freeman
07.09.2005, 21:05 |
"Handel" der Kelten mit GriechenlandThread gesperrt |
-->
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,373567,00.html
"Bisher waren die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Heuneburg erst im Mittelalter errichtet worden war. Doch nun hat die Datierung einiger Holzbalken ergeben, dass an der gleichen Stelle schon vor zweieinhalbtausend Jahren eine keltische Befestigungsanlage gestanden hat."Einer der verwendeten Buchenstämme wurde im Jahr 578 vor Christus gefällt", sagte Grabungsleiter Jörg Bofinger.
Die Mauern der Festung sind fast einen Meter dick, das freigelegte Tor misst acht mal zwölf Meter. Die Forscher glauben deshalb, dass es sich um eine Fürstenresidenz gehandelt haben muss, die bis zu 6000 Menschen beherbergte. Dabei erstaunte die Archäologen auch die Architektur: Der Baustil stammt aus dem Mittelmeerraum. Außerdem wiesen Funde von Amphoren und Trinkschalen darauf hin, dass die dort lebenden Kelten mit den griechischen Handelsmetropolen am Mittelmeer in Kontakt standen. "
Alles Söldner, die sich mit Amphoren haben auszahlen lassen?
|
Amstrand
07.09.2005, 22:21
@ freeman
|
"Reichtum" gemessen in Rindern |
-->derselbe Artikel:
"Der Reichtum eines Kelten wurde in Rindern gemessen."
Abgabegut an wen?
Oder brauchten die einen Tauschwert-Indikator?
amstrand
|
freeman
07.09.2005, 23:17
@ Amstrand
|
Re:"Reichtum" gemessen in Rindern |
-->>derselbe Artikel:
>"Der Reichtum eines Kelten wurde in Rindern gemessen."
das ist noch garnix. Lies mal die Ilias von Homer.
Da wird ich glaub Achilles gefragt wie reich Odysseus eigentlich ist. Achill antwortet irgendwas von 3000 Rinder und zigtausend Schafe.
Kein Wort von Gold und Boden.
>Abgabegut an wen?
Na der FĂĽrst war schon da!:-))
>Oder brauchten die einen Tauschwert-Indikator?
>amstrand
nochn Goodie - es gibt auch Marxisten mit Bildung (???)
http://www.marx-forum.de/arbeitswelt/kritik/griechen02.html
|
bernor
08.09.2005, 11:27
@ freeman
|
"Handel" der Kelten mit Griechenland = Bartergeschäft |
-->Hi freeman,
es war vermutlich ein “Handel” jener Art, wie vor kurzem noch hier anhand einiger Beispiele, darunter das der Keltenfürsten des -6. Jh., dargestellt:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/330259.htm
Bei den Amphoren (die meinte ich mit “Vasen”) und Trinkschalen handelt es sich eindeutig um Luxuswaren, die von der fürstlichen Oberschicht nachgefragt und (mit was auch immer) ”gekauft” wurden; (die Vorstellung, Söldner hätten sich mit Amphoren - gar “Amphorengeld”? - auszahlen lassen, führt also in die Irre).
Abgewickelt wurden diese Geschäft dann über Fernhändler aus dem Mittelmerraum (siehe auch die griechische “Kolonie” Massilia), die auf die Burgen der Fürsten kamen - ohne daß hierfür extra noch ein Markt benötigt würde. Daher dürfte dieses hier....
“Im Innern der antiken Siedlung hoffen die Archäologen nun, auch noch die klassischen Stadtmerkmale zu finden, um ihre Theorie zu stützen. Die Archäologen graben deshalb vor allem nach Handwerksquartieren und dem Marktplatz. ”
... abgesehen von Quartieren für den Schmied (für Waffen!) und andere Handwerker (ausschließlich für den Bedarf der Herrschaft auf der Burg - und nur dort - ansässig) ein frommer Wunsch bleiben.
GruĂź bernor
|
freeman
08.09.2005, 15:22
@ bernor
|
Re:"Handel" der Kelten mit Griechenland = Bartergeschäft |
-->>Hi freeman,
>es war vermutlich ein “Handel” jener Art, wie vor kurzem noch hier anhand einiger Beispiele, darunter das der Keltenfürsten des -6. Jh., dargestellt:
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/330259.htm
>Bei den Amphoren (die meinte ich mit “Vasen”) und Trinkschalen handelt es sich eindeutig um Luxuswaren, die von der fürstlichen Oberschicht nachgefragt und (mit was auch immer) ”gekauft” wurden;
ich meine es ist schon wahrscheinlich, dass einen Handel ĂĽber viele tausend Kilometer damals nur sehr reiche Leute durchfĂĽhren konnten.
Zum Handel der kleinen Leute - zeitlich etwas später:
http://www.geschichte.uni-osnabrueck.de/projekt/7/7a.html
germania in Tacitus (seltsamer Link ich weiss)
http://www.ingwaz.de/index.html?http://www.ingwaz.de/germania.htm
"Allerdings wissen unsere nächsten Nachbarn wegen des Handelsverkehrs mit uns Gold und Silber zu schätzen, und sie kennen bestimmte Sorten unseres Geldes und nehmen sie gern; doch im Innern herrscht noch einfacher und altertümlicher der Tauschhandel. Von unseren Münzen gelten bei ihnen die alten und seit langem bekannten, die gezahnten und die mit dem Bilde eines Zweigespanns. Silber schätzen sie mehr als Gold, nicht aus besonderer Vorliebe, sondern weil sich der Wert des Silbergeldes besser zum Einkauf alltäglicher, billiger Dinge eignet."
Bleibt anzumerken, dass die Germanen Silber fĂĽr Geschirr recihlich nutzten, jedoch nicht auf die Idee kamen es zu mĂĽnzen.
Es war halt nicht Abgabengut, sondern das Vieh (fee) war es wohl (wenn ĂĽberhaupt zu der Zeit). Somit fĂĽhren unterschiedliche Kulturen zu unterschiedlichen Ergebnissen.
|