Prosciutto
05.09.2005, 14:58 |
Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! Thread gesperrt |
-->Mein Vorschlag:
Alle dürfen/sollen zu 80% arbeiten (und erhalten 80% Lohn).
Vorteile:
- es wird effizienter und motivierter gearbeitet
- ca. 15% mehr Stellen offen (nicht 20% mehr Stellen sind offen, da eben effizienter gearbeitet wird)
- mehr Freizeit, Lebensqualität und -freude
- mehr Zeit für sich selbst, für soziale Kontakte und um Geld auszugeben
- weniger Stress und Krankheiten (wie z.B. burnout)
|
Holmes
05.09.2005, 16:04
@ Prosciutto
|
Re: Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! |
-->>Mein Vorschlag:
>Alle dürfen/sollen zu 80% arbeiten (und erhalten 80% Lohn).
>Vorteile:
>- es wird effizienter und motivierter gearbeitet
>- ca. 15% mehr Stellen offen (nicht 20% mehr Stellen sind offen, da eben effizienter gearbeitet wird)
>- mehr Freizeit, Lebensqualität und -freude
>- mehr Zeit für sich selbst, für soziale Kontakte und um Geld auszugeben
>- weniger Stress und Krankheiten (wie z.B. burnout)
Hi Prosciutto,
in diesem Modell ist leider die Qualifikation nicht eingerechnet. Es gibt eine Menge Jobs, für die die 20%"anderen" Leute nicht da sind. Es gibt diese Leute nicht, sie sind nicht ausgebildet worden und können auch so schnell nicht ausgebildet werden (was aber sicher wünschenswert wäre).
Im Zusammenhang damit steht das Bildungsniveau. Es scheint so zu sein, dass gerade die niedrigqualifizierten Jobs wegfallen, weil immer mehr von Maschinen oder Chinesen gemacht wird. Jetzt kann man aber aus einem Fräser nicht mal eben schnell einen Uni-Assistenten machen.
Es sind zwar genug Menschen da und auch genug Zeit, aber die Arbeitsleistung dieser Menschen ist sehr unterschiedlich und kann nicht nach Belieben ausgetauscht werden. Dass nur noch hochqualifizierte Arbeit gemacht wird, verschärft das Problem noch (plakativ: ein Physikprof. kann zwar Rasenmähen, aber ein Rasenmäher keine Quantenphysikvorlesung halten)
Ich denke, wir müsste wieder die Selbstständigkeit wieder mehr in den Vordergrund rücken. In Bangladesh gibt es die hier schon mal vorgestellte Grameen-Bank, die Kleinstkredite für die Armen herausgibt, um deren wirtschaftliche Existenz zu fördern. Und das funktioniert sehr gut. Das Buch von Muhammad Yusuf ist sehr gut zu lesen und gibt eine sehr spannende Perspektive auch für unsere Probleme ab. Er findet es pervers, dass dort alle Menschen nur darauf gezüchtet werden, später als Angestellter zu arbeitem, anstatt ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und anzubieten. Menschen, die mit ihren eigenen Ideen ihr Auskommen erreichen, sind viel glücklicher und stolzer als Almosenempfänger.
Gerade in Deuschland ist aber der Status als Angestellter/Arbeiter aber scheinbar das Einzige, was man sich vorstellen kann. Ein unkündbarer Arbeitsplatz bis ans Lebensende, am besten noch als Beamter: Ausgesorgt.
Aber solche Strukturen sind eben auch extrem starr, weil sie sich nicht flexibel anpassen können und in Konkurrenzsituationen verlieren.
Problem gerade in Deutschland: Unternehmer werden und bleiben. Der geforderte"Ruck" von Herzog ist immer noch nicht passiert. DAS wäre aber wahrscheinlich eine Komponente, die Wohlstand erzeugen würde. Es gibt viele Leute mit guten Ideen, es muss ihnen leichter gemacht werden, selbstständig davon leben zu können.
Beste Grüsse,
Holmes
<ul> ~ Grameen</ul>
|
Burning_Heart
05.09.2005, 16:34
@ Prosciutto
|
Re: Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! |
-->Hi
Ein PC ersetzt 100 Arbeiter, ein High-Tech Trecker 30 Arbeiter.
