Diogenes
30.08.2005, 15:06 |
HEUREKA: PrÀhistorischer Handel Thread gesperrt |
-->Hallo zusammen,
Ich habe auf Wikipedia einen >Artikel ĂŒber prĂ€historischen Handel gefunden. Darin heiĂt es unter anderem:
"Trade originated with the start of communication in prehistoric times. Trading was the main facility of prehistoric people, who bartered goods and services from each other. Peter Watson dates the history of long-distance commerce from circa 150,000 years ago.[1]
und weiter:
"There is evidence of the exchange of obsidian and flint during the stone age."
Ich habe also gesucht und u.a. gefunden:
1) <a href=http://www.eurekalert.org/pub_releases/1997-04/UoW-DOAO-030497.php>Discovery Of Ancient Obsidian Quarry Helps Define Prehistoric Andean Trade Networks</a>
2) Neolithic polished axe from Waybrook Cottages, Alphington
This flint axe was produced by the technique of 'pecking and grinding', which produces a polished finish. This is a labourious process, only required for functional use on the cutting edges of axes. The Waybrook Cottage axe, however, is polished all over, showing that much additional work was carried out to improve the axe's aesthetic appearance. Such axes are thought to have been highly prized status symbols, and are known to have been widely traded across western Europe.
So schaut so dein Ding aus:
6) Ein Buch habe ich auch gefunden:
Trade and exchange in prehistoric Europe: proceedings of a conference held at the University of Bristol, April 1992
by Christopher Scarre; Frances Healy
* Publisher: Oxford: Bloomington, IN: Oxbow Books in association with the Prehistoric Society and the SociĂ©tĂ© prĂ©historique française ; Available from D. Brown Book Co., ©1993.
* ISBN: 094689762X
Es gab also Handel lange vor dem Entstehen der ersten Hochkulturen. Und das nicht nur lokal begrenzt sondern sogar ĂŒber lange Strecken. Die zitierten Quellen, die ich soweit gefunden habe, umfassen Europa, Nordamerika, die Anden und Zentralasien/Iran. Das zeigt: Handel ist bereits zu prĂ€historischer Zeit ein weit verbreitetes PhĂ€nomen.
Ich denke, damit ist die Machtheorie entgĂŒltig reif zum einmotten.
GrĂŒĂe
Diogenes
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freeman
30.08.2005, 20:40
@ Diogenes
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Re: HEUREKA: PrÀhistorischer Handel |
-->
>Es gab also Handel lange vor dem Entstehen der ersten Hochkulturen.
wahrscheinlich schon vor 350.000 Jahren (siehe Link)
>Und das nicht nur lokal begrenzt sondern sogar ĂŒber lange Strecken. Die zitierten Quellen, die ich soweit gefunden habe, umfassen Europa, Nordamerika, die Anden und Zentralasien/Iran. Das zeigt: Handel ist bereits zu prĂ€historischer Zeit ein weit verbreitetes PhĂ€nomen.
korrekt und bekannt.
>Ich denke, damit ist die Machtheorie entgĂŒltig reif zum einmotten.
>GrĂŒĂe
>Diogenes
Naja. Womit bezahlten diese Leute ihre Feuersteinlieferanten?
War das Geld? Gabs Zins?
BegrĂŒndet dann die Machttheorie lediglich den Zins?
<ul> ~ http://www.wissenschaft-online.de/abo/ticker/720323</ul>
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Diogenes
30.08.2005, 22:12
@ freeman
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Re: HEUREKA: PrÀhistorischer Handel |
-->Hi freeman,
>Naja. Womit bezahlten diese Leute ihre Feuersteinlieferanten?
Mit etwas das diese gebrauchen konnten. Wie wÀren Lebensmittel, Felle, Tonwaren, Schmuck...?
>War das Geld?
In gewissen Sinne ja: allseits begehrt und akzeptiert, im wesentlichen teilbar und gleichartig. Das Optimum war es freilich noch nicht. (Wir haben im ĂŒbrigen auch nicht das monetĂ€re Optimum [img][/img] ).
>Gabs Zins?
Zu Kredit und Zins in prÀhistorischer Zeit habe ich vorlÀufig nichts gefunden.
WÀre aber prinzipiell vorstellbar. Handeln und tauschen waren möglich, wieso verleihen nicht? Wenn der Leiher aus dem Geliehenen einen Zuwachs erzielt, wieso sollte dann der Verleiher nichts bekommen?
Wenn, dann wahrscheinlich aber erst in der Neusteinzeit (SeĂhaftwerdung des Menschen), wĂŒrde Vieh und Saatgut tippen, eventuell Werkzeuge. Bei JĂ€gern und Sammler glaube ich nicht, daĂ Kredit hinhaut.
Alles natĂŒrlich nur eine Spekulation meinerseits.
>BegrĂŒndet dann die Machttheorie lediglich den Zins?
Die Machttheorie behauptet das Entstehen von Markt und im weiteren Geld und Zins hat seinen Ursprung in der"Macht".
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1) Es ist theoretisch gezeigt worden, daĂ ein Markt da sein muĂ, bevor Herrscher etwas, das der Tributpfichtige nicht selber produziert als Abgabe fordern kann.
Nun stellt sich noch heraus, daĂ der Markt weit Ă€lter ist, als die"Macht", was die theoretische SchuĂfolgerung bestĂ€tigt.
2) Dann haben wir noch Zandows Posting
Dazu die privatwirtschaftlichen Konzepte in der Josefsgeschichte.
Beides im Gegensatz zur Machttheorie.
3) ZusÀtzlich dazu diverse FÀlle von Waren"geld" in allen mögliche Variationen auch ohne dahinterstehende Macht - nicht zuletzt Dank Dimi. Angefangen bei u.a Feuerstein, Obsidian und Lapislazuli in der Steinzeit. SpÀter dann Getreide und Metalle wie Kupfer, Zinn, Bronze, Silber,...
4) Weiters haben wir gesehen, daĂ die Standartisierung des Silbers ĂŒber 1 1/2 Jahrtausende gedauert hat - trotz der"Macht". Das legt nahe, daĂ der Herrscher dem Markt hinterher"standartisiert" hat.
Ich denke, das ist mehr als genug. Was zu zeigen war, ist gezeigt worden.
In jedem Fall hat sie die Machthypotese rentiert, ich habe selten so eine FĂŒlle an hochinteressanten BeitrĂ€gen gelesen.
GruĂ
Diogenes
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freeman
30.08.2005, 22:29
@ Diogenes
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Re: HEUREKA: PrÀhistorischer Handel |
-->>Hi freeman,
>>Naja. Womit bezahlten diese Leute ihre Feuersteinlieferanten?
>Mit etwas das diese gebrauchen konnten. Wie wÀren Lebensmittel, Felle, Tonwaren, Schmuck...?
>>War das Geld?
>In gewissen Sinne ja: allseits begehrt und akzeptiert, im wesentlichen teilbar und gleichartig. Das Optimum war es freilich noch nicht. (Wir haben im ĂŒbrigen auch nicht das monetĂ€re Optimum [img][/img] ).
Ja, ich habe das auchmal gelesen. kannst du dazu mal posten? Damit meine ich, das"Tauschmittel" mĂŒsste doch genau eine weite Reise unternommen haben und noch hofentlich irgednwie nachweisbar sein. (Kupfer, Keramiken usw)
>>Gabs Zins?
>Zu Kredit und Zins in prÀhistorischer Zeit habe ich vorlÀufig nichts gefunden.
