Valerie
04.09.2005, 01:20 |
Würden Sie ein Kind töten? Thread gesperrt |
-->(Frappierende Argumentationskette von freace.de / Douglas Herman)
Wenn man daran denkt, wie viele Soldaten der USA sich in irgendeinem Krieg befinden oder befunden haben - es muss viele geistig Versehrte in den USA geben.
Sofern die nur etwas Zeit zum Nachdenken haben oder es überhaupt noch können.
Meine Güte, muss das eine innerlich zerrüttete und verlogene Gesellschaft geworden sein. Aber das trifft sicher auf alle Eltern zu, die Ihre Kinder mit Begeisterung in Kriege schicken.
Vielleicht sind die ja alle normal und die, die sich weigern sind unnormal...?
Ist Krieg zu führen ein ganz profan zu akzeptierender Wesenszug des Menschen und deshalb (immer noch - wg. Steinzeit-Torf im Hirn) eine ganz natürliche Verhaltensweise?
Liegt die Wahrheit Mal wieder in der Mitte?
Ein"bisschen" töten ist akzeptabel (?) - vielleicht?
<ul> ~ Viele Soldaten töten für ihr Land... (von Douglas Herman)</ul>
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bonjour
04.09.2005, 01:54
@ Valerie
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Re: Würden Sie ein Kind töten? |
-->Was USA macht ist eindeutig, aber es gibt sicher viele denkwürdige Zweifelsfälle, was die Notwendigkeit, Krieg zu führen betrifft.
Jeder kennt ja sicher die Diskussionen, die von"halte die andere Backe hin" reichen, über"nur wenn ich angegriffen werde" bis zu differenziertesten Ausprägungen dieses Themas, Diplomatie... wo endet sie, wo muß man sich wehren, alles hehre Überlegungen, die nichts mit den Kriegsgründen des derzeitigen Weltgeschehens zu tun haben.
Trotzdem sollte man mal drüber nachdenken, wo für einen selber Schluß wär mit lustig usw., die Diskussion hatten wir heute gerade, nämlich ob man sich auf sein übriggebliebenes Stück Land zurückzieht und den Mund hält in der Hoffnung, daß nicht andere auf die Idee eines Überfalls kommen und auch dann noch still hält, wenn im Nachbarland die eigenen Leute massakriert werden...usw.
Aus der Geschichte lernen, aber was und aus welcher Version?
gruß bonjour
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Valerie
04.09.2005, 01:58
@ Valerie
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Und - falls es interessiert: |
-->Mehr des Lesens wertes von Douglas Herman hier:
http://www.strike-the-root.com/archive/herman.html
und über Google:
http://www.google.de/search?hl=de&q=Douglas+Herman&btnG=Google-Suche&meta=
<center>[img][/img]
These mist covered mountains
Are a home now for me
But my home is the lowlands
And always will be
Some day you’ll return to
Your valleys and your farms
And you’ll no longer burn
To be brothers in arms
Through these fields of destruction
Baptisms of fire
I've witnessed your suffering
As the battles raged higher
And though they did hurt me so bad
In the fear and alarm
You did not desert me
My brothers in arms
There's so many different worlds
So many different suns
And we have just one world
But we live in different ones
Now the sun's gone to hell
And the moon's riding high
Let me bid you farewell
Every man has to die
But it's written in the starlight
And every line on your palm
We're fools to make war
On our brothers in arms
"Brothers In Arms," by Dire Straits</center>
Sollte man der Ansicht sein sollte, das gehört nicht hier her:
Ich bin der festen Überzeugung: Das hier hat ne Menge mit der Börse zu tun, denn wenn nicht so viele Ihren"Schnitt" an der Kriegsmaschinerie machen würden, dann wäre es vermutlich etwas friedlicher unter uns allen.
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Valerie
04.09.2005, 02:22
@ bonjour
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Prognose |
-->>Aus der Geschichte lernen, aber was und aus welcher Version?
