Der Einarmige Bandit
04.11.2005, 14:17 |
Hedge Fund Krise am Beispiel österr. Hedgefundanbieter Thread gesperrt |
-->Hallo Forum!
Marco Feiten, Politico & Co. haben gestern zum Thema Hedgefund Krise gepostet. Ich möchte diese Infos anhand österr. Hedgefundanbieter noch ergänzen.
In Wien hat gestern die AMIS-Finanzgruppe, die ebenfalls Hedgefund Produkte anbietet Konkurs anmelden müssen. Ein Vorstand sitzt laut Zeitungsmeldungen zufolge schon in U-Haft. Aber nicht wegen Schutzhaft um vor wütenden Kleinanlegern geschützt zu werden sondern es wird ihm schwerer gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Viele Millionen Euro Kundengelder sind verschwunden. In Summe dürfte rund 16.000 Kunden um ihr Geld (ca. 200 Mio Euro) bangen. Eine weitere Gesellschaft aus der AMIS Gruppe, die AMIS Financial Consulting, wurde unter staatliche Aufsicht gestellt. Der Grund für diese Maßnahme war, daß durch riskante Spekulationen die Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft verloren ging.
Auch bei einem weiteren österr. Hedgefundanbieter, nämlich Quadriga Superfund, fliesst im Augenblick viel Blut. Ich habe schon einmal ein Posting zu diesem Thema verfasst.
Die Elitetruppe von Quadriga Superfund hat allein im Monat Oktober für ihre Spitzenprodukte Superfund A, B, C (C wie Cayman:-)) massive Verluste zwischen 10-15% (nur für dieses eine Monat) eingefahren. Die Jahresrendite (YTD) liegt bei den einzelnen Fonds auf Euro-Basis zwischen 20 und ca. 40%, natürlich MINUS. Auf US-Dollar Basis noch um ca. 10% pro Fond höher, dürfte also in einige Fällen die 50% Marke überschritten haben. Management Fees von 5-6% müssen ebenfalls noch zugerechnet werden. Also ziemlich heftig die Verluste. Meiner Omma würde ich solche Produkte nicht ins Portfolio packen wollen.
Auch hier gilt:"Wer bei Quadriga Superfund ein kleines Vermögen machen will, musste vorher ein großes mitbringen."
Im Fall von Quadriga Supefund gibt der Kunde als Anleger der Fondsgesellschaft"defacto" einen Kredit in der Höhe der investierten Summe. In Deutschland durfte Quadriga Superfund seine Produkte nicht mehr anbieten, da die deutsche BAFIN dies aus naheliegenden Gründe untersagte.
Bloß Finger weg vor solchen Produkten!
Viele Hedgefonds dürften seit der GM und Ford Kreditratingsrückstufungen im Mai dieses Jahres schwere Schlagseite erlitten haben und suchen jetzt verbissen nach Liquidität und sind deswegen auf Kundenfang aus. Sich jetzt nur nicht einwickeln lassen von solchen Firmen. Solche Fonds sind zumeist ein Faß ohne Boden besonders für Kleinanleger.
Gruß
der einarmige Bandit
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thoughtful
04.11.2005, 14:56
@ Der Einarmige Bandit
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Re: Hedge Fund Krise am Beispiel österr. Hedgefundanbieter |
-->>Hallo Forum!
>Marco Feiten, Politico & Co. haben gestern zum Thema Hedgefund Krise gepostet. Ich möchte diese Infos anhand österr. Hedgefundanbieter noch ergänzen.
>In Wien hat gestern die AMIS-Finanzgruppe, die ebenfalls Hedgefund Produkte anbietet Konkurs anmelden müssen. Ein Vorstand sitzt laut Zeitungsmeldungen zufolge schon in U-Haft. Aber nicht wegen Schutzhaft um vor wütenden Kleinanlegern geschützt zu werden sondern es wird ihm schwerer gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Viele Millionen Euro Kundengelder sind verschwunden. In Summe dürfte rund 16.000 Kunden um ihr Geld (ca. 200 Mio Euro) bangen. Eine weitere Gesellschaft aus der AMIS Gruppe, die AMIS Financial Consulting, wurde unter staatliche Aufsicht gestellt. Der Grund für diese Maßnahme war, daß durch riskante Spekulationen die Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft verloren ging.
