-->Um dein Argument weiterzuspinnen: Heutzutage ist die Pro-Kopf-Produktivität der arbeitetenden Menschen in Deutschland um ein vielfaches höher als vor 100 Jahren.
Das ist selbstverständlich unbestritten. Aber woran mag das denn liegen?
Liegt es nicht etwa daran, weil wir einen gewaltigen Strukturwandel hinter uns haben, der lediglich mit Inflationierung und massiver Verschuldungsspirale
zusammenhängt?
Ich glaube selbst nicht daran, daß man da mit dem Argument - heute leisten wir
das 10fache von dem was unsere Urgroßväter geleistet haben, deswegen ist es rechtens vorhandenes Einkommen auf alle umzulegen, damit jeder genug hat.
Es hat sich lediglich eines zu damaligen Zeiten wahrlich geändert: zwar sind wir angeblich alle jetzt gebildeter (ich lasse das mal jetzt so gelten) - aber: wir konkurieren miteinander dadurch viel schärfer um vorhandene Arbeitsplätze.
Das sieht dann so aus: während vor 100 Jahren bei der Disco die kräftigsten
Türsteher standen, stehen heute voraussichtlich die kräftigsten mit dem besten Abschlußzeugniss. Unterm Strich also hat sich nicht viel geändert.
D.h. dank Automatisierung und Computertechnik (und Bildung) kann heute ein einzelner Mensch die Arbeit von womöglich 4-8 Menschen von 1900 übernehmen (bei konstanter Produktivitätszunahme von 2% pro Jahr wären es nach 105 Jahren tatsächlich eine Verachtfachung).
Gegenfrage: ist realitisch der Wert seiner Leistung tatsächlich um das 8 fache mitgestiegen? Nein das ist nicht der Fall. Ein Beispiel: wenn vor 100 Jahren ein VW Angestelter in einer Schicht 8 Volkswagens gebaut hätte und nur 1/10 des Autowerts als Lohn erhalten würde, würde sein Lohnanspruch ein Vielfaches von dem sein, was ein heutiger Angestellter bei VW verdient.
Allerdings ist der Wert des erzielbaren Preises eines Volkswagens von vor 100 Jahren drastisch geschrumpft. Es ist nicht etwa so, daß man es so rechnen kann, daß der Volkswagen von vor 100 Jahren 100.000 Euro damals kostete und heute ebenfalls 100.000 Euro kostet. Die Konkurrenz und der Wandel zu Massenproduktion von Volkswagen zwang die Konzerne entsprechend zu Preissenkungen und Modernisierung durch Automatisation. Unterm Strich
hat sich in dem Sinne sehr wenig geändert.
Immer noch ist es so, daß der Mensch lediglich soviel verdient wie viel er für ein würdiges Leben braucht und der Wohlstand wird dubioserweise damit gleichgesetzt, daß er einen Teil von seinem Lohn noch für 1/4 Arbeitslosen abzahlen kann.
Kann er das wirklich? Ich meine nicht: wenn ich mir die Staatsbilanzen aller EU Länder anschaue, sehe ich gewaltige Lücken in weiterer Finanzierung, und das einzige womit das erklärbar ist, ist die Tatsache, daß Deutschland´s Unternehmer und der Staat selbst auf anbei 25% eigener Leistungsfähigkeit
verzichtet. Dies geschieht entweder durch Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt,
oder durch exorbitante Auflagen und Steuerhöhe, die die Schaffung von Eigeninitiative schlicht und einfach zerstört.
Um die Bevölkerung satt zu halten reichen eben nun 1/8 der Menschen-Arbeitskraft von 1900.
Sag mir doch mal wie Du das berechnest. Ich finde, daß ausgerechnet dieses Modell der Berechnung absolut fehlerhaft ist. Ich kann Dir aber sagen wie viel
Leistung normalerweise notwendig ist, um das Volk zu ernähren. Wenn jeder sich an Dienstleistung irgendwie beteiligt, bekommt jeder für seine Leistung auch Geld. Unterm Strich kommt das erarbeitete also wieder an die Dienstleister zurück.
