Der Einarmige Bandit
07.11.2005, 16:16 |
Unruhen in Paris. Wer steckt wirklich dahinter? Thread gesperrt |
-->Hallo!
Schon seit eineinhalb Wochen herrschen in den Pariser Vororten, die hauptsächlich von Einwanderern bewohnt werden bürgerkriegsähnliche Zustände. In den letzten Tagen sind sie auch auf andere Städte in Frankreich übergegriffen. Jede Nacht brennen Hunderte Autos und auch Gebäude. Nachdem auch hier im Forum so heftig diskutiert wird möchte ich hier ebenfalls meinen Gedanken dazu abgeben.
Es gibt aber Anzeichen, dass diese Unruhen nicht spontan und einfach so erfolgt sind, sondern, dass sie bereits seit längerer Zeit organisiert gewesen sein mußten und deshalb gut vorbereitet waren.
Ein Punkt der auffällt, ist z.B. dass die Molotow-Cocktails (ein ganz heisser & scharfer Drink!) alle baugleich sind und die gleichen Materialien zu ihrer Herstellung Verwendung fanden. Das lässt darauf schließen, dass schon seit längere Zeit Vorbereitungen liefen bzw. dass, diese Cocktails in einer einzigen Werkstätte bzw. von den selben Personen hergestellt worden sein mußten. Es gibt noch andere Dinge, die auf eine Zentrale Orgnaisation und Steuerung der Unruhen hindeuten.
Wer genau dahinter steckt ist noch nicht genau geklärt aber es erscheint klar, dass die Sache von langer und recht professionell vorbereitet wurde.
Der Tod 2 Jugendlicher, der angeblich von der Polizei verschuldet wurde, dürfte nur der Aufhänger und die vordergründige Erklärung für die Krawalle sein. Die wahren Gründe liegen woanders.
Die Szenen aus Paris erinnern mich an die Auschschreitungen im Rahmen der Pariser Studentenunruhen aus dem Jahre 1968. Das war die Zeit als solche Cracks wie Daniel Cohn-Bendit"Danny la Rouge" zu jungen Helden der linken Studenten- & Protestbewegung aufstiegen. Es war die Zeit des Vietnamkrieges, der Flower-Power Hippie Ära, Beatles, Rolling Stones also die Zeit von"Sex, Drugs and Rock'n Roll".
Ich möchte hier einige wichtige Punkte in Erinnerung rufen:
Die Protestbewegung der Jugendlichen wurde zu Beginn von Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg ausgelöst und erfaßte bald auch andere Länder in Europa. In Frankreich stürzte beinahe De Gaulles und die 5. Republik an den Studentenunruhen in Paris, als es zu Zusammenstößen zwischen Arbeitern, Studenten und Intellektuellen mit der Polizei kam.
Damals war recht klar wer dahintersteckte, denn die Pariser Studentenunruhen im Jahre 1968 wurden vom amerik. Geheimdienst (CIA) initiiert mit dem Ziel Frankreich zu destabilisieren und Rache am französischen Präsidenten Charles de Gaulle zu nehmen. Warum Rache an de Gaulle?
Der damalige franz. Staatspräsident Charles de Gaulle hat sich durch seine Wirtschafts- und Aussenpolitik zwei mächtige Länder bzw. deren Wirtschaftseliten zu erbitterten Feinden gemacht. Das eine Land war die USA das andere Großbritannien die mit de Gaulles Politik nicht zufrieden waren und die sich mit den Pariser Studentenunruhen an de Gaulle rächen wollten.
De Gaulle betrachtete die US-Dollar-Politik der amerikanischen Zentralbank (Federal Reserve Bank) auf Anraten seines Wirtschaftsberaters Jacque Rueff sehr skeptisch.
Am Ende des 2. Weltkrieges wurde in Bretton Woods (1944) die Einführung des Gold-Dollar Standards beschlossen als neue Weltfinanzordnung in der Nachkriegsära. Dabei wurde den USA das Monopol gegeben, ihre Schulden mit Papier (US-Dollar) zu begleichen, das sie selbst gedruckt. Das war ein"exorbitantes Privileg", wie de Gaulle es nannte.
Soviel ich weiss, hörte de Gaulle auf Rueff und kritisierte die Geldpolitik der Federal Reserve heftig (Stichwort: Dollar-Imperialismus), die es den USA erlaubte Produktionsanlagen und Firmen in Europa billig aufzukaufen ohne selbst große Opfer oder Leistung erbringen zu müssen. Dies war durch eine"exzessive" Geldpolitik (= US-Dollar drucken und damit den Rest der Welt überfluten) möglich.
