Dieter
26.10.2005, 16:41 |
Oldy im Creutzianer-Forum Thread gesperrt |
-->>Oldy $$$
>Aus meinem noch nicht übersetzten und noch nicht veröffentlichten zweitem Interview mit Professor Preparata von der Uni Tacoma, Washington hier ein kleiner Auszug, wo es um den zinsbedingten Anteil in den Endverbraucherpreisen geht. Er spricht da von 75% und das ist noch viel mehr als die angezweifelten 30%.
In persönlichen Diskussionen kamen wir zu der Auffassung, daß der Anteil auch über 90% erreichen kann, aber er will sich da als Wissenschaftler nicht festlegen. Das Thema ist auch gar nicht so interessant und wichtig.
>Mit den Witzfiguren, die selbst die 30% ableugnen,will ich mich gar nicht auseinander setzen.
http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/81868.htm
Dieser Kommentar des uns bekannten Oldy machte mich fast sprachlos, wenn es nach der gleichen Logik geht, dann dürfte der Lohnanteil an den Preisen vermutlich bei 150% bis 300% betragen.
"Schließlich zählt nicht nur die Lohnsumme des entspr. Wertschöpfungsstufe, sondern es sind die Lohnsummen aller Vorprodukte über zig Stufen hinzuzuaddieren. Und damit nicht genug, auch die Lohnsummen des Staates müssen addiert werden, schließlich bezahlt man deren Leistung mit dem Produkt mit.", so die Logik dahinter.
Beweis für diese"Creutzianische Logik" läßt sich natürlich sehr leicht konstruieren, so wie es die Creutzianer mit ihrem Zinsanteil am Preis machen.
Gruß Dieter
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Frank
26.10.2005, 20:32
@ Dieter
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Immer dran denken: Auch der alte Mann ist nur ein irregleiteter Sektenbruder. |
-->40 % Zinsanteil in den Preisen! In dieser Welt lebt Helmut Creutz, Autor u. a. des Buchs „Das Geld-Syndrom“ immer noch. Wie er diese (Selbst?)Täuschung fertig bringt, ist leicht erklärt: Man nehme die gesamten über Geschäftsbanken geflossenen Sollzinsen (die müssen Schuldner zahlen) innerhalb eines Jahres und teile sie durch die privaten Konsumausgaben im gleichen Jahr. Für Deutschland und das Jahr 2001 sind demnach
382 Mrd. Euro durch 1.137 Mrd. Euro zu teilen,
das ergibt 0,34 entsprechend 34 %, na ja, noch schnell ein ominöses „schuldenfreies verzinsliches Sachvermögen“ mit berücksichtigt, und die 40 % sind erreicht.
Doch während der Laie rein vom Gefühl her über die 40 % nur ungläubig den Kopf schüttelt und eine Täuschung vermutet, kann der versierte Fachmann diese als solche auch erkennen. Ein scharfes Auge ist allerdings erforderlich. Denn der Trick des Zinszauberers hat es in sich: Er besteht aus vier Teilschritten. Mit jedem Schritt wird der tatsächliche Zinsanteil in den Preisen von in Wahrheit wenigen Prozent ungefähr verdoppelt. Das wirkt sehr stark (nämlich exponentiell, im Endeffekt Faktor 2x2x2x2 = 16) - alle Achtung!
Schritt 1: Zu Anfang verkündet der Zaubermeister Creutz, dass ALLE Unternehmen ihre Zinslasten nicht selbst tragen, sondern einfach auf die Kunden umlegen, also in die Preise packen. Geschickt! Damit hat er die Grünen, Sozis und auch Christen im Publikum sofort auf seiner Seite. Etwa Herrn Professor MOSTRICH, dem Gutmenschen und Frauenrechtler, wird sofort der Verstand vernebelt. Oder Frau Professor KENN-ICH-DIE wusste schon immer, dass das Land der unbegrenzten Zinszaubermöglichkeiten doch Deutschland ist und nicht die USA. Auch Herr LIEBHABER ist begeistert: Kann er doch in der CROSS-SHOW endlich seine mystische Veranlagung nach dem Archetyp der großen Geldmutter ausleben.
