gold und Silber in physischer Form, denn Edelmetalle haben keine Schulden und können nicht nach Belieben vermehrt werden. Sie sind die perfekte „Portfolio-insurance“.
© by silberinfo
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Erstmal beträgt die gesamte amerikanische Verschuldung(Bund, Bundesstaaten und Gemeinden) mehr als 33 Billionen Dollar, und nicht 7 Bio. Das ruft bei mir sofort den Verdacht auf, daß der Autor wenig Ahnung hat von dem was er da schreibt.
Er behauptet, daß wenn die"Unmengen an Dollars den Weg zurück zu ihrer Quelle finden" es zu einer Hyperinflation in den USA bzw. in allem auf USD lautenden Waren und Preisen kommen wird. Und man solle doch Metalle kaufen um sich vor dieser Geldentwertung zu schützen.
Meine Meinung? Alles Käse! Angenommen die Ausländer verkaufen US Bonds. Dies führt zu einem Kursrückgang bzw. Zinsanstieg der betroffenen Anleihen, so wie alles im Preis fällt, das plötzlich mit einem Überangebot konfrontiert wird.
Werden die von Europäern oder Japanern (oder eben allen anderen Haltern) auf USD lautenden Bonds verkauft, kommt es auch noch zu einer Wechselkursverschiebung von USD hin zu Euro oder Yen. Die Ausländer verkaufen den Dollar gegen ihre einheimische Währung.
Das Geld hat nun seinen Weg zurück zur"Quelle" gefunden, wie silberinfo so schön schreibt. Wo aber bleibt nun die Hyperinflation? Mal die Wechselkursverschiebung außen vor gelassen, hat imo der Kursverfall der Anleihen eine deflationäre Wirkung, da ein Rückgang von Buchgewinnen bzw. ein Anstieg von Buchverlusten niemals inflationär auf Warenpreise wirken kann!
Mein Fazit: Verkaufen die Ausländer ihre US Anleihen, wirds dem US Einzelhandel schlecht bekommen. Keine Hyperinflation in Sicht.
Gruß Treve
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TESLA
31.07.2005, 21:33
@ Trevenion
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Re: Hilfe....Edelmetallpusher von allen guten Geistern verlassen? |
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Mal die Wechselkursverschiebung außen vor gelassen,
----------- So einfach ist Wirtschaft halt nicht, die Wechselkursverschiebungen spielen eine Rolle und zwar eine wichtige Rolle. Oder was glaubst Du passiert mit den Preisen importierter Waren und Rohstoffe, wenn die Währung nach Süden geht?
hat imo der Kursverfall der Anleihen eine deflationäre Wirkung, da ein Rückgang von Buchgewinnen bzw. ein Anstieg von Buchverlusten niemals inflationär auf Warenpreise wirken kann!
---- Du meinst also, daß steigende Zinsen keine Auswirkungen auf Preise haben. Glaubst Du, daß Unternehmen nur mit Eigenkapital arbeiten?
>Mein Fazit: Verkaufen die Ausländer ihre US Anleihen, wirds dem US Einzelhandel schlecht bekommen. Keine Hyperinflation in Sicht.
>
>Gruß Treve
Mein Fazit:
Egal ob Du recht hast oder nicht, Du machst es Dir einfach.
Verkaufen die Asiaten massiv US-Anleihen, hört der Spaß auf.
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SchlauFuchs
31.07.2005, 23:40
@ Trevenion
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Re: Hilfe....Edelmetallpusher von allen guten Geistern verlassen? |
-->Wenn die im Ausland umlaufenden Dollars amerikanische Werte kaufen wollen, und das alles ziemlich gleichzeitig, führt das dazu daß - da nicht genug Werte da sind - der Wert des Dollars im Ausland immens fallen wird. Das gilt aber für alle Dollars, also jene die schon im Ausland sind, wie auch für jene, die gerade eben erst ins Ausland wollen (also durch Importe). Für den Amerikaner bedeutet das, daß der bisher so günstige chinesische CD-Player viel teurer wird, und er deswegen nicht mal den japanischen kaufen können da der genauso im Preis steigt. Die paar amerikanischen Firmen, die noch etwas produzieren, werden plötzlich in die Bredoille kommen, wenn ihre Kosten für Rohstoffe aus dem Ausland explodieren. Und dito die Hersteller die ihre Vorproduktion ins Ausland verlagert haben. Oder ihre IT-Abteilungen. Gewinnen tun an dieser Situation blos Firmen, die praktisch unabhängig sind von den Entwicklungen im Ausland, oder sogar exportieren. Aber auch nur für eine gewisse Zeit. Weil durch diese importierte Inflation die Löhne steigen müssen, sonst kommt es bald zu Unruhen - denn die Leute müssen nicht nur DVD-Player mit Dollars bezahlen sondern auch den Sprit fürs Auto, den Strom zuhause und eigentlich für fast alles was man für den american way of life so braucht....
ciao!
