-->Hi,
nur zur Info, da das Thema erst jetzt von den Deutschen Einheitsmedien aufgenommen wird und natürlich wieder auf die bösen Russen, die die arme unschuldige Ukraine vergewaltigen will, eingedroschen wird:
Der Streit begann vor 9 Monaten, als die neu an die Macht gekommenen"Orangen" bei Gasprom anmeldeten, man wolle in Zukunft"Europäische Preise" für den Gastransit durch die Ukraine verlangen. Der momentane Tarif liegt bei 1,09$ pro 1000m³ pro 100km, in Westeuropa liegt der Tarif ungefähr doppelt so hoch. Das Problem dabei ist jedoch, daß der Westeuropäische Preis für das Gas bei ca. 250$ pro 1000m³ ist, während die Ukraine bisher läppische 50$ bezahlt. Somit hatten sich die Dilletanten in der Ukraine schlichtweg verrechnet.
Die Forderung von Gasprom, den Preis nun auf Westeuropäisches Niveau anzuheben, ist völlig legitim und hat nichts mit Erpressung zu tun. Erpressen wollen die Ukrainer, die einfach androhen, das Gas zu klauen.
Übrigens hat Gasprom den Ukrainern das gleiche Angebot, wie Weissrussland gemacht: die Bildung eines Konsortiums, bei dem Gasprom Anteile der Gasleitung durch die Ukraine erhält. Dies wurde jedoch von Kiew kategorisch abgelehnt, obwohl es mit einem Schlag alle Probleme lösen würde, da das Gas mit Anteilen an der Gasleitung bezahlt würde und somit keine zusätzlichen liquiden Mittel von nöten wären. Daher ist der Vergleich mit den Gaspreisen für Weissrussland, den z.B. die FTD macht, völlig an den Haaren herbeigezogen.
Die Ukrainische Seite hat bisher jeden Kompromiss abgelehnt. Die Regiérung dort spekuliert offenbar darauf, den Konflikt bis zu den Parlamentswahlen im März zu verzögern. Gleichzeitig mit den Wahlen tritt auch eine Verfasssungsänderung in Kraft. Es geht also um viel mehr als ein oder 2 Milliarden Dollar, es geht um den Machterhalt der bisher ziemlich dilletantisch und erfolglos agierenden Regierung.
Die Berichterstattung in den Deutschen Medien zu dem Thema ist eine einzige Katastrophe. Hier soll der Eindruck erweckt werden, Russland und Gasprom hätten die Pflicht, die Ukrainische Wirtschaft zu subventionieren und das auch noch ohne die geringste Gegenleistung. Die Weigerung, dies zu tun, wird als Erpressung dargestellt. Toller Journalismus, siehe z.B.: http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=23057
Mal sehen, was da noch passiert.
Gruß
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