Stimmt. Das ist es. Unlösbar!
Egal, welche Version du nimmst, immer gibt es eine Kaste von"Kranken", die in Gesetzen festlegen muss, in welcher Ausprägung diese Steinzeithirne zu reagieren haben.
Man maßt sich an, festzulegen, wer getötet werden darf.
Und man legt fest, wo das Töten beginnt.
Aber wo beginnt es für den eigenständig Denkenden selbst?
- Bei den Mücken im Zimmer?
- Beim streunenden Hund?
- Beim Töten des Nachbarn aus beliebig-gefährlichem Grund?
- Beim"vorsorglichen" Töten eines Kindes in einem feindlichen Land?
- Beim Töten eines Familienvaters im Irak?
- Beim"kollateralen" Töten einer Mutter?
- Beim Töten aus Habsucht?
- Beim ungewollten Töten durch Investition in Kriegsmaschinerie?
Kranke Hirne, wohin man auch sieht.
Ich komme immer wieder zu dem Schluss: Die"Menschheit" ist einfach nicht"reif" und wird es wohl auch nie werden!
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prinz_eisenherz
04.09.2005, 09:52
@ Valerie
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Würden Sie ein Kind töten? Dafür haben sie doch die Soldaten, wozu sonst? |
-->## Ein junger Mann (oder seine Eltern) müssen sich die Frage stellen: Würde ich ein Kind töten, um mein Land zu erhalten? Diese Frage sollte allen Soldaten gestellt werden, die in den Militärdienst eintreten. Ebenso wichtig ist die zweite Frage: Wie erhält die Tötung eines Kindes mein Land? ##
Ja, und dann?
Hier argumentiert der Autor aus der Sicht eines Angegriffenen. Er unterstellt, dass auch Kinder die Angreifer sein könnten. Er stellt fiktiv die Frage, erst einmal nur an seine US - amerikanischen Mitbürger und unterstellt dabei, das die USA von außen attackiert werden.
Schon diese Mischung von moralischen Fragestellungen mit dem legitimen Recht zur Selbstverteidigung, zusammen mit dem vielleicht noch letztem Tabu in der westlichen Gesellschaft, das Töten von Kindern, ist ein merkwürdiges Sammelsurium, eine schwache Rechtfertigung, ein Fliehen vor der nackten Wahrheit in seiner Heimat, dort dem professionellen, dem geschäftsmäßigen Anstacheln von Gewalt, egal gegen wen, nur möglichst viel Geld muss dabei verdient werden. Das und noch vieles andere mehr, sind die Antworten auf seine Fragen.
Er möchte sich einmal in eine Videothek begeben oder sich 98% aller PC - Spiele anschauen, diese visuellen Verführer für Gewalt, Folter, Blut und Zerstörung, egal ob gegen Männer, Frauen oder Kinder. Dort wird alles zerstückelt, jedem Schmerzen zugefügt was da so auf Erden kräucht und fleucht. Alles Machwerke, die zu Millionen hergestellt werden, deren Zielgruppe genau die Kinder und Jugendlichen sind, die später Soldaten werden.
Und da stellt er solche Fragen?
Wenn man die Giersch im Garten oben abschneidet und man würde sich ein halbes Jahr entspannt zurücklehnen, dann würde ich mein blaues Wunder erleben, wie der halber Garten aufgrund der unterirdischen Wurzelausläufer dieser Pflanze erobert worden ist und alle anderen Gewächse haben keine Chance mehr.
Wo also sind die Wurzeln der US - Amerikanischen Gewaltgesellschaft?
Mit einer solchen Fragestellung, wie in dem Artikel, zu versuchen optisch reinen Tisch zu machen, das ist wie weiße Salbe auf die eigentlichen Wunde zu streichen.