In Japan hat Toyota neulich die erste 100% automatisierte Fabrik aufgemacht.
Kein Arbeiter weit und breit. Und das wird so weiter gehen.
Dank immer mehr Fortschritt bewegen wir uns deshalb auch immer weiter weg von Vollbeschäftigung, wie wir sie z.b. damals in der Jäger und Sammler Zeit hatten oder direkt nach einem grossen Krieg.
Arbeitslosigkeit und gleichzeitiges Wirtschaftswachstum zu wollen ist totaler Blödsinn.
Die Politiker gibts dann auch noch, der mit Schulden während ihrer Amtszeit die Arbeitslosigkeit senken wollen und damit das Gegenteil erreichen.
Die spielen aber nur eine kleine Rolle in der Arbeitslosenproduktion.
Das Oberübel ist der Fortschritt. Das System zerfällt also auch von dieser Seite her, genau wie durch den Zins und Zinseszins, der auch nur da ist, wenn eine Macht Eigentum sicher stellt. Macht, sein System und damit fortschrittliches Wirtschaften, ist nie von Dauer und fährt dauernd gegen die Wand.
Macht lässt zwar fortschrittliches Wirtschaften erst aufkommen, beendet diese dann aber auch, wegen der fundamentalen Systemfehler, wieder.
{http://www.mohlsdorfer-aktuelle.de/img/2005/03-01032005a-otz-.jpg}
Die Beschriftungen haben übrigens auch nichts mit den wahren Gründen zu tun.
Ohne Krieg und Deflation, welche die Schulden, Firmen, Know-How und sonst noch möglichst viel von Menschen Gebautem zerstört, steuern wir in den nächsten hundert Jahren auf 50%+ Arbeitslosigkeit zu.
Arbeitslosigkeit bedeutet Effizienz.
<ul> ~ http://www.mohlsdorfer-aktuelle.de/img/2005/03-01032005a-otz-.jpg</ul>
|
Popeye
05.09.2005, 16:54
@ Burning_Heart
|
Dass ich das noch mal lesen darf: 'Das Oberübel ist der Fortschritt' - Danke! |
-->[img][/img]
|
LOMITAS
05.09.2005, 16:58
@ Prosciutto
|
Re: Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! |
-->>Mein Vorschlag:
>Alle dürfen/sollen zu 80% arbeiten (und erhalten 80% Lohn).
>Vorteile:
>- es wird effizienter und motivierter gearbeitet
>- ca. 15% mehr Stellen offen (nicht 20% mehr Stellen sind offen, da eben effizienter gearbeitet wird)
>- mehr Freizeit, Lebensqualität und -freude
>- mehr Zeit für sich selbst, für soziale Kontakte und um Geld auszugeben
>- weniger Stress und Krankheiten (wie z.B. burnout)
Hi, und die Kosten zum Leben bleiben bei 100%???
Wie lang geht das gut?? Welches Geld ausgeben, welche Lebensqualität??
So wird das nichts, tut mir leid.
LOMITAS
|
chiron
05.09.2005, 17:06
@ Burning_Heart
|
Das Problem ist die Verteilung und nicht der Fortschritt |
-->Hallo Burning Heart
Wo ist das Problem, wenn wir immer weniger arbeiten müssen, das ist doch toll! Das Problem liegt wie immer bei der Verteilung dessen, was aus der Automation resultiert.
Gruss chiron
|
Holmes
05.09.2005, 17:29
@ LOMITAS
|
Re: 80% und die Kosten - Lomitas |
-->>>Mein Vorschlag:
>>Alle dürfen/sollen zu 80% arbeiten (und erhalten 80% Lohn).
>>Vorteile:
>>- es wird effizienter und motivierter gearbeitet
>>- ca. 15% mehr Stellen offen (nicht 20% mehr Stellen sind offen, da eben effizienter gearbeitet wird)
>>- mehr Freizeit, Lebensqualität und -freude
>>- mehr Zeit für sich selbst, für soziale Kontakte und um Geld auszugeben
>>- weniger Stress und Krankheiten (wie z.B. burnout)
>
>Hi, und die Kosten zum Leben bleiben bei 100%???