Alle anderen Modelle die das Gegenteil beweisen wollen, sind Hirngespinste von Wohlstandbeschädigten. Das muß ich nicht beweisen. Der Beweis wird jetzt eben in realen Versuchsbedingungen absolut korrekt erbracht.
Deutschland schenkt anbei 10 Millionen Menschen Zuwendungen, die unverdient sind. Diese 10 Millionen basteln sich unbewußt eine Nachfrage/Angebot Kurve,
und meinen es hat keinen Sinn jetzt großartig irgendwelche Arbeit anzunehmen, die sich anbietet, da das Arbeitsamt sowieso die Hälfte wieder einkassiert.
Wozu sollen die dann arbeiten? Das Ergebniss ist der allgegenwärtiger Abstieg des deutschen Lebensstandards.
Nur und gerade deswegen hat sich Deutschland ja strukturell verändert und sich derartige Verwaltungswasserköpfe leisten können + alles was so hoffnungslos in unserem Sozialsystem herumhängt.
Bist Du dessen sicher, daß Deutschland aufgrund der leistungsloser Gesellschaft sich die Verwaltungswasserköpfe leisten kann? Ich glaube fest daran, daß es nicht der Fall ist. Deutschland war lange Zeit (und ist auch noch) Exportweltmeister mit hohen Außenhandelüberschuß. Irgendwann glaubte man
dann, wenn man den Menschen die nichts leisten Sozialhilfe zukommen läßt,
wird das eine Entschädigung für die Ausgrenzung sein. Das war finanzierbar.
Dann aber dachte man sich, wenn man viele Beamte einsetzt, werden diese dafür sorgen, daß die Leistungen gerecht verteilt werden, und es funktionierte eine Weile ebenfalls. Funktioniert ja immer noch, aber sehr eingeschränkt.
Und dann kam der Moment, wo man nicht mehr hinreichend verdient hat. Da hat man sich für die gewohnte Lösung entschieden - noch mehr Verwalter - um mehr zu sparen. Und dann kam der Hammerschlag: die EU Zahlungen. Inzwischen durfte es jedem klar sein. Deutschland hat unterm Strich blutrote Zahlen. Gäbe es den Sozialstaat nicht und die EU - würden die Überschüße möglicherweise ausreichen um die Zinszahlungen eine Weile zu sichern und schwarze Zahlen zu schreiben.
Aber so macht der deutsche Staat jährlich einen Verlust von 70 Milliarden Euro.
(oder 875 Euro pro Jahr/pro Kopf - von Neugeborenen bis zu am Sterbebett liegendem)
Daher muß man, wenn man den Automatisierungsprozess nicht umkehren und die Pflicht zur Arbeit wieder einführen will, akzeptieren, daß ein beachtlicher Anteil der Bevölkerung einfach nicht mehr arbeiten muß. Daß diejenigen die arbeiten, neidisch sind auf diejenigen die ohne Arbeit durchalimentiert werden, und gleichzeitig die Arbeitslosen diejenigen beneiden, die eine gute Stelle haben, zeigt doch auch nur, daß das System hier an einem Knackpunkt ist.
Eigentlich sollte meine Antwort hier anfangen. Die Pflicht auf Arbeit ist eine sehr moralische Pflicht. Wenn 10 Millionen Bürger in Deutschland nicht leisten, müssen sie und ihre Familien mitdurchgefüttert werden, was nur möglich durch Enteignung ist. Mit Fairness hat das nichts zu tun.
Sowohl von den wenigen Arbeitslosen, die tatsächlich überhaupt keinen Handschlag machen wollen, wie auch von diesen, die behaupten 10 Millionen Deutsche wollen einfach nicht leisten und seien deswegen Sozialschmarotzer. Ich behaupte und stehe jederzeit dazu:
Jemand der behauptet: 10 Millionen arbeitsfähige Menschen wollen nichts leisten - ist einer der beleidigt und das System schlicht und einfach nicht versteht.