Dieser Trick ist dennoch recht plump. Denn schließlich wissen sogar Schüler, dass der am freien Markt erzielbare Preis in erster Linie durch ANGEBOT UND NACHFRAGE bestimmt wird. Wenn wir kurz die illusionistische Bühne des großen Zauberers verlassen und in die reale Wirtschaft gehen, treffen wir auf kleine und mittlere Unternehmen, die im Schnitt hoch verschuldet sind, und erblicken ehrfürchtig die großen Konzerne mit ihrer soliden Eigenkapitalausstattung. Sie zahlen relativ wenig Zinsen und fast gar keine Steuern! Deshalb bestimmen sie die Preise. Die Kleinen und Mittleren müssen sich nicht nur am freien Markt danach richten, sondern sich teils sogar die Preise regelrecht diktieren lassen. Was interessiert denn VW die Zinslast des Zulieferers X? Liefere zu dem und dem Preis, sonst lassen wir die Teile aus Südkorea kommen, da ist nicht nur die Verschuldung gering, auch die Löhne sind tief! Von wegen deine Zinsen auf uns umlegen! Die trag mal schön selbst und begnüge dich mit weniger Gewinn!
Fakt ist: Es gibt zwei theoretische Extremzustände: 100 % Zinslast auf den Kunden (suggeriert der Meister, ist mit Blick auf obige Tatsachen aber ausgeschlossen) und 100 % Zinslast auf die Unternehmen (Zinslast wird aus dem Gewinn bedient). Die Wahrheit liegt - wie so oft - in der Mitte.
Und was hier für die Konsumentenpreise festgestellt wurde, gilt prinzipiell auch für die Mieten. Auch auf dem Wohnungsmarkt werden die Preise (Mieten) primär durch Angebot und Nachfrage bestimmt, das sich in der Leerstandsquote zeigt. Auch hier können auf Grund verschiedener Verschuldungsgrade nicht alle Zinslasten der Vermieter auf die Mieter umgelegt werden - der hoch verschuldete Vermieter muss sich also mit weniger Profit begnügen als der wenig verschuldete, sonst wird er wegen zu hoher Mietforderung keinen Mieter finden.
Schritt 2 ist auch leicht durchschaubar. Denn HELLBLOOD CROSS drückt einfach ALLE Zinsen in die Preise! Der Staat stellt jedoch 20 %, der Privatbereich 25 % der gesamten Schulden. Die gesamten Sollzinsen in Höhe von 382 Mrd. Euro werden nicht nur von den Unternehmen erbracht. Nach CROSS fallen jedoch aus Konsumkredite, bei Bausparkassen oder beim Staat überhaupt keine Zinsen an! Wenig raffiniert, und dennoch wirksam!
Schritt 3 des Meisters ist schwieriger zu durchschauen, obwohl er ganz einfach funktioniert. Wir brauchen folgendes Wissen: Die 382 Mrd. Sollzinsen ergeben sich als Summe aller Zinszahlungen innerhalb eines Jahres. Es wird dabei nicht berücksichtigt, dass viele ZINSZAHLER innerhalb der Jahresfrist auch ZINSEMPFÄNGER sind. Dies zu berücksichtigen ist organisatorisch praktisch unmöglich, da man dann nicht nur die Zinsflüsse, sondern für jeden Zinsfluss auch Zahler und Empfänger erfassen und am Ende des Jahres untereinander verrechnen müsste. Der „Ausgleichseffekt“ ist sehr hoch: Der Fachmann erkennt ihn an den Krediten der Banken AN Banken, die lagen 2001 bei 2,4 Bio. Euro entsprechend ca. 40 % der Bilanzsumme aller Banken. Das heißt: Ein Zinszahler ist im Schnitt innerhalb eines Jahres zu 40 % der gezahlten Zinsen auch Zinsempfänger. Wenn man den Zeithorizont jedoch auf mehrere Jahre ausdehnt, dann nimmt dieser ausgleichende Effekt weiter zu. Beispiel Bausparkasse: Hier erhält man zunächst während der Ansparphase Zinsen und zahlt später im gleichen Zeitraum etwa die gleichen Zinsen ein - obwohl ein erheblicher Zinsfluss existiert, wird durch die Zinsen am Ende NIEMAND belastet.