Vielleicht können Reinhard Deutsch, dottore, Theo Stuss und andere hier im Forum die sich mit der Materie gut auskennen ergänzend zu Jacque Rueffs und de Gaulles bzw. Frankreichs Geld- und Goldpolitik etwas sagen? Ich glaube es ist nicht gelogen wenn man sagt, dass Rueff ein"Goldbug" war. Er wollte einfach den USA nicht das Gold alleine überlassen.
De Gaulle wollte für Frankreich aber Gold und keine grünen Papierversprechungen (Sorry, no Dollores!). Ob hinter de Gaulles Wunsch"Gold statt Papier" nach Frankreich zurückzuholen nicht in Wirklichkeit der franz. Zweig der Familie Rothschild steckte, die die Politik der US-Federal Reserve nicht akzeptieren wollten, und die massgeblichen Einfluß auf die Wirtschafts Frankreich hatte, bleibt jetzt einmal dahingestellt; z.B. war der franz. Staatspolitiker George Pompidou, der ab Ostern 1962 franz. Premierminister wurde früher die rechte Hand der franz. Rothschilds und der als Generaldirektor einer wichtigen franz. Bank die unter Kontrolle der franz. Rothschilds stand, arbeitete.
Fakt ist, dass sich De Gaulle das Gold per Flugzeug von Fort Knox nach Paris zurückholte. Die Wall Street Banker und die Federal Reserve waren wütend und tobten, denn andere Länder, darunter auch Deutschland wollten ebenfalls Gold statt US-Dollar für ihre Exporterlöse. Die USA hätten es aber lieber gesehen wenn die europ. Zentralbanken lieber US-Dollars bzw. Treasury Bonds (Forderungen/Zahlungsversprechen die auf US-Dollar lauteten) anstatt dem Gold genommen hätten.
Aber die USA konnte auf Deutschland leichter politischen Druck ausüben als auf Frankreich, dass gnadenlos (aber durchaus zu Recht) auf Gold statt Papier bestand. Damit wurde natürlich die Bretton Woods Nachkriegsordnung im Bereich Finanzen massiv erschüttert, von der die USA am meisten profitierte. Nur 3 Jahre nach den Studentenunruhen von 1968, nämlich im August 1971 brach das US-Dollar Empire stark ein, als US-Präsident Nixon im August 1971 die Goldeinlösepflicht für US-Dollars suspendieren musste, besonders die Finanzierung des Vietnamkrieges brachte das Fass zum Überlaufen.
Schon damals waren die USA eigentlich technisch zahlungsunfähig, da zuviele Dollar Forderungen (Rentier Claims) im Verhältnis zur vorhandenen und gelagerten Goldmenge, umliefen. Nach dem Ende von Bretton Woods fing die Aufschuldungsorgie durch die Notenpresse der Federal Reserve dann aber erst so richtig an, da keine Hindernisse (Gold) oder moralische Hemmungen mehr im Wege standen. Wohin das führte sehen wir heute an der Finanzlage der USA und dem Zustand des Weltfinanzsystems.
Ein weiterer erwähnenswerter Punkt in diesem Zusammenhang oder besser gesagt taktischer Fehler den die Franzosen im Jahre 1968 begangen haben, war, dass sie anfingen ihre Währung wieder international frei konvertibel zu halten um zu zeigen wie solide die franz. Finanzen und wie stark die franz. Wirtschaft waren.
Diese freie Konvertierbarkeit des Francs ab 1968 nahmen die Wall Street Banker dann aber zum Hebel um gegen Frankreich vorzugehen und massiv gegen den Francs zu spekulieren. Die Freigabe des Francs und die nur wenig später erfolgten Pariser Studentenunruhen stehen in einem Zusammenhang und können also kein Zufall gewesen sein.
Die initiierten Studentenunruhen alleine hätten nicht viel Sinn gehabt wenn sie nicht in Wirklichkeit darauf abgezielt hätten Chaos in Frankreich zu erzeugen und damit den Francs auf den internationalen Devisenmärkten zu schwächen. D.h. die Studentenunruhen waren nur Mittel zum Zweck.