>WÀre aber prinzipiell vorstellbar. Handeln und tauschen waren möglich, wieso verleihen nicht? Wenn der Leiher aus dem Geliehenen einen Zuwachs erzielt, wieso sollte dann der Verleiher nichts bekommen?
haja. vortsellbar ist viel, aber gerade das wurde in archaischen Gesellschaften nicht vorgefunden!
>Wenn, dann wahrscheinlich aber erst in der Neusteinzeit (SeĂhaftwerdung des Menschen), wĂŒrde Vieh und Saatgut tippen, eventuell Werkzeuge. Bei JĂ€gern und Sammler glaube ich nicht, daĂ Kredit hinhaut.
auch bei sesshaften nicht. Da brauchts mehr - so ist die These.
>Alles natĂŒrlich nur eine Spekulation meinerseits.
>>BegrĂŒndet dann die Machttheorie lediglich den Zins?
>Die Machttheorie behauptet das Entstehen von Markt und im weiteren Geld und Zins hat seinen Ursprung in der"Macht".
kurz hierzu. dottore stochert ĂŒberwiegend im Nahen Osten rum.
Jetzt will ich nicht unverschÀmt werden - einen gewissen Einfluss hatten die ja schon auf Griechen und Römer - aber die Germanen sind schon von anderem Schlage und kamen von Norden - NICHT von Osten. Das ist ein anderer Kulturschlag.
Und selbst wenn dottore bei seiner Palastökonomie irgendwie zu interessanten Thesen/ Ergebnissen kommt, so erklĂ€rt er immer noch nicht, warum die Germanen diesen"Ossi-Ramsch" kulturell ĂŒbernommen haben.
(Dazu gibt es Abhandlungen, habe aber im Netz noch nix gefunden).
Ein ordentlicher Germane kann ja so einen Priester einfach 20 cm kĂŒrzer machen und vorbei isses mit Abgabe. Demokratische germanische Waffenkultur? Waffen auch fĂŒr Sklaven? Was machen die dann wohl?
Also auf gehts Diogenes! Du grÀbst an der richtigen Stelle!
<ul> ~ wkipedia ĂŒber diesen Palastmurks</ul>
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dottore
31.08.2005, 15:58
@ Diogenes
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Re: HEUREKA: PrÀhistorischer Handel |
-->Hi Diogenes,
vorab besten Dank fĂŒr Dein unermĂŒdliches Suchen. Schauen wir uns die Sachen etwas genauer an.
>Ich habe auf Wikipedia einen Artikel ĂŒber prĂ€historischen Handel gefunden. Darin heiĂt es unter anderem:
>"Trade originated with the start of communication in prehistoric times. Trading was the main facility of prehistoric people, who bartered goods and services from each other. Peter Watson dates the history of long-distance commerce from circa 150,000 years ago.[1]
Warum âlong-distanceâ? WĂ€re es nicht einfacher gewesen, mit dem Nachbarn zu handeln?
Wie haben die Menschen âkommuniziertâ? Wie wusste ein Stamm (und prae-historisch dĂŒrfen wir von StĂ€mmen ausgehen), dass sich Hunderte, wenn nicht Tausende Kilometer entfernt ein anderer Stamm befindet, der etwas hat, was den ersten Stamm interessieren könnte?
@Popeye hat die StĂ€rke der prae-historischen StĂ€mme mit ca. 100 bis 150 Menschen angegeben, wenn ich mich richtig erinnere. Von Feld-Anthropologen ĂŒber die Wiki-Redaktion bis hin zu Studien bekannter Unternehmensberater ist die 150 als âDunbar Numberâ (Dunbar, Anthropologe in London) bekannt (abgeleitet vom Neocortex/GroĂhirnrinden-Volumen) und wird damit gearbeitet:
Die den prae-historischen StĂ€mmen handelt es sich zweifelsfrei um die mittlere Schicht (âsocial networksâ). Sehr schön auch in der Grafik zu erkennen, dass âpolitical networksâ (oben mit Zusatz âPower-Lawâ) in die Tausende gehen. Man braucht also schon etwas mehr Menschen, um ĂŒber mehrere Gruppen/StĂ€mme Macht und Herrschaft aufzurichten, was auch die Geschichte der Eroberer und Herrscherklassen lehrt (was aber hier nicht das Thema sein soll).
So haben wir also einen ersten entscheidenden Einwand gegen den Long-Distant-Trade: Die StĂ€mme hĂ€tten ĂŒber sehr lange Zeit hin (mindestens weit ĂŒber eine Jagd- oder Ernte-Saison) auf die meisten ihrer besten und stĂ€rksten Leute verzichten mĂŒssen, nur Alte, Kinder und Frauen wĂ€ren zu Hause geblieben. Dass der HĂ€uptling und sein Clan (ca. 7 bis 10, mutmaĂlich auch mehr) sich als âHĂ€ndlerâ auf den Weg gemacht hĂ€tte, kann ausgeschlossen werden.
Möglich allerdings: Vom Stamm mit einer mittleren, durchschnittlichen Zahl (âmean numberâ) von 150 hat sich (siehe die abfallende âErtragskurveâ) sich ein âĂberschussâ abgespalten, dies aber dann ein fĂŒr alle Mal (ĂŒber die Rolle dieser âĂberschĂŒssigenâ gibt es massenhaft Literatur, u.a. zur Klosterentstehung, zur âver sacrumâ-Problematik, auch Heinsohn ist zu nennen, letztes Stichwort âyouth bulgeâ).
Dieser âUnter-Stammâ zog natĂŒrlich nicht unbewaffnet los, sondern nahm just jene Waffen (die er nicht gegen seinen Stamm-Stamm eingesetzt hĂ€tte oder nur in AusnahmefĂ€llen) mit, die der Stamm-Stamm ebenfalls zur VerfĂŒgung hatte. Dort, wohin der Unter-Stamm zog bzw. sich dann endgĂŒltig niederlieĂ (möglicherweise eben durchaus âsehr weit wegâ), finden wir also logischerweise jene Waffen (Obsidian, Feuerstein), die âso weit wegâ gefunden wurden.
Davon, dass der Neu-Stamm - so wie die Lachse zum Laichen - wieder an den Ort des Stamm-Stamms zurĂŒckgekehrt wĂ€re und dies ĂŒberdies auch noch mit âWarenâ aus seinem zwischenzeitlichen oder endgĂŒltigen Siedlungsgebiet kann keine Rede sein. Er hĂ€tte zudem nicht nur seine eigenen Waffen (Obsidian!) mitnehmen mĂŒssen, sondern solche als âHandelsgutâ noch dazu.
Die hĂ€tte er dann anderen (welchen?) ĂŒberlassen mĂŒssen, was ihn selbst gefĂ€hrdet hĂ€tte. Das Modell, das hier aus blauem Himmel herab von den âFriedlich-Tauschâ-Freaks fabuliert wird, entpuppt sich vollends als lĂ€cherlich, wenn man dies mit einer bestens belegten âErkundungsfahrtâ vergleicht, nĂ€mlich der des Kolumbus in die Neue Welt, wie in seinem Brief (âDe insulis nuper inventisâ = Ăber die jĂŒngst entdeckten Inseln, diverse Ausgaben, auch andere Titel) an die spanischen Könige bestens dokumentiert.
Wenn schon der âfrĂŒhesteâ Handel mit Waffen (Obsidian) als Handelsgut der einen Seite gelaufen sein soll (und das bis heute als Konstante der Weltgeschichte), hĂ€tte Kolumbus mit den Indianern nicht Gold nicht gegen irgendwelchen Tand âgetauschtâ, sondern selbstverstĂ€ndlich gegen seine WAFFEN.
