eroland
18.08.2005, 15:25 |
Deutsche Wirtschaft wird positiv überraschen... Thread gesperrt |
-->Na, was hab ich zu Jahresbeginn mal bemerkt? Hat wohl niemand mitgekriegt.
Jetzt glaubt auch der"Economist" daran.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,370313,00.html
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chiron
18.08.2005, 16:10
@ eroland
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Börse und Wirtschaft sind nicht das selbe... |
-->>Na, was hab ich zu Jahresbeginn mal bemerkt? Hat wohl niemand mitgekriegt.
>Jetzt glaubt auch der"Economist" daran.
>http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,370313,00.html
Zitate:
"Zudem hätten die verschärften Bedingungen die Angst deutscher Arbeitnehmer vor dem Verlust ihres Jobs erhöht." Ach wie toll...
Bitte nicht die Börse mit der Wirtschaft verwechseln... [img][/img]
Gruss chiron
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eroland
18.08.2005, 16:21
@ chiron
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Re: Börse und Wirtschaft sind nicht das selbe... |
-->Wer verwechselt hier Börse mit Wirtschaft?
Immerhin gilt der Aktienmarkt weiterhin als zuverlässigster Indikator für die Wirtschaft (bekanntermassen einen Vorlauf von 8-9 Monaten oder so). Und der DAX hat bitteschön sehr gut abgeschnitten seit Jahresbeginn.
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chiron
18.08.2005, 16:29
@ eroland
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Re: Börse und Wirtschaft sind nicht das selbe... |
-->>Wer verwechselt hier Börse mit Wirtschaft?
>Immerhin gilt der Aktienmarkt weiterhin als zuverlässigster Indikator für die Wirtschaft (bekanntermassen einen Vorlauf von 8-9 Monaten oder so). Und der DAX hat bitteschön sehr gut abgeschnitten seit Jahresbeginn.
Hallo Eroland
Das mit der Wirtschaft ist so eine Sache, ich habe keine Ahnung ob es davon eine Definition gibt. Wenn ich mir aber die Arbeitslosenzahlen ansehe und diese mit der Börse vergleiche, kann ich höchstens eine gegenteilige Entwicklung feststellen über die letzten Jahrzehnte.
Gruss chiron
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eroland
18.08.2005, 17:07
@ chiron
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Re: Börse und Wirtschaft sind nicht das selbe... |
-->>Das mit der Wirtschaft ist so eine Sache, ich habe keine Ahnung ob es davon eine Definition gibt. Wenn ich mir aber die Arbeitslosenzahlen ansehe und diese mit der Börse vergleiche, kann ich höchstens eine gegenteilige Entwicklung feststellen über die letzten Jahrzehnte.
Du hast keine Ahnung, ob es von Wirtschaft eine Definition gibt? Aber wirklich keine Ahnung hast du offensichtlich von Wirtschaftszyklen, sprich Konjunkturzyklen.
In einem zyklischen Aufschwung geht der Arbeitsmarkt quasi als letzter nach oben, bevor noch die Inflation steigen wird (klassische Sichtweise). Der Arbeitsmarkt erholt sich erst, wenn das Wirtschaftswachstum über Potenzialwachstum liegt.
=>Wer stellt denn schon Leute ein, bevor die Firma schneller läuft? Erst wenn keine Produktivitätsfortschritte mehr mölglich sind um die steigende NAchfrage zu befriedigen, stellt der"Chef" neue Leute ein. Deshalb ist der Arbeitsmarkt ein"nachlaufender" Indikator eines Konjukturzyklus.
Ich bin schon ein überrascht, wie schwach das ökonomische Grundrüstzeug hier teilweise ist.
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chiron
18.08.2005, 17:22
@ eroland
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Re: Börse und Wirtschaft sind nicht das selbe... |
-->
>Ich bin schon ein überrascht, wie schwach das ökonomische Grundrüstzeug hier teilweise ist.