Wenn den Arbeitslosen ermöglicht wird, sozusagen sich mit ihrer Grundversorgung den wesentlicheren Dingen des Lebens zuzuwenden (Meinetwegen Kunst, ehrenamtliche Arbeiten oder einfach nur eine sorglose Familienplanung), ist das einzige, was verloren geht, der jetzige Tross von Finanz- und Verwaltungsbeamten, die sich in ihren Machtrollen wohl fühlen und sowohl die Verdienenden als auch die Arbeitslosen nach belieben schikanieren und teils gegeneinander aufhetzen.
In einem Punkt kann ich Dir sehr wohl Recht geben. Die wenigsten die über Arbeitslose so herziehen, als wären sie die Gesellschaftspest - wo man diese Heuchler überall und immer wieder hört, sind diejenigen, die zu geizig sind Leistung entsprechend zu bezahlen, oder innovativ emporzutreten.
Wenn das nicht der Fall wäre, würde der Arbeitslose kaum in allem Munde. Man würde ihm weder beneiden (denn zu beneiden ist er nun mal wirklich nicht), noch neidisch auf seine geschenkte Leistungen werden.
Doch de facto: die Gesellschaft ist derart neidisch auf die viele Freizeit von Arbeitslosen, daß sie Geschichten erfindet um diese Leute auszugrenzen und als Sozialschmarotzer darzustellen. Ich persönlich finde das absolut unfair und bodenlos grausam. Da sind amerikanische Folterrituale - die mit physischer und psychischer Schmerzenszufügung zu tun haben noch recht milde.
Dass dagegen, was manche über Arbeitslose verlautbaren lassen, ist die pure Überzeugung und ebensolcher Verwaltungslust, wie wir es ja ohnehin von deutschen Beamten herkennen. Nichts Anderes!
Weil ja, wie der Autor schrieb, jedermann die Wahl hat, die Seite zu wechseln, wie es ihm gefällt (vom Arbeiten über Teilzeitarbeiten zum nicht-Arbeiten und zurück), würde ein ganz neues Freiheitsgefühl entstehen.
Das ist doch kein neues Freizeitgefühl! Das ist doch die Freiheit um die wir ja durch die industrielle Versklavung beraubt wurden!!!!!!! Seien wir doch mal ehrlich: Jemand der meint er müsse 4000 Euro im Monat oder mehr verdienen ist nichts Anderes als Lohnsklave. Es geht ihm nur um eine Zahl die in der leerer Birne rumgeistert. Doch diese Zahl ist der heutige gedankliche Maßstab für Faulheit und Tüchtigkeit für Bewertung eines Menschen. Das ist schlichte geistige Armut.
Nichtdestotrotz: auch der Grundbedarf sollte erabeitet werden, es ist ja ganz gleich was man tut. Hauptsache man bekommt die Chance genau das zu tun was einen glücklich macht, oder Möglichkeit eines Kompromisses zwischen Unanehmlichkeiten und sonstiger Lebensführung zu erhalten. Das aber gibt es in Deutschland nicht!
Von dem Augenblick an, wo Du im Arbeitsverhältniss stehst, mußt Du Anforderungen erfüllen, die hirnrissig sind. Neben dem täglichen Arbeitssoll, sollst Du bei der Arbeit sofort im Nu die Maschine begreifen, an der Du stehst, immer schön freundlich sein und das Wort Nein, aus dem Wortschatz streichen.
Klagen darfts Du ja ohnehin nicht - das wird ja heute als Beleidigung aufgefasst.
Was ist aber ein Arbeitsverhältniss? Es ist ein Vertrag in einer gewisser Zeit,
zu angegebenen Lohn bestimmte Leistung zu erbringen. Was wurde daraus gemacht? wer eine Arbeit ablehnt, weil der Lohn ihm für diese Tätigkeit zu niedrig erscheint, ist ein Arbeitsverweigerer. Das ist mit Verlaub Blödsinn.
