Elmarion
25.11.2005, 11:39 |
OT: Erdwärme Thread gesperrt |
-->Hat jemand Infos bzw. Erfahrungen hinsichtlich der Nutzung von Erdwärme in einem Einfamilienhaus. Mein Bruder baut gerade!
Bedankt!
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pecunia
25.11.2005, 12:21
@ Elmarion
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Re: OT: Erdwärme |
-->Hallo Elmarion,
habe vor 2 1/2 Jahren gebaut und mich fuer Erdwaerme entschieden, da ich ueber peakoil bestens informiert war .
Fuer diese 14 kW Waermeleistung wurden 3 Tiefenbohrungen a ca. 90 Meter in den Boden gebohrt. Kosten alleine hierfuer damals runde 13.000 Euro.
Mit einer Erdwaermepumpe muss auch immer eine etwas teurere FUSSBODENHEIZUNG einhergehen. Andernfalls wirds unwirtschaftlich. Das haengt mit der erheblich geringeren Vorlauftemperatur von Fussbodenheizungen zusammen.
Am Anfang machte das System Anlaufschwierigkeiten (was aber nicht an der Technik ansich lag, sondern an dem schlechten Heizungsinstallateur). Im Stoerungsfall muss der Kundendienst ran. Heizungsinstallateure stehen meistens wie der kleine junge vor dem Treck vor dieser HighTec. Daher moeglichst ortsnahen WP-Hersteller auswaehlen.
Zu beachten ist auch noch, ob Du in einem Wasserschutzgebiet baust. Wenn dem so ist, dann musst Du Dich erstmal erkundigen, ob Du ueberhaupt bohren darfst, und wenn ja, mit welchen Auflagen das Verbunden ist (Abdichten der Bohrloecher mit Spezialton etwa, usw.)
Guenstig an dieser Heizvariante ist ausserdem, dass Du recht guenstige Kredite von der KfW dafuer bekommst.
So, ich denke, das wars im wesentlichen.
Weitere Fragen beantworte ich gerne.
Liebe Gruesse
pecunia
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pecunia
25.11.2005, 12:28
@ pecunia
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Kleiner Nachtrag |
-->Die Waermepumpe laeuft nun 18 monate stoerungs- und auch wartungsfrei, ist also sehr zuverlaessig, wenn erst mal ordentlich installiert.
Gesammtkosten beliefen sich auf ca. 32.000 Euro inkl. Fussbodenheizung. Dafuer braucht man
1. keinen Schornstein, wenn man auf den Kamin verzichtet.
2. keine Tankanlage und auch keinen Raum fuer die Tankanlage
Liebe Gruesse
pecunia
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Elmarion
25.11.2005, 12:54
@ pecunia
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Re: Kleiner Nachtrag |
-->>Die Waermepumpe laeuft nun 18 monate stoerungs- und auch wartungsfrei, ist also sehr zuverlaessig, wenn erst mal ordentlich installiert.
>Gesammtkosten beliefen sich auf ca. 32.000 Euro inkl. Fussbodenheizung. Dafuer braucht man
>1. keinen Schornstein, wenn man auf den Kamin verzichtet.
>2. keine Tankanlage und auch keinen Raum fuer die Tankanlage
>Liebe Gruesse
>pecunia
Danke für die Infos - haben sehr geholfen!
Gruss
elmarion
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Cross
25.11.2005, 13:31
@ Elmarion
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Re: OT: Erdwärme |
-->Hallo Elmarion,
Pecunia hat dir schon einige Punkte zur Anregung gegeben.
Der Preis bei Pecunia scheint mir für die Bohrungen zu hoch zu sein. Bei einem
Objekt vor ca. 2,5 Jahren wurden, so glaube ich ca. 6 000 € für die Bohrung bezahlt.
( Großraum Leipzig, dort sind die Preise allerdings nicht mit anderen
Gebieten zu vergleichen.)
Bevor man jedoch die Wärme in der Erde anzapft, sollte man sich über den
zukünftigen Verbrauch einen Kopf machen. Wie ist das zukünftige Gebäude
gedämmt..... Der Schwachpunkt der Geothermie ist, daß die Energie im Erdreich
nur schwach nachwächst. Bei zu geringer Auslegung ist das eine zukünftige
Katastrophe.
Wärmestrom ca.
In den oberen Erdschichten ca. 0,063 W/m² Nimmt mit der Tiefe zu!