Ach, wir lernen doch gerne von Dir!
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- Elli -
18.08.2005, 17:28
@ chiron
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Re: Börse und Wirtschaft sind nicht das selbe... |
-->>...und vergiss nicht, uns über die fallenden Arbeitslosenraten zu informieren.[img][/img]
..... und über den Debitismus-Quatsch ;-)
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eroland
18.08.2005, 19:44
@ - Elli -
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Re: Börse und Wirtschaft sind nicht das selbe... |
-->gibt es an den obigen Ausführungen etwas auszusetzen?
Na dann mal los!
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chiron
18.08.2005, 19:48
@ eroland
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Re: Börse und Wirtschaft sind nicht das selbe... |
-->>gibt es an den obigen Ausführungen etwas auszusetzen?
>Na dann mal los!
Aber gerne, wenn du mir den oben erwähnten Zusammenhang erklären kannst, auf den du nicht eingegangen bist. Der passt doch nicht zu deiner Theorie:
Wenn ich mir aber die Arbeitslosenzahlen ansehe und diese mit der Börse vergleiche, kann ich höchstens eine gegenteilige Entwicklung feststellen über die letzten Jahrzehnte.
Gruss chiron
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eroland
18.08.2005, 20:25
@ chiron
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nix kapiert! |
-->>Aber gerne, wenn du mir den oben erwähnten Zusammenhang erklären kannst, auf den du nicht eingegangen bist. Der passt doch nicht zu deiner Theorie:
"Wenn ich mir aber die Arbeitslosenzahlen ansehe und diese mit der Börse vergleiche, kann ich höchstens eine gegenteilige Entwicklung feststellen über die letzten Jahrzehnte".
Wenn DAS dein Einwand ist, dann hast du wirklich nix kapiert.
1)Der Arbeitsmarkt erholt sich erst, wenn das Wirtschaftswachstum über Potenzialwachstum liegt.
=>Der Aktienmarkt weist sehr gute Vorlaufeigenschaften auf den Konjunkturzyklus auf. will heissen. Erst läuft die Börse gut, dann die Wirtschaft, und wenn das Wachstum über Potenzial (stell dir dabei das langfristige Mittel vor) liegt (ein paar Quartale) sollte sich spätestens auch der Arbeitsmarkt erholen. Das ist empirisch nachgewiesen.
Falls du jetzt nochmnals mit den Arbeitslosenzahlen kommst, kann ich dir leider auch nicht helfen. Denn dann seh ich ein wenig"schwarz" für dein Verständnis von Ã-konomie. (bitte nicht persönlich nehmen)
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- Elli -
18.08.2005, 21:24
@ eroland
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Re: Potenzialwachstum - ich lach mich tot |
-->>1)Der Arbeitsmarkt erholt sich erst, wenn das Wirtschaftswachstum über Potenzialwachstum liegt.
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chiron
18.08.2005, 23:41
@ eroland
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ich freu mich auf die Belege |
-->Das ist empirisch nachgewiesen.
Hallo eroland
Wenn es schon bewiesen ist, dann bin ich auf die Belege gespannt. Im übrigen, die Theorie ist mir bekannt...nur in der Praxis...
Gruss chiron
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Nachfrager
19.08.2005, 00:26
@ eroland
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Das ganz kleine 1x1: Höhere Produktivität =mehr Arbeitslose bei höheren Gewinnen |
-->Hat mit Wachstum nicht die Bohne zu tun.
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eroland
19.08.2005, 08:36
@ - Elli -
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Sammelantwort |
-->Hat wohl keinen Sinn.
Volkswirtschaft ist wohl nicht die Kernkompetenz des Forums hier.