>Wie lang geht das gut?? Welches Geld ausgeben, welche Lebensqualität??
Hi Lomitas,
die Kostenfrage ist spannend aber auch vielschichtig.
Wenn jemand mehr Zeit hat, kann er z.B. günstigere Verkehrsmittel als das Auto nutzen. Wenn er mehr Zeit für Bewegung hat, braucht er keine teuren Medikamente oder Fitness-Klub, sondern betätigt sich im Garten oder bastelt am Haus.
Lebensqualität misst sich ja nicht nach der Menge an Geld, die wir für einen Urlaub oder Konsumgüter ausgeben. Durch ein ruhigeres Leben würde sicher der Nikotin- und Alkoholkonsum gebremst und da kenn ich Leute, die im Laufe ihres Lebens schon ein komplettes Haus verpafft haben!
Ich denke, dass eine Menge Kosten eingespart werden können und werden. Schliesslich hat man dann ja sogar mehr Zeit darüber nachzudenken, WIE und WO man Geld einsparen kann:-)
Beste Grüsse,
Holmes
|
Inventor
05.09.2005, 17:36
@ Prosciutto
|
Re: Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! |
-->Das wäre ganz einfach, die Formel dazu ist:
Innovation + Produktion = Wohlstand
Die Quelle unseres Wohlstandes ist nicht Ã-l, sondern die Ideen des Volkes.
Der Kampf gegen Erfinder, der in der untergegangenen „DDR“ begonnen hatte, hat sich nun auf ganz Deutschland ausgebreitet. Das Ergebnis ist sinkender Wohlstand - der Streit um die Reste. Wir deutschen benehmen uns genauso wie ein Ã-lland, das sich selbst den Ã-lhahn zugedreht hat.
(Man schaue sich nur hier im Forum um, wie scharf reagiert wird, wenn jemand „wirtschaftliche Interessen“ anmeldet. Jeder kämpft darum, dass der andere nicht reich wird. Das ist das Spiel. Das hier gespielt wird.)
Wenn ich jetzt sage, dass ich allein heute eine neue Technologie produzieren könnte, durch die jeder mehr Geld haben würde, würde ich sofort wieder angegriffen.
Ohne Gruß aus Florida
Ein vertriebener Erfinder
|
Holmes
05.09.2005, 17:55
@ Inventor
|
Re: Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! |
-->Hallo Inventor!
>Das wäre ganz einfach, die Formel dazu ist:
>Innovation + Produktion = Wohlstand
Jap.
>Wenn ich jetzt sage, dass ich allein heute eine neue Technologie produzieren könnte, durch die jeder mehr Geld haben würde, würde ich sofort wieder angegriffen.
>Ohne Gruß aus Florida
>Ein vertriebener Erfinder
Jetzt bist Du ja im heiligen Land der Entrepreneurs. Wie geht es denn da so mit den Erfindungen? Sind die Amerikaner innovativer? Man sagt ihnen ja zumindest nach, dass sie gerne Erfindungen aus D. vermarkten und damit mehr Geld machen als die Erfinder. Trifft das auch auf Dich zu?
Beste Grüsse,
Holmes
|
monopoly
05.09.2005, 18:02
@ Inventor
|
Wenn Deutschland eine planwirtschaftliche Diktatur ist mußte dich beim Papst: |
-->>Das wäre ganz einfach, die Formel dazu ist: >
>Innovation + Produktion = Wohlstand
>Die Quelle unseres Wohlstandes ist nicht Ã-l, sondern die Ideen des Volkes.
>Der Kampf gegen Erfinder, der in der untergegangenen „DDR“ begonnen hatte, hat sich nun auf ganz Deutschland ausgebreitet. Das Ergebnis ist sinkender Wohlstand - der Streit um die Reste. Wir deutschen benehmen uns genauso wie ein Ã-lland, das sich selbst den Ã-lhahn zugedreht hat.
>(Man schaue sich nur hier im Forum um, wie scharf reagiert wird, wenn jemand „wirtschaftliche Interessen“ anmeldet. Jeder kämpft darum, dass der andere nicht reich wird. Das ist das Spiel. Das hier gespielt wird.)