>Auch bei einem weiteren österr. Hedgefundanbieter, nämlich Quadriga Superfund, fliesst im Augenblick viel Blut. Ich habe schon einmal ein Posting zu diesem Thema verfasst.
>Die Elitetruppe von Quadriga Superfund hat allein im Monat Oktober für ihre Spitzenprodukte Superfund A, B, C (C wie Cayman:-)) massive Verluste zwischen 10-15% (nur für dieses eine Monat) eingefahren. Die Jahresrendite (YTD) liegt bei den einzelnen Fonds auf Euro-Basis zwischen 20 und ca. 40%, natürlich MINUS. Auf US-Dollar Basis noch um ca. 10% pro Fond höher, dürfte also in einige Fällen die 50% Marke überschritten haben. Management Fees von 5-6% müssen ebenfalls noch zugerechnet werden. Also ziemlich heftig die Verluste. Meiner Omma würde ich solche Produkte nicht ins Portfolio packen wollen.
>Auch hier gilt:"Wer bei Quadriga Superfund ein kleines Vermögen machen will, musste vorher ein großes mitbringen."
>Im Fall von Quadriga Supefund gibt der Kunde als Anleger der Fondsgesellschaft"defacto" einen Kredit in der Höhe der investierten Summe. In Deutschland durfte Quadriga Superfund seine Produkte nicht mehr anbieten, da die deutsche BAFIN dies aus naheliegenden Gründe untersagte.
>Bloß Finger weg vor solchen Produkten!
>Viele Hedgefonds dürften seit der GM und Ford Kreditratingsrückstufungen im Mai dieses Jahres schwere Schlagseite erlitten haben und suchen jetzt verbissen nach Liquidität und sind deswegen auf Kundenfang aus. Sich jetzt nur nicht einwickeln lassen von solchen Firmen. Solche Fonds sind zumeist ein Faß ohne Boden besonders für Kleinanleger.
>Gruß
>der einarmige Bandit
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Man sollte überhaupt nicht in Hedge-Fonds investieren, es sei denn man ist zu fällig mit George Soros bekannt.:-))
Der nachfolgende Artikel ist auch heute noch aktuell:
14.7.2004 Quelle: FAZ
Dach-Hedge-Fonds hinken hinterher
Rendite leidet unter Gebührenbelastung und Einzelfondsauswahl
Dach-Hedge-Fonds ist es in der Vergangenheit nicht gelungen, eine ausgeprägte überdurchschnittliche Wertentwicklung zu erzielen. Das geht aus einer Studie der Investmentbank Merrill Lynch hervor, die sich unter anderem mit den Gewinnaussichten dieser Anlagekategorie in steigenden und fallenden Märkten befaßt. Danach blieben diese Fonds, die wiederum in einzelne Hedge Fonds investieren, in der Zeit steigender Kurse zwischen Januar 1994 und August 2000 in der Wertentwicklung hinter dem Marktdurchschnitt zurück. In der Zeit fallender Kurse war die Überrendite im Marktvergleich nur marginal.
Die Merrill-Lynch-Analysten sehen zwei Gründe für diese Entwicklung. Zum einen drücke die doppelte Gebührenbelastung auf der Rendite für den Anleger, weil sowohl Kosten auf der Dachfonds- wie auf der Einzelfondsebene anfallen. Zum anderen tun sich Dachfonds Manager offenbar schwer damit, ein erfolgreiches Portfolio aus Einzelfonds zusammenzustellen - wobei vor allem eine Auswahl nach den Anlageerfolgen der Vergangenheit (Track Record) für negative Ergebnisse sorge. Im schlechtesten Fall für den Anleger fallen beide Probleme zusammen.
Einschätzung von Merrill Lynch macht deutlich, wie schwierig es den seit Jahresbeginn in Deutschland zulässigen Dach-Hedge-Fonds fallen dürfte, die hohen Erwartungen zu erfüllen und Enttäuschungen zu vermeiden. Nach dem Investmentmodernisierungsgesetz dürfen Privatanleger aus Anlegerschutzgründen nur über Dach-Hedge-Fonds in Einzel-Hedge-Fonds investieren. Lediglich über den Weg der Privatplazierung ist für Privatanleger ein Engagement in Einzel-Hedge-Fonds zulässig. Da diese aber nicht beworben werden dürfen, ist dieser Weg für das angestrebte Massengeschäft nicht praktikabel. Die ersten Dach-Hedge-Fonds nach deutschem Recht sind seit Ende März auf dem Markt. Deshalb ist noch keine aussagekräftige Einschätzung über die Wertentwicklung möglich.
