-->gelegentlich Missbrauch derselbigen.
## Es ist mir auch klar, dass die USA ihre ausserordentliche Machtstellung gelegentlich missbrauchen (s. Softwood Lumber Streit mit Kanada / NAFTA). Aber nennt mir mal eine Grossmacht auf der Welt, die in der Vergangenheit nicht in wesentlich groesserem Masse ihre Machtstellung missbraucht hat (und das betrifft bei weitem nicht nur das"Grossdeutsche Reich")?##
Hallo klingonenjoerg,
## die USA ihre außerordentliche Machtstellung gelegentlich missbrauchen ##
Diesen Satz, der ja offensichtlich auch deine Auffassung zu den Ereignissen der Zeitgeschichte wiederspiegelt, den sollte man sich schon einmal auf der Zunge zergehen lassen. Der ist klar und eindeutig der Siegergeschichtsschreibung zuzuordnen. Nicht nur dem Sieg über Deutschland im 2.Weltkrieg, sondern beinahe von Anbeginn der US - Amerikanischen Expansion, über ihre natürlichen, unter sehr blutigen Umständen geschaffenen Grenzen, hinaus. Zugegeben, Geschichtsschreibung ist immer tendenziös, ausnahmslos. Nur die ehrliche, selten genug, die gibt es wenigstens zu.
Zu deinem zitierten Satz und hier die beiden, kleinen, verharmlosenden Wörter:
"gelegentlich" und"Missbrauch", beide im ursächlichen Zusammenhang gemeint.
Leicht abzuleiten ist dabei die Schlussfolgerung:
gelegentlich = manchmal schon, aber selten
Mißbrauch = überwiegend wurde die Macht, die militärische, die wirtschaftliche und die finanzielle Macht gemäß dem außerordentlich hoch angesiedeltem Wertesystem angewendet oder es wurde unterlassen sie zu gebrauchen. Nur in wenigen Augenblicken kam es zu kleinen Unachtsamkeiten, einem leichten Verschieben der Koordinaten, von Demokratie, Gerechtigkeit, von Freiheit, von der Würde des Menschen, von Nächstenliebe, von Brüderlichkeit, dem unbedingten Schutz von Leben und Gesundheit und was die Eckpfeiler der christlich geprägten USA noch mehr sind. In"gelegentlichen" Momenten der Schlamperei wurde das eine oder andere dieser Reliquien außer Acht gelassen, danach folgte die Einsicht, die Reue, das Wiedergutmachen und die Lehre daraus. Soweit zu diesem Satz, mit seinen beiden kleinen nichtssagenden, leicht akademischen Umschreibungen von, ja von was eigentlich?
Diese und hunderte, ja tausenden andere Wörter und Sätze füllen die Geschichtsbücher der USA, die den Ungläubigen hier in Deutschland zur Umerziehung, nicht zu verwechseln mit Erziehung, jeden Tag, seit sechzig Jahren, wie mit einer Zuchtpeitsche eingebläut werden. Diese Lügen und Halbwahrheiten sind die harmlos erscheinende Verpackung, erst zweimal in dickem Packpapier und dann noch einmal, fest umwickelt, mit Plastik. Von außen genauso nichtssagend und steril, wie es die beiden Wörter"gelegentlich & Missbrauch" suggerieren sollen.
Nun lass uns beide doch mal dieses Päckchen öffnen, die Plastikhülle abziehen, puh, was für ein Gestank kommt uns da auf einmal entgegen, und die beiden Papierschichten „gelegentlich“ und „Missbrauch“ abwickeln. Schon die erste Schicht hat so eine merkwürdige, blutähnliche Verfärbung. Bei der zweiten, der letzten Hülle, tropft es aus allen Ecken des Paketes heraus. Der Gestank nach Verwesung, nach Exkremente, nach Tod wird unerträglich, aber wir beide lassen uns nicht abschrecken, denn die Schachtel US - Geschichtsschreibung, die kann diesen übelriechenden Duft gar nicht verursachen, denn die haben ja nur"gelegentlich" ihre Macht missbraucht und wenn, dann hinterher sofort wieder alles gesäubert und geheilt. Nun aber mutig ran, nun öffnen wir den Deckel, couragiert und selbstbewusst. Aber war ist denn nun passiert? Kaum haben wir den Verschlussdeckel angelüftet, kommen uns die ersten Maden entgegengekrochen, ein lautes Stöhnen und Brüllen von Verstümmelten, Geschundenen, Verbrannten, Vergewaltigten, Vertriebenen dröhnt uns entgegen. Kann doch gar nicht sein, denn außen stand doch als Absender die USA drauf, mit der harmlosen Warnung, wie es auf zerbrechlichen Paketen nun einmal so üblich ist: Zum"gelegentlichen Missbrauch" zu verwenden, zu Nebenwirkungen dieses Paketes fragen sie vor dem Ã-ffnen ihren Arzt oder Apotheker. Verwundert, angeekelt schauen wir in die Kiste, das menschliche Wimmern und Brüllen aus den Tiefen des Inhaltes hört nicht auf, der Pesthauch nach Blut, nach menschlichen Ausscheidungen, nach Eiter, nach Angst, nach Todesangst, nach verwesenden Leichenteilen geht weiter, wird eher stärker, das schmerzerfüllte Schreien immer lauter.