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eroland
19.08.2005, 08:45
@ - Elli -
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Potenzielles GDP |
-->Potenzielles BIP (Potenzialwachstum) entspricht den langfristigen Produktionsmöglichkeiten der Wirtschaft oder die grösstmögliche gesamtwirtschaftliche Produktionsmenge bei Erhaltung stabiler Preise. Dies wird auch als Vollbeschäftigungs-Produktionsniveau bezeichnet. (Quelle Paul Samuelson, Volkswirtschaftliche Grundlagen)
Der Witz ist der, dass die Arbeitslosigkeit erst dann signifikant zurückgehen wird, wenn eben dieses Potenzialwachstum erreicht wird oder die Wirtschaft sogar stärker wächst.
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eroland
19.08.2005, 08:51
@ Nachfrager
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Re: Das ganz kleine 1x1: Höhere Produktivität =mehr Arbeitslose bei höheren Gewinnen |
-->Aber hohe Gewinne bedeuten auch wieder mehr Investitionen und somit ergibt sich weiteres Wachstum..
Wahrscheinlich kommst du aus den neuen Bundesländern, wo die fehlende Produktivität zu höherer Arbeitslosigkeit geführt hat....
Nein im Ernst: Es gibt auch einen engen Zusammenhang zwischen Produktivitätswachstum und realem Wirtschaftswachstum. Länder, die ein hohes Produktivitätswachstum aufweisen wachsen einfach schneller.
Dein Titel im Umkehrschluss: Wäre es denn besser, die Produktivität möglichst gering zu halten, damit möglichst viel Personal gebraucht wird (sogenannte Arbeitsplätze)? Es gibt eine enorme Zahl von Beispielen, die zeigen, dass eine solche Politik in die Wettbewerbsunfähigeit führt.
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Euklid
19.08.2005, 09:01
@ eroland
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Gegen Logik kann man nicht argumentieren |
-->Hallo eroland guten Tag
natürlich kann die Sache nur in dieser von Dir genannten Abfolge ablaufen.
Das ist logisch und vernünftig.
Wenn man aber unter jedem Blatt des Herbstlaubes irgendeine..flation finden will die noch nicht mal sauber zu definieren,geschweige denn zu diagnostizieren ist kann man die Logik ausschalten.
Milton Friedman gilt in Ellis Sicht jetzt als veraltet.
Er will sich also damit nicht herumschlagen.
Dreht es sich bei Argumenten eigentlich um die Richtigkeit oder um das Ablaufdatum?
Können als richtig erkannte Dinge veralten?
Wenn Elli seine Position aufrecht erhalten will dann handelt es sich um Modeströmung die keine Rücksicht nimmt.
Friedman untermauert nämlich nichts anderes als die Untersuchung des Mathematikers in den 20er Jahren der ein Buch"Staat ohne Steuern" schrieb.
Die heimliche kalte Progression ist es die dem Staat zu Einnahmen verhilft (der Geldwertschwund).Und mit dem Geldwertschwund werden die ausgezahlten Leistungen des Staates gemindert,wenn dessen Auszahlungen nicht im gleichen Maße ansteigen.
Nach Friedman gibt es 3 Komponenten die Staaten finanzieren.
Die erste Komponente sind die Steuern.
Die zweite Komponente sind die schleichende Steuerprogression.
Und die dritte Komponente war von großer Bedeutung.
Ende des 2.Weltkrieges lag die fundierte Staatsverschuldung der USA bei 106% des Jahresvolkseinkommens.
Bis 1967 war die Staatsverschuldung im Verhältnis zum Volkseinkommen auf 32% zurückgegangen,obgleich wiederholt Defizite im Staatshaushalt aufgetreten waren.
Der Rückgang des Verhältnisses Staatsschulden zu Volkseinkommen ist zum Teil auf reales Wachstum zurückzuführen,zum größten Teil aber auf die Inflation.
Durch die Inflation wurden die nominal positiven Zinsen,zu denen die staatlichen Schuldverschreibungen ursprünglich aufgelegt wurden,im nachhinein zu real negativen Zinsen.
