Turon
09.10.2005, 01:20 |
@ Lenz - das intellektuelle Süd - Nord Gefälle Thread gesperrt |
-->War schon ein interessantes Posting.
Wie Du sicher weißt, bin ich normalerweise kein besonderer Freund von Bayern.
Zunächst empfinde ich die Menschen dort teilweise als viel ignoranter, als
im gesamten Norden des Westen Deutschlands. Der Osten dagegen kann mit Ignoranz und Arroganz sehr wenig anfangen.
Ich habe auch so meine Zweifel in Hinblick auf die Statistiken (die ich nicht selber fälsche).
Daß Bayern intellektuell eigentlich absolutes Schlußlicht ist, wird beispielsweise herrlich hier im Forum vorgeführt. Die gesamten"Nordisten" haben Stoibers Wahlkampfsrede absolut korrekt klasifiziert. Der eigentliche
und einzige Einspruch gegenüber diesen Überlegungen, war seitens der Bayern:
- wie sind seit Jahren führend;
- Stoiber ist ein guter Mann;
Ende der Debatte. Diese Selbstgefälligkeit und dieses autogenes Schulterklopfen, wird generell im Norden schon als"Selbstlob stinkt"
sachgerecht und korrekt entschlüsselt.
----------------------------------------------------------------------------
Was ich wiederum schon aber dann doch peinlich finde ist die Feststellung, die Menschen im Süden seien schlauer, weil sie weniger Spielkonsolen und weniger Fernseher in Bayern haben.
Es gibt durchaus einen Grund warum die Bayer tatsächlich schlauer sein könnten, als der Rest. Das um einiges vielfältigeres Arbeitsangebot, und geringere Existenzängste wirken dort unten sehr wohl wie ein"Red Bull". auf der anderer Seite sind Lebenshaltungskosten in Bayern ebenfalls etwas höher. Man muß also etwas mehr leisten und man habe auch die Wahl sich beruflich viel eher zu spezialisieren als im Norden, wo die Wirtschaftserneuerungsroulette sich eben doch viel schneller dreht, und Wirtschaftsstandortfragen stärker und vor allem länger den Druck der Globalisierung standhalten mußten.
Erst wenn auch Bayern anfängt, in so einen Ausmaß wie im Norden, an Stabilität und Kontinuität zu verlieren, werden wir ganz sicher eher in der Lage sein, festzustellen wer schlauer ist und wer blöder.
Für mich gilt immer noch als Maßstab, die Bevölkerungskonzentration, in den jeweiligen Wirtschaftsmetropolen als ausschlaggebend.
Wenn man bei der Pizza-Studie ( - anders ist das nicht zu bezeichnen) die Bevölkerung aus München mit einem Schlußlichtdorf wie Küstrin-Kietz vergleicht, muß es wohl einleuchtend sein, daß im Küstrin-Kietz so mancher Jugendliche ziemlich verlegen wirken kann, wenn man im fragt, ob er sich vorstellen kann, künftig als Mechatroniker seine Brötchen zu verdienen.
Da wo er lebt werden solche Jobs ja nicht angeboten, wenn schon dann so etwas wie Altenpfleger, Landwirt oder Imker. Das bedeutet aber immer noch nicht, daß er blöder als ein Bayer in Lederhose ist - er ist lediglich Empfänger der Landesrealität und richtet sich in seiner Lebensweise lediglich darauf ein.
Wenn Pisabewerter solche Aspekte vollständig unbeachtet lassen, ist es auch kein Wunder - das solche Ergebnisse zu Stande kommen. Dennoch - solche Studie verlangt ja förmlich nach Seriösität - und da muß ich feststellen - tja, wir benötigen eine Pisastudie, für diejenigen, die die Pisa Studie ins Leben gerufen haben. ;)
Gruß von T.
|
LenzHannover
09.10.2005, 02:04
@ Turon
|
Re: @ Lenz - das intellektuelle Süd - Nord Gefälle |
-->>War schon ein interessantes Posting.
>Wie Du sicher weißt, bin ich normalerweise kein besonderer Freund von Bayern.
>Zunächst empfinde ich die Menschen dort teilweise als viel ignoranter, als
>im gesamten Norden des Westen Deutschlands. Der Osten dagegen kann mit Ignoranz und Arroganz sehr wenig anfangen.
Vielleicht lehnt der Ur-Bayer Neues ab oder schickt sein Kind öfter zum spielen, auf jeden Fall scheint es positive Nebeneffekte zu haben.
Bei manchen scheint so ein Gameboy auch ein Statussymbol zu sein, wie ein Auto.
Ich nutze fast nie einen PKW empfinde es als Vorteil, keine Stau, mehr Bewegung.
Die zum Teil mitleidigen Blicke sind absurd, aber was soll man sich aufregen.
>Ich habe auch so meine Zweifel in Hinblick auf die Statistiken (die ich nicht selber fälsche).