>Wenn ich jetzt sage, dass ich allein heute eine neue Technologie produzieren könnte, durch die jeder mehr Geld haben würde, würde ich sofort wieder angegriffen.
>Ohne Gruß aus Florida
>Ein vertriebener Erfinder
>
melden, der sagt Menschen machen Fehler es muß eine Wettbewerbssituation geben. Der Papst aus Polen hat 1980 angefangen die Oppositionsbewegung Solidarnosc in seiner Heimat finanziell zu unterstützen und damit letzendlich die Planwirtschaften von Ostberlin bis Peking(Privateigentum wieder in chin. Verfassung) gestürzt. Vielleicht wird der Papst aus DeutschLAND IRGENDWANN mal eine Oppositionsbewegung in der BRD finanzieren die die Staatsquote unter 50% drückt. Evtl. ist eine der jungen Ostdemokratien eher bereit deine Ideen umzusetzen als die satten Deutschen.
|
Inventor
05.09.2005, 18:11
@ Holmes
|
Re: Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! |
-->>Hallo Inventor!
>>Das wäre ganz einfach, die Formel dazu ist:
>>Innovation + Produktion = Wohlstand
>Jap.
>>Wenn ich jetzt sage, dass ich allein heute eine neue Technologie produzieren könnte, durch die jeder mehr Geld haben würde, würde ich sofort wieder angegriffen.
>>Ohne Gruß aus Florida
>>Ein vertriebener Erfinder
>Jetzt bist Du ja im heiligen Land der Entrepreneurs. Wie geht es denn da so mit den Erfindungen? Sind die Amerikaner innovativer? Man sagt ihnen ja zumindest nach, dass sie gerne Erfindungen aus D. vermarkten und damit mehr Geld machen als die Erfinder. Trifft das auch auf Dich zu?
>Beste Grüsse,
>Holmes
Das ist zwar grundsätzlich richtig, dass man hier leichter einen Betrieb gründen - und sein eigenes Produkt auf den Markt bringen kann (ich hatte es in Deutschland und den USA mehrmals versucht); stimmt nur leider nicht in meinem Fall, denn ich ziehe immer noch eine lange Schlange von ehemaligen SSD'lern hinter mir her - wo ich geh und steh. Ich war dabei eine Firma zusammen mit dem Unternehmer Bert Herman zu gründen (Wolfhart Industries). Als wir anfingen kamen 2 Offiziere vom ehem. KGB zu mir und stellten mir ein Ultimatum (sie wollten einen Anteil vom Betrieb, so wie sie bei allen Betrieben Schutzgelder einzutreiben versuchen.) Erst kündigten alle Arbeiter plötzlich, dann starb der Unternehmer zum Ablauf des Ultimatums.
So ging es mehrmals überall und würde auch in der Zukunft wieder so sein.
Wenn ich nicht der Einzige bin ist es perfekte Wirtschaftssabotage - und keiner merkt was.
|
Holmes
05.09.2005, 18:19
@ Inventor
|
Re: Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! |
-->>Das ist zwar grundsätzlich richtig, dass man hier leichter einen Betrieb gründen - und sein eigenes Produkt auf den Markt bringen kann (ich hatte es in Deutschland und den USA mehrmals versucht); stimmt nur leider nicht in meinem Fall, denn ich ziehe immer noch eine lange Schlange von ehemaligen SSD'lern hinter mir her - wo ich geh und steh. Ich war dabei eine Firma zusammen mit dem Unternehmer Bert Herman zu gründen (Wolfhart Industries). Als wir anfingen kamen 2 Offiziere vom ehem. KGB zu mir und stellten mir ein Ultimatum (sie wollten einen Anteil vom Betrieb, so wie sie bei allen Betrieben Schutzgelder einzutreiben versuchen.) Erst kündigten alle Arbeiter plötzlich, dann starb der Unternehmer zum Ablauf des Ultimatums.
>So ging es mehrmals überall und würde auch in der Zukunft wieder so sein.
