CRASH_GURU
30.09.2005, 08:23 |
Brazil may buy dollars Thread gesperrt |
-->SAO PAULO, Brazil -- Brazil's central bank on Thursday said it may
resume buying dollars on the local market"at any moment" after a
six-month hiatus and said the Treasury has already moved to buy some
$14 billion this year to pay foreign debt.
After the central bank said it may return to the dollar market, the
real erased its morning gains and weakened before trading flat on
the day at 2.235 to the dollar.
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Heller
30.09.2005, 09:11
@ CRASH_GURU
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buy dollar to pay dept: Intnernationales Nullsummenspiel? |
-->Brasilien scheint Schulden in US-Dollar zurückzuzahlen. Das heißt, Brasilien hat Überschüsse erwirtschaftet (sowas soll es noch geben. Oder sie schulden um von USA auf China).
Ich vermute mal, dass durch die gestiegenen Ã-lpreise mehr Petro-DOLLARS ins Land kamen und die gehen - umgetauscht in REAL - als Steuern in die Staatskasse und - wiederum umgetauscht in Dollar - an den Gläubiger.
Welche Effekte lassen sich daraus auf den Wechselkurs ableiten:
1) Zwischen Ã-leinnahme und Steuerzahlung mögen ein paar Monate vergehen. Das führt jedoch nicht zu dauerhaften Auf- oder Abwertungen.
2) Wenn es US-Schuldnern gut geht und sie mehr und mehr Schulden bei USA tilgen, dann steigt dadurch der Dollar.
3) Dann müsste umgekehrt, wenn die Welt in der Rezession versinkt, der Dollar SINKEN (vor ein paar Tagen hatten wir die Diskussion, warum der Dollar dann steigen müsste...), da eben Schulden nicht zurückgezahlt werden, sondern entweder ausgebucht, verlängert oder gar erhöht werden.
4) Die Effekte kehren sich entsprechend um, wenn die USA ihre Schulden im Ausland bezahlt oder erhöht.
5) Unterm Strich heißt das, dass es auf die DIFFERENZ in der Entwicklung zwischen USA und Ausland ankommt - also: wem geht es schneller besser oder wer rutscht schneller ab. Wenn die USA also weniger Schulden tilgen als das Ausland, dann steigt der Dollar. Weniger Schulden zu tilgen heißt entweder, dass es den USA schlechter geht oder dass sie einfach sagen"Django zahlt heute nicht!" und statt dessen den Colt am Halfter blitzen lassen.
Die ganzen Gedankenspielchen beruhen natürlich auf der Annahme"ceteris paribus", was bei den vielen Wirkungsbeziehungen der Wechselkurse ziemlich unsinnig ist. Was bleibt ist also eine Übung für gedankliche Konzentration, die ich vielleicht bei einer besseren Gelegenheit praktisch nutzen kann.
Kritik willkommen. Sonst nutzt die Übung nix.
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CRASH_GURU
30.09.2005, 11:40
@ Heller
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Re: buy dollar to pay dept: Intnernationales Nullsummenspiel? |
-->>Brasilien scheint Schulden in US-Dollar zurückzuzahlen. Das heißt, Brasilien hat Überschüsse erwirtschaftet (sowas soll es noch geben. Oder sie schulden um von USA auf China).
>Ich vermute mal, dass durch die gestiegenen Ã-lpreise mehr Petro-DOLLARS ins Land kamen und die gehen - umgetauscht in REAL - als Steuern in die Staatskasse und - wiederum umgetauscht in Dollar - an den Gläubiger.
>Welche Effekte lassen sich daraus auf den Wechselkurs ableiten:
>1) Zwischen Ã-leinnahme und Steuerzahlung mögen ein paar Monate vergehen. Das führt jedoch nicht zu dauerhaften Auf- oder Abwertungen.
>2) Wenn es US-Schuldnern gut geht und sie mehr und mehr Schulden bei USA tilgen, dann steigt dadurch der Dollar.
>3) Dann müsste umgekehrt, wenn die Welt in der Rezession versinkt, der Dollar SINKEN (vor ein paar Tagen hatten wir die Diskussion, warum der Dollar dann steigen müsste...), da eben Schulden nicht zurückgezahlt werden, sondern entweder ausgebucht, verlängert oder gar erhöht werden.
>4) Die Effekte kehren sich entsprechend um, wenn die USA ihre Schulden im Ausland bezahlt oder erhöht.