Warum hat er das denn nicht getan? War er wirklich blöder als jene, die 100.000e von Jahren vor ihm dieses schöne GeschĂ€ft so perfekt beherrschten, wie die von Dir aus dem Web gefischten Quellen (und natĂŒrlich viele andere mehr) so standhaft behaupten?
>und weiter:
>"There is evidence of the exchange of obsidian and flint during the stone age."
Ein Fund, entfernt vom Herkunfts-/Herstellort, fĂŒr Obsidian u.a. hier (es gibt noch detaillierte Karten),
Discovery Of Ancient Obsidian Quarry Helps Define Prehistoric Andean Trade Networks
Wieso âHandelâ? Wie es unter den prae-kolumbianischen StĂ€mmen zugegangen ist, haben wir oft genug beleuchtet (âOrigin of Warâ, usw.). Der weiteste Weg, den Obsidian zurĂŒck gelegt hat = 189 Meilen. Und dann das on top:
âIt was not always traded, however, and long-distance trade of Cotallalli obsidian can only be reliably traced back as far as 2,500 B.C.â
Da sind wir sogar schon mitten drin in den ununterbrochenen Macht- und TributerzwingungskĂ€mpfen. Wer handelt denn mit dem Feind (und sei er zunĂ€chst nur ein potenzieller) Waffenmaterial? Haben die sich in den kargen Anden ums Ăberleben kĂ€mpfenden StĂ€mme (dann Reiche) etwa gegenseitig aufgerĂŒstet? Ich habe selbst solche Obsidian-Waffen aus Mexiko und die sind so scharf, dass man sich damit rasieren kann (in Mexiko City wurde noch bis vor kurzem beim Barbier mit Obsidian rasiert).
>2) Neolithic polished axe from Waybrook Cottages, Alphington
>This flint axe was produced by the technique of 'pecking and grinding', which produces a polished finish. This is a labourious process, only required for functional use on the cutting edges of axes. The Waybrook Cottage axe, however, is polished all over, showing that much additional work was carried out to improve the axe's aesthetic appearance. Such axes are thought to have been highly prized status symbols, and are known to have been widely traded across western Europe.
>So schaut so dein Ding aus:
>[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
Was wir âwidely across Western Europeâ haben, sind Kriegs- und BeutezĂŒge ohne Zahl. Warum wurde das (Lindisfarne)
herrliche Manuskript geraubt? Die Herrschaften, die da ĂŒber See angereist kamen, hĂ€tten es doch unschwer âkaufenâ können - zumal die VerkĂ€ufer einfache, unbewaffnete Mönche waren, die ganz nebenbei auch noch gemetzelt wurden?
>3)
>About two thousand years ago, Hopewellian Indians, characteristic of eastern woodland tribes, moved into the region near present-day northeast Kansas. The Hopewellians brought domesticated plants, primitive agriculture, and ceramic-making with them. [/u]Long-distance trade[/u] was also a feature of this group.
Schönes Beispiel einer klassischen Machtstruktur. Diese Herrschaften haben mit Geometrie und Astronomie gearbeitet, damit sie schön zeichnen und Sternlein zÀhlen konnten? Nein. Die Geometrie diente der Landaufteilung (Untereigentum) und die Astronomie der Festlegung der Abgabentermine, vgl. a. Ray Hively / Bob Horn, Hopewellian geometry and astronomy..., 1984.
>4)<a href=http://www.kat.gr/kat/history/Ancient/IranOld.htm>Hisotry of Iran, The 5th to mid-3rd millennia</a>
>"Trade across the northern part of the plateau, through the sites of Hissar and Sialk, most probably involved the transshipment from Afghanistan to Mesopotamia of semiprecious stones such as lapis lazuli. The appearance of proto-Elamite tablets in Sialk IV may bear witness to such trade. So also may the appearance of similar proto-Elamite tablets at Tepe Yahya south of Kerman and in the great central desert provide evidence of trade connections between Mesopotamia and the east--in this case a trade that may have centred on specific items such as steatite and copper."
âProbablyâ? âMay provide evidenceâ? Wir hatten doch schon lang und breit gehabt, dass Lapislazuli nur zwischen Herrschern getauscht wurde (vgl. die Amarna-Briefe), nirgends davon eine Spur in so etwas wie einem âprivaten Bereichâ (Grab, âKaufmanns-Hausâ usw.). Und Kupfer war das Waffenmetall schlechthin (im Mix, zuletzt und am besten mit Zinn).
>(Die haben ĂŒbrigens auch mit Mesopotamien Handelsverbindungen gehabt, bereits ganz zu Anfang, bevor diese GroĂmĂ€chte wurden)
Nein. Aus dem Osten (Iran, Luristan, Elam, usw.) sind doch gerade die Eroberer mit ihren Bronzewaffen gekommen, die dann Mesopots kleine Bauerngruppen und -dörfer unterwarfen. Aus Mesopot heraus hat sich nicht eine einzige GroĂmacht entwickelt. Die Imperien haben immer die Eroberer errichtet, zuletzt noch die Perser - ebenfalls östlich von Mesopot belegen.
Welche mesopotamischen und zwar autochthonen (vgl. Bernbeck in extensis) Kleinbauern, Subsistenzler, Dorfgemeinschaften (immer an die 150 denken) sollen denn (womit?!) Lapis Lazuli gekauft haben? Fundlage in den ausgebuddelten Dörfern absolut Zero.
>5) Eine Karte, die prÀhistorische Handelsrouten darstellt: (Quelle: Römisch-Germanisches Zentralmuseum)
>[img][/img]
Die Karte ist von Guernsey selbst. Die Leute von Pressigny haben ihre Feuerstein-Waffen (âStone axesâ) per Schiff nach Guernsey gebracht und von dort Fische (!) und Getreide (!) mit nach Hause genommen, ca. 500 km Land- und Seeweg? Nix zu fischen an der Loire oder am nĂ€her gelegenen Meer? Keinerlei Getreideanbau im (unfruchtbaren?!) Zentral-Frankreich? Keine Möglichkeit, mit Saatgut zu arbeiten? Getreide gedeiht nur auf Guernsey?
Der Keramik-Handel ist ĂŒbrigens ca. 100 Jahre vor der römischen Invasion - und da gabâs auf der Insel keine Machtstrukturen? Ăbrigens: Aus der Normandie starteten auch William und seine Jungs 1066. Warum haben sie nicht mit der Insel âfriedlich gehandeltâ, sondern sie doch glattweg frech erobert?
>6) Ein Buch habe ich auch gefunden:
>Trade and exchange in prehistoric Europe: proceedings of a conference held at the University of Bristol, April 1992
>by Christopher Scarre; Frances Healy
>* Publisher: Oxford: Bloomington, IN: Oxbow Books in association with the Prehistoric Society and the SociĂ©tĂ© prĂ©historique française ; Available from D. Brown Book Co., ©1993.
>* ISBN: 094689762X
Danke. Solche BĂŒcher gibtâs in Mengen. Was da âexchangedâ (ausgetauscht) wurde, war der dumpfe (Stein) oder helle (Metall) Klang der Waffen. Die Artefakte liegen ĂŒberall herum. Warum nur findet man nirgends eine Spur der HĂ€ndler - oder schwebten die auf fliegenden Teppichen (wiederum aus dem Orient âgetradetâ) ein?