Der Zaubermeister weiß, dass er an diesem Punkt sein Publikum leicht hinters Licht führen kann. Wer nicht speziell mit der Materie vertraut ist, erkennt den Trick nicht. Doch wir haben ihn jetzt durchschaut: Auch diesmal wurde die Zauberkraft in etwa halbiert.
Schritt 4 schließlich bläht die Zinsen in den Preisen noch einmal gewaltig auf. Wir erinnern uns an die Zauberformel
382 Mrd/1.137 Mrd = 0,34
als Basis des ganzen Tricks. Über dem Bruchstrich haben wir nun so weit wie möglich für Ordnung gesorgt: Dass die 382 Mrd. weit überzogen sein müssen, hat Schritt 1 gezeigt. Und gemäß Schritt 2 und 3 dürften hier sowieso nur 124 Mrd. stehen und nicht das Dreifache. Doch beherrscht der Zaubermeister sein Handwerk auch unter dem Bruchstrich! Die 1.137 Mrd. klingen als „private Konsumausgaben“ zwar hervorragend, um zu täuschen, sind aber viel zu wenig. Denn neben diesen privaten Konsumausgaben von 1.137 Mrd. machten beispielsweise noch Ausgaben des Staates für Bauten oder Ausrüstungen das deutsche INLANDSPRODUKT in 2001 aus, das rund 2.000 Mrd. Euro erreichte.
Der Kunstgriff geht so: Das „Differenzgebiet“ zwischen privaten Konsumausgaben und Inlandsprodukt entsprechend 849 Mrd. wird einfach als „zinsfrei“ ausgeklammert! Etwa die Bauunternehmen, die hier mit dem Staat ihr Geschäft gemacht haben, werden als komplett schuldenfrei angenommen. Dreist, aber wirksam! Meister Creutz schafft hier also willkürlich einen „zinsfreien Wirtschaftsraum“, um die Zinslast in einem anderen Bereich zur Verblüffung des Publikums zu erhöhen!
Die Show wirkt! Am Beginn des neuen Jahrtausends ist die gesamte Literatur der FEINGELDSEKTE von der 40-Prozent-Propaganda durchzogen. „Siehst du“, grinst DJ KANNICH da beispielsweise im Publikum zu Mister SELBSTMANN, „auf deinen Propaganda-Bierdeckeln mit der Aufschrift „30 % Zinsanteil im Bierpreis“ ist der Zinsanteil ein Viertel zu gering!“ „Was“, ruft dieser, „ein Viertel, das sind ja 25 %, dann ist der wahre Anteil ja 30 + 25 = 55 %.“ Und stürmt hinaus, um Bier-, Milch- und Coladeckel zu entwerfen. Mehr noch, gleich eine neue Zeitschrift soll her! Er ist leider zu früh weg, denn nun stürmt ein alter Mann auf die Bühne. Statt eines Zauberstabs hat er einen Eisenkolben in der Hand und verkündet: „Ich habe von einem Zentralbanker vertraulich erfahren, dass der Zinsanteil eher bei 80 % liegt!“ Eine freche Lüge, doch im Saal applaudiert man.
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Dieter
26.10.2005, 21:15
@ Frank
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Sektenbruder |
-->Danke für Deine Schilderung.
Der Creutz und ein paar andere haben´s echt drauf. Von denen kann man ne Menge lernen. Nicht unbedingt etwas über Wirtschaft und Zinsen, dafür aber um so besser wie man intelligente Menschen dazu verleitet, Schwachsinn zu denken.
Mein sehr intelligenter Vater war mal in einem KGB-Umerziehungslager für ca. 6 Monate statt....
er hat Jahre gebraucht (nach seinen pers. Schilderungen) bis er die Realität wieder erkennen konnte.
Gruß Dieter
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Prosciutto
26.10.2005, 22:25
@ Dieter
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Re: Sektenbruder |
-->>Mein sehr intelligenter Vater war mal in einem KGB-Umerziehungslager für ca. 6 Monate statt....