>5) Unterm Strich heißt das, dass es auf die DIFFERENZ in der Entwicklung zwischen USA und Ausland ankommt - also: wem geht es schneller besser oder wer rutscht schneller ab. Wenn die USA also weniger Schulden tilgen als das Ausland, dann steigt der Dollar. Weniger Schulden zu tilgen heißt entweder, dass es den USA schlechter geht oder dass sie einfach sagen"Django zahlt heute nicht!" und statt dessen den Colt am Halfter blitzen lassen. >
>Die ganzen Gedankenspielchen beruhen natürlich auf der Annahme"ceteris paribus", was bei den vielen Wirkungsbeziehungen der Wechselkurse ziemlich unsinnig ist. Was bleibt ist also eine Übung für gedankliche Konzentration, die ich vielleicht bei einer besseren Gelegenheit praktisch nutzen kann.
>Kritik willkommen. Sonst nutzt die Übung nix.
Hi!
Zunächst mal ist wichtig, daß die ZB sagt sie will mehr USD kaufen. Die ZB hat aber sicher keine Schulden, sondern sie möchte lediglich ihre $ Reserven aufstocken. Wenn die brasil. Treasury USD kauft um Schulden zu tilgen kommt es daruf an wer die Gläubiger sind.
Bei der Tilgung bzw. dem Gläubiger kommt es darauf an, ob es ein privater Investor oder eine Bank ist. Ein Privater hat nach Tilgung wieder USD anzulegen. Investiert er wieder im Dollardevisenraum wird das den Kurs nicht verändern, investiert er in Euro wird der Euro tendenziell stärker.
Tilgung bei einer Bank ändert am USD Kurs mE gar nichts. Banken haben idR die Möglichkeit USD Kredite ausserhalb ihres Heimwährungsraumes zu kreieren bzw haben das Währungsrisko abgesichert. Kredit wird ausgebucht und fertig.
Die Vorstellung, dass die USD Nachfrage von US Bürgern zwecks Tilgung von Hypotheken zu internationalen Wechselkursänderungen führt kann ich nur sehr, sehr schwer nachvollziehen.
Liegt wahrscheinlich am Alter...
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CRASH_GURU
30.09.2005, 11:47
@ Heller
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Re: buy dollar to pay dept: Intnernationales Nullsummenspiel? Kleiner Nachtrag |
-->Da die US Hypotheken letztendlich zu mehr als 50% von Auslnändern gekauft wurden, werden private Konkurse der US Hausbesitzer zu einer Vermögensschrumpfung bei Ausländern führen, inbesondere Deutschen!
Das könnte sich dann positiv auf den Eurokurs auswirken, da diese dann Geld zurückholen werden bzw. soagr müssen um eigene Verluste / Schulden zu decken, aber das ist natürlich alles Spekulation.
Gruss
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Cosa
30.09.2005, 13:09
@ CRASH_GURU
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Re: Frage |
-->>Da die US Hypotheken letztendlich zu mehr als 50% von Auslnändern gekauft wurden, werden private Konkurse der US Hausbesitzer zu einer Vermögensschrumpfung bei Ausländern führen, inbesondere Deutschen!
**************
Hi,
wie kommst du darauf, dass die deutschen Adressen Apetit haben?
Hab mir bei den TIC Daten angeschaut was dort Deutsche für nen Saldo bei Agency Bonds stehen haben; gut im Mai haben sie zugeschlagen mit +3,473 Mrd. USD; danach wiedr ruhiges Fahrwasser - zuletzt 41 Mio. USD.
im Bild seit 1980:
[img][/img]
hast du dir den Housing Affordability Index angeschaut? übel! hab heute morgen hier was geschrieben - scrollen.
viele Grüsse
Cosa
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CRASH_GURU
30.09.2005, 13:44
@ Cosa
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Re: Frage - Gegenfrage |
-->>>Da die US Hypotheken letztendlich zu mehr als 50% von Auslnändern gekauft wurden, werden private Konkurse der US Hausbesitzer zu einer Vermögensschrumpfung bei Ausländern führen, inbesondere Deutschen!
>**************
>Hi,
>wie kommst du darauf, dass die deutschen Adressen Apetit haben?
>Hab mir bei den TIC Daten angeschaut was dort Deutsche für nen Saldo bei Agency Bonds stehen haben; gut im Mai haben sie zugeschlagen mit +3,473 Mrd. USD; danach wiedr ruhiges Fahrwasser - zuletzt 41 Mio. USD.
>im Bild seit 1980:
> hier was geschrieben - scrollen.
>viele Grüsse
>Cosa
Hallo,
hmm wie werden wohl die Käufe der schweizer, lichtensteiner, guernseyer, luxemburger, caymaner (?) usw. Vermögensverwalter für den Meistbegünstigten aus D in der Stat. verbucht, als deutsche Investition?