Frage an die Experten. Durch was wurde die Staatsverschuldung der USA vom Ende des 2.Weltkrieges von 106% auf 32% abgebaut wenn die obigen Aussagen nicht stimmen sollten?
Das Diagramm Abb1 in Friedmans Buch über die jährliche Nominal und Realverzinsung von Schuldverschreibungen von 1875 bis dato gibt darüber am besten Auskunft.
Man begreift das aber nur in Gänze wenn man dazu"Staat ohne Steuern liest"
Mathematik läßt sich nicht durch modernere Ansichten überholen oder veraltet gar.
2 plus 2 wird nicht 5 werden durch die Moderne.
Und daß die Wiwi keine anständigen Definitionen zusammenbekommen kann nicht mein Problem sein.
So wie das ausschaut wird es das auch nie geben.Das wird immer eine Weichwissenschaft mit religiösem Touch bleiben.
Es soll jeder das glauben was er möchte.
Die harten Fakten sagen jedenfalls etwas anderes.
Gruß Euklid
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chiron
19.08.2005, 09:05
@ eroland
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Re: Sammelantwort |
-->>Hat wohl keinen Sinn.
>Volkswirtschaft ist wohl nicht die Kernkompetenz des Forums hier.
Hallo eroland
Du hast keine Ahnung, wer hier so alles mitschreibt und mitliest und das ist auch gut so, schliesslich geht es um die Argumente und Fakten. Bis jetzt zitierst du aber nur aus irgendwelchen Büchern, rasselst auswendig gelerntes herunter und präsentierst es als deine eigene Meinung.
Du hast Samuelson zitiert, so what?! Was interessiert uns das, empirische Fakten sind da schon viel spannender, als irgendwelche Ikonen, die in ein paar Jahren oder Jahrzehnten widerlegt werden, Keynes lässt grüssen.
Gruss chiron
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eroland
19.08.2005, 09:13
@ chiron
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Fakten - Gegenargumente |
-->Mir ist egal, wer hier schreibt und liest.
>Du hast Samuelson zitiert, so what?! Was interessiert uns das, empirische Fakten sind da schon viel spannender, als irgendwelche Ikonen, die in ein paar Jahren oder Jahrzehnten widerlegt werden, Keynes lässt grüssen.
Bei Samuelsons Buch handelt es sich um ein Werk mit volkswirtschaftlichen Grundlagen, und nichst spektakulär neues oder so.
Also bisher hat keiner von euch etwas geschrieben, das die bestehenden Theorien aus dem Gleichgewicht kippen kann.
Immer irgendwas in Frage stellen und dann mit Schlagwörtern zu kontern ist zu einfach. Wenn ihr schon bestandene Zusammenhänge in Frage stellt, dann habt ihr die empirischen Daten zu liefern. (wie beim Boxen: der Herausforderer muss mehr Punkte machen).
Ich habe in dieser Debatte hier noch keine durchschlagenden Argumente lesen können, welche mein ökonomisches Verständnis ändern können.
Stattdessen drückt immer wieder ein gewisser Systempessimismus durch. (Höhere Produktivität = steigende Arbeitslosigkeit und höhere Gewinne...) Meine Herausforderung hier drin liegt darin, für mehr Optimismus zu sorgen.
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chiron
19.08.2005, 09:33
@ eroland
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Re: Fakten - Gegenargumente |
-->Hallo eroland
>Bei Samuelsons Buch handelt es sich um ein Werk mit volkswirtschaftlichen Grundlagen, und nichst spektakulär neues oder so.
Genau, das ist das Problem, seit Bretton Woods hat sich die Welt verändert!
>Also bisher hat keiner von euch etwas geschrieben, das die bestehenden Theorien aus dem Gleichgewicht kippen kann.
Dottores Sammlung also noch nicht gelesen...oder nicht verstanden?