In 100 m 11,0 Da kann ich mich jetzt irren
Sonneneinstrahlung ca. 114,00 W/m²
Bei einem Objekt im letzten Jahr wurden im erdnahen Bereich Spiralen in der Erde verlegt und Solarkollektoren aufs Dach eingebaut. Der Bauherr hatte selbsttätig die Gewerke Heizung/Sanitär an vier verschiedene Firmen vergeben. Ohne Preisvergleich usw. Heute würde er diese, für Ihn schmerzliche Erfahrung,
nicht nochmal machen.
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Die Fa. Kaut bietet eine neue Wärmepumpe an. TYP SHP - TH 22 D
Diese entzieht der Luft die nötige Energie. Diese Pumpen schaffen es der
Luft von -20° bis + 40° die Energie zu entziehen.
Das System Arbeitet mit CO² und bei ca. 30 bar Druck. ( Kaffemaschine von
Tchibo hat 15 bar Druck )
Bei dieser Anlage kannst du auch das Warmwasser daraus beziehen.
Du könntest damit auch Radiatoren beheizen. Ihr solltet aber unbedingt eine
Fußbodenheizung ( Wärmestrahlung ) einbauen. Noch besser Wandheizung.
Kosten für Wärmepumpe, Speicher und Regelung ca 10000 € Netto.
Tiefenbohrung entfällt.
Problem 45 dB bei der Außenanlage.
Bei dieser Wärmepumpe strömt die Energie"endlos" und schnell nach.
Schöne Grüsse
Cross
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le chat
25.11.2005, 14:28
@ Cross
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Re: OT: Erdwärme |
-->Diese Pumpen schaffen es der Luft von -20° bis + 40° die Energie zu entziehen.
Das ist ein Witz hoch drei.
Bei einer Wärmepumpe, die Wärme aus der Luft holt, ist auf der kalten Seite, das ist die die im Freien ist, ein sogenannter Verdampfer. Wenn die Umgebungstemperatur unter 10 Grad plus absinkt bildet sich daran Eis und dann ist Feierabend. Wenn Du mit einem großen Ventilator Luft durchblasen läßt, sind noch ein paar Grad mehr drin. Ich hab so ein Teil. Nicht schlecht, aber keine Wunder erwarten, besonders ab 10 Grad runter sinkt der Wirkunggrad dramatisch.
beste Grüße
le chat
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pecunia
25.11.2005, 14:37
@ Cross
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Re: OT: Erdwärme |
-->>Hallo Elmarion,
>Der Preis bei Pecunia scheint mir für die Bohrungen zu hoch zu sein. Bei einem
>Objekt vor ca. 2,5 Jahren wurden, so glaube ich ca. 6 000 € für die Bohrung bezahlt.
Hi,
das kommt immer auf die Tiefe an. 270 Meter sind nie Menge Holz fuer ne sehr grosse Anlage. Lieber einige Meter mehr, als wenige zu wenig. Ausserdem hatte ich Auflagen zu erfuellen, die auch nicht gerade wenig Mehrkosten nach sich zogen.
Was das Nachwachsen der Energie angeht, so ist dies natuerlich von den oertlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich. Ich hatte z.B. das Glueck, durch zahlreiche, wasserfuehrende Schichten gebohrt zu haben. Wasser ist ein idealer Waermetraeger und so fliesst bei meinem System stetig genuegend Waerme nach.
Erdwaermenutzung durch Spiralen in den oberen Erdschichten hat zwei riesige Nachteile:
1. Es muss sehr viel Erde bewegt werden. Das ist auch nicht viel billiger als bohren.
2. Dein Garten blueht bis zu 6 Wochen spaeter, als der der Nachbarn (kein joke!).
Liebe Gruesse
pecunia
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eesti
25.11.2005, 15:07
@ Cross
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Mein Bruder hat sie frisch eingebaut (lassen). |
-->Was man beachten sollte:
1. sie sollte tief genug verlegt werden, damit es keine Beschädigungen gibt.
(Bei meinem Bruder ist nach dem Einbuddeln der Wärmeübertragerflächen im Boden ein Kleinlaster drüber gefahren -> Teilsegment defekt. Zum Glück war es noch vor der Abnahme.)
2. sollte der Wärmeübertrager in Wasser führenden Schichten oder in deren unmittelbarer Nachbarschaft verlegt sein, damit auch im Winter noch abzapfbare Wärme vorhanden ist.
3. Die Fläche über den verbuddelten Wärmeübertragern kann man als Gartenfläche nur noch bedingt nutzen, da immer kühler, als die Umgebung. Bäume sind wohl tabu?