Die Analyse von Merrill Lynch basiert auf der Entwicklung der HFRI-HedgeFonds-Indizes im Bullen- und im Bärenmarkt. Im Gegensatz zu den Dach-Hedge-Fonds machten die Analysten eine Stärke von Einzel-Hedge-Fonds in Abschwungphasen aus. Allerdings sei auch ihr Mehrwert für Anleger in der Aufschwungphase begrenzt gewesen.
th.
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thoughtful
04.11.2005, 15:04
@ thoughtful
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Was ist ein Hedge-Fonds? |
-->Was ist ein Hedge-Fonds?
So wie Hecken einen Garten schützen, nutzen Hedge-Fonds oft Instrumente, die ursprünglich nur zur Absicherung eines Portfolios verwendet wurden. Wie alle Investmentfonds streben auch Hedge-Fonds danach, das Kapital ihrer Anleger zu mehren. Ziel ist dabei aber nicht, einen Index zu übertreffen, sondern stets eine positive Rendite zu erreichen - auch in fallenden Märkten. Hedge-Fonds können fast alle denkbaren Anlageformen nutzen. Dadurch sind sie deutlich flexibler als traditionelle Investmentfonds. Die Zahl der Hedge-Fonds wird weltweit auf 6.000 geschätzt. Ihr Vermögen beträgt rund 450 Milliarden US-Dollar und kann bis zum Jahre 2005 auf ca. 1 Billion US-Dollar anwachsen.
Eigenschaften
Hedge-Fonds streben nach absoluter, positiver Wertentwicklung. Traditionelle Investmentfonds versuchen meistens, einen Vergleichsindex zu übertreffen. Daneben gibt es noch weitere Unterschiede:
Unterschiedliche Risikostruktur
Hedge-Fonds stehen mehr Anlagetechniken zur Verfügung als traditionellen Fonds. Dadurch sind sie flexibler, und sie gehen andere Risiken ein. Traditionelle Investmentfonds haben Marktrisiken: Sie sind abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung und versuchen, durch gezielte Wertpapierauswahl besser zu sein als der Markt. Hedge-Fonds dagegen können auch in fallenden Märkten Gewinne erzielen und gehen dafür systematische Risiken ein - denn für jedes eingegangene Risiko gibt es am Markt auch eine so genannte Risikoprämie, die den Anleger am Ende für seine Risikobereitschaft entlohnt.
Oftmals hohe Mindestanlage
Hedge-Fonds waren früher oft ausschließlich finanzkräftigen Anlegern vorbehalten. Die Mindestanlage kann deshalb manchmal 250.000 EUR oder mehr betragen. Durch die stetig wachsende Nachfrage sind heute aber auch Dach-Hedge-Fonds mit niedrigen Mindestanlagebeträgen erhältlich.
Geringere Verfügbarkeit
Hedge-Fonds können komplizierte Strategien verwenden und in Märkte investieren, die nur wenig liquide sind. Sie benötigen deshalb oft lange Zeit, um Positionen in solchen Märkten auf- und abzubauen. Deshalb sind Käufe und Verkäufe von Hedge-Fonds-Anteilen zumeist nur einmal pro Monat oder Quartal möglich. Zudem muss der Anleger seinen Verkauf häufig zumindest einige Wochen vorher ankündigen. Hedge-Fonds dienen also vor allem der mittel- bis langfristigen Geldanlage.
Leistungsabhängige Gebühren
Zusätzlich zu Ausgabeaufschlag und Verwaltungsgebühr berechnen Hedge-Fonds-Manager oftmals eine Gebühr, die davon abhängt, wie hoch die erzielte Rendite ist. Diese Gebühr ist ein starker Anreiz für den Manager, eine hohe positive Rendite zu erwirtschaften. Diese erfolgsabhängige Gebühr fällt in der Regel nur an, wenn der Fonds Gewinne erzielt und dabei seine alten Höchststände um eine vorher festgelegte Mindestrendite übertrifft.