>Es gab also Handel lange vor dem Entstehen der ersten Hochkulturen.
Nein.
>Und das nicht nur lokal begrenzt sondern sogar ĂŒber lange Strecken.
Wanderten StÀmme, siehe oben, und bewaffnet.
>Die zitierten Quellen, die ich soweit gefunden habe, umfassen Europa, Nordamerika, die Anden und Zentralasien/Iran. Das zeigt: Handel ist bereits zu prÀhistorischer Zeit ein weit verbreitetes PhÀnomen.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, zu glauben, dass eine weit entfernte Waffe dorthin âgehandeltâ wurde. Nebenbei: Bei Interlaken (Innerschweiz) in der Sihl wurde sogar ein Schwert mit griechischer (!) Inschrift gefunden. Was fĂŒr ein âdistant tradeâ, was fĂŒr eine Marge fĂŒr den HĂ€ndler!
>Ich denke, damit ist die Machtheorie entgĂŒltig reif zum einmotten.
Nein, lieber Diogenes, sie ist zwar noch nicht ganz âreifâ, aber wĂ€chst und gedeiht ganz prĂ€chtig. Dies auch Dank der vielen, exzellenten EinwĂ€nde, fĂŒr die ich nochmals herzlich danke.
GruĂ!
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Diogenes
31.08.2005, 23:12
@ dottore
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Re: HEUREKA: PrÀhistorischer Handel / Handel vs. Raub |
-->Hi dottore,
>Warum âlong-distanceâ? WĂ€re es nicht einfacher gewesen, mit dem Nachbarn zu handeln?
Wenn der Nachbar hat, was man benötigt, sicher.
>Wie haben die Menschen âkommuniziertâ? Wie wusste ein Stamm (und prae-historisch dĂŒrfen wir von StĂ€mmen ausgehen), dass sich Hunderte, wenn nicht Tausende Kilometer entfernt ein anderer Stamm befindet, der etwas hat, was den ersten Stamm interessieren könnte?
Wenn man es nicht bereits von den Altvorderen weis, wÀre Mundpropagenda eine Möglichkeit. Es spricht sich herum, wer was woher hat.
(Ich frage mich machmal: Woher weiĂ denn meine Frau immer, wo es gerade was gibt? Kaffetratsch. *g*)
>@Popeye hat die StĂ€rke der prae-historischen StĂ€mme mit ca. 100 bis 150 Menschen angegeben, wenn ich mich richtig erinnere. Von Feld-Anthropologen ĂŒber die Wiki-Redaktion bis hin zu Studien bekannter Unternehmensberater ist die 150 als âDunbar Numberâ (Dunbar, Anthropologe in London) bekannt (abgeleitet vom Neocortex/GroĂhirnrinden-Volumen) und wird damit gearbeitet:
>Die den prae-historischen StĂ€mmen handelt es sich zweifelsfrei um die mittlere Schicht (âsocial networksâ). Sehr schön auch in der Grafik zu erkennen, dass âpolitical networksâ (oben mit Zusatz âPower-Lawâ) in die Tausende gehen.
Man steigert seine Bevölkerungszahl sicher nicht, wenn man dauernd Krieg fĂŒhrt und auf RaubzĂŒge geht - so blutet ein Stamm höchsten aus.
>Man braucht also schon etwas mehr Menschen, um ĂŒber mehrere Gruppen/StĂ€mme Macht und Herrschaft aufzurichten, was auch die Geschichte der Eroberer und Herrscherklassen lehrt (was aber hier nicht das Thema sein soll).
Wiesoll ein Stamm mit 150 Leuten fĂŒnf andere StĂ€mme unterwerfen und unter Kontrolle halten? Ăber weite Gebiete?
>So haben wir also einen ersten entscheidenden Einwand gegen den Long-Distant-Trade: Die StĂ€mme hĂ€tten ĂŒber sehr lange Zeit hin (mindestens weit ĂŒber eine Jagd- oder Ernte-Saison) auf die meisten ihrer besten und stĂ€rksten Leute verzichten mĂŒssen, nur Alte, Kinder und Frauen wĂ€ren zu Hause geblieben. Dass der HĂ€uptling und sein Clan (ca. 7 bis 10, mutmaĂlich auch mehr) sich als âHĂ€ndlerâ auf den Weg gemacht hĂ€tte, kann ausgeschlossen werden.
1) brauchen ein paar gute Marschierer sicher nicht Monate fĂŒr einige hundert Kilometer.
2) muĂ man zum Handeln nicht die besten Krieger schicken, sondern die besten Verhandler.
3) ist es vollkommen unlogisch, daĂ ein Stamm, der ein paar MĂ€nner fĂŒr eine Handelsreise nicht entbehren kann, dann alle MĂ€nner fĂŒr einen Raubzug entbehren kann.
4) sind bei einem Raubzug MĂ€nner nicht fĂŒr einige Zeit sondern fĂŒr immer zu entbehren. Die fallen nĂ€mlich mit Sicherheit einige: entweder im Kampf oder sie sterben hinterher an Wundinfektionen.
5) Ist ein Raubzug in seinem Ausgang weit ungewisser. Man kann den Kampf auch verlieren.
6) Raub wird mit der Zeit schwieriger, der betroffene Stamm wird zur Verteidigung GegenmaĂnamen treffen. Handel hingegen wird mit der Zeit einfacher - man lernt sich kennen und baut Beziehungen auf.
7) Raub bringt Gegenraub und RachefeldzĂŒge. Handel hingegen erhĂ€lt den Frieden und begĂŒnstigt spĂ€tere BĂŒndnisse (so kann man groĂ werden).
8) SchwÀchen Raub und Kampf die eingene MannstÀrke, sodaà man selber leichter anderen zum Opfer fÀllt - ein Sieger, der sich zu Tode siegt.
>Dieser âUnter-Stammâ zog natĂŒrlich nicht unbewaffnet los, sondern nahm just jene Waffen (die er nicht gegen seinen Stamm-Stamm eingesetzt hĂ€tte oder nur in AusnahmefĂ€llen) mit, die der Stamm-Stamm ebenfalls zur VerfĂŒgung hatte. Dort, wohin der Unter-Stamm zog bzw. sich dann endgĂŒltig niederlieĂ (möglicherweise eben durchaus âsehr weit wegâ), finden wir also logischerweise jene Waffen (Obsidian, Feuerstein), die âso weit wegâ gefunden wurden.
Wenn sie die StĂ€mme - Ă la Machthypothese - dauernd gegenseitig abschlachten, wir das Problem Ăberbevölkerung sicher nicht auftreten.
>Davon, dass der Neu-Stamm - so wie die Lachse zum Laichen - wieder an den Ort des Stamm-Stamms zurĂŒckgekehrt wĂ€re und dies ĂŒberdies auch noch mit âWarenâ aus seinem zwischenzeitlichen oder endgĂŒltigen Siedlungsgebiet kann keine Rede sein. Er hĂ€tte zudem nicht nur seine eigenen Waffen (Obsidian!) mitnehmen mĂŒssen, sondern solche als âHandelsgutâ noch dazu.
Waffen braucht man nicht nur zum KĂ€mpfen sondern auch zum Jagen.
Feuerstein und Obsidian sind nicht nur fĂŒr Waffen gut, man braucht auch zum Herstellen von Werkeugen.
Feuerstein und Obsidian sind schlicht ĂŒberlebensnotwendig. Man muĂ sie beschaffen und das immer wieder, weil sie nicht ewig halten. Wenn man sie im eigenen Gebiet nicht findet, muĂ man notgedrungen marschieren. Man immer wieder neue benötigt, ist handeln dem Rauben vorzuziehen, s. o.