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Zur Psychologie der Gewaltkonditionierung hier ein kleines, etwas älteres Experiment von Verhaltensforscher:
An der Universität von New York wurde zu Beginn der 60er Jahre ein Experiment durchgeführt, das die Beziehung zwischen Autorität, Gehorsam und Aggression klären sollte. Dieses"Milgram Experiment" benannt nach seinem Erfinder Professor Milgram brachte ganz normale Menschen in die Situation von Folterern.
Der Versuch lief so ab: Die Versuchsperson wurde aufgefordert, den Lernprozeß eines anderen Menschen zu fördern, indem sie mit Hilfe einer Taste immer dann Stromstöße auslöst, wenn der andere einen Fehler macht. Dabei werden die Stromstöße gesteigert, bis sie schließlich eine tödliche Stärke erreichen. Natürlich verletzten die Stromstöße nicht wirklich ihr Opfer, doch Schmerzensschreie vom Tonband ließen das Experiment für die Versuchspersonen ganz real erscheinen. Das bedeutet: Die Testpersonen mußten glauben, daß sie anderen Menschen Schmerzen bereiteten oder sie sogar töteten. Zu Beginn wurden sie über die Wichtigkeit des Versuchs für die Wissenschaft informiert. Während des Experiments war meist ein Wissenschaftler anwesend, der die Versuchspersonen dazu ermutigte oder drängte, den Stromstoß auszulösen.
Man möchte sich wünschen, daß Menschen bereits die Teilnahme an diesem Experiment verweigern würden. Einige taten das auch, doch es fanden sich trotzdem genügend Testpersonen. Man möchte sich auch wünschen, daß die Teilnehmer nun wenigstens irgendwann den Druck auf die Taste verweigert hätten. Doch das Ergebnis war niederschmetternd: In den USA ließen sich 48 bis 65 Prozent der Versuchspersonen bis zum tödlichen Stromstoß bringen. Als im Jahre 1971 in der Bundesrepublik der Versuch wiederholt wurde, waren es sogar 86 Prozent. Doch es gibt wenigstens ein ermutigendes zweites Ergebnis. Wenn keine Autoritätsperson, also kein Wissenschaftler anwesend war, sank die Zahl derer, die bereit waren den Todesstoß auszulösen auf drei Prozent. Wirklich ermutigend aber ist auch dieses Ergebnis nicht, denn es zeigt, daß die Bereitschaft zu unbedingtem Gehorsam tief in der Mehrzahl der Menschen verwurzelt ist.
Aus welchem Handbuch für die Ausbildung von Soldaten könnte dieser Text wohl stammen:
zum Themea Führung und Gefolgschaft
So wenig eine Armee taugen würde, deren einzelne Soldaten durchgehend Generale wären, und sei es auch nur ihrer Bildung und ihrer Einsicht nach, sowenig taugt eine politische Bewegung als Vertretung einer Weltanschauung, wenn sie nur ein Sammelbecken"geistreicher" Menschen sein möchte. NEIN, sie braucht auch den PRIMITIVEN Soldaten, da sonst eine innere Disziplin nicht zu erzielen wäre. Eine Kompanie von zweihundert geistig ganz gleich fähigen Menschen wäre auf die Dauer schwerer zu disziplinieren, als eine solche von hundertneunzig geistig wenig fähigeren und zehn höhergebildeten.
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In dieser Abwärtsspirale zur Heranzüchtung der geistig weniger Befähigten befinden sich die USA ohne Zweifel gerade. Und wir hier in Deutschland, als die perfekten Nachäffer von allem was aus diesem Land zu uns herüberschwappt, wir machen auch dabei wieder fröhlich und munter mit.
bis denne
eisenherz
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SchlauFuchs
05.09.2005, 10:37
@ prinz_eisenherz
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Kindermord ein Tabu? Schon lange nicht mehr. Je gewesen? |
-->>Schon diese Mischung von moralischen Fragestellungen mit dem legitimen Recht zur Selbstverteidigung, zusammen mit dem vielleicht noch letztem Tabu in der westlichen Gesellschaft, das Töten von Kindern, ist ein merkwürdiges Sammelsurium, eine schwache Rechtfertigung, ein Fliehen vor der nackten Wahrheit in seiner Heimat, dort dem professionellen, dem geschäftsmäßigen Anstacheln von Gewalt, egal gegen wen, nur möglichst viel Geld muss dabei verdient werden. Das und noch vieles andere mehr, sind die Antworten auf seine Fragen.