Hedge-Fonds-Strategien
Die drei Techniken, Leerverkauf, Fremdkapitalaufnahme und der Einsatz von Derivaten machen Hedge-Fonds flexibler als traditionelle Investmentfonds. Ihre Kombinationsmöglichkeiten sind äußerst vielfältig und münden in viele verschiedene Strategien, durch die Hedge-Fonds von konservativ bis äußerst spekulativ ausgerichtet sein können. Die am häufigsten angewandten Strategien möchten wir Ihnen hier vorstellen. Sie lassen sich, vereinfacht gesehen, in drei Gruppen einteilen:
- Marktneutrale Strategien
- Ereignisbezogene Strategien
- Direktionale bzw. zielgerichtete Strategien
Das folgende Schema stellt stark vereinfacht die verbreitetsten Hedge-Fonds-Strategien dar. Jedes Portfolio, das nach einer der genannten Strategien verwaltet wird, hat ein unterschiedliches Risikoniveau, das davon abhängt, wie der jeweilige Fondsmanager die Strategie verfolgt und seine Anlagetechniken entsprechend einsetzt.
Marktneutrale Anlagestrategien
Marktneutrale (oder Relative Value) Strategien vertrauen auf Preisdifferenzen, z.B. an verschiedenen Börsen. Das Ausnutzen dieser Preisunterschiede nennt man Arbitrage.
Fixed Income Arbitrage
Die Fixed Income Arbitrage nutzt Kursungleichgewichte zwischen verwandten Anleihe-Instrumenten. Dabei werden Rentenpapiere (oftmals Staatsanleihen) gekauft und gleichzeitig Instrumente, die diese Papiere nachbilden, leer verkauft. Ziel ist es, von dem Kursungleichgewicht zwischen der gekauften Anleihe und dem leer verkauften Instrument zu profitieren.
Convertible Arbitrage
Diese Strategie nutzt Preisineffizienzen zwischen verschiedenen Wertpapierarten: Der Fondsmanager kauft die Wandelanleihe (Convertible Bond) eines Unternehmens und verkauft gleichzeitig die zugrunde liegende Aktie. So kann er Erhöhungen der Aktienvolatilität oder eine Verbesserung der Bonität des Schuldners ausnützen.
Equity Market Neutral
Hier hält der Manager leer verkaufte (short) und gekaufte (long) Aktienpositionen in gleicher Höhe und ist so unabhängig vom Auf und Ab der Märkte. Es kommt einzig auf seine Fähigkeit an, die richtigen Aktien auszuwählen. Ein Beispiel: Ein Hedge-Fonds-Manager ist überzeugt, dass sich Aktien von Firma X besser entwickeln werden als die von Firma Y. Er kauft also X-Papiere und verkauft Y-Titel leer. Sein Gewinn wird umso höher, je größer der Kursvorsprung von X ist. Dabei kommt es nur auf den Kursunterschied an, nicht darauf, ob die Aktien insgesamt im Kurs nach oben gehen.
Ereignisbezogene Anlagestrategien
Ereignisbezogene (Event driven) Strategien versuchen, von Ausnahmesituationen zu profitieren.
Merger Arbitrage
Die Merger Arbitrage profitiert von Fusionen oder Umstrukturierungen von Unternehmen. Nachdem die Fusion angekündigt wurde, kauft der Hedge-Fonds-Manager die Aktie des Übernahmekandidaten; er setzt damit auf einen Kursanstieg. Zusätzlich verkauft er die geliehene Aktie des übernehmenden Unternehmens leer.
Distressed Securities
Diese Strategie spezialisiert sich auf Unternehmen, die sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden. Sie sind oft inmitten einer Umstrukturierungsphase. Der Hedge-Fonds kauft z.B. die Anleihen (niedrigeres Risiko) oder Aktien (höheres Risiko) des Unternehmens. Ist die Neustrukturierung erfolgreich, steigen sie deutlich im Wert; der Hedge-Fonds erzielt einen guten Gewinn.
Direktionale Anlagestrategien
Direktionale (zielgerichtete) Strategien basieren auf Marktprognosen und nutzen globale Trends aus.
Long/Short Equity
Bei der Long-Strategie kauft der Fondsmanager Aktien, um von steigenden Kursen zu profitieren. Bei der Short-Strategie verkauft er zunächst geliehene, überbewertete Wertpapiere, um sie später zu einem niedrigeren Börsenkurs wieder zurückzukaufen. Long/Short Equity ist eine direktionale, also zielgerichtete Trading-Strategie. Hierbei muss der Fondsmanager einschätzen, in welche Richtung die Kurse oder deren Volatilität gehen.