4. Die Fläche sollte nicht mit schweren Lasten (Auto gehlt wohl grad noch) befahren werden. (Langfristig planen!)
5. Hinweise gibt praktisch jede 2. Baufirma.
6. Mein Bruder hat sie auf Empfehlung eines Bekannten gebaut, der sie schon länger problemlos nutzt.
7. Elektroheizung im tiefsten Winter oder bei besonderen Belastungen jederzeit zuschaltbar (macht sie automatisch). Es gibt 2 Heizkreise, also ist die Wärmepumpe bei Problemen (Reparaturen...) jederzeit ausklemm/ abschaltbar. Die Wärmeversorgung ist jederzeit mit der E- Heizung ersatzweise gesichert.
8. Bei den derzeitigen Ã-l- und Gaspreisen rechnet es sich. Könnte sich auch bald richtig lohnen.
Nebenbei: Die Sonnenstrahlung, die über dem Boden ankommt beträgt tagsüber ca. 800W/m² (laut der betrieblichen Wetterstation). Außer bei extrem starker Bewölkung.
Luftsysteme würde ich nicht nehmen. Da gibt es immer dann den geringsten Wärmestrom, wenn am meisten Wärme benötigt wird (Winter).
Grundwasser hat nahezu konstante Temperatur, deshalb würde ich nur dieses verbuddelte System nutzen wollen.
Gruß
LR
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Dionysos
26.11.2005, 16:56
@ Elmarion
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Warum nicht auf Brennstoffzellen-Heizgeräte warten? |
-->Hallo,
ich halte die Investition in eine Erdwärmeheizung für einen ziemlichen Luxus und wenn
Du das Haus mit einer Hypothek finanzierst sogar für nicht vertretbar.
Wie schon pecunia schrieb, ist eine Fußbodenheizung bei einem Neubau unbedingt
erforderlich. Um solare Gewinne zu nutzen, sollten die großen Glasflächen nach Süden
ausgerichtet sein. Weiterhin gilt zu beachten:
Nordseite möglichst kleine Fenster.
im Westen und Osten die Glasflächen nicht zu groß planen
Wohnräume Südseite, die weniger genutzte Räume auf der Nordseite
Schlafzimmer möglichst auf der Nord- oder Ost-Seite
windgeschützte Lage
ausreichender Dachvorsprung zur Verschattung der Fenster im Sommer
möglichst in einfacher, kompakten Bauweise bauen
Erker, Gauben und Winkel bedeuten Energieverluste
Ich baue im März einen Bungalow mit folgenden Werten: Außenwand 0,24 W/m³K
(Planziegel 36,5 cm 0,11 W/mK), Dach 0,12 W/m³K (28 cm Steinwolle),
Boden 0,16 W/m³K (19 cm Styrodur).
Wenn Du diese Sachen beachtest hast, erzielst Du in Verbindung mit einem Gas-
Brennwertgerät bereits große Einsparungen im Vergleich zur EnEV 2002. Den
Gewinn, den jetzt noch eine Erdwärmeheizung bringen würde, ist in etwa so hoch wie
Deine Finanzierungskosten für diese. Ich halte es für sinnvoller noch 5-6 Jahre zu
warten und dann eine Brennstoffzellen-Heizung einzubauen inklusive
Stromerzeugung. Diese Geräte sollen dann in Massenfertigung nicht viel teurer sein
als ein Gas-Brennwertgerät und in etwa die selbe Lebensdauer haben.
Gruß
Dionysos
<ul> ~ http://www.flaechenheizung.de/Home/home.php</ul>
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pecunia
26.11.2005, 17:20
@ Dionysos
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Wasserstofferzeugung zuhause? |
-->Hallo Dionysos,
gerade in Hinblick auf eine absolut autarke Energieversorgung habe ich mich fuer Erdwaerme entschieden. Das exakt nach Sueden ausgerichtete Dach ist mit einer 7,5 kWp Photovoltaikanlage und 4 Flachsolarkollektoren ausgestattet. Der von der PV-Anlage erzeugte Strom reicht rechnerisch aus, um das ganze Haus mit Energie (Strom, Heizung und Warmwasser) zu versorgen, waere da nicht das Problem der Speicherung. Aber ich gehe auch davon aus, dass in den naechsten 10 Jahren die Brennstoffzellentechnik fuer die Allgemeinheit verfuegbar sein wird.