Und ist das nicht etwas kurz gegriffen, zeigt Deine schöne Grafik nicht nur die monatlichen Daten? Wieviele hypoabhängige ABS haben denn Deutsche jetzt offiziell insgesamt eingesammelt?
Gruss vom sonnigen CT
PS und noch eine: Falls das US Gov die Agency Gläubiger raushauen sollte, weil die Häuslebesitzer reihenweise pleite machen, wird da zusätzlich neuer Kredit erzeugt oder nicht?
[img]img/smilies/smile.gif" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
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---Elli---
30.09.2005, 14:01
@ Cosa
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Re: Frage - interessant! |
-->>hab heute morgen hier was geschrieben - scrollen.
>viele Grüsse
>Cosa
Das geht ja fast unter, so unauffällig....
<ul> ~ hier allemalesen ;-)</ul>
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Cosa
30.09.2005, 16:46
@ CRASH_GURU
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Re: aha *g* |
-->******************
da hast du dich aber geschickt mit einer Gegenfrage um die Bekanntgabe deiner Quelle gedrückt
Zu den letzten TIC Daten hatte ich hier folgendes geschrieben - kurz rüberkopiert:
Doch wer hält eigentlich die US Staatsanleihen?
Japan hält immer noch den Löwnanteil mit 33,6% im Juli (Jahresende 36,6%); doch scheinbar hat sich der Apetit der Japaner verringert, Im Vergleich zum Jahresende 2005 liegt der Bestand 1% tiefer.
Die Chinesen liegen immer noch an zweiter Stelle mit nun 242,1 Mrd. USD. Aber britische Adressen und diejenigen karibischer Banken sind in dem Wachstumstempo unschlagbar. Britische Adressen haben 57,2% ihres Bestandes alle in diesem Jahr erhöht, karibische Banken +45,0%.
Die sogenannten britischen Adressen folgen den Chinesen jetzt mit 160,0 Mrd. USD. Da sich zeitgleich der Bestand der OPEC Staaten reduzierte, darf vermutet werden, dass diese sich nun über London eindecken.
Nicht unter Tisch fallen sollen die Deutschen, die mittlerweile auf Platz 7 mit einem Zuwachs von +23,3% in 2005 liegen.
Der Gesamtbestand der US Staatsanleihen in ausländischen Händen kletterte im Juli von revidierten 2.007,4 Mrd. USD auf 2.034,8 Mrd. USD.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Anteil der Asiaten sich reduziert hat; aber Tür und Tor sind für Spekulationen offen wer sich hinter den britischen Adressen und karibischen Banken verbirgt.
M.E. tut sich da ne Menge; Asiaten auf dem Rückzug und völlig unklar ist, wer sind die britische Adressen und karib. Banken.
<ul>>Und ist das nicht etwas kurz gegriffen, zeigt Deine schöne Grafik nicht nur die monatlichen Daten? Wieviele hypoabhängige ABS haben denn Deutsche jetzt offiziell insgesamt eingesammelt? </ul>
yepp, nur Monatsdaten, zudem fehlt der Bestand. Du kennst doch die Originaldaten sehr genau
>Gruss vom sonnigen CT
>PS und noch eine: Falls das US Gov die Agency Gläubiger raushauen sollte, weil die Häuslebesitzer reihenweise pleite machen, wird da zusätzlich neuer Kredit erzeugt oder nicht?
***************
Antwort ist einfach, die Häuslebauer machen reihenweise Pleite, die Agency Bond Besitzer gucken in die Röhre; das US Gov haut niemanden raus.
Grüsse aus der hamburger Herbstsonne
Cosa
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CRASH_GURU
30.09.2005, 17:43
@ Cosa
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Re: aha *g* |
-->Na ja ich war ja nicht von einer Pleite der US Treasury ausgegangen, sondern von der sehr realen Pleite der US Häuslebauer und deren Hypos sind ja nicht von den ZBs gekauft worden. Diese wurden in Form von ABS von europäischen Investoren gekauft. Viele von denen wissen wahrscheinlich nicht mal, daß sie glückliche Besitzer sind.
Schönes Wochenende!
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Heller
30.09.2005, 21:47
@ Cosa
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@cosa: und die USA sind unter"ferner liefen"? |
-->>[img][/img]
Kann es sein, dass US-Bürger weniger Treasuries besitzen als Hong Kong?
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Cosa
30.09.2005, 23:07
@ Heller
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Re: USA |
-->>>[img][/img]
>Kann es sein, dass US-Bürger weniger Treasuries besitzen als Hong Kong?
**************
nee, in der Graphik geht's um die ausländischen Besitzer; ungefähr die Hälfte der US Treasuries ist in ausländischer Hand, Pensionsfonds etc.
Gruss
Cosa
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