Dedicated Short Bias
Hier konzentriert sich der Fondsmanager (fast) vollständig auf den Leerverkauf (short) von Wertpapieren. Er sucht dazu z.B. Aktien, die überbewertet sind, deren Kurs also nach Ansicht des Managers zu hoch ist. Diese Papiere leiht er sich zuerst und verkauft sie dann sofort. Da die Aktien überbewertet sind, erwartet der Manager, dass ihr Kurs sinkt und er sie zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen kann.
Emerging Markets
Manche Hedge-Fonds haben sich auf Aktien- und Rentenwerte aus Schwellenländern wie z.B. Brasilien, Indien oder Russland spezialisiert. Dabei investieren sie nicht nur in diese Wertpapiere, sondern setzen ebenfalls die Techniken Leerverkauf, Fremdkapitalaufnahme und Derivate ein.
Managed Futures
Ein Future ist ein beidseitig bindender Vertrag, bei dem vereinbart wird, eine Ware an einem bestimmten Tag zu einem vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Die tatsächliche Erfüllung (Lieferung und Bezahlung) erfolgt erst später. Mit einem Future kann eine Summe angelegt werden, die die vorhandenen finanziellen Mittel um ein Vielfaches übersteigt. Futures werden stets an der Börse gehandelt. Ihr außerbörsliches Gegenstück nennt man Forward. Managed-Future-Fonds kaufen Futures und Forwards. Sie erwerben so Positionen in den weltweiten Finanz-, Währungs-, Energie-, Metall- und Landwirtschaftsmärkten. Der Fonds kann dabei „Long“- oder „Short“-Positionen halten.
Global Macro
Global-Macro-Fonds achten auf makro-ökonomische, also gesamtwirtschaftliche Veränderungen. Sie versuchen einzuschätzen, in welche Richtung globale Trends und Ereignisse den Markt treiben werden. Das Ziel: Kursausschläge durch geänderte Wirtschaftsprognosen oder politische Ereignisse vorherzusagen. Geht ein Fondsmanager z.B. von sinkenden Ã-lpreisen aus, nimmt er Leerverkäufe von Ã-lkontrakten vor. Global-Macro-Fonds greifen oft auf Fremdkapital zurück, um ihre Rendite zu erhöhen.
Risiken
Hedge-Fonds können einträgliche Gewinne erwirtschaften. Damit sind aber auch hohe Risiken verbunden:
Leerverkäufe funktionieren bei fallenden Kursen
Geht ein Manager von fallenden Kursen aus, verkauft er Wertpapiere, die er noch gar nicht besitzt. Sein Ziel: das Papier später zu einem niedrigeren Kurs zurückzukaufen und so einen Gewinn zu erzielen. Steigen die Kurse jedoch, so muss er den nunmehr höheren Preis bezahlen und erleidet einen unter Umständen erheblichen Verlust.
Hebel wirken in beide Richtungen
Hedge-Fonds nehmen zur Verbesserung der Rendite ihrer Investitionen oft Fremdkapital auf. Die Fremdfinanzierung kann dabei das Fondsvermögen um ein Mehrfaches übersteigen. Durch diesen Hebel können aus kleinen Gewinnen große Gewinne werden. Umgekehrt wird aber auch aus einem Verlust ein großer Verlust.
Derivate sind abhängig vom Basiswert
Derivate verbriefen z.B. das Recht, eine Aktie bis zu einem bestimmten Tag zu einem festgelegten Kurs zu kaufen. Der Wert des Rechts ist direkt abhängig vom Kurs des Basiswertes, also der Aktie. Derivate können an Aktien, Anleihen, Währungen, Indizes oder auch an Rohstoffe gekoppelt sein. Neben überproportionalen Gewinnchancen ist beim Handel in Derivaten ein Totalverlust nicht auszuschließen.
Währungskurse können stark schwanken
In den vergangenen Jahren wiesen die Devisenkurse sehr starke Schwankungen auf. Die Kombination aus dieser hohen Volatilität und der Aufnahme von Fremdkapital (Leverage) bringt ein großes Gewinnpotential mit sich. Sie ist jedoch gleichzeitig mit einem beträchtlichen Verlustrisiko verbunden.