>Immer irgendwas in Frage stellen und dann mit Schlagwörtern zu kontern ist zu einfach. Wenn ihr schon bestandene Zusammenhänge in Frage stellt, dann habt ihr die empirischen Daten zu liefern. (wie beim Boxen: der Herausforderer muss mehr Punkte machen).
Du bist der Herausforderer in diesem Forum. Empirische Daten werden hier seit Jahren analysiert und auseinander genommen. Inzwischen ist das alles durch gekaut. Nachlesen musst du selber...
>Ich habe in dieser Debatte hier noch keine durchschlagenden Argumente lesen können, welche mein ökonomisches Verständnis ändern können.
Von 1982 bis 2000 sind die Aktienmärkte mehr oder weniger ununterbrochen gestiegen und trotzdem sind die Arbeitslosenzahlen explodiert. Ich warte immer noch auf deinen Gegenbeweis...
>Stattdessen drückt immer wieder ein gewisser Systempessimismus durch. (Höhere Produktivität = steigende Arbeitslosigkeit und höhere Gewinne...) Meine Herausforderung hier drin liegt darin, für mehr Optimismus zu sorgen.
Das würde ich so auch nicht unterschreiben.
Gruss chiron
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eroland
19.08.2005, 09:37
@ Euklid
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Re: Gegen Logik kann man nicht argumentieren |
-->>So wie das ausschaut wird es das auch nie geben.Das wird immer eine Weichwissenschaft mit religiösem Touch bleiben.
>Es soll jeder das glauben was er möchte.
>Die harten Fakten sagen jedenfalls etwas anderes.
Hallo Euklid
Ich nehme an du beziehst dich auf die Bemerkung von Elli wg."Debitismus-Quatsch" (so nenne ICH das).
Meine Zustimmung hast du."Religiöser Touch" trifft es am besten.
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eroland
19.08.2005, 09:54
@ chiron
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Jetzt verstehe ich. |
-->>Dottores Sammlung also noch nicht gelesen...oder nicht verstanden?
Darum geht es also. Also ehrlich gesagt kann ich damit nicht viel anfangen. Ich habe es mehrmals gelesen und auch dieses Buch (ich hab den Titel vergessen, irgendwas mit Geld, Schulden etc.), jedoch bringen mich die Erkenntnisse dort echt nicht weiter. Zudem kann Dottore nicht mit einer guten Performance seiner Vorhersagen glänzen. Claus Vogt (www.effektenbank.de) hat in einem seiner Monatsberichte auf die armen Prognosen von Paul C. Martin in den 80er Jahren verwiesen. (um den handelt es sich doch schliesslich).
>Von 1982 bis 2000 sind die Aktienmärkte mehr oder weniger ununterbrochen gestiegen und trotzdem sind die Arbeitslosenzahlen explodiert. Ich warte immer noch auf deinen Gegenbeweis...
Von 1980 bis 2000 gab es mehrere Zyklen (BIP), und die Arbeitslosenzahl ist in diesem Zeitraum keineswegs explodiert. Beispielsweise ist die Rate von Ende 1997 bei ca. 11.7% auf 9.3% bis Mitte 2001 GESUNKEN! Gem. meiner Datenreihe ist die Rate seit 1992 von ca. 7.5% auf ein Top dieses Jahr bei 12% gestiegen. Ist das eine Explosion?
MeineAussage war eingangs dieses Chats, dass der Aktienmarkt einmal mehr der beste Indikator für die Wirtschaft selber ist. Und das habe ich darum gesagt, weil ich denke, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden 1-3 Jahren durchaus POSITIV überraschen könnte (ich selber rechne fest damit). Und jetzt hat sich die Diskussion ein bisschen fragmentiert, leider. Was ist denn deine Sicht, dass sowieso alles vor die Hunde geht?
