Der Einarmige Bandit
08.09.2005, 15:56 |
Rauschebart & CDU-Hoffnung Kirchhof redet mal Klartext bzgl. Tributpflichtigkeit Thread gesperrt |
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Hallo Forum!
Im Rahmen des Wahlkampfes hat Unions-Finanzexperte und ordentlicher Univ.Prof. aus Heidelberg Paul Kirchof, mit seinen Steuerplänen für Aufsehen gesorgt. U.a. kam er auch zu dem Schluß, daß heute in Deutschland die"Besserverdienenden" sich sehr gut ihrer Steuerverpflichtungen drücken und nur einen"Bruchteil" ihrer tatsächlichen Steuerabgaben, die sich aufgrund von Einkommen oder Vermögen ergeben, auch tatsächlich an den Staat abführen! Er spricht von 417 Steuerschlupflöchern, die sich diese Bevölkerungsschichten mit Hilfe von Steuervermeidungsberatungseinrichtungen (aka Steuerberater) bedienen.
Das ist eine bemerkenswert Aussage, gerade für einen CDU-Mann, wo doch gerade die rechte Reichshälfte (CSU/CDU & FDP) im Lande die Besserverdienenden zu ihrer Wahl-Klientel zählen!
Schön, daß das mal so offen und direkt angesprochen wird und dazu noch in der Ã-ffentlichkeit!
Also ist doch was dran an meiner Theorie/Vermutung, daß diejenigen die große"Vermögen" bzw. hohe Einkommen haben, also diejenigen die massiv (Unter-)Eigentum akkumuliert haben, um mit dottores Staatsmachttheorie zu sprechen, ihrer Tributpflicht nicht mehr nachkommen. Irgendwie scheint die Zwingmacht des Obereigentümers (Vater Staat) bei dieser Bevölkerungsschicht nicht zu funktionieren!
Es ist doch immer wieder ein schönes und befriedigendes Gefühl, wenn die eigenen Schlußfolgerungen von so ausgewiesenen Experten und Lichtgestalten aus Deutschland wie es Prof. Kirchof aus Heidelberg zweifellos ist, bestätigt werden.
Ich bin kein Prof. oder eine hochgestelltes Tier sehe aber trotzdem den eindeutigen Zusammenhang. Nachdenken und logisch an Hand von Fakten zu analyisen lohnt eben doch. Es zahlt sich also doch noch aus sich weiterzubilden (Zeitungen und Bücher lesen, oder in diesen Forum hier fleissig mitzulesen und zu LERNEN) anstatt sich das Resthirn mit Alkohol zu demolieren oder sich seinen Verstand aus dem Leib zu v*geln und sich damit der Realität zu verweigern wie dies so manche Mitbürger tun.
Diese"steuerschonenden" Einkommen werden aber auch nicht in den Konsum gesteckt, denn sonst müßte die Binnenkonjunktur in Görmeny besser laufen oder? D.h., daß diejenigen die gut verdienen und zu wenige Steuern abdrücken auch nichts mehr dazu beitragen die Realwirtschaft anzukurbeln. Sehr bedenklich.
Ob ich den Tag noch erleben werde wo die Leistung, die von Normalbürgern erbraucht wird, auch wieder honoriert wird?
Gruß
der einarmige Bandit
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albert
08.09.2005, 17:13
@ Der Einarmige Bandit
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Re: Rauschebart & CDU-Hoffnung Kirchhof redet mal Klartext bzgl. Tributpflichtigkeit |
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>Diese"steuerschonenden" Einkommen werden aber auch nicht in den Konsum gesteckt, denn sonst müßte die Binnenkonjunktur in Görmeny besser laufen oder? D.h., daß diejenigen die gut verdienen und zu wenige Steuern abdrücken auch nichts mehr dazu beitragen die Realwirtschaft anzukurbeln. Sehr bedenklich.
>Ob ich den Tag noch erleben werde wo die Leistung, die von Normalbürgern erbraucht wird, auch wieder honoriert wird?
>Gruß
>der einarmige Bandit
Hallo Bandit,
das DIW schreibt in Replik auf Kirchhoff, das die Wohlhabenderen der Bevölkerung sehr wohl viel Steuern zahlen, oder sich eben mit allerlei Steuervermeidungsmodellen rumschlagen.
Was ist denn aus all den Abschreibungsmodellen in Ostdeutschland geworden? Versenkt zum größten Teil.
Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Als Wohlhabender in Deutschland mußt Du entweder hinterziehen (mit den entsprechenden Risiken), auswandern oder Dich wesentliche Teile der freien Zeit mit den Steuersparmodellen rumschlagen.
Die hohen Steuersätze waren doch auch früher nur deshalb akzepabel, weil sie in der Praxis niemand gezahlt hat. Geht der Staat daran, das durchzusetzen, setzen eben Fluchtbewegungen ein, die Investitionen und der Konsum sinken. Verstärkt wird das Ganze durch Mätzchen wie Aufhebung des Bankgeheimnisses und der Hü und Hott-Politik der amtierenden Regierung, an deren Solidität einfach nicht mehr geglaubt wird.
Gleiches gilt für die Vorsorge rund ums Thema Erbschaft, damit der Staat nicht erneut zuschlägt.
Als Unternehmer sind das alles wesensfremde Beschäftigungen, die einen immer größeren Teil der Zeit rauben und nicht zuletzt die Lust am Standort verdirbt.
Zum Thema Konsum: Kaufst Du Dir vom Schwarzgeld was wertvolles, mußt Du inzwischen mit Nachstellungen rechnen. Also werden Rolex, Boot, Ferienwohnung und Co. im Ausland gekauft.
Mir scheint Kirchhoff der einzig gangbare Weg, ein neues Wirtschaftswunder in Europa zu schaffen (in Verein mit Bürokratieabbau, preiswertem Strom, Reduzierung des Staates auf die Kernaufgaben, Wiederherstellung des Bankgeheimnisses, Kontinuität in der Politik, Flexibilisierung des Arbeitsmarktes) Dann käme wieder Dampf in die Hütte. Bei 25 % lohnen sich die ganzen Fluch/Vermeidungsstrategien nicht mehr. Schumacher und Co blieben hier und tausende andere kämen nach Deutschland und würden wieder investieren.
Ganz Europa würde dadurch einen Wachstumsschub bekommen. Die Schulden würden über das Wachstum wieder handhabbar.
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MC Muffin
08.09.2005, 17:23
@ albert
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das sehe ich auch so! |
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beni
09.09.2005, 10:28
@ albert
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Steuersparmodelle |
-->hallo,
wie so muss man sich wesentliche Teile seiner Zeit mit Steuersparmodellen rumschlagen? Dafür hat man doch seine Leute oder?
m@G, Beni
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