Warentermingeschäfte - ein volatiler Markt
An den Warenterminbörsen werden z.B. Gold, Rohöl, aber auch Schweinebäuche gehandelt. Ein Hedge-Fonds-Manager benötigt hier sehr gute Spezialkenntnisse, um erfolgreich zu sein, denn der Markt ist sehr volatil: Er unterliegt dem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage genauso wie dem politischen Klima, der Konjunktur oder auch dem Wetter.
Unternehmen mit Risiko
Einige Strategien spezialisieren sich auf Wertpapiere von Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Oft befinden sich diese Firmen inmitten einer grundlegenden Umstrukturierung. Der Hedge-Fonds geht damit sozusagen ein unternehmerisches Risiko ein. Hat er die Erholungschancen der Firma falsch eingeschätzt, drohen empfindliche Verluste.
Gruß
thoughtful
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politico
04.11.2005, 15:12
@ Der Einarmige Bandit
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Noch besser: Hauskäufer als Hedge-Fund |
-->Zumindest in Ã-stereich gibt es eine noch gefährlichere Variante als Hedge-Funds:
Hauskäufer finanzieren zu einem grossen Teil ihre Häuser über endfällige SFR-Kredite. Dabei wird parallel in einem Investment-Fund geld für die Endzahlung angespart. Das bringt natürlich den Vermittlern wie AWD grosse Fees.
Das fatale daran ist aber, dass der Hauskäufer damit zu einem persönlich voll haftenden Hedge-Fund wird (Carry-Trade mit Fremdwährungen) ohne eine Ahnung vom Ganzen zu haben. Der Verlust ist nicht auf das Haus begrenzt.
Ein normaler Hedge-Fund Anteil (ich selbst bin nicht drinnen) dagegen kann maximal den Verlust der Einlage bedeuten.
Politico.
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Lichtenberg
04.11.2005, 19:22
@ Der Einarmige Bandit
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empfehlenswerter Hedge Fund |
-->Hallo
Halte selbst Anteile bei apano. Auch für kleinere Portfolios geeignet.
(Damals ab 10 000 DM)
Infos siehe Link. War mal von einem Prof. einer Hochschule empfohlen worden, zu einer Zeit in der ich noch jeden Tag Kika gesehen habe.
Gruß
Lichtenberg
<ul> ~ apano</ul>
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thoughtful
04.11.2005, 20:16
@ Lichtenberg
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Re: empfehlenswerter Hedge Fund |
-->>Hallo
>Halte selbst Anteile bei apano. Auch für kleinere Portfolios geeignet.
>(Damals ab 10 000 DM)
>Infos siehe Link. War mal von einem Prof. einer Hochschule empfohlen worden, zu einer Zeit in der ich noch jeden Tag Kika gesehen habe.
>Gruß
>Lichtenberg
---------------------------------------------------
M.E sind Sie sehr mutig, Herr Lichtenberg. Gegen Man Investments ist wohl nichts einzuwenden. Trotzdem bleibt das erhöhte Risiko eines Hedge-Fonds. Die Fondsanteile werden darüberhinaus nicht als direkte Anteile verkauft, sondern über Zertifikate von JPMorgan. Zertifikate sind, anders als Anteile einer KAGG, nur Inhaberschuldverschreibungen. Wenn der Aussteller in Konkurs geht, gehen auch die Zertifikate in die Konkursmasse. Ich will ja nicht unken, aber - da bin ich noch am Ermitteln - JPMorgan soll Derivate in Höhe des 800-fachen Eigenkapitals ausstehen haben. Wenn das wahr ist, dann ist höchste Vorsicht geboten.
Im Übrigen traue ich amerikanischen Großbanken überhaupt nicht mehr. Citigroup hat wegen der Verwicklung im WorldCom-Debakel einen Schadenersatzvergleich in Höhe von 6,1 Milliarden US-Dollar geschlossen. http://www.dsw-info.de/Worldcom-Verfahren.417.0.html
HedgeFonds sind für mich nach dem LTCM-Debakel http://www.cato.org/pub_display.php?pub_id=1491 weitgehend tabu und da waren 2 Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften im Management. Ich war weder dort, noch sonst je in einem Hedge-Fonds investiert.
Vielleicht lohnt sich eine Beschäftigung mit George Soros http://www.sorostrading.com/?
Was Sie zu meinen posting aber berücksichtigen müssen: Ich bin ein total konservativer Investor (und Vermögensverwalter § 1 (1a) ziff. 3 KWG) und überhaupt nicht"mutig". Mit meiner Vorsicht und dem Investieren nach strengen"Value-Grundsätzen" (Benjamin Graham) bin ich aber in 40 Berufsjahren sehr (!) gut gefahren. Bin auch 1999 ersteinmal total ausgestiegen.