>Die hĂ€tte er dann anderen (welchen?) ĂŒberlassen mĂŒssen, was ihn selbst gefĂ€hrdet hĂ€tte.
Wen gefÀrdet ein Feuerstein oder Obsidian? Niemanden.
Oder 5 bis 10 Mann Handelsdelegation gegen einen ganzen Stamm? Viel GlĂŒck.
>Das Modell, das hier aus blauem Himmel herab von den âFriedlich-Tauschâ-Freaks fabuliert wird, entpuppt sich vollends als lĂ€cherlich,
Wer neben dem Draufhauen auch das Handeln beherrscht, hat einen Ăberlebensvorteil. Die Hau-Immer-drauf-Fetischisten bringen sich gegenseitig um und sterben aus. Hirn plus Muskeln schlĂ€gt Nur-Muskeln
>Wenn schon der âfrĂŒhesteâ Handel mit Waffen (Obsidian) als Handelsgut der einen Seite gelaufen sein soll (und das bis heute als Konstante der Weltgeschichte), hĂ€tte Kolumbus mit den Indianern nicht Gold nicht gegen irgendwelchen Tand âgetauschtâ, sondern selbstverstĂ€ndlich gegen seine WAFFEN.
>Warum hat er das denn nicht getan? War er wirklich blöder als jene, die 100.000e von Jahren vor ihm dieses schöne GeschĂ€ft so perfekt beherrschten, wie die von Dir aus dem Web gefischten Quellen (und natĂŒrlich viele andere mehr) so standhaft behaupten?
1) Hat Kolumbus mit seinem Tand das bessere GeschÀft gemacht.
2) Haben die Indiander das mit den Waffen spÀter nachgeholt. Haben es wohl nicht sofort begriffen.
3) MuĂ fĂŒr die Indiander der Handel wohl OK gewesen sein, sonst hĂ€tten sie ihn nicht gemacht.
4) Wieso haben die Indianer zuerst handeln probiert? Die paar Leute hÀtten sie auch platt machen und ausrauben können.
Im ĂŒbrigen sehe ich nicht, was an einer Recherche im Web falsch sein soll, das machst du schlieĂlich nicht anderst. Was die Quellen angeht, handelt es sich dabei durchaus um rennomierte Museen und Institute. Die Fachleute dort werden schon ihre GrĂŒnde haben, wenn sie etwas als Handel bezeichenen.
Das dich das nicht freuen kann, ist mir klar.
>>1) Discovery Of Ancient Obsidian Quarry Helps Define Prehistoric Andean Trade Networks
>Wieso âHandelâ? Wie es unter den prae-kolumbianischen StĂ€mmen zugegangen ist, haben wir oft genug beleuchtet (âOrigin of Warâ, usw.).
Mag sein, aber offensichtlich war die Erörterung nicht erschöpfend. Die Archaelogen von Fach sind sicher nicht allesamt unfÀgig.
>Der weiteste Weg, den Obsidian zurĂŒck gelegt hat = 189 Meilen.
Durchaus in ein paar Tagen zu schaffen und alle mann sind fĂŒr Jagdsaison und ernte verfĂŒgbar.
> Warum wurde das (Lindisfarne)
>von den Wikingern im 8. Jh. Zerstört und dabei dieses
>herrliche Manuskript geraubt? Die Herrschaften, die da ĂŒber See angereist kamen, hĂ€tten es doch unschwer âkaufenâ können - zumal die VerkĂ€ufer einfache, unbewaffnete Mönche waren, die ganz nebenbei auch noch gemetzelt wurden?
Weit sinddie Wikinger damit auf lĂ€ngere Sicht nicht gekommen. Sie haben es gerade mal 200-300 Jahre geschafft mit ihrem PlĂŒndern, dann war es vorbei. FĂŒr eine ReichsgrĂŒndung hat es nie gereicht.
Dauernd Tote zu verkraften und gleichzeitig auf immer besser gerĂŒstete Feinde zu treffen... vielleicht hĂ€tten sie sich doch auch auf Handel besinnen sollen?
Nur weil es Gewalt und PlĂŒnderung immer gegeben hat, schlieĂt das Handel nicht aus. Das Aufzeigen von Gewalt ist ist kein zwingendes Argument gegen die Existenz von Handel.
>>3)
>>About two thousand years ago, Hopewellian Indians, characteristic of eastern woodland tribes, moved into the region near present-day northeast Kansas. The Hopewellians brought domesticated plants, primitive agriculture, and ceramic-making with them. [/u]Long-distance trade[/u] was also a feature of this group.
>Schönes Beispiel einer klassischen Machtstruktur. Diese Herrschaften haben mit Geometrie und Astronomie gearbeitet, damit sie schön zeichnen und Sternlein zÀhlen konnten? Nein. Die Geometrie diente der Landaufteilung (Untereigentum) und die Astronomie der Festlegung der Abgabentermine, vgl. a. Ray Hively / Bob Horn, Hopewellian geometry and astronomy..., 1984.
Dein SchluĂ ist voreilig.
Wir sind hier ca. 2000 vor und die Geometrischen Figuren stammen aus 0 - 250 nach:
"The geometrically designed earth-works near Newark, Ohio have been the subject of curiosity for centuries. They are Hopewellian, and are now dated at approximately 0-250 AD."
>âProbablyâ? âMay provide evidenceâ? Wir hatten doch schon lang und breit gehabt, dass Lapislazuli nur zwischen Herrschern getauscht wurde (vgl. die Amarna-Briefe),...
Die Bronzezeit begann bereits vor der Entstehung der ersten Hochkulturen.
Die Amana-Briefe sind sehrl viel jĂŒnger, daraus einen SchluĂ ĂŒber die PrĂ€historie zu ziehen halte ich fĂŒr nicht zulĂ€ssig.
>...nirgends davon eine Spur in so etwas wie einem âprivaten Bereichâ (Grab, âKaufmanns-Hausâ usw.). Und Kupfer war das Waffenmetall schlechthin (im Mix, zuletzt und am besten mit Zinn).
...und nebenbei Rohstoff fĂŒr Werkzeuge. Wobei sich sowohl Werkzeuge als auch Waffen mit der Zeit verschleiĂen und zu Neubeschaffung zwingen. Womit die Ăberlegung Handeln oder PlĂŒndern zum Zug kommt.
>>(Die haben ĂŒbrigens auch mit Mesopotamien Handelsverbindungen gehabt, bereits ganz zu Anfang, bevor diese GroĂmĂ€chte wurden)
>Nein. Aus dem Osten (Iran, Luristan, Elam, usw.) sind doch gerade die Eroberer mit ihren Bronzewaffen gekommen, die dann Mesopots kleine Bauerngruppen und -dörfer unterwarfen. Aus Mesopot heraus hat sich nicht eine einzige GroĂmacht entwickelt. Die Imperien haben immer die Eroberer errichtet, zuletzt noch die Perser - ebenfalls östlich von Mesopot belegen.
Es ist von Handelsverbindungen in prĂ€historischer Zeit die Rede, die EroberungsfeldzĂŒge kommen spĂ€ter.
Interessant finde ich, das die Eroberer vorher auch HĂ€ndler waren. Möglicher weise lag es am Handeln, daĂ sie stark genug wurden um spĂ€ter zu erobern. Stichwort: Ăberlebensvorteil Handel.