Durch die Studentenunruhen kam auf den internationalen Devisenmärkten der franz. Francs schwer ins Trudeln, der eben nur wenige Wochen zuvor frei handelbar wurde. Frankreich war gezwungen ca. 25-30% seiner Goldreserven dazu zu verwenden um die eigene Währung zu stützen. D.h. die Franzosen die von den USA Gold gefordert haben mussten nun selbst dieses Gold wieder abgeben um ihre Währung zu stützten. Genau das wollten man ja erreichen und die Rache der Wall Street und der Federal Reserve war perfekt. Das war auch das Ziel dieser Kampagne, nämlich Frankreich zu zwingen sein Gold wieder abzugeben nachdem de Gaulle ja gegen die Interessen von Wall Street und Federal Reserve Gold nach Frankreich brachte anstatt die grünen Papierscheinchen zu nehmen.
Versetzt euch doch mal in die Lage der Wall Street und der Federal Reserve!
Wie würdet IHR reagieren wenn euch de Gaulle unter Druck setzt und euch das Gold wegnehmen wollte? Würdet ihr nicht auch, wenn ihr könntet, im Gegenzug massiven Druck auf de Gaulle und Frankreich ausüben?
Die CIA ist der verlängerte Arm der politischen und wirtschaftlichen Eliten der USA. Also warum nicht die CIA gegen Frankreich einsetzen?
Was lernen wir daraus? Wer dem grünen Papier gegenüber misstrauisch ist oder ihm nicht die nötige Ehrerbietung erweist, wie de Gaulle dies tat, bekommt sehr schnell sehr große Schwierigkeiten.
Hinter den Kulissen, unsichtbar für uns normalsterbliche Menschen und abseits der Ã-ffentlichkeit spielen sich oft Wirtschafts- und Finanzkriege ab die dann massive Auswirkungen auf den Verlauf Weltgeschichte haben.
Auch mit den Briten hat es sich de Gaulle ordentlich verscherzt, da er die Engländer nicht in die EWG/EG also in das Europaprojekt aufnehmen wollte. Am 14. Jänner 1963 sprach sich de Gaulle bei einer Pressekonferenz entschieden gegen den Beitritt Großbritanniens zur EWG aus und änderte seine Meinung nicht. Am 27. November 1967 sprach sich General de Gaulle erneut gegen einen Beitritts Großbritanniens aus und blockierte die Aufnahme der Briten.
Auch hatte de Gaulle eine USA-kritische Politik im Hinblick auf die NATO betrieben und Frankreich trat in den 60er Jahren aus der NATO aus. De Gaulle jagte die NATO zum Teufel und die musste ihr Europa Hauptquartier von Paris dann nach Brüssel verlegen. Auch wollte de Gaulle, dass die Franzosen nicht von amerikanischen und britischen Atombomben abhängig sein sollten und baute ein eigenes franz. nukleares Abschreckungspotential (die berühmte"Force de Frappe") auf.
Damit setzte sich de Gaulle natürlich ebenfalls in Gegensatz zu den USA und den Briten und die wollten sich an de Gaulle rächen. Bereits zuvor gab es Attentats- & und Putschversuche gegen de Gaulle, die von der CIA unterstützt wurden; z.B gründeten im Jahre 1961 in Algerien einige Mitglieder des franz Armee, v.a. Offiziere eine geheime & illegale Organisation mit dem Namen Organisation Armee Secrete (OAS) und starten in Algier einen Putschversuch gegen die franz Regierung unter General de Gaulle.
Zu Beginn waren diese"Algerien-Kämpfer" sogar sehr loyal gegenüber de Gaulle und halfen ihm sogar in Frankreich an die Macht zu kommen. Nachdem aber de Gaulle Algerien, das eigentlich franz. Kolonie war, in die Unabhängigkeit entließ, was diese"Algerien-Kämpfer" aber nicht wollten, stellten sie sich dann gegen de Gaulle. Die CIA unterstützte und benutzte die OAS um gegen de Gaulle vorzugehen. Zwischen dieser OAS und dem franz. Geheimdienst kam es in den 60er Jahren zu einem regelrechten Untergrundkrieg mit vielen Toten auf beiden Seiten.
Kennt jemand von euch das Buch"Der Schakal" vom Thriller-& Bestseller-Autor Frederick Forsyth?
Das Buch basiert auf historischen Fakten und beschreibt wie diese Geheimorganisation OAS einen Profikiller mit dem Decknamen"Der Schakal", den es wirklich gab und der vermutlich englischer Staatsbürger war, angeheuert hatte um de Gaulle zu ermorden nachdem zuvor mehrere Versuche von OAS selbst gescheitert war und diese Organisation durch den Kampf mit dem franz. Geheimdienst stark geschwächt war.