SF
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Turon
01.08.2005, 06:13
@ Trevenion
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Wie die Vorredner weise ich darauf hinaus |
-->dass der Dollar, massivst von zahlreichen Banken aufgekauft worden ist (Devisenreserven). Früher erlaubte man sich ja den Spaß die Währungsreserven
jeweils neu zu bewerten (wegen Kursveränderung) - was man ja heute nicht macht.
Mal angenommen jedoch, daß der Dollar plötzlich durch Ausstiegspekulationen
auf ein Niveau von 40% des heutigen Wertes sinkt, müßten, oder werden die Dollarreserven neu bewertet.
Vor 10 Jahren jubelte die Presse, daß durch die Neubewertung des Dollars (der ja zu damaliger Zeit etwas gestiegen ist) einige Zentralbanken rein rechnerisch
reicher wurden.
Sprich - wenn heute man die Devisenreserven neu bewertet, werden sie um einiges ärmer. Und da wird das Spielchen schon losgehen. Als zweites: zwar werden unsere Produkte billiger in der Herstellung - nur - wer soll sie kaufen?
Schließlich wird es zahlreiche Partner USA genauso hart treffen.
Auch wenn es keine Lösung ist - der Zusammenbruch des Vertrauens in eine Währung, hat schon immer eine Hyperinflation verursacht. So wird es auch diesmal sein.
Denn noch schlimmer als die Hyperinfla wird eine Deflation sein.
Gruß von T.
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trixh0
01.08.2005, 22:27
@ Trevenion
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Re: Hilfe....Edelmetallpusher von allen guten Geistern verlassen? |
-->Moin, moin
> Erstmal beträgt die gesamte amerikanische Verschuldung(Bund, > Bundesstaaten und Gemeinden) mehr als 33 Billionen Dollar, und > nicht 7 Bio. Das ruft bei mir sofort den Verdacht auf, daß > der Autor wenig Ahnung hat von dem was er da schreibt.
Hier kommt die Zahl her:
http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpdodt.htm
Gruss Jens
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fridolin
02.08.2005, 09:07
@ trixh0
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Aber so nicht richtig... |
-->>> Erstmal beträgt die gesamte amerikanische Verschuldung(Bund,
>> Bundesstaaten und Gemeinden) mehr als 33 Billionen Dollar, und
>> nicht 7 Bio. Das ruft bei mir sofort den Verdacht auf, daß
>> der Autor wenig Ahnung hat von dem was er da schreibt.
>Hier kommt die Zahl her:
>http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpdodt.htm
<font color=#0000FF>Die Zahl von 7 (europäischen) Billionen bezieht sich im Gegensatz zur dort verwendeten Formulierung"public debt" nicht etwa auf die gesamte Schuldenlast öffentlicher Haushalte in den USA (Bundesregierung, Bundesstaaten, Landkreise, Gemeinden), sondern ist lediglich die"federal public debt", also die Schulden der Bundesregierung.</font>
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apoll
02.08.2005, 12:15
@ fridolin
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Re: Aber so nicht richtig... |
-->>>> Erstmal beträgt die gesamte amerikanische Verschuldung(Bund,
>>> Bundesstaaten und Gemeinden) mehr als 33 Billionen Dollar, und
>>> nicht 7 Bio. Das ruft bei mir sofort den Verdacht auf, daß
>>> der Autor wenig Ahnung hat von dem was er da schreibt.
>>Hier kommt die Zahl her:
>>http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpdodt.htm
><font color=#0000FF>Die Zahl von 7 (europäischen) Billionen bezieht sich im Gegensatz zur dort verwendeten Formulierung"public debt" nicht etwa auf die gesamte Schuldenlast öffentlicher Haushalte in den USA (Bundesregierung, Bundesstaaten, Landkreise, Gemeinden), sondern ist lediglich die"federal public debt", also die Schulden der Bundesregierung.</font>
lt.Russel beträgt die Gesamtvetschuldung nicht 33 sondern 47 Billionen Dollar!!!
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