>er hat Jahre gebraucht (nach seinen pers. Schilderungen) bis er die Realität wieder erkennen konnte.
Das klingt interessant. Habe schon mehrere Berichte von Menschen gelesen, die in Lagern lebten und von Verwandten kaum wiedererkannt wurden (Verhalten, Ansichten, etc.). Kannst du ein konkretes Beispiel nennen? Inwiefern hat dein Vater die Realität erst viel später wieder erkannt?
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Dieter
27.10.2005, 11:52
@ Prosciutto
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Re: Sektenbruder |
-->>>Mein sehr intelligenter Vater war mal in einem KGB-Umerziehungslager für ca. 6 Monate statt....
>>er hat Jahre gebraucht (nach seinen pers. Schilderungen) bis er die Realität wieder erkennen konnte.
>Das klingt interessant. Habe schon mehrere Berichte von Menschen gelesen, die in Lagern lebten und von Verwandten kaum wiedererkannt wurden (Verhalten, Ansichten, etc.). Kannst du ein konkretes Beispiel nennen? Inwiefern hat dein Vater die Realität erst viel später wieder erkannt?
Er wurde entlassen als überzeugter Kommunist und brauchte Jahre um zu begreifen, daß die Ursache der Diskrepanz zwischen dem was er im täglichen Leben wahrnahm und dem was ihm während der"Umerziehung" beigebracht wurde nicht an seiner Wahrnehmung lag, sondern am falschen Gedankengebäude innerhalb der"Umerziehung".
Ähnlich verhält es sich meiner Ansicht nach auch mit allen, die das Zahlenwerk von Creutz und Kumpanen übernehmen. Sie sind Opfer einer Manipulation und brauchen vielleicht Jahre zum Erkennen des Irrtums.
Gruß Dieter
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Oldy
27.10.2005, 15:39
@ Dieter
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Re: Sektenbruder |
-->>>>Mein sehr intelligenter Vater war mal in einem KGB-Umerziehungslager für ca. 6 Monate statt....
>>>er hat Jahre gebraucht (nach seinen pers. Schilderungen) bis er die Realität wieder erkennen konnte.
>>Das klingt interessant. Habe schon mehrere Berichte von Menschen gelesen, die in Lagern lebten und von Verwandten kaum wiedererkannt wurden (Verhalten, Ansichten, etc.). Kannst du ein konkretes Beispiel nennen? Inwiefern hat dein Vater die Realität erst viel später wieder erkannt?
>
>Er wurde entlassen als überzeugter Kommunist und brauchte Jahre um zu begreifen, daß die Ursache der Diskrepanz zwischen dem was er im täglichen Leben wahrnahm und dem was ihm während der"Umerziehung" beigebracht wurde nicht an seiner Wahrnehmung lag, sondern am falschen Gedankengebäude innerhalb der"Umerziehung".
>Ähnlich verhält es sich meiner Ansicht nach auch mit allen, die das Zahlenwerk von Creutz und Kumpanen übernehmen. Sie sind Opfer einer Manipulation und brauchen vielleicht Jahre zum Erkennen des Irrtums.
Oldy $$$
Da es hier ja anscheinend eine Menge Leute gibt, welche die Aussage eines Fachmannes nicht diskutieren wollen, sondern nur den Oldy als Sektenbruder hinstellen wollen, sollte ich eigentlich gar nicht reagieren und es fällt mir auch nicht im Traum ein, die viel zu wenig umfassenden Berechnungen von Helmut Creutz zu verteidigen.
Mir ist völlig klar, daß das Gesetz von Angebot und Nachtrage die Endverbraucherpreise bestimmt und daß es letzten Endes gleichgültig ist aus welchen Gründen die Firmen pleite gehen und ihre Arbeiter arbeitslos werden. Ich sähe es nur lieber, wenn die Kosten von bis zu 99%, die zinsbedingt sind, vorher beseitigt werden könnten. Die bringen nämlich arbeitsloses Einkommen für die Hochfinanz.