>Daß Bayern intellektuell eigentlich absolutes Schlußlicht ist, wird beispielsweise herrlich hier im Forum vorgeführt. Die gesamten"Nordisten" haben Stoibers Wahlkampfsrede absolut korrekt klasifiziert. Der eigentliche
>und einzige Einspruch gegenüber diesen Überlegungen, war seitens der Bayern:
>- wie sind seit Jahren führend;
>- Stoiber ist ein guter Mann;
Vielleicht würde es Ihnen besser gehen, wenn Stoiber wirklich gut wäre.
Persönlich sind mir Einser Juristen insbesondere als Führungspersonen extrem suspekt.
Von Bekannten habe ich das Theater bzgl. Verkürzung der Schulzeit in Bayern mitbekommen, wenn es dort gut wäre, wäre die Tochter von FJS nicht Ministerin geworden.
>Ende der Debatte. Diese Selbstgefälligkeit und dieses autogenes Schulterklopfen, wird generell im Norden schon als"Selbstlob stinkt"
>sachgerecht und korrekt entschlüsselt.
>----------------------------------------------------------------------------
>Was ich wiederum schon aber dann doch peinlich finde ist die Feststellung, die Menschen im Süden seien schlauer, weil sie weniger Spielkonsolen und weniger Fernseher in Bayern haben.
Weniger nutzen ist das relevante, aber so präzise ist ja keiner mehr.
Wenig interessante Bücher, 50 qm Wohnung mit 4 Personen - hat es mir geschadet?
Statistisch bestimmt, real: Nein, ich war gerne und oft in der Bibliothek in 1000 Meter Entfernung.
Viel TV ist ja gut, wenn man sich auf arte, 3 Sat, Phoenix und wenige Sendungen in den Ã--rechtlichen konzentriert.
Wenn ich halb so viel schauen würde und nur die Soap Schei... schauen würde, wäre ich trotz weniger TV dümmer.
>Es gibt durchaus einen Grund warum die Bayer tatsächlich schlauer sein könnten, als der Rest. Das um einiges vielfältigeres Arbeitsangebot, und geringere Existenzängste wirken dort unten sehr wohl wie ein"Red Bull". auf der anderer Seite sind Lebenshaltungskosten in Bayern ebenfalls etwas höher. Man muß also etwas mehr leisten und man habe auch die Wahl sich beruflich viel eher zu spezialisieren als im Norden, wo die Wirtschaftserneuerungsroulette sich eben doch viel schneller dreht, und Wirtschaftsstandortfragen stärker und vor allem länger den Druck der Globalisierung standhalten mußten.
>Erst wenn auch Bayern anfängt, in so einen Ausmaß wie im Norden, an Stabilität und Kontinuität zu verlieren, werden wir ganz sicher eher in der Lage sein, festzustellen wer schlauer ist und wer blöder.
Eigenes streben nach realem Unterhalt, statt gejammer über HIV Kürzungen bringt einen sicher mehr.
Von 3Sat nano gab es neulich einen Bericht über neue OP-Techniken am Fuß und einen Bericht über Herrn??? aus dem schwäbischen, so"kaputt" wie der war, hätten hier in der Stadt sicher 90% Rente beantragt (wär sogar recht üppig ausgefallen) - war für den undenkbar.
>Für mich gilt immer noch als Maßstab, die Bevölkerungskonzentration, in den jeweiligen Wirtschaftsmetropolen als ausschlaggebend.
>Wenn man bei der Pizza-Studie ( - anders ist das nicht zu bezeichnen) die Bevölkerung aus München mit einem Schlußlichtdorf wie Küstrin-Kietz vergleicht, muß es wohl einleuchtend sein, daß im Küstrin-Kietz so mancher Jugendliche ziemlich verlegen wirken kann, wenn man im fragt, ob er sich vorstellen kann, künftig als Mechatroniker seine Brötchen zu verdienen.
>Da wo er lebt werden solche Jobs ja nicht angeboten, wenn schon dann so etwas wie Altenpfleger, Landwirt oder Imker. Das bedeutet aber immer noch nicht, daß er blöder als ein Bayer in Lederhose ist - er ist lediglich Empfänger der Landesrealität und richtet sich in seiner Lebensweise lediglich darauf ein.
Auch ich habe E-Technik und nicht Physik studiert, weil ich"geil" auf einen Job war und Einstein war mit seinem Job beim Patentamt wohl auch sehr glücklich.
"PS:" Ergänzend zum intellektuellen Gefälle in der Niederung:
Die Tage stand bzgl. Schüler auch in der Zeitung: Sprachkompetenz bei 85 % unzureichend; auch hier ist ein Gameboy alles andere als hilfreich und ich freue mich, künftig den Nachwuchs in ordentlichem Deutsch von Oma und Opa"besprechen" lassen zu können. Das lernt mein Kind hoffentlich fix, wo Papa es nicht unbedingt drauf hat.
Sprachkompetenz: Hierzu am Samstag nett auf VOX - BBC über Jugendliche: Die fand Streit positiv, weil man Sie so zur Kenntnis genommen hat und und.......
