Popeye
05.10.2005, 12:37 |
Q-Cells - Subventionen wohin man schaut: Vom Unternehmer zum Mitnehmer Thread gesperrt |
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Hier einige Textpassagen aus dem Prospekt zur eigenen Beurteilung:
Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ist in hohem Maße von der staatlichen Förderung der Photovoltaik abhängig. Ohne die staatlichen Förderungsmaßnahmen wäre die Photovoltaik, insbesondere im Bereich der netzgekoppelten Anlagen, nicht rentabel, da die Stromerzeugungskosten über den erzielbaren Marktpreisen und den Stromerzeugungskosten konventioneller Energieträger (z.B. Kernkraft, Kohle, Gas) liegen und nach Erwartung der Gesellschaft auf absehbare Zeit liegen werden. So betragen nach einer Studie der Landesbank Baden-Württemberg beispielsweise die Kosten der Stromerzeugung bei Kernenergie 0,04 €/kWh und bei Kohle 0,03 €/kWh, während die Kosten der Stromerzeugung bei Photovoltaik je nach Sonneneinstrahlung für eine übliche Hausdachanlage in Europa bei 0,25 (Südeuropa) bis 0,60 €/kWh (Nordeuropa) liegen und in Deutschland eher am oberen Ende dieser Spanne anzusiedeln wären.
Derzeit beträgt der vom EEG garantierte Mindestpreis für Strom, der von Photovoltaik-Anlagen erzeugt wird, die im Jahr 2005 in Betrieb genommen wurden und an oder auf einem Gebäude oder einer Lärmschutzwand installiert sind, 0,5453 €/kWh für die ersten 30 kW, 0,5187 €/kWh für die nächsten 69 kW und 0,5130 €/kWh für jedes weitere kW. Lediglich aufgrund dieser finanziellen Unterstützung ist diese Form der Stromerzeugung auf absehbare Zeit in der Bundesrepublik Deutschland im Bereich netzgekoppelter Anlagen gegenüber anderen Energieträgern rentabel zu betreiben.
Das EEG ist somit die Grundlage für das Wachstum des deutschen Photovoltaik-Marktes, den für die Gesellschaft mit Abstand wichtigsten Markt, und damit auch einer der wichtigsten Faktoren für das weitere Wachstum und die Profitabilität der Gesellschaft. Im ersten Halbjahr 2005 betrug der Anteil des Umsatzes der Gesellschaft, der in Deutschland erzielt wurde, rund 65 % (2004: 74 %).
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in Zukunft in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere bereits im Zusammenhang mit der Bundestagswahl 2005, und einem damit verbundenen Regierungswechsel, oder im Zusammenhang mit der nach dem EEG vorgesehenen planmäßigen Überprüfung der Einspeisevergütung bis Ende 2007, zu politischen Entwicklungen kommt, die zu einer wesentlichen Verschlechterung der Förderungsbedingungen oder einem Wegfall der Förderung für Photovoltaik führen könnten.
Mit Schriftsatz vom 28. April 2005 ist Verfassungsbeschwerde gegen das EEG erhoben worden. Die Beschwerdeführer beantragen, das EEG insoweit für verfassungswidrig zu erklären, als es private Stromverbraucher mit Kosten belastet, die mit der Nutzung regenerativer Energien verbunden sind.
Auch in anderen Ländern, in denen die Gesellschaft tätig ist oder beabsichtigt, tätig zu werden, bestehen Förderungsmaßnahmen (oder sind solche geplant), ohne welche insbesondere netzgekoppelte Photovoltaik-Anlagen in diesen Ländern nicht rentabel zu betreiben wären.
Ein erheblicher Teil des Finanzierungsbedarfs der Gesellschaft für den Kapazitätsaufbau und -ausbau wurde bislang durch öffentliche Investitionszuwendungen und -Zulagen gedeckt.
Die von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt der Gesellschaft erteilten Bescheide über die Bewilligung von Investitionszuschüssen erstrecken sich auf eine Gesamthöhe von rund € 21 Mio. Von den bewilligten Zuschüssen standen zum 30. Juni 2005 rund € 5,4 Mio. noch zur Auszahlung aus.