Bis heute ist unklar, warum de Gaulle auf dem Höhepunkt der Studentenunruhen in Paris im Mai 1968 zu seinen französischen Besatzungstruppen ins deutsche Baden-Würtemberg geflüchtet ist. Wohl kaum weil er Angst vor den Studenten oder dem rotgelockten Rotzlöffel Daniel Cohn Bendit hatte sondern wohl eher weil de Gaulle genau wußte, daß die Pariser Studentenunruhen eben doch nicht so spontan erfolgten, sondern in Wirklichkeit von der CIA mit Unterstützung der Briten inszeniert wurden und de Gaulle fürchten mußte gestürzt oder gar ermordet zu werden.
Auch heute liegt Frankreich mit England und den USA im"Infight".
Mit den USA ist Frankreich augenblicklich wegen Agrarförderungen für franz. Bauern, die der Globalisierung im Wege stehen, (siehe die aktuelleWelthandelskonferenz wo Agrarförderungen im Zentrum heftiger Debatten standen)
Mit den Briten sind die Franzosen ebenfalls wegen Agrarförderungen und wegen dem Britten-Rabatt innerhalb der EU zerstritten, wo im Juni dieses Jahres sogar der EU-Finanzgipfel am Streit zwischen Franzosen und Briten gescheitert ist. Die Franzosen wollen ihre hohen Agrarsubventionen behalten und von den Briten mehr Geld. Die Briten wollen ihren Rabatt behalten und die franz. Agrarförderungen kürzen. Damit ist ein Konflikt vorprogrammiert.
Auch steht Frankreich wegen des Irakkrieges im Gegensatz zu den USA und Großbritannien.
Dass diese Jugendlichen aus Einwander-Familien oft eine schlechte Ausbildung, wenig integriert und fast keine Zukunftsperspektiven haben ist klar und ihr Frust gegen die franz. Staatsmacht und Gesellschaft ist durchaus nachvollziehbar. Aber die entscheidende Frage scheint zu sein:
Wer macht sich diesen Frust der Einwanderer zu nutze und benutzt ihn um in Frankreich Chaos und Anarchie zu schüren?
Ist also alles nur ein Zufall, dass es gerade jetzt in Frankreich zu solchen gut organisierten Ausschreitungen kommt oder ist das eine Neuauflage von 1968? Und wenn ja, stecken hinter den aktuellen Unruhen in Paris ebenfalls wieder CIA und Briten?
Was meinen andere hier im Forum?
Gruß
der einarmige Bandit
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Holmes
07.11.2005, 16:51
@ Der Einarmige Bandit
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Re: Unruhen in Paris. Chaostage? |
-->>Ist also alles nur ein Zufall, dass es gerade jetzt in Frankreich zu solchen gut organisierten Ausschreitungen kommt oder ist das eine Neuauflage von 1968? Und wenn ja, stecken hinter den aktuellen Unruhen in Paris ebenfalls wieder CIA und Briten?
Gibt es eine absichtliche Geheimorganisation der Chaostage in Hannover und Berlin?
Ich denke, Gewißheit wird man erst dann haben, wenn ein Anführer der Unruhen sagt, von wem er Geld bekommen hat:-)
Meines Erachtens kann das Ganze auch ein blöder Zufall gewesen sein, der durch die Haltung der franz. Regierung gerade nur verschlimmert wird. Sarkozy ist echt kein Psychologe, sondern ein Hardliner. Leider sind die Jungs in den Banlieus noch härter. Und Bumms.
Beste Grüsse,
Holmes
PS: aber natürlich KANN jemand, der den Franzosen nicht wohlgesonnen ist, JETZT auf den Zug aufspringen und das ausnutzen. Wer das will, wäre auch blöd, wenn er diese Gelegenheit nicht nutzt.
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prinz_eisenherz
07.11.2005, 16:58
@ Der Einarmige Bandit
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Als da sprach der Daniel Cohn Bendit:"Ich war immer das Rumpelstilzchen" |
-->Wider der Legenbildung, aus der Artikelserie:
Jutta Ditfurth:
Zahltag, Junker Joschka!
