-->ARD SENDUNG VOM DIENSTAG, 20. SEPTEMBER 2005, 23.00 UHR
"Das Chaos danach - was haben wir eigentlich gewählt?"
Oskar Lafontaine (62)
Vom politischen Aussteiger zum Fraktionsführer in spe: Bei seinem ersten großen TV-Auftritt nach der Bundestagswahl spricht der Spitzenkandidat der Linkspartei und frühere SPD-Vorsitzende über seine Rückkehr auf die große politische Bühne nach sechs Jahren Auszeit.
Oskar Lafontaine sieht seine Partei als einzige Alternative zum"neoliberalen Mainstream".
Kurt Biedenkopf (75)
"Ich bin kein Freund von Großen Koalitionen", bekennt der langjährige sächsische Ministerpräsident und CDU-Politiker. Auch für Oskar Lafontaine findet Kurt Biedenkopf kein Verständnis:"Er verkauft den ostdeutschen Wählern wertlose Versprechen gegen wertvolle Stimmen."
Der Vordenker der Union fordert seit Jahren radikale Sozialreformen. Eine Ursache der hohen Arbeitslosigkeit:"Wir haben den Markt für einfache Arbeiten beseitigt. Man lässt sich keinen Koffer tragen."
Senta Berger (64)
Senta Berger unterstützt die SPD im Bundestagswahlkampf:"Ich wähle Schröder, weil wir ihm zu verdanken haben, dass kein einziger deutscher Soldat im Irak-Krieg hat sterben müssen."
Seit Mitte der 60er Jahre engagiert sich die populäre Schauspielerin und Wahlmünchenerin für die Sozialdemokraten, was sie mit ihrer Kindheit in ärmlichen Verhältnissen begründet.
Peter Scholl-Latour (81)
Deutschlands bekanntester Auslandsreporter ist seit Jahrzehnten auch ein kritischer Beobachter der deutschen Innenpolitik. Von Adenauer bis Schröder: Peter Scholl-Latour hat die Politik der Bundesrepublik seit der ersten Stunde mitverfolgt.
Der vielfach ausgezeichnete Journalist und Publizist lebt mit zwei Pässen im rheinischen Rhöndorf und in Paris.
Egon Bahr (83)
Bleibt Schröder Kanzler? SPD-Urgestein Egon Bahr ist überzeugt,"dass auf jeden Fall eine Minderheitenregierung unter Frau Merkel oder Herrn Schröder zustande kommen wird".
Der Weggefährte von Willy Brandt und Architekt der Neuen Ostpolitik unter Brandt und Scheel spricht sich vehement gegen eine Große Koalition aus."Es wäre eine Fortsetzung der quälenden Lähmung, die wir seit Monaten erleben", sagt der ehemalige Bundesminister, der 1963 den viel zitierten Leitsatz"Wandel durch Annäherung" prägte.
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