Freiheit ist nichts Anderes als selbst zu entscheiden zu welchem Preis man zu leisten bereit ist.
Hinzu kommt noch, daß manche Tätigkeiten in freien Sektor deutlich höheren Stundenlohn ermöglichen - wenn man es denn macht. Ich kenne mindestens 50 Polen, die aufgrund ihrer Selbständigkeit als ausgesprochene Solisten anbei 4000-6000 Euro erwirtschaften. Ihnen macht die Arbeit Spaß, und dieser Spaß und Freude steht diesen Leuten im Gesicht beschrieben. Sie sind lebensfroh, glücklich, zufrieden und das sind nun mal wirklich kaum irgendwelche Kriminelle.
Ich denke für die Kultur in Deutschland, die schon arg unter der mangelnden Zeit und Kreativität leidet würde das nen ziemlichen Schub bedeuten vermute ich.
Das mag ja schon sein. Aber denkt doch mal nach, was Kultur und Kreativität am meisten zerstört? Richtig: diejenigen die meinen es irgendjemandem zu sagen,
was andere zu tun und zu lassen haben. Niemand sonst!!!!!
Schöne Grüße von T.
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-->Hallo, Turon, ist ja eine sehr umfangreiche Antwort geworden.:-)
Um dein Argument weiterzuspinnen: Heutzutage ist die Pro-Kopf-Produktivität der arbeitetenden Menschen in Deutschland um ein vielfaches höher als vor 100 Jahren.
Das ist selbstverständlich unbestritten. Aber woran mag das denn liegen? Liegt es nicht etwa daran, weil wir einen gewaltigen Strukturwandel hinter uns haben, der lediglich mit Inflationierung und massiver Verschuldungsspirale zusammenhängt?
Ich glaube selbst nicht daran, daß man da mit dem Argument - heute leisten wir das 10fache von dem was unsere Urgroßväter geleistet haben, deswegen ist es rechtens vorhandenes Einkommen auf alle umzulegen, damit jeder genug hat.
<font color=#FF0000>Ist es denn rechtens, die Gnade eines Arbeitsplatzes zu ergattern in einer Art Reise-nach-Jerusalem-Spiel wo nur halb so viele Stühle wie Mitspieler vorhanden sind, und dann den Verlieren einfach Ätsch zu sagen? Ich bin ja nun wirklich kein Sozialist, aber solange es niemandem gelingt, mehr Stühle beizuschaffen, dürfen wird die Verlierer auch nicht im Regen stehen lassen.</font>
Es hat sich lediglich eines zu damaligen Zeiten wahrlich geändert: zwar sind wir angeblich alle jetzt gebildeter (ich lasse das mal jetzt so gelten) - aber: wir konkurieren miteinander dadurch viel schärfer um vorhandene Arbeitsplätze.
Das sieht dann so aus: während vor 100 Jahren bei der Disco die kräftigsten Türsteher standen, stehen heute voraussichtlich die kräftigsten mit dem besten Abschlußzeugniss. Unterm Strich also hat sich nicht viel geändert.
<font color=#FF0000>Doch, denn im Vergleich zu vor 100 Jahren kann heute ein Türsteher remote über Bildschirmarbeitsplatz gleichzeitig vor 16 Diskotheken den Türöffner bedienen (mal so rein theoretisch, mit einem"Dakommstenichrein"-Button auf seinem Bildschirm). Er wird vermutlich nicht so viel verdienen wie 16 Türsteher, aber 15 Türsteher haben damit ohne eigenes Verschulden Pech gehabt. Das ist, was Produktivitätssteigerung letztlich ist. Da gibts zwei Wege, entweder baut man noch 240 Diskotheken damit jeder einen Platz hat, oder man gibt den 15 Türstehen was ab. Ersteres scheitert an einer natürlichen Sättigung des Marktes.</font>
D.h. dank Automatisierung und Computertechnik (und Bildung) kann heute ein einzelner Mensch die Arbeit von womöglich 4-8 Menschen von 1900 übernehmen (bei konstanter Produktivitätszunahme von 2% pro Jahr wären es nach 105 Jahren tatsächlich eine Verachtfachung).