Gruß
thoughtful
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Lichtenberg
04.11.2005, 22:44
@ thoughtful
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Absicherung über Rabobank |
-->>>Hallo
>>Halte selbst Anteile bei apano. Auch für kleinere Portfolios geeignet.
>>(Damals ab 10 000 DM)
>>Infos siehe Link. War mal von einem Prof. einer Hochschule empfohlen worden, zu einer Zeit in der ich noch jeden Tag Kika gesehen habe.
>>Gruß
>>Lichtenberg
>---------------------------------------------------
>M.E sind Sie sehr mutig, Herr Lichtenberg. Gegen Man Investments ist wohl nichts einzuwenden. Trotzdem bleibt das erhöhte Risiko eines Hedge-Fonds. Die Fondsanteile werden darüberhinaus nicht als direkte Anteile verkauft, sondern über Zertifikate von JPMorgan. Zertifikate sind, anders als Anteile einer KAGG, nur Inhaberschuldverschreibungen. Wenn der Aussteller in Konkurs geht, gehen auch die Zertifikate in die Konkursmasse. Ich will ja nicht unken, aber - da bin ich noch am Ermitteln - JPMorgan soll Derivate in Höhe des 800-fachen Eigenkapitals ausstehen haben. Wenn das wahr ist, dann ist höchste Vorsicht geboten.
>Im Übrigen traue ich amerikanischen Großbanken überhaupt nicht mehr. Citigroup hat wegen der Verwicklung im WorldCom-Debakel einen Schadenersatzvergleich in Höhe von 6,1 Milliarden US-Dollar geschlossen. http://www.dsw-info.de/Worldcom-Verfahren.417.0.html
>HedgeFonds sind für mich nach dem LTCM-Debakel http://www.cato.org/pub_display.php?pub_id=1491 weitgehend tabu und da waren 2 Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften im Management. Ich war weder dort, noch sonst je in einem Hedge-Fonds investiert.
>Vielleicht lohnt sich eine Beschäftigung mit George Soros http://www.sorostrading.com/?
>Was Sie zu meinen posting aber berücksichtigen müssen: Ich bin ein total konservativer Investor (und Vermögensverwalter § 1 (1a) ziff. 3 KWG) und überhaupt nicht"mutig". Mit meiner Vorsicht und dem Investieren nach strengen"Value-Grundsätzen" (Benjamin Graham) bin ich aber in 40 Berufsjahren sehr (!) gut gefahren. Bin auch 1999 ersteinmal total ausgestiegen.
>Gruß
>thoughtful
Hallo thoughtful
Der Einsatz und auch die Gewinne (steigende garantierte Rückzahlungssumme) werden abgesichert von der Rabobank. Den Einsatz gibt es also 100% (falls die Rabobank nicht in Konkurs geht) zurück.
Dies gab bei mir den Ausschlag.
Gruß
Lichtenberg
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thoughtful
05.11.2005, 00:22
@ Lichtenberg
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Re: Absicherung über Rabobank |
-->>>>Hallo
>>>Halte selbst Anteile bei apano. Auch für kleinere Portfolios geeignet.
>>>(Damals ab 10 000 DM)
>>>Infos siehe Link. War mal von einem Prof. einer Hochschule empfohlen worden, zu einer Zeit in der ich noch jeden Tag Kika gesehen habe.
>>>Gruß
>>>Lichtenberg
>>---------------------------------------------------
>>M.E sind Sie sehr mutig, Herr Lichtenberg. Gegen Man Investments ist wohl nichts einzuwenden. Trotzdem bleibt das erhöhte Risiko eines Hedge-Fonds. Die Fondsanteile werden darüberhinaus nicht als direkte Anteile verkauft, sondern über Zertifikate von JPMorgan. Zertifikate sind, anders als Anteile einer KAGG, nur Inhaberschuldverschreibungen. Wenn der Aussteller in Konkurs geht, gehen auch die Zertifikate in die Konkursmasse. Ich will ja nicht unken, aber - da bin ich noch am Ermitteln - JPMorgan soll Derivate in Höhe des 800-fachen Eigenkapitals ausstehen haben. Wenn das wahr ist, dann ist höchste Vorsicht geboten.