Töten von Kindern ist auch kein Tabu mehr.
http://www.pro-leben.de/abtr/abtreibung_daten.php (Zahlen von 2003.) Hier hervorzuheben auf 1000 Geburten kommen in Deutschland 176,6 Abtreibungen - Dunkelziffer unberücksichtigt. Nur 2,7% der Fälle sind medizinisch indiziert. Kriminologisch indiziert fällt nicht ins Gewicht. Mindestens 217 Ungeborene wurden abgetrieben, die bereits ausserhalb des Mutterleibes lebensfähig waren!!!
Ich hab auch mal kurz die Daten der USA nachgeschlagen, <a href=http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/ss5309a1.htm>http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/ss5309a1.htm</a>. Dort liegt die Quote für 2001 bei 246 Abtreibungen auf 1000 Geburten. Insgesamt 853.485.
weltweit: (Ich kopier das nur mal schnell, muß zur Arbeit)
Number of abortions per year: Approximately 46 Million
Number of abortions per day: Approximately 126,000
Where abortions occur:
78% of all abortions are obtained in developing countries and 22% occur in developed countries.
Legality of abortion:
About 26 million women obtain legal abortions each year, while an additional 20 million abortions are obtained in countries where it is restricted or prohibited by law.
Abortion averages:
Worldwide, the lifetime average is about 1 abortion per woman.
Ciao!
SF
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Holmes
05.09.2005, 15:00
@ SchlauFuchs
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Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? Ja - bei den Juden! |
-->Hallo SchlauFuchs,
ich lese gerade ein paar Bücher von Hunnar Heinsohn ("Warum Auschwitz?" und"Die Erschaffung der Götter"). In beiden Werken wird thematisiert, dass der jüdische Glaube einer der wenigen ist, der das Töten verbietet (hängt mit dem Ritual des Opferns zusammen).
Zum Thema Abtreibung auch hier: Abtreibungsdiskussion bei den Juden
Abtreibung nur dann erlaubt, wenn klar wäre, dass die Mutter sonst stirbt. Sobald aber der größte Teil des Kindes geboren wurde, darf es nicht mehr getötet werden. Das war in anderen Kulturen ganz anders, wenn es zuviele Menschen gab, wurde welche geopfert, Kindstötungen und Vertreibungen waren erlaubt.
Die These von Heinsohn ist, dass die Juden genau deswegen auch verfolgt wurden. Ein Glaube, der Tötungen verbietet, schwächt die Gesellschaft beim Krieg gegen andere, die diesen Glauben nicht haben. Hitler sah im jüdischen Glauben die"Zersetzung" der Wehrhaftigkeit des Volkes und es war klar, dass mit derart verweichlichten, mitleidigen Leuten keine Welteroberung zu machen ist.
Sehr interessante Gedanken, wie ich finde. Die"bösen Juden" sind in Wirklichkeit eher auf der besseren Seite?
Beste Grüsse,
Holmes
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Holmes
05.09.2005, 15:32
@ Valerie
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Re: Würden Sie ein Kind töten? |
-->Hallo Valerie,
das Problem ist meines Erachtens, dass mit der Erfindung der Waffe alles beginnt. Wer Waffen hat, kann andere töten und damit Macht ausüben. Jemanden von Hand zu töten, geht nur bei deutlich Schwächeren, wenn man in der Überzahl ist oder man ein besonderes Training hat. Mit einer Pistole kann selbst ein Kleinkind ein Dutzend Menschen in Sekunden töten.