Verdammt, was ist denn da noch alles zu sehen? Leichen, überall Leichen, viele Millionen Leichen. Aus allen Ländern der Erde, jeglicher Hautfarbe, Religion und Kultur, massenweise. Aber wie geht denn das, oben hat uns doch ein Superschlauer belehrt, das der"Machtmissbrauch nur gelegentlich", sozusagen wie aus Versehen passiert ist. So wie ein gut gemeintes Experiment mit Mäusen und Ratten ab und zu mal schief geht.
Zum Glück haben wir einen Experten neben uns, den wir um Rat fragen können, zum „gelegentlichen Missbrauch der Macht“:
Aus der Fernsehsendung"60-Minutes", (Mitschnitt) CBS 1. Mai 2001:, Strafgerichtshof, USA nein
Beispiel: Bob Kerrey in"60 Minutes" (CBS, 1. Mai 2001)
Senator Kerrey, ein Marine-Leutnant im Vietnam-Krieg kommandierte eine Spezialeinheit, die über 20 unbewaffnete Zivilisten bei einem Einsatz 1969 tötete. Bei den Getöteten handelte es sich fast ausnahmslos um Frauen und Kinder.... Senator Kerrey wurde mit dem Ehrenorden für seinen Kriegseinsatz ausgezeichnet!
Mr. KLANN: Bob Kerrey kniete auf der Brust des vietnamesischen Dorfbewohners und so packte ich den Schopf des Vietnamesen, riß seinen Kopf zurück und schnitt ihm den Hals durch.... Es war ja Krieg, wir befanden uns im Kriegsgebiet, somit kann man nicht fragen, ob dies die richtige Zeitpunkt war, so zu handeln oder auf weitere Befehle zu warten. Wir hielten uns an die Befehlshierarchie. Er [Kerrey] gab die Befehle und wir gehorchten.
60 Minutes: War dies der Ort, von dem Bob Kerrey sagt, daß seine Einheit angegriffen wurde? Wurden sie beschossen?
Mr. KLANN: NEIN!
60 Minutes: Irgendwelches Gewehrfeuer, irgendein Beschuß?
Mr. KLANN: NEIN!
60 Minutes: Gab es etwas, das sich irgendwie nach Gewehrfeuer anhörte?
Mr. KLANN: NEIN, nicht daß ich mich erinnern könnte. NEIN!
Mr. KLANN: Wir trieben die Dorfbewohner auf einen Haufen zusammen und dann erschossen wir sie. Wir, wir schlachteten sie einfach ab.... Ich erinnere mich an ein Baby, das immer noch schrie, nachdem wir das Feuer eingestellt hatten. Das Baby muß noch am Leben gewesen sein.
60 Minutes:Was geschah mit dem Kind?
Mr. KLANN: ES WURDE AUCH NOCH ERSCHOSSEN, WIE ALLE ANDEREN AUCH! (60 Minutes, 1. Mai 2001)
Aber, aber, so könnte man einwenden, so wie der USA - Präsident es getan hat:
George W. Bush, US-Präsident, Pressekonferenz im März 2003:
Journalist"Ich zitiere:"Um das Böse aufzuhalten, muss man es mit allen Mitteln bekämpfen und darf selbst vor Mord nicht zurückschrecken!"
Bush jr."Ja, das sehe ich auch so. Habe ich das gesagt?"
Journalist"Nein. Adolf Hitler..."