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Euklid
19.08.2005, 10:02
@ chiron
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@chiron |
-->Hallo chiron guten Tag
noch nie in der Wirtschafts- Geschichte dürfte ein Konjunkturaufschwung durch die Niedriglöhner stattgefunden haben.
Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht.
Das kam doch wohl schon immer woanders her;-))
Eine große deutsche Automobilfirma ist m.E. verdammt weit weg von den technischen Möglichkeiten.
Man hat gekauft,gekauft,gekauft aber leider nicht investiert.
Das wird man jetzt ganz schnell nachholen müssen oder man ist weg vom Fenster.
Ich habe auch selten Unternehmer gesehen die Personalverstärkungen an der Presse lanciert haben.
Das weckt nämlich die Konkurrenz.
Da soll doch einer wieder zurück zu Daimler;-))
Hier meldet man das schon einmal ausnahmsweise in der Presse.
Jetzt ist die Zeit der Abwerbung der guten Führungskräfte gekommen die die Aufgabe haben einen Teil ihrer Mannschaft als Lotse in andere Gewässer zu bringen.
Erst mal keilen die Firmen um die besten Leute untereinander,manchmal auch in Kungeleien und dann erst steigen die Löhne.
So nach dem Motto,bleibst Du von meinen Leuten bleib ich von deinen und so weiter.
Es gibt Ingenieure,Kaufleute,Banker,Juristen wie Sand am Strand.
Aber bei den Perlen muß man eben andere Wege gehen.
Da sind wohl auch einige gute Leute aus den Großbetrieben gegangen die jetzt nicht mehr so billig arbeiten;-))
Wenn schon mehr als 70% die innere Kündigung ausgesprochen haben dann ist Handeln angesagt.
Du hast gefragt wann die Lohnerhöhungen kommen?
Die werden ganz sicher nicht mehr solange auf sich warten lassen wie eure seit 2001 gesehene Deflation.
Gruß Euklid
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chiron
19.08.2005, 10:46
@ eroland
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Re: Jetzt verstehe ich. |
-->Claus Vogt (www.effektenbank.de) hat in einem seiner Monatsberichte auf die armen Prognosen von Paul C. Martin in den 80er Jahren verwiesen. (um den handelt es sich doch schliesslich).
Du kannst fünf mal richtig liegen und trotzdem nichts verstanden haben. Die Börse ist ein Mix aus Analyse und Emotionen. Dottore unterschätzt den emotionalen Teil, der sich auch nicht analysieren lässt. Wer hätte denn gedacht, dass sich die Verbraucher verschulden, als gäbe es kein morgen. Zugegeben, das hat mich auch überrascht, aber Dottore hat trotzdem richtig analysiert, denn die Verschuldung geht nach seinem Erklärungsmuster voran. Nur dauert das alles länger, als er gedacht hat.
>Von 1980 bis 2000 gab es mehrere Zyklen (BIP), und die Arbeitslosenzahl ist in diesem Zeitraum keineswegs explodiert. Beispielsweise ist die Rate von Ende 1997 bei ca. 11.7% auf 9.3% bis Mitte 2001 GESUNKEN! Gem. meiner Datenreihe ist die Rate seit 1992 von ca. 7.5% auf ein Top dieses Jahr bei 12% gestiegen. Ist das eine Explosion?
Ich bestreite einen gewissen Zusammenhang nicht, aber netto passt es nicht zusammen. Weltweit steigt die Arbeitslosigkeit seit mindestens 30 Jahren, das ist ein Fakt. Dottore beschreibt einen anderen Zusammenhang: Je grösser die Staatsverschuldung, desto grösser die Arbeitslosigkeit. Es lohnt sich, dies genauer anzuschauen.
>MeineAussage war eingangs dieses Chats, dass der Aktienmarkt einmal mehr der beste Indikator für die Wirtschaft selber ist. Und das habe ich darum gesagt, weil ich denke, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden 1-3 Jahren durchaus POSITIV überraschen könnte (ich selber rechne fest damit).