Es wird uns wahrscheinlich nicht gelingen, diese Technologie aus der Welt zu verbannen und solange sie da ist, wird es jemanden geben, der sie gebraucht, um Macht auszuüben. Selbst wenn die westlichen Staaten die völlige Waffenlosigkeit anstreben würden, könnte man die afghanischen Warlords wahrscheinlich nicht dazu bringen, ihre Kalaschnikovs abzugeben, oder?
Ich habe mal gelesen, dass die Japaner zu den Samurai-Zeiten die Feuerwaffen geächtet haben und nur noch ehrenvoll mit dem Schwert kämpften. Aber als die Amerikaner kamen und die Revolver mitbrachten, war es damit vorbei. Einseitiger Waffenverzicht führt zur Unterlegenheit und damit zum Risiko, dass die Träger der Friedlichkeit untergehen und auch nur noch die Gewalt übrigbleibt.
Wie man es dreht und wendet, das Dominanzstreben kombiniert mit Waffen erzeugt eine sehr grosse Dynamik und damit den Motor der Geschichte. Ob sich dieser durch Pazifismus aufhalten läßt ist unklar. Es ist wohl ein Bestreben der Menschheit, einen friedlichen Zustand zu erreichen, aber meines Erachtens hat man sich selbst noch nicht genug verstanden, um das Problem zu lösen.
Spontaner Lösungsvorschlag: man müsste verbieten, dass Truppen das eigene Land verlassen und erlauben, dass unbewaffnete Bürger eines Landes immer in andere Länder gehen dürfen. So müsste sich keiner fürchten angegriffen zu werden und wenn man innerhalb eines Landes terrorisiert wird, geht man einfach woanders hin. Bei dieser Verfahrensweise ist klar, dass sich alle Armeen auflösen müssen, da ausgeschlossen ist, dass sie jemals gebraucht würden:-)
Ich habe gehört, dass der Staat Costa Rica seine Armee aufgelöst hat, weil sie festgestellt haben, dass sie nie für Kriege, sondern immer nur für die Unterdrückung der eigenen Bevölkerung eingesetzt wurde. Ein nettes Vorbild.
Beste Grüsse,
Holmes
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nereus
05.09.2005, 16:25
@ Holmes
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Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? - Holmes |
-->Hallo Holmes!
Du schreibst: ich lese gerade ein paar Bücher von Gunnar Heinsohn ("Warum Auschwitz?" und"Die Erschaffung der Götter"). In beiden Werken wird thematisiert, dass der jüdische Glaube einer der wenigen ist, der das Töten verbietet (hängt mit dem Ritual des Opferns zusammen).
Ja, damit ist aber nur die Opfergabe an den anbetungswürdigen Gott gemeint und nicht das Töten ganz allgemein.
Wenn es um die Interessen des jüdischen Volkes geht, deren gottgewollte Aufgabe es angeblich ist, die Völker zu führen, dann wird die Tötung anderer Menschen schon im AT ausdrücklich empfohlen und zwar von Jahwe selbst. Hierbei geht es keineswegs um Verteidigungszwecke, sondern eindeutig um Landraub und Angriffskrieg.
Die These von Heinsohn ist, dass die Juden genau deswegen auch verfolgt wurden. Ein Glaube, der Tötungen verbietet, schwächt die Gesellschaft beim Krieg gegen andere, die diesen Glauben nicht haben.
Ich denke, diese These dürfte sich kaum beweisen lassen.
Die Juden waren durch die Diaspora immer in anderen Völkern enthalten - aber oftmals eben nicht integriert. Sie gingen quasi nie auf in der fremden Kultur, sondern bewahrten sich immer ihre eigene Identität. Diese Sonderrolle wurden ihnen zumeist übel genommen und da sie oftmals beratend an den Herrscherhöfen tätig waren bzw. als Händler und Geldwechsler ein entscheidendes Machtinstrument kontrollierten, zogen sie in Krisenzeiten den Unmut der Volksmassen auf sich.