Na ja, im Drehbuch stand wohl etwas anders drin
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Aber da kommt ja gerade der gute Chomsky vorbei, lassen wir sich den doch einmal zu dem"gelegentlichen Missbrauch der Macht" durch die USA sich äußern:
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Das US-Imperium beruht auf einer grässlichen Grundlage: dem Massaker an Millionen Eingeborener, dem Diebstahl ihres Landes und in der Folge der Gefangennahme und Versklavung von Millionen schwarzer Menschen in Afrika, um dieses Land zu bebauen. Tausende starben auf See, als sie eingepfercht wie Vieh auf den neuen Kontinent verschifft wurden."Stolen from Africa, brought to America" - Bob Marleys"Buffalo Soldier" umfasst ein ganzes Universum unsäglicher Traurigkeit. Der Song erzählt vom Verlust von Würde, von Wildheit, von Freiheit, vom gebrochenen Stolz eines Volkes. Völkermord und Sklaverei bilden das soziale und wirtschaftliche Grundgerüst der Nation, deren grundlegende Werte Hass, Mord und das Böse ablehnen.
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Huch, mein lieber Chomsky, so war das aber nicht geplant, das mit dem" gelegentlichen Missbrauch", das hört sich ja eher wie dauerhafter, geplanter Völkermord und Ausrottung an. Hast du denn nicht noch etwas tröstliches?
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"Vor einigen Wochen besuchte ich während Thanksgiving mit einigen Freunden und meiner Familie einen Nationalpark. Wir kamen an einem Grabstein vorbei, der folgende Inschrift hatte:,Hier liegt eine indianische Frau, eine Wampanoag, deren Familie und Stamm sich selbst und ihr Land aufgegeben hat, damit diese grosse Nation entstehen und wachsen konnte.?
Sicherlich ist es nicht treffend, zu sagen, dass die indigene Bevölkerung sich selbst und ihr Land zu diesem edlen Zweck aufgegeben habe. Vielmehr wurden sie geschlachtet, dezimiert und versprengt im Laufe eines der grössten Völkermorde der Menschheitsgeschichte... den wir alljährlich im Oktober feiern, wenn wir Columbus - ein bemerkenswerter Massenmörder auch er - am Columbus Day die Ehre erweisen.
Hunderte amerikanischer Bürger, wohlwollende und anständige Leute, passieren diesen Grabstein regelmässig und lesen seine Inschrift, offenbar ohne Reaktion; ausser vielleicht mit einem Gefühl der Befriedigung, dass wir der Opferbereitschaft der Urbevölkerung wenigstens ein bisschen von der schuldigen Anerkennung zollen... Vermutlich würden sie anders reagieren, wenn sie Auschwitz oder Dachau besuchen und einen Grabstein finden würden, auf dem steht:,Hier liegt eine Frau, eine Jüdin, deren Familie und Volk sich selbst und ihren Besitz aufgegeben hat, damit diese grosse Nation wachsen und gedeihen konnte.?"
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Meine Güte, ist der aber ein verstockter, alter Unbelehrbarer. Ein letzter Versuch mein lieber Chomsky, du weißt schon, die Wirklichkeit so zu beschreiben, das sie sich wie"gelegentlichen Missbrauch" anhört, das wird du greiser Trottel doch noch hinbekommen:
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Wie haben die Vereinigten Staaten ihre schreckliche Vergangenheit bewältigt und ihren süssen Duft hervorgebracht? Nicht, indem sie bekannt haben, nicht durch Wiedergutmachungsleistungen, auch nicht durch Entschuldigung bei den schwarzen Amerikanern oder der Urbevölkerung, und sicherlich auch nicht durch eine Verhaltensänderung (heute exportieren sie ihre Grausamkeit). Wie die meisten anderen Länder auch, haben die Vereinigten Staaten ihre Geschichte neu geschrieben. Was aber die USA von anderen Ländern unterscheidet und ihr einen grossen Vorsprung gibt, ist, dass sie die mächtigste und erfolgreichste Werbemaschinerie der Welt in ihre Dienste eingespannt hat: Hollywood.
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Bevor dich abwürge und zum Tode verurteile, mein lieber Chomsky, hast du als Schwerverbrecher, ein Täter gegen den"gelegentlichen Missbrauch", das letzte Wort:
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Der Zweite Weltkrieg, so wird uns gesagt, war ein"Krieg für den Frieden". Die Atombombe war eine"Waffe des Friedens". Wir werden aufgefordert, zu glauben, dass die nukleare Abschreckung einen dritten Weltkrieg verhindert habe. (Das war bevor Präsident Bush Jr. seine"Preemptivschlag-Doktrin" verkündete.) Gab es aber einen Ausbruch des Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg? Sicher, es gab einen (relativen) Frieden in Europa und in Amerika - aber zählt das bereits als Weltfrieden? Nur, wenn die wilden Stellvertreterkriege in Ländern, in denen farbige Rassen leben (Chinks, Niggers, Dinks, Wogs, Gooks) gar nicht als Kriege gezählt werden.