>Wenn ich nicht der Einzige bin ist es perfekte Wirtschaftssabotage - und keiner merkt was.
Hört sich nicht gut an. Was sagt die Polizei dazu?
Beste Grüsse,
Holmes
|
Frank
05.09.2005, 18:28
@ Inventor
|
Deine Technologie haben doch die Zentralbanken schon ;-)) (o.Text) |
-->
|
- Elli -
05.09.2005, 18:30
@ Holmes
|
Re: @Holmes: bitte nicht fragen, sonst fängt er wieder von vorne an |
-->>Hört sich nicht gut an. Was sagt die Polizei dazu?
>Beste Grüsse,
>Holmes
Hier Lesestoff dazu:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/331139.htm
|
- Elli -
05.09.2005, 18:34
@ Inventor
|
Re: @Inventor |
-->>(Man schaue sich nur hier im Forum um, wie scharf reagiert wird, wenn jemand „wirtschaftliche Interessen“ anmeldet.
Ach, jetzt doch? [img][/img]
|
Inventor
05.09.2005, 18:43
@ - Elli -
|
Re: @Inventor @Elli |
-->>>(Man schaue sich nur hier im Forum um, wie scharf reagiert wird, wenn jemand „wirtschaftliche Interessen“ anmeldet.
>Ach, jetzt doch? [img][/img]
für die Allgemeinheit, oder ist das nun auch verboten - in einem Forum, wo jeder über Aktien und Geldanlagen redet?
|
NaturalBornKieler
05.09.2005, 18:47
@ Prosciutto
|
Ein paar Vorschläge in Kladde: |
-->Was mir zu dem Thema immer im Kopf rumgeht:
a) Die Arbeit ist zu teuer. (Das änderst du auch mit deinem Vorschlag, 80% Arbeit für 80% Lohn, nicht. Ist immer noch zu teuer.)
Warum ist sie zu teuer? Weil alle möglichen Kosten auf den eigentlichen Arbeitslohn draufgesattelt werden: Einkommensteuer, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Kirchensteuer, Solidaritätszuschlag... hier in Bremen kommt sogar noch eine idiotische Abgabe für die Arbeitnehmerkammer hinzu.
Habe ich also die Alternative:
- ich produziere automatisiert, mit möglichst wenig Einsatz menschlicher Arbeit, oder
- ich produziere gar nicht in Deutschland, sondern irgendwo, wo alle diese Kosten nicht anfallen,
dann ist die Entscheidung einfach. Arbeitnehmer raus, Automatisierung oder Globalisierung rein.
Um diesem Effekt zu begegnen, gibt es zwei Dinge zu tun:
1. Die oben aufgezählten Kosten müssen in ihrer Substanz verringert werden. D. h. Staatsausgaben deutlich senken (Abbau von Regeln und Bürokratie, Subventionen weg, Aufgaben reduzieren) und bei den Sozialversicherungen auf das Prinzip Existenzfürsorge umschalten: Aufgabe des Staates ist nicht, dem Bürger Besitzstand und Wohlstand zu sichern (das ist Sache jedes Einzelnen), sondern nur eine Existenzgrundlage, so dass niemand verhungert. Also eine Grundsicherung ohne Orientierung am Lebensstandard.
2. Die verbleibenden Kosten dürfen nicht mehr allein der Arbeit aufgebürdet werden, sie müssen in großem Umfang auch den beiden anderen Alternativen (Automatisierung und Globalisierung) zur Last fallen. Das erreicht man vor allem dadurch, dass die entsprechenden Verbrauchssteuern heraufgesetzt werden (Mehrwertsteuer, Ã-ko- bzw. Energiesteuer) und evtl. internationale Vereinbarungen (EU-Einfuhrzölle, Tobinsteuer).
b) Die Arbeit ist zu schlecht.
Jawohl! Es gibt zu viel Pfusch, Schlamperei, Inkompetenz, Missmanagement, Korruption, Verblödung etc.