>Welche mesopotamischen und zwar autochthonen (vgl. Bernbeck in extensis) Kleinbauern, Subsistenzler, Dorfgemeinschaften (immer an die 150 denken) sollen denn (womit?!) Lapis Lazuli gekauft haben? Fundlage in den ausgebuddelten Dörfern absolut Zero.
Wieso sollen sie nichts erhandeln haben können, die Maori hatten Werkzeuge und Waffen aus Jade und waren auch Jungsteinzeitler.
Vielleicht nicht gerade Lapislazuli in rauhen Mengen, aber einiges Kupfer.
Zitat:"in this case a trade that may have centred on specific items such as steatite and copper."
Bauern brauchen Werkzeug. Kupfer hatten sie selber keiner, zum Rauben hat es auch nicht gelangt, wurden spÀter ja selber erobert. Bleibt nur handeln.
>>5) Eine Karte, die prÀhistorische Handelsrouten darstellt: (Quelle: Römisch-Germanisches Zentralmuseum)
>>[img][/img]
>Die Karte ist von Guernsey selbst. Die Leute von Pressigny haben ihre Feuerstein-Waffen (âStone axesâ) per Schiff nach Guernsey gebracht und von dort Fische (!) und Getreide (!) mit nach Hause genommen, ca. 500 km Land- und Seeweg? Nix zu fischen an der Loire oder am nĂ€her gelegenen Meer? Keinerlei Getreideanbau im (unfruchtbaren?!) Zentral-Frankreich? Keine Möglichkeit, mit Saatgut zu arbeiten? Getreide gedeiht nur auf Guernsey?
Nein, aber eine zusÀtzliche Ration ist sicher nicht unwillkommen. Vielleicht war es auch ertragreicher/bequemer zu handeln, als selber den Buckel auf dem Feld krumm zu machen?
>Der Keramik-Handel ist ĂŒbrigens ca. 100 Jahre vor der römischen Invasion - und da gabâs auf der Insel keine Machtstrukturen?
Wahrscheinlich ja, StÀmme haben auch Machtstrukturen. Aber wieso sind die Machthaber nicht losgezogen wie Sie lustig waren und haben die Töpfe geraubt?
>Ăbrigens: Aus der Normandie starteten auch William und seine Jungs 1066. Warum haben sie nicht mit der Insel âfriedlich gehandeltâ, sondern sie doch glattweg frech erobert?
Das ist nach den Römern. Wie gesagt schlieĂt ein Eroberungszug noch keinen Handel aus weder vorher noch nachher, sonst dĂŒrfte es weder jemals Handel gegeben haben noch hĂ€tten wir heute irgendwo einen.
>Danke. Solche BĂŒcher gibtâs in Mengen. Was da âexchangedâ (ausgetauscht) wurde, war der dumpfe (Stein) oder helle (Metall) Klang der Waffen. Die Artefakte liegen ĂŒberall herum.
So wie es ausschaut, war die"finstere" PrÀhistorie nicht so finster, wie du glaubst. Nicht alles war Mord und Todschlag.
>Warum nur findet man nirgends eine Spur der HĂ€ndler - oder schwebten die auf fliegenden Teppichen (wiederum aus dem Orient âgetradetâ) ein?
Die HĂ€ndler werden den Weg allen VergĂ€nglichen gegangen sein. Wie groĂ ist die Chanche, daĂ von unsereiner in 2000 bis 3000 Jahren noch was zum Ausgraben ĂŒbrig ist?
Von den sieben Weltwundern der Antike, die jĂŒnger, massiv und aus weit dauerhafteren Materialien waren, steht gerade mal eines und selbst dem setzt der Zahn der Zeit zu. Die anderen bieten nur noch ein paar Reste zum Ausgraben.
>Nein, lieber Diogenes, sie ist zwar noch nicht ganz âreifâ, aber wĂ€chst und gedeiht ganz prĂ€chtig. Dies auch Dank der vielen, exzellenten EinwĂ€nde, fĂŒr die ich nochmals herzlich danke.
BezĂŒglich des"Gedeihens" bin ich anderer Ansicht.
Dein Kompliment dagegen freut mich sehr, Danke.
GruĂ
Diogenes
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dottore
01.09.2005, 17:52
@ Diogenes
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Re: HEUREKA: PrÀhistorischer Handel / Handel vs. Raub |
-->Hi Diogenes,
>>Warum âlong-distanceâ? WĂ€re es nicht einfacher gewesen, mit dem Nachbarn zu handeln?
>Wenn der Nachbar hat, was man benötigt, sicher.
Warum findet man denselben Obsidian dann nirgends in der Nachbarschaft, sondern immer nur"long distance"? Es gibt keine Obdisian-"Spur" (alle paar km einen Fund), die von der Herkunft bis zur"long distance" fĂŒhren wĂŒrde.
>>Wie haben die Menschen âkommuniziertâ? Wie wusste ein Stamm (und prae-historisch dĂŒrfen wir von StĂ€mmen ausgehen), dass sich Hunderte, wenn nicht Tausende Kilometer entfernt ein anderer Stamm befindet, der etwas hat, was den ersten Stamm interessieren könnte?
>Wenn man es nicht bereits von den Altvorderen weis, wÀre Mundpropagenda eine Möglichkeit. Es spricht sich herum, wer was woher hat.
Es geht um Obsidian. Bitte bei der Ursprungsbehauptung bleiben, die da lautetet:
"There is evidence of the exchange of obsidian and flint during the stone age." Und das mit Hilfe von "long-distance commerce".
Die Nachbarn hatten den selben Obsidian / Feuerstein nicht. HÀtten sie ihn vom Nachbarstamm haben wollen, hÀtten sie unschwer mit diesen"handeln" können. Warum haben beide Seiten das nicht getan?
ErklÀrung:
Pfeilspitze
Opfer-Dolch
>(Ich frage mich machmal: Woher weiĂ denn meine Frau immer, wo es gerade was gibt? Kaffetratsch. *g*)
Ach, sie weiĂ, was es gerade auf Guernsey gibt? Super-Frau, gratulor!
>Man steigert seine Bevölkerungszahl sicher nicht, wenn man dauernd Krieg fĂŒhrt und auf RaubzĂŒge geht - so blutet ein Stamm höchsten aus.
Davon war keine Rede. Es ging um jene, die den Erst-Stamm verlassen und ĂŒber"long distance" wegziehen. Deshalb wird derselbe Obsidian einem an Ort A und einmal an Ort B gefunden.
>>Man braucht also schon etwas mehr Menschen, um ĂŒber mehrere Gruppen/StĂ€mme Macht und Herrschaft aufzurichten, was auch die Geschichte der Eroberer und Herrscherklassen lehrt (was aber hier nicht das Thema sein soll).
>Wiesoll ein Stamm mit 150 Leuten fĂŒnf andere StĂ€mme unterwerfen und unter Kontrolle halten?
1. Wenn ein Stamm unterwarf (gleiche Waffen), dann den Nachbarstamm und nicht fĂŒnf andere.
2. Das mit 5 StÀmmen funktioniert aber bestens (siehe Mesopot), wenn die zu Unterwerfenden keine Waffen haben. Im Schwemmland dort war die Ur-Bevölkerung zwar in"VerbÀnden" (Dörfer usw.) organisiert, aber nicht bewaffnet. In Mesopot sind keine steinzeitlichen Waffen gefunden worden, sondern nur bronzezeitliche. Aber Bronze kam dort auch nicht vor. Mit diesen Waffen war es leicht, zu unterwerfen.