Warum ist die Beschäftigung nach den Aktienwunderjahren 1999/2000 nicht angestiegen?
Und jetzt hat sich die Diskussion ein bisschen fragmentiert, leider. Was ist denn deine Sicht, dass sowieso alles vor die Hunde geht?
Das ist eine Frage der Sichtweise. Für wen geht es aufwärts und für wen abwärts? Der Westen versucht im Moment krampfhaft den Rückfall aufzuschieben, deshalb explodieren auch die öffentlichen Haushalte. Wir haben in der Geschichte immer wieder grössere Verschiebungen gesehen und in genau so einem Prozess befinden wir uns wieder.
Gruss chiron
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chiron
19.08.2005, 10:51
@ Euklid
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Re: @chiron |
-->Hallo Euklid
Die Schere geht auseinander. Die Best-Qualifizierten erreichen Lohnerhöhungen und dies schon lange. Alle anderen werden konkurrenziert durch den Osten und dies wird auch weitergehen.
Meine Prognose: Jetzt kommt auch der Mittelstand unter Druck, während oben die Party immer grössere Exzesse feiert, wie schon bei der Grande Nation, bevor sie zusammenfiel.
Im übrigen läuft alles, was sich auf die oberste Schicht konzentriert. Deshalb explodieren die Preis an den besten Lagen. Topqualität und Billiganbieter, dazwischen wird es schon bald nichts mehr geben und die Löhne steigen auch nur in den dementsprechenden Segmenten.
Gruss chiron
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Euklid
19.08.2005, 11:01
@ eroland
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Re: Gegen Logik kann man nicht argumentieren |
-->Hallo eroland guten Tag
ja das meinte ich.
Bis irgendwo Mitte 2003 habe ich selbst wie hier nachzulesen an die Deflation geglaubt.
Sie war ja auch manifestierbar in stark stürzenden Aktienkursen.
Noch im Jahre 2003 habe ich diesen Glauben fahren gelassen und das war sehr gut so.Gott sei Dank.Ab da stand ich hier von wenigen Ausnahmen abgesehen als verulkter Fast-Alleinkämpfer da.
Daß die Aktien jetzt etwas korrigieren muß ja nicht gleich wieder eine Deflation sein;-))
Immerhin schaue man sich mal den M-DAX an.
Der steht noch weit höher als vor dem Aktiencrash.
Wer sich nicht in die Hose gemacht hat konnte aus dieser mächtigen depressiven Stimmung leicht Nutzen ziehen.
Da werden Preise von Immobilien ohne jeden Sinn und Verstand verglichen.Da werden ubebaute Grundstücke in einen Topf mit bebauten Grundstücken geworfen.
Da werden alte energietechnisch völlig abgewrackte Immobilien mit neuwertigen Immobilien (die auch minderwertig oder das Gegenteil davon sein können) verglichen.
Nein das kann man im Kopf nicht mehr aushalten.
Da schlägt man verwundert die Augenklappe hoch daß auch Immobilien einen Zeitwertverlust (Abschreibung) haben können wenn nichts mehr nachinvestiert wurde.
Aus dieser Logik folgt dann daß Immobilien fallen müssen.
Wenn ab morgen nicht mehr gebaut wird dann fallen selbstverständlich statistisch die IMMO-Preise,weil in 100 Jahren nur noch Ruinen herumstehen würden.
Ein einziges neues Haus davon würde zwar effektiv einen sehr hohen Wert besitzen unter den Ruinen,aber statistisch nicht mehr zu Geltung kommen.
Es ist ein Kreuz mit gedankenlosen ohne jeden Bezug habenden Preisvergleichen vbon Laien.
Dazu kommt noch die Denke mit den Spiralen.
Nehmen wir als Vergleich mal die Schraube.
Irgendwann ist die Spirale infolge von Randbedingungen zuende.
Man kann sie so weit herausdrehen daß sie aus der Mutter fällt.