Wenn wir die Früchte unserer Arbeit weltweit verkaufen wollen, dann kann das nur funktionieren, wenn wir Qualität liefern. Aber ich darf behaupten, in den meisten Firmen, ob groß oder klein, regiert der Schlendrian. Und zwar auf jeder Ebene: Der Arbeiter oder Handwerker biegt sich's zurecht, bis es passt. Der Sachbearbeiter sieht zu, dass er in den Feierabend kommt. Das mittlere Management freut sich, nichts Produktives tun zu müssen, und produziert heiße Luft. Die Eliten wirtschaften nur da gut, wo es direkt in die eigene Tasche geht. Jeder verblödet den anderen durch Dummsprech, Marketingblubber, Werbemüll, Unterschichtenfernsehen, Markenzwang, whatever. Jeder versucht, den Schein zu wahren. Wir leben heute in einer mindestens ebenso rabiaten Propagandamaschinerie wie die Leute unter Honecker, Goebbels oder Papst Urban II., nur dass sie nicht zentral gesteuert ist (hoffe ich...).
Was man gegen dieses Problem tun kann, dazu fällt mir nicht viel ein. Aber die Geschichte wird es lösen. Das Besitzstandsdenken, die Inkompetenz und die Korruption wird wahrscheinlich nur durch frisches Blut überwunden. So war's jedenfalls bei den alten Römern. Die Zweideutigkeit ist beabsichtigt.
€0,02
NBK
|
Morricone
05.09.2005, 18:50
@ Prosciutto
|
Re: Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! |
-->Da laut Tagesschau 2015 Arbeitsknappheit herscht, weiß ich um die Aufregung nicht.
Im Jahre 2015 werden wir wieder Türken holen müssen, weil Arbeit knapp ist.
Arbeitslosigkeit ist eine temporäre Schimäre, seltsam daß das niemand sagt. (!!!°!!???!!!)
Ich bin 45 und muß mich auf 2015 vorbereiten, leider sieht die Welt dann anders aus als jezt.
Ich kann programmieren (C++), habe in meinem Leben außer eienem Zweitbuch auch noch 2056 andere Bücher gelesen, u. a. zu Spagyrik, Zoroastrismus, Hermetik, Homöopathie, Quantenmechanik/ - physik, Evolutionäre Theorien (ha, ha) Geophysik, Theologie (Lorber), Teleologie, Theosophie (das Gesamtwerk von Jakob Böhme), Alchemisische Forschung um Paracelsus, Jung, Bernus, Fucanelli (et. al.) und Magie und tausend andere Bücher. Ich spreche vier Sprachen, aber ich kann in dieser materialistischen Welt keine sich zu verdingende Arbeit annehmen.
Wenn Du so wie ich, nach dem suchst, was ausserhalb dessen liegt, was hier (diesseitige Welt) und in dieser Welt beschrieben wird, sind wir schon Freunde
gr
Morri
Werde ich gebraucht? Mein ist mein ganzes Reich und diese Welt ist nicht Meine, weil nicht von dieser Dimension.
|
chiron
05.09.2005, 20:13
@ Morricone
|
@Morricone |
-->
Hallo Morricone
Dein Posting hat mich etwas verwirrt, kannst du den Knoten wieder ent-wickeln? Was hat denn das Lesen all dieser Bücher gebracht? Schwebst du jetzt in anderen Dimensionen, lebst von Lichtnahrung und versteckst dich vor dem Steuervogt? Wie bringst du denn die verschiedenen Welten unter einen Hut und was wolltest du Prosciutto auf den Weg geben?
Gruss chiron
|
sensortimecom
05.09.2005, 20:13
@ Holmes
|
Re: Bitte macht IHR doch Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit! |
-->>>Das ist zwar grundsätzlich richtig, dass man hier leichter einen Betrieb gründen - und sein eigenes Produkt auf den Markt bringen kann (ich hatte es in Deutschland und den USA mehrmals versucht); stimmt nur leider nicht in meinem Fall, denn ich ziehe immer noch eine lange Schlange von ehemaligen SSD'lern hinter mir her - wo ich geh und steh. Ich war dabei eine Firma zusammen mit dem Unternehmer Bert Herman zu gründen (Wolfhart Industries). Als wir anfingen kamen 2 Offiziere vom ehem. KGB zu mir und stellten mir ein Ultimatum (sie wollten einen Anteil vom Betrieb, so wie sie bei allen Betrieben Schutzgelder einzutreiben versuchen.) Erst kündigten alle Arbeiter plötzlich, dann starb der Unternehmer zum Ablauf des Ultimatums.