>>Im Übrigen traue ich amerikanischen Großbanken überhaupt nicht mehr. Citigroup hat wegen der Verwicklung im WorldCom-Debakel einen Schadenersatzvergleich in Höhe von 6,1 Milliarden US-Dollar geschlossen. http://www.dsw-info.de/Worldcom-Verfahren.417.0.html
>>HedgeFonds sind für mich nach dem LTCM-Debakel http://www.cato.org/pub_display.php?pub_id=1491 weitgehend tabu und da waren 2 Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften im Management. Ich war weder dort, noch sonst je in einem Hedge-Fonds investiert.
>>Vielleicht lohnt sich eine Beschäftigung mit George Soros http://www.sorostrading.com/?
>>Was Sie zu meinen posting aber berücksichtigen müssen: Ich bin ein total konservativer Investor (und Vermögensverwalter § 1 (1a) ziff. 3 KWG) und überhaupt nicht"mutig". Mit meiner Vorsicht und dem Investieren nach strengen"Value-Grundsätzen" (Benjamin Graham) bin ich aber in 40 Berufsjahren sehr (!) gut gefahren. Bin auch 1999 ersteinmal total ausgestiegen.
>>Gruß
>>thoughtful
>
>Hallo thoughtful
>Der Einsatz und auch die Gewinne (steigende garantierte Rückzahlungssumme) werden abgesichert von der Rabobank. Den Einsatz gibt es also 100% (falls die Rabobank nicht in Konkurs geht) zurück.
>Dies gab bei mir den Ausschlag.
>Gruß
>Lichtenberg
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Hallo Herr LIchtenberg
Danke für die Info. Ich werde es mir in den nächsten Tagen einmal ansehen.
Das geht eigentlich nur wie bei anderen Garantiefonds: A) ausreichend kalkulatorisch lange Lauftzeit für einen bestimmten Kapitalteil erforderlich, B) der kalkulatorische Teil wird in festverzinsliche Wertpapiere investiert und dieser Teil erreicht in Euro denominiert zum Laufzeitende 100 %, der Aktienanteil darf dann 0 % sein, bzw. dieser Teil wenn er nicht null ist, macht zusammen mit etwaigeer Kurssteigerung die Gesamtperformance aus. So konstruiert kann das jeder intelligente Investor mit höchstem Risiko (natürlich ohne Operationen die eine Teilnegativperformance auslösen können, als Futures und bestimmte Optionen) selbst bewerkstelligen (wenn er das selbst machen will!). Eine andere Garantie durch eine seriöse Bank ist eigentlich nicht vorstellbar. Nun, ich werde es prüfen.
Gruß
thoughtful
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albert
05.11.2005, 11:16
@ Der Einarmige Bandit
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Re: Hedge Fund Krise am Beispiel österr. Hedgefundanbieter |
-->>>der einarmige Bandit
Hi Bandit, mein Mitleid hält sich in Grenzen. wenn ich als Anleger bei einem Hedgefonds einsteige, weiß ich doch, das ich mit dem feuer spiele und das das nur ein prozentsatz des vermögens als beimischung sein darf.
wer in manchen zeiten 50 % oder mehr plus pro jahr macht muß auch mal 50 % minus akzeptieren. ist doch logisch. auch der totalverlust ist bei jeder unternehmerischen investition normal.
wo liegt das drama, außer wenn es das ganze finanzsystem ruiniert?
albert
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thoughtful
05.11.2005, 15:08
@ albert
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Re: Hedge Fund Krise am Beispiel österr. Hedgefundanbieter |
-->>>>der einarmige Bandit
>
>Hi Bandit, mein Mitleid hält sich in Grenzen. wenn ich als Anleger bei einem Hedgefonds einsteige, weiß ich doch, das ich mit dem feuer spiele und das das nur ein prozentsatz des vermögens als beimischung sein darf.
>wer in manchen zeiten 50 % oder mehr plus pro jahr macht muß auch mal 50 % minus akzeptieren. ist doch logisch. auch der totalverlust ist bei jeder unternehmerischen investition normal.
>wo liegt das drama, außer wenn es das ganze finanzsystem ruiniert?
>albert
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Hallo Mr. Albert
Das sehen Sie schon richtig.
Das LTCM-Debakel http://www.cato.org/pub_display.php?pub_id=1491 hätte aber fast das ganze Finanzsystem ruiniert.
th.
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