D. Cohn-Bendit
Fischers Freund Daniel Cohn-Bendit beherrschte die Zeitschrift"Pflasterstrand", die er bald als Kampfblatt gegen die Grünen einsetzte. Im berühmten"Strandcafé" verlangte der lärmende Szeneboß stets den besten Tisch, Sekt und Bedienung. Für alle anderen Gäste galt Selbstbedienung. Mitarbeiter, die sich den Sonderwünschen des antiautoritären Tyrannen widersetzten, hatten schlechte Karten. Einer von ihnen, Noureddine Mamaen, ist heute Chef des"Strandcafé" und sagt:"Wir können auf Cohn-Bendit als Gast verzichten."
Der"rote Dany" lebt vom Image, im Pariser Mai von 1968 ein Revolutionär gewesen zu sein. Die Sache war mehr ein Zufall. Der französische Minister für Jugendfragen, Misoffe, weihte ein Schwimmbecken auf dem Campus der Uni von Nanterre ein. Cohn-Bendit wollte ihn provozieren, indem er dem Minister von seinen sexuellen Schwierigkeiten erzählte. Misoffe riet ihm, in den Pool zu springen. Dany schimpfte, Misoffe sei ein übler Faschist. Das machte Schlagzeilen. Dany entschuldigte sich. Misoffe lud ihn zum Essen ein. Cohn-Bendit wurde berühmt. Die Studenten der Uni von Nanterre wählten ihn zum Sprecher. Als Cohn-Bendit 30 Jahre später, 1998, als etablierter grüner Politiker die Uni von Nanterre besuchte, warfen ihm linke Studenten eine Torte ins Gesicht.
Cohn-Bendit beschrieb seine Rolle im Mai '68 ein einziges Mal zutreffend:"Ich war immer das Rumpelstilzchen. Ich hatte die ganze Bühne für mich, durfte herumspringen und schreien. Das hat mir ungeheuer gut gefallen."
Cohn-Bendit zog nach Frankfurt. Fischers intellektuell unauffälliger Gruppe"Revolutionärer Kampf" gefiel es, einen vermeintlich echten Revolutionär in den eigenen Reihen zu haben. So strickte man mit einigem Erfolg und zu gemeinsamem Nutzen am Mythos des"roten Dany". Dabei hatte Cohn-Bendit 1967/68 nur getan, was er bis heute am besten kann: Bei ausgeschaltetem Verstand den Zeitgeist in Worte fassen. Damals links, heute rechts. Später werde ich erzählen, was aus"Rumpelstilzchen" wurde. Soviel sei verraten: Das mit dem Revolutionär hat sich gegeben. Am 15. September 1995 verkündete der"rote Dany" in"Die Woche":"Ich fände es hirnverbrannt, alle Atomwaffen einseitig zu verschrotten."
Er war seinem trendmäßig trägeren Freund Fischer wieder einmal voraus und plädierte, vier Jahre vor dem Krieg gegen Jugoslawien, für die deutsche"Fähigkeit" zur humanitären Intervention", also zum Krieg, zum Beispiel in Bosnien.
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Und Jesus konnte bloß über das Wasser laufen, was ist das schon gegen den Wundermann Daniel Cohn Bendit?
eisenherz
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Prosciutto
07.11.2005, 17:42
@ Der Einarmige Bandit
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Endlich wird gehandelt: Kein Benzin mehr in Kanistern und Ausgangssperre! (o.Text) |
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SchlauFuchs
08.11.2005, 07:27
@ Der Einarmige Bandit
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Re: Unruhen in Paris. Wer steckt wirklich dahinter? |
-->>Es gibt aber Anzeichen, dass diese Unruhen nicht spontan und einfach so erfolgt sind, sondern, dass sie bereits seit längerer Zeit organisiert gewesen sein mußten und deshalb gut vorbereitet waren.
>Ein Punkt der auffällt, ist z.B. dass die Molotow-Cocktails (ein ganz heisser & scharfer Drink!) alle baugleich sind und die gleichen Materialien zu ihrer Herstellung Verwendung fanden. Das lässt darauf schließen, dass schon seit längere Zeit Vorbereitungen liefen bzw. dass, diese Cocktails in einer einzigen Werkstätte bzw. von den selben Personen hergestellt worden sein mußten. Es gibt noch andere Dinge, die auf eine Zentrale Orgnaisation und Steuerung der Unruhen hindeuten.
Woher hast du diese Information?^
ciao!
Kai
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Gabriela
08.11.2005, 17:30
@ Holmes
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Bezahlte Provokateure nicht selten - erlebte Beispiele |
-->Das ist so meine Erfahrung, dass es immer wieder mal vorkommt, dass komische Szenen passieren, wo man zum Schluß kommen mußt, da stecken bezahlte Kräfte dahinter. Ich war auf etlichen Friedensdemos, habe zwei Jahre intensiv ehrenamtlich Greenpeacearbeit geleistet.