3. Dasselbe Modell haben die Griechen mit ihre Hopliten-Phalanx angewendet, die Etrusker, hier eine Speerspitze:
Pizarro - und Cortez gegen die Azteken:
Beim nÀchsten Ruderschlag wird das schöne, wehrlose Handelsschiff (links) gerammt.
>3) ist es vollkommen unlogisch, daĂ ein Stamm, der ein paar MĂ€nner fĂŒr eine Handelsreise nicht entbehren kann, dann alle MĂ€nner fĂŒr einen Raubzug entbehren kann.
Es gab eben keine Handelsreise"long distance" (mit RĂŒckkehr). Und logischerweise auch keinen"pre historic" Raubzug (mit RĂŒckkehr)"long distance"; dazu hatte man den nĂ€chstliegenden Stamm.
Die ganze"long distance"-Handels-Story ist deshalb gurkig, weil man sich nicht vorstellen möchte, dass das Obsidian, gefunden"long distance" nicht etwa dorthin"gehandelt" wurde, sondern die Bewaffnung des Stammes war, der sich vom Stamm-Stamm (selbe Bewaffnung) gelöst hatte (lösen musste), die dann eben"long distance" gefunden wurde.
Wenn wir heute spanische und portugiesische Bronze-Kanonen in Forts Tausende von Kilometern entfernt vom Mutterland aufgestellt sehen - sind die von den kolonialen Eroberern dorthin gebracht worden oder von HĂ€ndlern?
Genauso ist es mit den steinzeitlichen Waffen geschehen, nur dass wir dort von StĂ€mmen reden mĂŒssen (das 150er-Problem), wĂ€hrend nach der Ausbildung (StĂ€mme immer gröĂer - und kein Wegzug der ĂberschĂŒssigen) von Reichen die Bewegung innerhalb der Reichsgebiete habe.
Alle Reiche haben sich aus solchen tendenziell zu groà werdenden StÀmmen entwickelt, siehe Römer, siehe Kastilier, siehe die Osmanen, alle zunÀchst mit winzigem Kernland. Oder die absolute Top-Macht im antiken Mesopot, die Assyrer:
Ein Handelsplatz?
>Handel hingegen wird mit der Zeit einfacher - man lernt sich kennen und baut Beziehungen auf.
Klar"Beziehungen": Die einen fordern Tribut, die anderen liefern. Falls nicht - ab zum Opfer auf die Pyramide:
In Keilschrift:
Discovery Of Ancient Obsidian Quarry Helps Define Prehistoric Andean Trade Networks
>>Wieso âHandelâ? Wie es unter den prae-kolumbianischen StĂ€mmen zugegangen ist, haben wir oft genug beleuchtet (âOrigin of Warâ, usw.).
>Mag sein, aber offensichtlich war die Erörterung nicht erschöpfend. Die Archaelogen von Fach sind sicher nicht allesamt unfÀgig.
In Oaxaca waren Top-Archaeologen zu Gange und ihre Ergebnisse (Stamm unterwirft im schmalen Tal nĂ€chsten Stamm usw.) sind durch vorangegangene Forschungen dort gestĂŒtzt. Auch ich habe mir erlaubt, die Orte/Sachen/Funde vor Ort zu checken. Von"friedlichem Handel" nirgends eine Spur - und die Fundlage ist bestens.
>>Der weiteste Weg, den Obsidian zurĂŒck gelegt hat = 189 Meilen.
>Durchaus in ein paar Tagen zu schaffen und alle mann sind fĂŒr Jagdsaison und ernte verfĂŒgbar.
Ach, sie jagen und ernten, obwohl sie von 189 Meilen entfernt Fleisch und Getreide (gegen Obsidian) mitgebracht hatten? Oder kehrten sie mit herzlichen GrĂŒĂen, auch an Euern HĂ€uptling, heim?
>> Warum wurde das (Lindisfarne)
>>von den Wikingern im 8. Jh. Zerstört und dabei dieses
>>herrliche Manuskript geraubt? Die Herrschaften, die da ĂŒber See angereist kamen, hĂ€tten es doch unschwer âkaufenâ können - zumal die VerkĂ€ufer einfache, unbewaffnete Mönche waren, die ganz nebenbei auch noch gemetzelt wurden?
>Weit sinddie Wikinger damit auf lĂ€ngere Sicht nicht gekommen. Sie haben es gerade mal 200-300 Jahre geschafft mit ihrem PlĂŒndern, dann war es vorbei. FĂŒr eine ReichsgrĂŒndung hat es nie gereicht.
DĂ€nemark, Norwegen, Schweden, Island, England, Sizilien?
>Dauernd Tote zu verkraften und gleichzeitig auf immer besser gerĂŒstete Feinde zu treffen... vielleicht hĂ€tten sie sich doch auch auf Handel besinnen sollen?
Wozu, Waffeneinsatz und Eroberung = viel kostengĂŒnstiger. Man muss nĂ€mlich nichts bezahlen.
>Nur weil es Gewalt und PlĂŒnderung immer gegeben hat, schlieĂt das Handel nicht aus. Das Aufzeigen von Gewalt ist ist kein zwingendes Argument gegen die Existenz von Handel.
Richtig. Erst die Gewalt (Waffeneinsatz, vollzogen oder angedroht), dann der Handel, angefangen mit den Agenten der Waffenhalter. Ohne Gewalt (oder Abwehr derselben durch Gealt) funktioniert kein Handel, aber ohne Handel funktioniert immer Gewalt. Der AuĂenhandel des Deutschen Reichs war 1939 fast erloschen - und dann marschierte Hitler los.
>>>3)
>>>About two thousand years ago, Hopewellian Indians, characteristic of eastern woodland tribes, moved into the region near present-day northeast Kansas. The Hopewellians brought domesticated plants, primitive agriculture, and ceramic-making with them. [/u]Long-distance trade[/u] was also a feature of this group.
>>Schönes Beispiel einer klassischen Machtstruktur. Diese Herrschaften haben mit Geometrie und Astronomie gearbeitet, damit sie schön zeichnen und Sternlein zÀhlen konnten? Nein. Die Geometrie diente der Landaufteilung (Untereigentum) und die Astronomie der Festlegung der Abgabentermine, vgl. a. Ray Hively / Bob Horn, Hopewellian geometry and astronomy..., 1984.
>Dein SchluĂ ist voreilig.
>Wir sind hier ca. 2000 vor und die Geometrischen Figuren stammen aus 0 - 250 nach:
>"The geometrically designed earth-works near Newark, Ohio have been the subject of curiosity for centuries. They are Hopewellian, and are now dated at approximately 0-250 AD."
Newark ist nicht das Stamm-Land! Daher doch"Hopewellian". Die EnglÀnder haben auch inzwischen Meter, Zentimeter, das nennen sie"continental".
>>âProbablyâ? âMay provide evidenceâ? Wir hatten doch schon lang und breit gehabt, dass Lapislazuli nur zwischen Herrschern getauscht wurde (vgl. die Amarna-Briefe),...
>Die Bronzezeit begann bereits vor der Entstehung der ersten Hochkulturen.
Im Osten. In den"Hochkulturen" Amerikas von Bronze keine Spur.
>Die Amana-Briefe sind sehrl viel jĂŒnger, daraus einen SchluĂ ĂŒber die PrĂ€historie zu ziehen halte ich fĂŒr nicht zulĂ€ssig.