Anscheinend wissen das alle Leute, die hier schrieben, nicht. Sie wollen den status quo erhalten mit ewigen Konjunkturzyklen und Kriegen. Entwerder sind sie Nutznießer des Systems, glauben welche werden zu können oder sind hoffnungslos gehirngewaschen.
>Gruß
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thoughtful
27.10.2005, 16:30
@ Dieter
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Re: Oldy im Creutzianer-Forum |
-->>>Oldy $$$
>>Aus meinem noch nicht übersetzten und noch nicht veröffentlichten zweitem Interview mit Professor Preparata von der Uni Tacoma, Washington hier ein kleiner Auszug, wo es um den zinsbedingten Anteil in den Endverbraucherpreisen geht. Er spricht da von 75% und das ist noch viel mehr als die angezweifelten 30%.
>In persönlichen Diskussionen kamen wir zu der Auffassung, daß der Anteil auch über 90% erreichen kann, aber er will sich da als Wissenschaftler nicht festlegen. Das Thema ist auch gar nicht so interessant und wichtig.
>>Mit den Witzfiguren, die selbst die 30% ableugnen,will ich mich gar nicht auseinander setzen.
>http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/81868.htm
>Dieser Kommentar des uns bekannten Oldy machte mich fast sprachlos, wenn es nach der gleichen Logik geht, dann dürfte der Lohnanteil an den Preisen vermutlich bei 150% bis 300% betragen.
>"Schließlich zählt nicht nur die Lohnsumme des entspr. Wertschöpfungsstufe, sondern es sind die Lohnsummen aller Vorprodukte über zig Stufen hinzuzuaddieren. Und damit nicht genug, auch die Lohnsummen des Staates müssen addiert werden, schließlich bezahlt man deren Leistung mit dem Produkt mit.", so die Logik dahinter.
>Beweis für diese"Creutzianische Logik" läßt sich natürlich sehr leicht konstruieren, so wie es die Creutzianer mit ihrem Zinsanteil am Preis machen.
>Gruß Dieter
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Etwas Dämlicheres als die verrückte Konstruktion mit den hohen Zinsen habe ich auf wirtschaftlichem Gebiet noch nie gelesen. Auf den Web-Seiten der INWO http://www.inwo.de/ wird behauptet, daß in den Produktionskosten von Bier 30 % Zinsanteil enthalten sind. Ich würde vor Scham in den Boden versinken, wenn ich so einen Schwachsinn auf meine Web-Seiten nehmen würde. Selbst ein Student der BWL im 1. Semester muß in der Lage sein, diese Falschrechnung zu entlarven:
Argumentiert wird nämlich durch die Addition aller Zinsen im mehrstufigen Produktionsprozeß ohne (!) dabei pro rata temporis abzugrenzen. Alles wird sofort deutlich, wenn man sich eine Brauerei als einstufigen Produktionsapparat vorstellt. Die Brauerei produziere also ALLES sebst: Bier, Flaschen, Verschlüsse, Verpackung, Vertrieb, etc. Und nun gehe man davon aus, daß der gesamte Produktionsprozeß unter Einsatz aller Ressourcen wie Gebäude, Maschinen, Rohstoffe, Personal, etc. ein (!) Jahr dauert und die gesamten Aktiva (Afa darauf, bei Grundstücksanteil Verzinsung der Anschaffungskosten ohne Afa) und damit der gesamte Umsatz aller Teile zu 100 % mit Fremdkapital finanziert wird, zu z. B. 7 % p.a. Dann lastet auf dem Bier tatsächlich ein Zins von 7 %. Da aber Bier in einem kürzeren Zeitraum hergestellt wird als ein Jahr müssen auch die Zinsen im einstufigen Produktionsprozeß pro rata temporis kalkuliert werden. Der Zinsanteil pro Flasche dürfte danach gut unter 1 % liegen. Wenn nun auf Unternehmer und Subunternehmer aufgeteilt wird, wird die Zinsbelastung nicht höher, sondern eher niedriger, weil der mehrstufige Produktionsprozeß effektiver und zeitlich kürzer verläuft. Wann lernen die verrückten Gesellianer endlich BWL?
th.
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