Oh je, die Uhr drängt. Was fehlt: Eine Bedinungsanleitung für die Menschen, bis man (vielleicht) intuitiv vieles erfaßt, ist man ja fast in der"Kiste"
>Wenn Pisabewerter solche Aspekte vollständig unbeachtet lassen, ist es auch kein Wunder - das solche Ergebnisse zu Stande kommen. Dennoch - solche Studie verlangt ja förmlich nach Seriösität - und da muß ich feststellen - tja, wir benötigen eine Pisastudie, für diejenigen, die die Pisa Studie ins Leben gerufen haben. ;)
>Gruß von T. >
[b][/b]
|
LenzHannover
09.10.2005, 02:13
@ LenzHannover
|
Nachtrag intellektuelles Gefälle: Hier bei Lehrern... |
-->SPIEGEL ONLINE - 07. Oktober 2005, 13:17
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,378215,00.html
Berufsschüler will nur mit zwei Fingern tippen
Matthias K., 19, rebelliert gegen seine Berufsschule. Dort soll der Norderstedter Azubi mit zehn Fingern schreiben lernen, ist aber mit zweien im"Adler-Doppelflug" viel schneller. Deshalb muss ein Gericht sich jetzt mit seiner skurrilen Klage beschäftigen...
Hier ein absolut offenkundiger, intelektueller Tiefflug bei dem Lehrer, zählen sollte hier klar Geschwindigkeit und Fehlerfreiheit.
Allein über die Buchstabenanordnung würde ich ggf. schon vor Gericht meckern, asdf jklö sind so angeordnet, weil es damals optimal für die mechanischen Schreibmaschinen war, damit die sich nicht unnötig verhaken.
|
Turon
09.10.2005, 02:40
@ LenzHannover
|
Leider kann man die Lehrer heutzutage nicht auswechseln |
-->gegen Vernunftspersonen. Hast schon recht, absoluter Teifflug. Seien wir mal aber ehrlich: das ist nicht das erste und nicht das letzte mal, bei den Lehrern, die eigentlich überall die selbe Taktik benutzen:
- erniedrigen;
- gewohntes zerstören;
- gewonnene Fähigkeiten abgewöhnen;
um den Menschen um sein Leben zu betrügen. Ich fragte mich manchmal auch,
ob man den Beruf erst dann ausüben kann, wenn man klitzeklienes bißchen Sadist ist. In PL erhielt ich in meiner erster Schulklasse zweimal mit dem Lineal über die Finger verpaßt. Weil lich mit links schreibe, und weil ich die 5 mit dem oberen Strich begann.
Ich kann mir vorstellen, daß manche hier so etwas empörend finden.
--------------------------------------------------------------------------
Wie verhält es sich denn aber, wenn der Lehrer Dir tagtäglich seiner Schlauheit raushängen läßt, weil er Dich bloß nur rumkomandieren will, damit Du ja"passend" wirst? Man müßte schon gelegentlich von Psychofolter gegenüber dem Schüler sprechen.
Zu dem Text oben will ich noch was hinzufügen: die Pisa-Studie ist auch eine Art Psychofolter. Natürlich für die, die angeblich aufgrund der Ergebnisse schlechter sind. Ich habe allerdings meine Zweifel, ob das Fernsehen tatsächlich die Kommunikationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit reduzieren. Die Medien verdummen - ohne jedwede Zweifel. Aber bei mangelnder Sprachfähigkeiten würde ich immer noch als Ergebniss der Verdrossenheit, Enttäuschung und Unterdrückung der Schüler spekulieren, wobei der Unterdrücker meistens eben irgendein Lehrer mit ganz besonderer verwalterischer Fähigkeit sein durfte, oder die Umgebung die ausgesprochen integrationsfeindlich ist.
Das dürfte am ehesten die Ursache solcher Entwicklungen sein.
Aber wir wissen es doch alle: Lehrer sind heutzutage einfach nur noch unfehlbar. ;) Und Menschen, insbesondere Schüler gibt es in zwei sozialistischen Einheitsfarben. Weiß und schwarz. Deswegen erkennt unserer
Lehrer alles sofort und auf Anhieb. ;)
Gruß von T.
|
Dieter
09.10.2005, 10:33
@ LenzHannover
|
Anekdote dazu |
-->Ich hatte mal in der Schule Stenografieunterricht vor langer, langer Zeit. Nach der 2. Unterrichtsstunde beschloß ich damals, daß ich dazu keine Lust habe und blieb fortan dem Unterricht unentschuldigt fern.
Die Abschlußpfrüfung mußte ich allerdings mitmachen, da ansonsten meine Reifeprüfung (lt. Prüfungsordnung) gefährdet gewesen wäre. Die Prüfungsaufgabe bestand darin, einen Text aus der FAZ, der schnell vorgelesen wurde, (in Steno) mitzuschreiben und anschließend in Normal-Ortografie zu"übersetzen".
Da ich schnell schreiben konnte, natürlich ohne Stenokenntnisse, habe ich sofort den vorgelesenen Text fehlerfrei in Normalschrift niedergeschrieben und diesen Text abgegeben und war natürlich deutlich früher fertig als die anderen.
Aus meiner Sicht war die Prüfungsaufgabe erfüllt. Leider war ich der einzige, der das so sah.
Das war in NRW, nicht in Bayern.
Gruß Dieter
|