Gegenfrage: ist realitisch der Wert seiner Leistung tatsächlich um das 8 fache mitgestiegen? Nein das ist nicht der Fall. Ein Beispiel: wenn vor 100 Jahren ein VW Angestelter in einer Schicht 8 Volkswagens gebaut hätte und nur 1/10 des Autowerts als Lohn erhalten würde, würde sein Lohnanspruch ein Vielfaches von dem sein, was ein heutiger Angestellter bei VW verdient.
Allerdings ist der Wert des erzielbaren Preises eines Volkswagens von vor 100 Jahren drastisch geschrumpft.
<font color=#FF0000>Das liegt daran, das der Wert eines Produktes im Grunde auf der darin investierten Energie basiert, nicht der Arbeit. Arbeit, also Humanarbeit ist auch nur ein Form von Energie-Eingabe, die jedoch wesentlich teurer ist als die gleiche Menge Energie aus Kohle-, Ã-l- oder Kernkraftwerk. Deswegen fallen die Preise in automatisierten Betrieben ja, und deswegen hat man sich ja mal Steuern ausgedacht, welche Investitionen in Maschinen bestrafen sollten. Dumm ist nur, daß Kernkraftwerke keine Autos kaufen (jedenfalls nicht in dem Umfang wie es die der ausgeworfenen Energie entsprechende Menschenmenge tun würde)</font>
Immer noch ist es so, daß der Mensch lediglich soviel verdient wie viel er für ein würdiges Leben braucht und der Wohlstand wird dubioserweise damit gleichgesetzt, daß er einen Teil von seinem Lohn noch für 1/4 Arbeitslosen abzahlen kann.
Kann er das wirklich? Ich meine nicht: wenn ich mir die Staatsbilanzen aller EU Länder anschaue, sehe ich gewaltige Lücken in weiterer Finanzierung, und das einzige womit das erklärbar ist, ist die Tatsache, daß Deutschland´s Unternehmer und der Staat selbst auf anbei 25% eigener Leistungsfähigkeit verzichtet. Dies geschieht entweder durch Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt, oder durch exorbitante Auflagen und Steuerhöhe, die die Schaffung von Eigeninitiative schlicht und einfach zerstört.
<font color=#FF0000>Im Prinzip bezahlt jeder Arbeitnehmer in Deutschland bereits jetzt einen Rentner, oft seine Frau und Kinder, und dazu noch 1-2 Arbeitslose (auch die Pseudoarbeitenden bei den Krankenkassen, Arbeitsamt und allen möglichen Staatsbehörden mit berücksichtigt). Und diese Intransparenz verschleiert das. Um 1900 haben eben noch die Frau und Kinder mitarbeiten müssen, und die Eltern auch, und die Großeltern, sofern sie es überlebt haben, wurden auch nicht extern gepflegt in einer Altersresidenz sondern hatten ihr Zimmerchen zuhause. Damals wußte man noch was man tut und für wen man es tut. Daß sich das alles so geändert hat liegt nur daran, daß in der Produktion von allem die eingesetzte Energie immer günstiger wurde, und man somit relativ pro Arbeitskraft mehr Werte schaffen konnte.</font>
Um die Bevölkerung satt zu halten reichen eben nun 1/8 der Menschen-Arbeitskraft von 1900.
Sag mir doch mal wie Du das berechnest. Ich finde, daß ausgerechnet dieses Modell der Berechnung absolut fehlerhaft ist. Ich kann Dir aber sagen wie viel Leistung normalerweise notwendig ist, um das Volk zu ernähren. Wenn jeder sich an Dienstleistung irgendwie beteiligt, bekommt jeder für seine Leistung auch Geld. Unterm Strich kommt das erarbeitete also wieder an die Dienstleister zurück.