Das die Masse der Juden zum Teil aber nur arme Leute waren, interessierte dann in Zeiten der großen Vereinfachungen niemanden mehr.
Vielleicht sollte Herr Heinsohn einmal direkt auf jüdische Quellen zurückgreifen.
Dort gibt es noch keine political correctness und die Juden reden ganz offen über ihre Sonderrolle.
Hitler sah im jüdischen Glauben die"Zersetzung" der Wehrhaftigkeit des Volkes und es war klar, dass mit derart verweichlichten, mitleidigen Leuten keine Welteroberung zu machen ist.
Gibt es dann eine konkrete Textstelle, wo Hitler genau das sagte? Belegt Heinsohn das mit einer Quelle?
Hitler wollte den Bolschewismus/Kommunismus ausrotten und da zahlreiche hohe Bolschewiki eben auch Juden waren, sprach er von der jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung. Die ebenso geforderte"Brechung der Zinsknechtschaft" weist wieder auf die Verbindungen zur Geldmacht hin.
Wenn jemand in Deutschland im 21.Jahrhundert auf die unglückselige Verquickung des Judentums mit einer blutrünstigen Machtdiktatur (Rußland) verweist, um die Schuld des eigenen Volkes zu relativieren, dann wird er aus seiner christlichen Partei geschmissen.
So viel zur Gesinnungs- und Geschichtsfreiheit unserer Tage.
Zum Themenkomplex Auschwitz würde ich Dir ganz andere Literatur empfehlen.
Aber die steht leider auf dem Index, daher mußt Du selbst suchen gehen.
Du willst doch immer wissen, wie MACHT WIRKLICH FUNKTIONIERT.
Bei dieser Thematik kannst Du es hautnah erleben. [img][/img]
mfG
nereus
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Holmes
05.09.2005, 17:50
@ nereus
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Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? - Nereus |
-->>Hallo Holmes!
>Du schreibst: ich lese gerade ein paar Bücher von Gunnar Heinsohn ("Warum Auschwitz?" und"Die Erschaffung der Götter"). In beiden Werken wird thematisiert, dass der jüdische Glaube einer der wenigen ist, der das Töten verbietet (hängt mit dem Ritual des Opferns zusammen).
>Ja, damit ist aber nur die Opfergabe an den anbetungswürdigen Gott gemeint und nicht das Töten ganz allgemein.
Hi Nereus,
es ging im Thread um die Frage, ob Kindestötung schon mal verboten wurde und diese scheint im Gegensatz zu anderen Kulturen (ich kann gerne nachschauen, welche) im Judentum erstmals verboten zu werden. Soweit Heinsohn.
>Wenn es um die Interessen des jüdischen Volkes geht, deren gottgewollte Aufgabe es angeblich ist, die Völker zu führen, dann wird die Tötung anderer Menschen schon im AT ausdrücklich empfohlen und zwar von Jahwe selbst. Hierbei geht es keineswegs um Verteidigungszwecke, sondern eindeutig um Landraub und Angriffskrieg.
Über den Alleinvertretungsanspruch der Religionen (ausser Zen und Buddhismus) brauchen wir nicht sprechen, ein altes Problem. Wir sind gut, die anderen böse.
> Die These von Heinsohn ist, dass die Juden genau deswegen auch verfolgt wurden. Ein Glaube, der Tötungen verbietet, schwächt die Gesellschaft beim Krieg gegen andere, die diesen Glauben nicht haben.
>Ich denke, diese These dürfte sich kaum beweisen lassen.