Das wäre die Hyperinflation.
Man kann sie aber auch soweit hineindrehen bis sie am Kopf anschlägt.
Ab da geht es nicht mehr weiter.Spiralenende denn der Kopf sitzt auf der Mutter.
Das wäre die Deflation.
Mit der Deflation kann man nur die schwachen Schuldner ausplündern.
Wenn alle Immos der schwachen Schuldner per Zwangsversteigerung geplündert sind gibts kein Angebot mehr weil diejenigen die ihre Hütte bezahlt haben niemals verkaufen würden bis auf Ausnahmefälle.
Und ich denke weder in Hyperinflation noch in Deflation.
Normalerweise gibt es noch Gewindegängebereiche bei der die Schraube sinnvoll nutzbar ist,wenn man auch in gewissen Gewindegängebereichen spielen kann.
Der Rest ist Religion.
Gruß Euklid
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Euklid
19.08.2005, 11:18
@ chiron
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Ich bin so froh daß ich nichts verstehe. |
-->>Claus Vogt (www.effektenbank.de) hat in einem seiner Monatsberichte auf die armen Prognosen von Paul C. Martin in den 80er Jahren verwiesen. (um den handelt es sich doch schliesslich).
>Du kannst fünf mal richtig liegen und trotzdem nichts verstanden haben.
Hallo chiron
dann verzichte ich lieber auf das Verstehen und liege lieber fünf mal richtig.
Andernfalls müßte ich mit 70 zum Steine kloppen.
Dein Argument der Arbeitslosigkeit muß man auch etwas differenzierter sehen.
Der Westen hat Massen von Arbeitskräften aufgesogen (Migration)
Das waren Millionen von Menschen.Arbeiten die etwa alle?
Desweiteren arbeiten jetzt gerade die Baby Boom Generationen im besten Alter.
Es gibt auch noch andere Argumente als Staatsschulden.
Wirtschaft ist nicht alles.
Ich bete daß ich sie niemals verstehen möge und lieber das Richtige tue.
Gruß Euklid
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eroland
19.08.2005, 11:34
@ chiron
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Re: Jetzt verstehe ich. |
-->Wir haben in der Geschichte immer wieder grössere Verschiebungen gesehen und in genau so einem Prozess befinden wir uns wieder.
Du sprichst ein Strukturproblem an, welches sich über Jahrzehnte erstrecken wird. Niemand bestreitet, dass die Verschuldung in den westlichen Ländern (mit Ausnahmen) ein Mass angenommen hat, welches nachhaltig nicht zu verkraften sein wird (langfristig).
Nur wirken sich solche Probleme langfristig aus, und hier müssen wir von Generationenproblemem reden; das hat doch mit einem zyklischen Aufschwung nix zu tun! Die Wirtschaft kann sich trotz aller Probleme erholen (kurz- mittelfristig).
Mit den Dottorschen Theorien ist an den Finanzmärkten kein Blumentopf zu verdienen, jedenfalls nicht in einem für mich wichtigen Zeitrahmen. Was bringt mir das, jetzt davon auszugehen, dass ich 50 Jahren der EUR oder USD Null Wert hat? Hey ich muss täglich hinstehen und mir die Rübe zerbrechen über Investitionsmöglichkeiten.
Mach die Augen auf und erkenne, dass es durchaus Chancen gibt und löse dich von diesem dunklen Weltbild.
Zur Arbeitslosigkeit: Die USA machen es vor, auch wenn viele die Daten anzweifeln. Ein paar Jobs wurden durchaus geschaffen. Und würde Deutschland seinen Arbeitsmarkt liberalisieren, wäre womöglich auf einen Schlag ein Prozentpunkt mehr Wachstum drin. Das ist eine Behauptung, und ich kann sie nicht beweisen, glaube aber fest daran. So wie du an dein Debitismus-Zeugs glaubst.
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