Alle anderen Modelle die das Gegenteil beweisen wollen, sind Hirngespinste von Wohlstandbeschädigten. Das muß ich nicht beweisen. Der Beweis wird jetzt eben in realen Versuchsbedingungen absolut korrekt erbracht.
<font color=#FF0000>Dazu kann ich aber nur sagen, es ist genauso idealistisch eine Vollbeschäftigung zu erreichen zu wollen. Das mit den 1/8 habe ich angesetzt wegen der zuvor genannten ca. 2% Produktivitätssteigerung pro Jahr seit 1900</font>
Deutschland schenkt anbei 10 Millionen Menschen Zuwendungen, die unverdient sind. Diese 10 Millionen basteln sich unbewußt eine Nachfrage/Angebot Kurve, und meinen es hat keinen Sinn jetzt großartig irgendwelche Arbeit anzunehmen, die sich anbietet, da das Arbeitsamt sowieso die Hälfte wieder einkassiert. Wozu sollen die dann arbeiten? Das Ergebniss ist der allgegenwärtiger Abstieg des deutschen Lebensstandards.
Nur und gerade deswegen hat sich Deutschland ja strukturell verändert und sich derartige Verwaltungswasserköpfe leisten können + alles was so hoffnungslos in unserem Sozialsystem herumhängt.
Bist Du dessen sicher, daß Deutschland aufgrund der leistungsloser Gesellschaft sich die Verwaltungswasserköpfe leisten kann? Ich glaube fest daran, daß es nicht der Fall ist.
<font color=#FF0000>Mißverständnis. Der Verwaltungswasserkopf ist ein Symptom der Leistungslosen Gesellschaft, die Ihre überschüssigen Arbeitskräfte zu Verwaltern bildet, damit sie nicht gar zu transparent keine Leistung mehr erbringen müssen.</font>
Deutschland war lange Zeit (und ist auch noch) Exportweltmeister mit hohen Außenhandelüberschuß. Irgendwann glaubte man dann, wenn man den Menschen die nichts leisten Sozialhilfe zukommen läßt, wird das eine Entschädigung für die Ausgrenzung sein. Das war finanzierbar.
<font color=#FF0000>Im Moment werden die Waren ins Ausland verkauft, weil im Inland mangels Kaufkraft und Investitionsmüdigkeit viel weniger gekauft als produziert wird. und das liegt ebenfalls daran, daß wir eine sehr hohe Produktivität haben, die einen Teil der Bevölkerung als Arbeitskräfte überflüssig gemacht hat, kombiniert mit der Sättigung des Marktes an den produzierten Produkten, welche auch durch fallende Preise kaum noch zu umgehen ist.</font>
Dann aber dachte man sich, wenn man viele Beamte einsetzt, werden diese dafür sorgen, daß die Leistungen gerecht verteilt werden, und es funktionierte eine Weile ebenfalls. Funktioniert ja immer noch, aber sehr eingeschränkt.
Und dann kam der Moment, wo man nicht mehr hinreichend verdient hat. Da hat man sich für die gewohnte Lösung entschieden - noch mehr Verwalter - um mehr zu sparen. Und dann kam der Hammerschlag: die EU Zahlungen. Inzwischen durfte es jedem klar sein. Deutschland hat unterm Strich blutrote Zahlen. Gäbe es den Sozialstaat nicht und die EU - würden die Überschüße möglicherweise ausreichen um die Zinszahlungen eine Weile zu sichern und schwarze Zahlen zu schreiben.
Aber so macht der deutsche Staat jährlich einen Verlust von 70 Milliarden Euro.
(oder 875 Euro pro Jahr/pro Kopf - von Neugeborenen bis zu am Sterbebett liegendem)
Daher muß man, wenn man den Automatisierungsprozess nicht umkehren und die Pflicht zur Arbeit wieder einführen will, akzeptieren, daß ein beachtlicher Anteil der Bevölkerung einfach nicht mehr arbeiten muß. Daß diejenigen die arbeiten, neidisch sind auf diejenigen die ohne Arbeit durchalimentiert werden, und gleichzeitig die Arbeitslosen diejenigen beneiden, die eine gute Stelle haben, zeigt doch auch nur, daß das System hier an einem Knackpunkt ist.