Photovoltaik-Großanlagen und Solarparks, die in der Regel über speziell für solche Projekte aufgelegte geschlossene, steuerlich optimierte Fonds finanziert werden, haben derzeit einen wesentlichen Einfluss auf die Nachfrage nach Photovoltaik-Zellen. Eine Änderung der derzeit für geschlossene Solarfonds geltenden steuerlichen Rahmenbedingungen, die für Investitionen in geschlossene Solarfonds im Vergleich zu anderen, alternativen Investitionen eine weniger attraktive Rendite zur Folge haben würde, könnte dazu führen, dass Photovoltaik-Großanlagen und Solarparks möglicherweise in erheblich geringerem Umfang wie bisher geplant und realisiert werden und somit die Nachfrage nach Photovoltaik-Zellen in einem wesentlichen Umfang reduzieren.
Buchwert pro Aktie per 30.6.05 (vor IPO) € 1,67
2004 Ergebnis Aktie (IFRS) € 0,41
Aktueller Kurs € 47,30
Alles ist (wieder) möööööglich!
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Amanito
05.10.2005, 12:48
@ Popeye
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Re: Q-Cells - Subventionen wohin man schaut: Vom Unternehmer zum Mitnehmer |
-->Popeye,
der 30fache Buchwert ist schon manisch und ebenso ein KGV von >100, v.a. wenn der Gewinn derart stark von der (im Prinzip willkürlichen) Politik abhängt, was das ganze nochmals riskanter macht, aber den entsprechenden Risikoabschlag sucht man vergebens.
Manfred
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monopoly
05.10.2005, 12:58
@ Amanito
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Re: So machens doch alle im Osten - incl. BMW außer Porsche |
-->>Popeye,
>der 30fache Buchwert ist schon manisch und ebenso ein KGV von >100, v.a. wenn der Gewinn derart stark von der (im Prinzip willkürlichen) Politik abhängt, was das ganze nochmals riskanter macht, aber den entsprechenden Risikoabschlag sucht man vergebens.
>Manfred
Besser so als das wir die arbeitsplätze in Polen und Ungarn mit eigenem Geld subventionieren. Affistan willkomen Stamokap in Vollendung.
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Per_Jakobsson
06.10.2005, 13:11
@ Popeye
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Re: Nichts dazugelernt |
-->Aus der SZ von heute:
Nichts dazugelernt
Niemand sollte sich beklagen, wenn er mit Aktien von Ersol, Q-Cells oder HCI viel Geld verliert.
Von Martin Hesse
Was sich derzeit am deutschen Markt für Neuemissionen abspielt, weist Parallelen zu der Hysterie um Börsengänge des Jahres 2000 auf. Die meisten Anleger müssten sich eigentlich noch daran erinnern, wie in den Jahren danach Kurse und Unternehmen in sich zusammenfielen. Fast drei Jahre lang war es Firmen nicht mehr möglich, über die Börse Wachstumskapital einzusammeln. Erst jetzt bekommen auch junge Firmen wieder eine Chance.
Wenn die Börse als Finanzierungsquelle funktioniert, kann sie einen wertvollen Beitrag zu Innovation und Wachstum liefern. Umso bedauerlicher ist es, wenn mit überzogenen Ausgabepreisen der Boden für neue Enttäuschungen bereitet wird.
Es zeigt sich, dass Firmen und Investmentbanken auch heute nehmen, was sie kriegen können....
<ul> ~ hier gehts weiter...</ul>
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Emerald
06.10.2005, 14:12
@ Per_Jakobsson
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Re: Nichts dazugelernt |
-->in wenigen Monaten dürften diese 'Zuckertüten-Papierchen' unter den
Ausgabe-Kursen notieren, weil die heisse Luft aus dem Ballon raus sein
wird. Vergleiche mit ähnlichen bzw. gleichen Konkurrenten werden auf-
zeigen, dass die Investment-Banker einmal mehr die duseligen Zeichner
und Käufer verarscht haben.
Das Vorzeigen und Vorführen der IPO-Firmen-Bosse kommt einem vor wie im
Zirkus, wo jeweils die Clowns mit roter Papp-Nase ein letztes Mal ihr
Grinsen vor laufenden Kameras vorführen, während Broker und Banker
die schnell verdienten Provisionen in ihre Boni - Anteile umrechnen.
Emerald.
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