Ich hoffe nur, dass es dann auch moeglich sein wird, den Wasserstoff vor Ort zu erzeugen (mit der PV-Anlage).
Hast Du Informationen zur Wasserstofferzeugung und Lagerung zuhause, bzw. sind Dir Projekte/Produkte diesbezueglich bekannt?
Liebe Gruesse
pecunia
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Dionysos
26.11.2005, 19:16
@ pecunia
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Re: Wasserstofferzeugung zuhause? |
-->Hallo pecunia,
hier ein paar Links zum Thema. Mit Deiner PV-Anlage zur Wasserstofferzeugung
wirst Du wohl der Zeit etwas zu weit voraus sein. Vorerst wird sich wohl aus
Kostengründen die Entwicklung auf Erdgas konzentrieren.
Innovation Brennstoffzelle
Heizung Fakten
Brennstoffzellen für zu Hause
Einen kleinen Rückschlag stellt allerdings die Sulzer Hexis AG dar. Die Schweizer
Waren in der Entwicklung führend und nun wird ihnen zum Jahresende der
Geldhahn abgedreht.
Sulzer Hexis
Gruß
Dionysos
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pecunia
27.11.2005, 14:35
@ Dionysos
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Vielen Dank fuer die Infos! (o.Text) |
-->
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ingobert
28.11.2005, 21:15
@ Elmarion
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Bauen nach Passivhausstandard - und man kann sich jegliche Heizung sparen! (o.Text) |
-->
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Toni
28.11.2005, 22:42
@ ingobert
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Re: Passivhausstandard: kann man sich jegliche Heizung sparen - na, nicht ganz |
-->Ich bin jedenfalls froh, dass sich bei diesen Temperaturen das Blockheizkraftwerk zuschaltet - wenn's geruht zu funktionieren.
An 20-21° gewöhnt man sich zur Not, aber drunter wird's für Schreibtisch-Potatoes ungemütlich. Die wärmenden Retter Badewanne oder eine Flasche Wein mag sich nicht jeder jeden Abend gönnen.
Der Unterschied zu konventionell isolierten Häusern ist jedoch frappant.
Grüsse von Toni
(wo seit 1.5 Jahren in einem CH-Minergie-Plus-Haus wohnt)
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R.Deutsch
29.11.2005, 08:31
@ Toni
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Re: Die beste Heizung ist ein Montair-Anzug |
-->Das Haus bleibt kalt und man selbst ist pudelwarm. Der Mensch soll ja warm sein, nicht dfas Haus.:-)
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Cujo
29.11.2005, 10:12
@ R.Deutsch
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Re: Die beste Heizung ist ein Montair-Anzug |
-->>Das Haus bleibt kalt und man selbst ist pudelwarm. Der Mensch soll ja warm sein, nicht dfas Haus.:-)
Was ist ein Montair-Anzug?
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R.Deutsch
29.11.2005, 11:34
@ Cujo
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Re: Die beste Heizung ist ein Montair-Anzug |
-->>>Das Haus bleibt kalt und man selbst ist pudelwarm. Der Mensch soll ja warm sein, nicht dfas Haus.:-)
>Was ist ein Montair-Anzug?
Ein Overall aus Goretex - extrem leicht und warm. Das Zimmer ist kalt und man selbst sitzt warm. Ein Vorteil ist auch, dass niemand ins Zimmer kommt:-)
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Toni
29.11.2005, 12:04
@ R.Deutsch
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Re: Die beste Heizung ist ein Montair-Anzug |
-->>>>Das Haus bleibt kalt und man selbst ist pudelwarm. Der Mensch soll ja warm sein, nicht dfas Haus.:-)
>>Was ist ein Montair-Anzug?
>Ein Overall aus Goretex - extrem leicht und warm. Das Zimmer ist kalt und man selbst sitzt warm. Ein Vorteil ist auch, dass niemand ins Zimmer kommt:-)
Das ist sicher eine gute Sache:-)
www.montair.ch
Aber weisch, Reinhard, irgendwie reizt es mich nicht besonders, zu Hause mit Bergbahn-, Hundesport- oder Arbeitsschutzbekleidung am PC zu sitzen ;-)
Merke ich mir aber für draussen. Danke für den Tip.
Herzliche Grüsse
Toni
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CRASH_GURU
29.11.2005, 12:42
@ R.Deutsch
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Re: Die beste Heizung ist ein Montair-Anzug |
-->Ein Vorteil ist auch, dass niemand ins Zimmer kommt:-)
Schade dass es hier immer so warm ist...
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