Eigentlich sollte meine Antwort hier anfangen. Die Pflicht auf Arbeit ist eine sehr moralische Pflicht. Wenn 10 Millionen Bürger in Deutschland nicht leisten, müssen sie und ihre Familien mitdurchgefüttert werden, was nur möglich durch Enteignung ist. Mit Fairness hat das nichts zu tun.
Sowohl von den wenigen Arbeitslosen, die tatsächlich überhaupt keinen Handschlag machen wollen, wie auch von diesen, die behaupten 10 Millionen Deutsche wollen einfach nicht leisten und seien deswegen Sozialschmarotzer. Ich behaupte und stehe jederzeit dazu:
Jemand der behauptet: 10 Millionen arbeitsfähige Menschen wollen nichts leisten - ist einer der beleidigt und das System schlicht und einfach nicht versteht.
<font color=#FF0000>Gerade deswegen ist das Problem ja so haarig, wir haben 10 Millionen potentielle Arbeitnehmer aber in dem gesättigten Umfeld nicht die Möglichkeit ihnen ein Auskommen zu ermöglichen. Arbeitslose sollte man als potentielle Arbeitnehmer betrachten, ein Potential daß zu erhalten ist, bevor sie auswandern. In wenigen Jahren werden sie nämlich benötigt, wegen der demographischen Entwicklung. Dann wird es nämlich tatsächlich so sein, daß ein Arbeitnehmer 2-3 Rentner (=Arbeitslose) ernähren soll, und da ist es seltsamerweise wieder moralisch in Ordnung.</font>
Wenn den Arbeitslosen ermöglicht wird, sozusagen sich mit ihrer Grundversorgung den wesentlicheren Dingen des Lebens zuzuwenden (Meinetwegen Kunst, ehrenamtliche Arbeiten oder einfach nur eine sorglose Familienplanung), ist das einzige, was verloren geht, der jetzige Tross von Finanz- und Verwaltungsbeamten, die sich in ihren Machtrollen wohl fühlen und sowohl die Verdienenden als auch die Arbeitslosen nach belieben schikanieren und teils gegeneinander aufhetzen.
In einem Punkt kann ich Dir sehr wohl Recht geben. Die wenigsten die über Arbeitslose so herziehen, als wären sie die Gesellschaftspest - wo man diese Heuchler überall und immer wieder hört, sind diejenigen, die zu geizig sind Leistung entsprechend zu bezahlen, oder innovativ emporzutreten.
Wenn das nicht der Fall wäre, würde der Arbeitslose kaum in allem Munde. Man würde ihm weder beneiden (denn zu beneiden ist er nun mal wirklich nicht), noch neidisch auf seine geschenkte Leistungen werden.
Doch de facto: die Gesellschaft ist derart neidisch auf die viele Freizeit von Arbeitslosen, daß sie Geschichten erfindet um diese Leute auszugrenzen und als Sozialschmarotzer darzustellen. Ich persönlich finde das absolut unfair und bodenlos grausam. Da sind amerikanische Folterrituale - die mit physischer und psychischer Schmerzenszufügung zu tun haben noch recht milde.
Dass dagegen, was manche über Arbeitslose verlautbaren lassen, ist die pure Überzeugung und ebensolcher Verwaltungslust, wie wir es ja ohnehin von deutschen Beamten herkennen. Nichts Anderes!
Weil ja, wie der Autor schrieb, jedermann die Wahl hat, die Seite zu wechseln, wie es ihm gefällt (vom Arbeiten über Teilzeitarbeiten zum nicht-Arbeiten und zurück), würde ein ganz neues Freiheitsgefühl entstehen.