Die Amarna-Briefe erwĂ€hnen"Handel" genau in dem von mir gebrauchten Kontext - als Machtderivat. Warum hĂ€tten die Pharaonen und andere Nahöstler zur Gewalt ĂŒbergehen sollen, wenn doch das Handeln, wie Du schreibst "vorteilhafter" gewesen wĂ€re?
>>...nirgends davon eine Spur in so etwas wie einem âprivaten Bereichâ (Grab, âKaufmanns-Hausâ usw.). Und Kupfer war das Waffenmetall schlechthin (im Mix, zuletzt und am besten mit Zinn).
>...und nebenbei Rohstoff fĂŒr Werkzeuge. Wobei sich sowohl Werkzeuge als auch Waffen mit der Zeit verschleiĂen und zu Neubeschaffung zwingen. Womit die Ăberlegung Handeln oder PlĂŒndern zum Zug kommt.
PlĂŒndern billiger, siehe oben.
>>>(Die haben ĂŒbrigens auch mit Mesopotamien Handelsverbindungen gehabt, bereits ganz zu Anfang, bevor diese GroĂmĂ€chte wurden)
>>Nein. Aus dem Osten (Iran, Luristan, Elam, usw.) sind doch gerade die Eroberer mit ihren Bronzewaffen gekommen, die dann Mesopots kleine Bauerngruppen und -dörfer unterwarfen. Aus Mesopot heraus hat sich nicht eine einzige GroĂmacht entwickelt. Die Imperien haben immer die Eroberer errichtet, zuletzt noch die Perser - ebenfalls östlich von Mesopot belegen.
>Es ist von Handelsverbindungen in prĂ€historischer Zeit die Rede, die EroberungsfeldzĂŒge kommen spĂ€ter.
Die Eroberer haben den Handel verursacht, nicht umgekehrt.
>Interessant finde ich, das die Eroberer vorher auch HĂ€ndler waren.
Waren sie nicht.
>Möglicher weise lag es am Handeln, daĂ sie stark genug wurden um spĂ€ter zu erobern. Stichwort: Ăberlebensvorteil Handel.
Selbst die sog."Handelsmacht" Karthago war - siehe frĂŒheren Link - ein auf Söldnerheeren aufgebautes Machtsystem.
>>Welche mesopotamischen und zwar autochthonen (vgl. Bernbeck in extensis) Kleinbauern, Subsistenzler, Dorfgemeinschaften (immer an die 150 denken) sollen denn (womit?!) Lapis Lazuli gekauft haben? Fundlage in den ausgebuddelten Dörfern absolut Zero.
>Wieso sollen sie nichts erhandeln haben können, die Maori hatten Werkzeuge und Waffen aus Jade und waren auch Jungsteinzeitler.
Die Maori haben was getan? Die Nachbarinsel erobert und die Bewohner versklavt. Warum haben sie nicht mit ihnen gehandelt? Wozu hatten sie wohl ihre berĂŒchtigten war canoes:
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>Vielleicht nicht gerade Lapislazuli in rauhen Mengen, aber einiges Kupfer.
>Zitat:"in this case a trade that may have centred on specific items such as steatite and copper."
>Bauern brauchen Werkzeug.
Ja, Holzpflug und krummen Buckel, mit Kupfer lĂ€sst sich nicht pflĂŒgen! Mit Bronzewaffen aber wundervoll die Bauern unterjochen.
>>>[img][/img]
>>Die Karte ist von Guernsey selbst. Die Leute von Pressigny haben ihre Feuerstein-Waffen (âStone axesâ) per Schiff nach Guernsey gebracht und von dort Fische (!) und Getreide (!) mit nach Hause genommen, ca. 500 km Land- und Seeweg? Nix zu fischen an der Loire oder am nĂ€her gelegenen Meer? Keinerlei Getreideanbau im (unfruchtbaren?!) Zentral-Frankreich? Keine Möglichkeit, mit Saatgut zu arbeiten? Getreide gedeiht nur auf Guernsey?
>Nein, aber eine zusÀtzliche Ration ist sicher nicht unwillkommen. Vielleicht war es auch ertragreicher/bequemer zu handeln, als selber den Buckel auf dem Feld krumm zu machen?
Das kann doch nicht Dein Ernst sein? Du bist wochenlang auf See und holst Dir Getreide, das es bei Dir in HĂŒlle und FĂŒlle gibt?
>>Der Keramik-Handel ist ĂŒbrigens ca. 100 Jahre vor der römischen Invasion - und da gabâs auf der Insel keine Machtstrukturen?
>Wahrscheinlich ja, StÀmme haben auch Machtstrukturen. Aber wieso sind die Machthaber nicht losgezogen wie Sie lustig waren und haben die Töpfe geraubt?
Die haben die Jungs weiter sĂŒdlich abliefern mĂŒssen.
>>Ăbrigens: Aus der Normandie starteten auch William und seine Jungs 1066. Warum haben sie nicht mit der Insel âfriedlich gehandeltâ, sondern sie doch glattweg frech erobert?
>Das ist nach den Römern. Wie gesagt schlieĂt ein Eroberungszug noch keinen Handel aus weder vorher noch nachher, sonst dĂŒrfte es weder jemals Handel gegeben haben noch hĂ€tten wir heute irgendwo einen.
Genau. Heute gibt es Handel. Deshalb hat ihn es auch schon in der Steinzeit gegeben? Mal kurz bei Moses Finley vorbeischauen (1962:"A truce (Waffenstillstand) never stopped a war..."[/b]
>>Danke. Solche BĂŒcher gibtâs in Mengen. Was da âexchangedâ (ausgetauscht) wurde, war der dumpfe (Stein) oder helle (Metall) Klang der Waffen. Die Artefakte liegen ĂŒberall herum.
>So wie es ausschaut, war die"finstere" PrÀhistorie nicht so finster, wie du glaubst. Nicht alles war Mord und Todschlag.
In Permanenz! Nur machen alle Forscher einen Riesen-Bogen um das PhÀnomen Krieg und Macht und die ökonomischen Kosequenzen daraus.
>>Warum nur findet man nirgends eine Spur der HĂ€ndler - oder schwebten die auf fliegenden Teppichen (wiederum aus dem Orient âgetradetâ) ein?
>Die HĂ€ndler werden den Weg allen VergĂ€nglichen gegangen sein. Wie groĂ ist die Chanche, daĂ von unsereiner in 2000 bis 3000 Jahren noch was zum Ausgraben ĂŒbrig ist?
Und ihre HĂ€user, Magazine, Schiffe, Silos? Wo sind ihre privaten (!) Gewichte und MĂŒnzen? Nirgends eine Spur.
>Von den sieben Weltwundern der Antike, die jĂŒnger, massiv und aus weit dauerhafteren Materialien waren, steht gerade mal eines und selbst dem setzt der Zahn der Zeit zu. Die anderen bieten nur noch ein paar Reste zum Ausgraben.
Die Ausgrabungen sind ĂŒberaus befriedigend. Zeigen: Nix mit"privatem" Luxus, der sich erhalten hĂ€tte. Wo denn? Im UNESCO-Kulturerbe wirst Du auch kaum"private" DenkmĂ€ler o.Ă€. finden, Zeugen der Machtgeschichte aber haufenweise. Wie kömmt's?
Oder hatten den Limes (neueste deutsche Errungenschaft)"HĂ€ndler" errichtet? Ja? Um ihre Warenlager vor bösen Germanen zu schĂŒtzen? Notabene: Der Limes war Zollgrenze (also Abgabenprodukt) und das war's.
Kompliment wird gerne wiederholt.
Und GruĂ!
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