>>So ging es mehrmals überall und würde auch in der Zukunft wieder so sein.
>>Wenn ich nicht der Einzige bin ist es perfekte Wirtschaftssabotage - und keiner merkt was.
>Hört sich nicht gut an. Was sagt die Polizei dazu?
>Beste Grüsse,
>Holmes
[b]Hallo.
Ich weiß, was im Patent- und Erfinderwesen gespielt wird. Bin selber Opfer (lies:"Eric`s Zeitmaschine" auf www.sensortime.com - samt den leider erst bis 1985 reichenden authentischen Berichten, Fotos und Unterlagen. die kommen alle noch ins Net, verlaßt euch drauf...)
Leider hat"Inventor" in vielen Punkten Recht. Es ist tatsächlich genau so arg, wie er es beschreibt. Und dazu kommt noch der ungeheure psychische Druck, dem jeder Einzelerfinder, der Patente hat, ausgesetzt ist. Das versteht NIEMAND, der nicht selber in eine solche Situation gekommen war (und das sind leider nur ganz wenige).
Wenn du eine Erfindung gemacht, zum Patent angemeldet, und mit eigenem Geld realisiert hast (Prototyp, Kleinserie etc.) dann erlebst du Angst- und Albträume, die du dir nicht vorstellen kannst. Du stehst jeden Morgen schweißgebadet auf, ob nicht schon ein Artikel in der Zeitung steht, wonach die Fa. Soundso dasselbe wie du entwickelt bzw."erfunden" hat - und schon bei der nächsten x-y-Ausstellung auf den Markt bringt.. Mann, ihr habt alle keine Ahnung von dieser Materie... Dazu kommt noch, dass das Patentwesen kaputt und korrumpiert ist... Die Produkte der Großkonzerne werden geschützt, die Erfindungen vieler kleiner Idealisten werden gestohlen... und was das Allerärgste ist: Den Studenten und Hochschulabgängern, sei es Fach- oder TH, wird NIE erklärt was Brutalo-Wirtschaft wirklich ist: Abkupfern, Abzocken, Ergaunern von Ideen, Diebstahl, Raub, Überwachung, Betrug, Erpressung -- alles in allem... die glauben an das Idealistische im Menschen und in der Gesellschaft. Da könnte einem speiübel werden....
Erich B.
|
Holmes
05.09.2005, 21:02
@ - Elli -
|
Re: @Holmes: bitte nicht fragen, sonst fängt er wieder von vorne an |
-->>>Hört sich nicht gut an. Was sagt die Polizei dazu?
>>Beste Grüsse,
>>Holmes
>Hier Lesestoff dazu:
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/331139.htm
Vielen Dank lieber Elli,
alles geklärt. So weit ich sehe, steht ein konkretes Angebot von dottore im Raum, alles paletti. Kann sich keiner beschweren.
Dieser Beitrag hat mir wertvolle Stunden meines Lebens gerettet, nochmal herzlichen Dank, Elli.
Holmes
|
Inventor
05.09.2005, 21:19
@ Holmes
|
Re: @Holmes: bitte nicht fragen, sonst fängt er wieder von vorne an |
-->>>>Hört sich nicht gut an. Was sagt die Polizei dazu?
>>>Beste Grüsse,
>>>Holmes
>>Hier Lesestoff dazu:
>>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/331139.htm
>Vielen Dank lieber Elli,
>alles geklärt. So weit ich sehe, steht ein konkretes Angebot von dottore im Raum, alles paletti.
>Holmes
Das ist leider völlig falsch.
Ich will darauf nicht näher eingehen, um niemanden die kostbare Zeit zu stehlen, aber das Falsche konnte ich am Ende nicht stehen lassen.
|
Burning_Heart
06.09.2005, 05:01
@ chiron
|
Re: Das Problem ist die Verteilung und nicht der Fortschritt |
-->>Hallo Burning Heart
Hi
>Wo ist das Problem, wenn wir immer weniger arbeiten müssen, das ist doch toll!