Das ist doch kein neues Freizeitgefühl! Das ist doch die Freiheit um die wir ja durch die industrielle Versklavung beraubt wurden!!!!!!! Seien wir doch mal ehrlich: Jemand der meint er müsse 4000 Euro im Monat oder mehr verdienen ist nichts Anderes als Lohnsklave. Es geht ihm nur um eine Zahl die in der leerer Birne rumgeistert. Doch diese Zahl ist der heutige gedankliche Maßstab für Faulheit und Tüchtigkeit für Bewertung eines Menschen. Das ist schlichte geistige Armut.
<font color=#FF0000>Die Zahl geistert nicht grundlos herum. Wenn ich weniger verdienen würde als jetzt, hätte ich bereits um den 20. herum Ebbe im Geldbeutel. Und ich hab nichtmal ein eigenes Auto. Klar arbeitet man nicht nur zum Selbsterhalt. Ein bisschen Spaß sollte das Leben schon machen.</font>
Nichtdestotrotz: auch der Grundbedarf sollte erabeitet werden, es ist ja ganz gleich was man tut. Hauptsache man bekommt die Chance genau das zu tun was einen glücklich macht, oder Möglichkeit eines Kompromisses zwischen Unanehmlichkeiten und sonstiger Lebensführung zu erhalten. Das aber gibt es in Deutschland nicht!
Von dem Augenblick an, wo Du im Arbeitsverhältniss stehst, mußt Du Anforderungen erfüllen, die hirnrissig sind. Neben dem täglichen Arbeitssoll, sollst Du bei der Arbeit sofort im Nu die Maschine begreifen, an der Du stehst, immer schön freundlich sein und das Wort Nein, aus dem Wortschatz streichen.
Klagen darfts Du ja ohnehin nicht - das wird ja heute als Beleidigung aufgefasst.
Was ist aber ein Arbeitsverhältniss? Es ist ein Vertrag in einer gewisser Zeit,
zu angegebenen Lohn bestimmte Leistung zu erbringen. Was wurde daraus gemacht? wer eine Arbeit ablehnt, weil der Lohn ihm für diese Tätigkeit zu niedrig erscheint, ist ein Arbeitsverweigerer. Das ist mit Verlaub Blödsinn.
Freiheit ist nichts Anderes als selbst zu entscheiden zu welchem Preis man zu leisten bereit ist.
<font color=#FF0000>Und um die Freiheit ging es ja auch in dem Zeitungsartikel, um den wir hier diskutieren. Indem wir dem Arbeitnehmer ermöglichen, trotz seiner Lohnabhängigkeit eine gewisse Unabhängigkeit zu haben, wird den Arbeitgebern es schwer gemacht, die Arbeitsbedingungen zu diktieren.</font>
Hinzu kommt noch, daß manche Tätigkeiten in freien Sektor deutlich höheren Stundenlohn ermöglichen - wenn man es denn macht. Ich kenne mindestens 50 Polen, die aufgrund ihrer Selbständigkeit als ausgesprochene Solisten anbei 4000-6000 Euro erwirtschaften. Ihnen macht die Arbeit Spaß, und dieser Spaß und Freude steht diesen Leuten im Gesicht beschrieben. Sie sind lebensfroh, glücklich, zufrieden und das sind nun mal wirklich kaum irgendwelche Kriminelle.
Ich denke für die Kultur in Deutschland, die schon arg unter der mangelnden Zeit und Kreativität leidet würde das nen ziemlichen Schub bedeuten vermute ich.
Das mag ja schon sein. Aber denkt doch mal nach, was Kultur und Kreativität am meisten zerstört? Richtig: diejenigen die meinen es irgendjemandem zu sagen, was andere zu tun und zu lassen haben. Niemand sonst!!!!!
<font color=#FF0000>Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wer schreibt den Menschen denn vor zu Arbeiten, um ein Auskommen zu verdienen? Man gibt ihnen nichtmal die Wahl.</font>
Schöne Grüße von T.
Ciao!
SchlauFuchs
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