In dem Auschwitz-Buch bezieht sich das speziell auf den Holocaust. Warum andere Völker die Juden verfolgt haben, ist damit nicht beantwortet. Sie waren sicher schon öfter der Sündenbock für alles mögliche. Ist ja auch perfekt, solange es gut geht, werden sie geduldet und wenn es schlecht läuft, hat man gleich konkrete Menschen, die man dafür verantwortlich machen kann. Zur Beschwörung der Götter wurden also die Juden"geopfert" = Menschenopfer mit den Menschen, die nicht mehr opfern, sondern ihren Verstand einsetzen.
>Vielleicht sollte Herr Heinsohn einmal direkt auf jüdische Quellen zurückgreifen.
>Dort gibt es noch keine political correctness und die Juden reden ganz offen über ihre Sonderrolle.
Soweit ich weiss, war Heinsohn längere Zeit selbst in Israel und hat auch in einem Kibbuz gewohnt. Ist also kein Karl May:-)
> Hitler sah im jüdischen Glauben die"Zersetzung" der Wehrhaftigkeit des Volkes und es war klar, dass mit derart verweichlichten, mitleidigen Leuten keine Welteroberung zu machen ist.
>Gibt es dann eine konkrete Textstelle, wo Hitler genau das sagte? Belegt Heinsohn das mit einer Quelle?
Eine Quelle, die ich in konkreter Erinnerung habe ist das Buch"Gespräche mit Hitler" von Rauschning. Jetzt wird gerade diese Quelle oft kritisiert (Rauschning sei ein Schwätzer gewesen, der alles nur erfunden hat), aber ich habe noch keine abschliessende Meinung. Das Zitat aus dem Buch kann ich gerne heraussuchen, passt inhaltlich sehr schön zum NS-Denken.
>Wenn jemand in Deutschland im 21.Jahrhundert auf die unglückselige Verquickung des Judentums mit einer blutrünstigen Machtdiktatur (Rußland) verweist, um die Schuld des eigenen Volkes zu relativieren, dann wird er aus seiner christlichen Partei geschmissen.
>So viel zur Gesinnungs- und Geschichtsfreiheit unserer Tage.
Ich denke, eine Theorie/Philosophie/Religion und deren vermeintliche Vertreter sind immer zwei Paar Schuhe. Da sind wir uns sicher einig. Alle Verallgemeinerungen sind falsch (inklusive dieser:-)
>Zum Themenkomplex Auschwitz würde ich Dir ganz andere Literatur empfehlen.
>Aber die steht leider auf dem Index, daher mußt Du selbst suchen gehen.
Das klingt jetzt sehr mysteriös. Gib' mal einen Tip, sonst lande ich noch bei den"Protokollen":-)
Beste Grüsse,
Holmes
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nereus
05.09.2005, 20:24
@ Holmes
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Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? - Holmes |
-->Hallo Holmes!
Du schreibst: Soweit ich weiss, war Heinsohn längere Zeit selbst in Israel und hat auch in einem Kibbuz gewohnt.
Das wußte ich nicht, finde ich jedoch interessant.
Ist er vielleicht jüdischen Glaubens?
Eine Quelle, die ich in konkreter Erinnerung habe ist das Buch"Gespräche mit Hitler" von Rauschning. Jetzt wird gerade diese Quelle oft kritisiert (Rauschning sei ein Schwätzer gewesen, der alles nur erfunden hat), aber ich habe noch keine abschliessende Meinung. Das Zitat aus dem Buch kann ich gerne heraussuchen, passt inhaltlich sehr schön zum NS-Denken.
Wenn es die besagte These stützt, daß das Kindermordtabu der Juden von Hitler gegeißelt wurde, sehr gerne.
Gib' mal einen Tip, sonst lande ich noch bei den"Protokollen"
Als interessierter Zeitgenosse solltest Du auch die Protokolle kennen und gelesen haben. Das gilt ebenso für das kommunistische Manifest.
mfG
nereus
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Valerie
06.09.2005, 00:39
@ Holmes
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Toll - das mit Costa Rica wusste ich nicht! Hoffnung? (o.Text) |
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