Klar, Maschinen nehmen uns die Maloche ab, erzeugen dafür aber Arbeitslose.
Wenn du wegen der Maschinen arbeitslos wirst, hast du auch kein Einkommen um dir selbst billigste Sachen zu kaufen.
Ohne Lohn bleibt dir dann nur noch der eigene Garten.
Produzieren und verkaufen brauchst du nicht, weil Maschinen das billiger machen und eh nur wenige Kaufkraft haben.
>Das Problem liegt wie immer bei der Verteilung dessen, was aus der Automation resultiert.
Tja, und das was da raus kommt können nur noch sehr wenige kaufen und nutzen.
Eine Mahlzeit für die ganze Familie kostet dann vielleicht 5 Cent, aber die hast du nicht da Null Lohn.
Die heutige Teilung zwischen vielen Armen und wenigen Reichen ist wohl erst der Anfang.
Am Ende sind wir möglicherweise alle wieder Bauern und Fortschritt beendet sich selbst, wer weiß.
>Gruss chiron
Gruss
|
Popeye
06.09.2005, 07:15
@ Burning_Heart
|
Re: Das Problem ist die Verteilung und nicht der Fortschritt |
-->Hallo, @BH
ich bitte um Nachsicht, dass ich diesem Unsinn: „…Maschinen nehmen uns die Maloche ab, erzeugen dafür aber Arbeitslose.“ erneut heftig widerspreche. Solche Plattitüden sind einfach ärgerlich in einem Forum wie diesem. Es scheint mir Dein Erkenntnisstand ist bei 1821 stehen geblieben (Ricardo, On the Principles of Political Economy and Taxation). Persönlich ist es mir zwar ziemlich gleichgültig was Du glaubst, aber die ständige Wiederholung solcher Plattitüden schafft eben auch Gläubige - wie der dämlich Spruch der Gewerkschaften - „Arbeit muss gerecht verteilt werden, weil sie knapp ist“ - hinlänglich zeigt.
Dass dieses Thema vielleicht doch etwas komplizierter ist, als Du ahnst, macht vielleicht schon die Besprechung von Keynes’ Allgemeiner Theorie… durch Franz Oppenheimer deutlich. Das würde uns in der Diskussion zumindest schon mal auf den Stand von 1937 bringen.
NB: Ich bin sicher die Besprechung wird Dir auch aus anderen Gründen gefallen.
Gruß
|
Burning_Heart
06.09.2005, 16:25
@ Popeye
|
Re: Das Problem ist die Verteilung und nicht der Fortschritt |
-->Hi
Popeye ich bin ganz Ohr.
Meine Behauptungen sind nur meine persönlichen Gedanken die ich nicht irgendwo gelesen habe und anderen als Weisheit letzter Schluß verkaufen will.
Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen, besonders wenn meine Ideen falsch sein sollten.
Der Stand der Dinge bei mir:
Menschen sind teurer als Maschinen.
Deshalb wird alles automatisiert was geht wodurch die Arbeitslosigkeit steigt.
Irgendwann mal werden Beamte durch PCs und Software ersetzt. Krankenhausbelegschaften durch Roboter mit menschlichen Verhaltensformen.
In Japan wird mit Hilfe von GPS und 30 km langen Netzen Fisch gefangen.
Für die selbe Menge Fisch brauchte man früher mehr Mann und Zeit.
Was ist, wenn es den ersten Gärtnerroboter zu kaufen gibt? Der säht, erntet, verarbeitet und spielt nebenbei noch Vogelscheuche.
Die Arbeitslosigkeit steigt in diesen Szenarien ganz klar. Dementsprechend fallen natürlich die Preise der maschinell hergestellten Produkte was aber ein anderes Thema ist.
Ich will nicht sagen, daß es uns schlechter oder besser geht wenn Maschinen alles machen und wir arbeitslos sind, nur das die Arbeitslosigkeit hauptsächlich dadurch anstieg und weiterhin ansteigen wird.
Oder hat es einen anderen Grund( Outsourcing und Einwanderung mal aussen vor )?
Gruß
|