Seit dem Zweiten Weltkrieg haben die Vereinigten Staaten unter anderem gegen folgende Staaten Krieg geführt oder sie angegriffen: Korea, Guatemala, Kuba, Laos, Vietnam, Kambodscha, Grenada, Libyen, El Salvador, Nicaragua, Panama, Irak, Somalia, Sudan, Jugoslawien und Afghanistan. Diese Liste müsste ergänzt werden durch die verdeckten Operationen der US-Regierung in Afrika, Asien und Lateinamerika, die Staatsstreiche, die sie arrangiert, und die Diktatoren, die sie ausgerüstet und unterstützt hat. Weiter müsste den von den USA gewollten Krieg Israels gegen Libanon enthalten, in dem Tausende getötet wurden, Amerikas Schlüsselrolle im Konflikt im Mittleren Osten, in dem Tausende im Kampf gegen die illegale Besetzung palästinensischen Landes durch Israel umkamen, Amerikas Rolle im afghanischen Bürgerkrieg in den Achtzigerjahren, in dem mehr als eine Million Menschen getötet wurden, und schliesslich die Embargos und die Sanktionen gegen verschiedene Länder, die direkt und indirekt den Tod von hunderttausenden von Menschen verursacht haben, am besten sichtbar in Irak.
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So uneinsichtig und schon so alt geworden, keine Ahnung vom"gelegentlichen Missbrauch". Auf den Müll mit dem Mann.
Diese kleine Geschichte, zusammengestoppelt aus meiner Datenbank, wo noch viel mehr festgehalten ist, mit ein, zwei Peperonischoten aus meinem eigenen Garten gewürtzt, ist natürlich auch subjektiv, mit meinen Vorstellungen von Gerechtigkeit aufgeladen, aber immerhin, als Diskussionsgrundlage vielleicht brauchbar.
eisenherz
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-->>hab echt das gefühl das wir in Europa und dem Rest der welt auf subtile Art gegen die USA eingeschworen werden und die gegen uns.
Hallo, Herb,
das ist aus meiner Perspektve eine falsche Schlußfolgerung.
Während in Zeiten des Kalten Krieges (wieso war eine friedliche Wiedervereinigung eigentlich undenkbar? Siehe Ã-sterreichischer Staatsvertrag 1955, zeitgleich die Ablehnung des alten katholischen Affenschädels, äh, Adenauers......) es als das kleinere Übel galt, von den Amis gegen die pöhsen Russkis beschützt zu werden, hatte man vergessen, daß die UdSSR nur gegen Adolf widerstand, weil die massiv von den USA unterstützt wurden.
Die Amis waren per definitionem die Guten, die Russkis die Pöhsen. Nun gut, die Bevölkerung in den von den Russen eroberten Gebieten wußte das aus eigener Erfahrung, aber daß die Amis Zivilisten, Flüchtlinge und Soldaten an diese Russkis zur Massakrierung auslieferte, das paßt nicht in die offizielle GeCHichtsschreipunk.
Die ganze Zeitgeschichte, so, wie sie uns weisgemacht werden soll, stinkt bestialisch zum Himmel, oder sonstwohin.
Mit Verlaub, die aktuelle, zaghafte Objektivierung rückt nichts in ein schiefes, sondern langsam in ein echtes Licht.
Wir hatten zuvor ein verklärtes Bild von den USA, kein objkektiv zutreffendes.
Jetzt sieht man es langsam so, wie es ist: siehe Brutkastenlüge/Kuweit, Lousitania, Vietnam, Pearl Harbour, die beiden Atombomben, Sklaverei, Rassendiskriminierung, Länderteilung, geradezu verbrecherische Naivität, Unwissen, Ausbeutung, und Kaltschnäutzigkeit.
Nicht jetzt läufts schief, nein, früher liefs so.
Die Nürnberger prozesse müßten jetzt gegen die Neocons und Bush geführt werden, die Argumente wären identisch. Und, was ist? NIX! Guantanamo? Na, und?
Den Haag? Nicht mit uns, wir greifen sonst Holland an.....
So schauts aus.
Die USA sind im gleichen Boot wie die UdSSR, die in Affghanistan einmarschierten. Siehe Iran-/Contra-Affaire, Guantanamo, und Co.
Der vermeintlich Edle ist als Schwein entzaubert. Nicht wegen der rosa KLamotten, sondern wegen des Geruchs....
Beste Grüße vom Baldur
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