Man kann oft nicht sagen, das ist so oder so, aber man lernt zu beobachten. Einige erlebte Beispiele:
1. NATO-Konferenz in München, in dem Jahr, wo es zum Demoverbot kam. Zwei Typen (sehen aus wie schmierige Vertreter, nicht wie Anarchos) beginnen eine kleine Klopperei. Sofort ist eine Fernsehkamera auf sie gerichtet. Echt absurd!
2. München: Einmal wird ein schwarzer Kapuzenshirtträger vor mehreren tausenden Friedensdemonstranten per Mikrofon als Spitzel entlarvt. Der stand grinsend neben unseren grünen Beschützern.
Ich habe noch mehrere komische, kleinere Provokationen erlebt (z.B. mit Fahrrad in Demozug gefahren / rumgeschriehen, weil er mein Handy nicht zum Telefonieren bekam), wo ich nicht das Gefühl hatte, das kam von einem normalen Spießbürger, der sich verbal manchmal auch mit den"Chaoten" anlegt. Allerdings bei den meisten Demos, erlebte ich keine komischen Geschichten. Ich war bisher auch nur einmal auf einer Demo, wo es von seitens einiger Demonstranten zu Ausschreitungen kam.
Gruss, Gabriela
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klingonenjoerg
08.11.2005, 19:17
@ Gabriela
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Re: Bezahlte Provokateure nicht selten - erlebte Beispiele |
-->Ich wuerde mal nach Frankreich fahren und dann in eine der Randale-Ghettos gehen, bevor ich wilde Verschwoerungstheorien absondere. Waehrend meiner Studentenzeit habe ich in Nordfrankreich gelebt. Tagsueber habe ich mich auch manchmal nach Roubaix (ich hoffe das ist richtig geschrieben) in der Naehe von Lille getraut mit meinem Schrott-R4, aber tunlichst dafuer gesorgt vor Sonnenuntergang wieder raus zu sein. Als Weisser hatte man sonst schlechte Karten, und das Auto dann noch heile zu sehen war noch unwahrscheinlicher. Das war Anfang der 90er. Was wir jetzt erleben ist nur die konsequente Steigerung der Gewalt. Schon damals aber haette ich den Gendarmen kennelernen wollen, der da freiwillig in Uniform reingegangen waere.
Meiner Meinung nach hat Frankreich eine konsequente Apartheid Politik mit den Nordafrikanischen Einwanderern betrieben. Der Arbeitsmarkt wurde fest verschlossen durch die Ueberregulierung und Gewerkschaftsmacht/Tarifkartell mit hohem Mindestlohn etc. Da war fuer Geringqualifizierte von vorneherein kein Platz. Auch physisch trennte man die Wohngebiete strikt. Dann gab man zum Appeasement reichlich Sozialhilfe fuers Nichtstun. Spaetestens seit Muenchen 1938 weiss man aber, dass Appeasement nichts nutzt. Jetzt muss das die Regierung Villepin wieder lernen, was die Regierung Daladier damals lernen musste.
Auf der anderen Seite kann man sich fragen, ob sich eine moslemische Minderheit ueberhaupt so gut in die westliche Welt integrieren laesst. Die Minderheit eskaliert m.E. die low-level Intifada, die sie schon seit langem fuehrt, erst gegen die juedische Minderheit, jetzt auch gegen den Mainstream mehr und mehr. Vielleicht geschieht dies aus dem Gefuehl heraus, das man jetzt demographisch stark genug ist, um den Aufstand zum naechsten Level fuehren zu koennen.
Da diese Problem prinzipiell in fast allen Europaeischen Staaten bestehen, sehe ich leider einen regelrechten Buergerkrieg voraus. Er wird zwar nur alngsam eskalieren, aber er kommt.
P.S. Hier in USA sieht man, dass auch nach >10 Generationen Einwanderung funktionieren kann. Es muss nicht wie in Europa schon nach 2-3 Generationen zum Buergerkrieg kommen. --- Bei aller Vorsicht, denn die Tendenz zur Sozialhilfe und Buerokratisierung hat auch hier in den letzten zwei Genrationen schrecklich zugenommen undwird auch zu aehnlichen Problemen fuehren.
Joerg
Freie Menschen sind nicht gleich. Gleiche Menschen sind nicht frei.
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