Turon
01.01.2006, 15:51 |
Meine Symphatien zu Putin sind ab heute Vergangenheit Thread gesperrt |
-->Die massiven Manipulationen, mit der Putin - sehr geschickt - Ukraine wieder
in die GUS eingliedern will, haben einen agressiven Charakter. Zwar hat in der Hinsicht die EU Politik, die sich an USA anlehnt maßgeblich anlehnt
verschuldet.
Übrigens: man kann getrost Marktpreisentwicklung als Grund nicht nennen. Rußland ist Energiemonopolist und verlangt extrem langfristige Verträge.
Man sollte Ukraine in ihrer Freiheitsbestrebungen auf jeden Fall unterstützen,
und in diesem Fall auf Kollisionskurs mit Rußland gehen. Ohnehin ist seit gestern klar, daß seit gestern klar ist, was Rußland unter freundschaftlichen Beziehungen zu EU versteht.
Ich lehne solche Freunde ausdrücklich ab. Weil es gewöhnlich nur der Anfang ist.
Dennoch: beste Neujahrsgrüße!
von T.
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prinz_eisenherz
01.01.2006, 16:06
@ Turon
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Der macht nur das, was alle anderen auch machen, er hat dazugelernt... |
-->Gute Tag Turon,
alles Gute für dich, für 2006.
Es fängt ja schon wieder heiter an, zwischen uns beiden:
Wie ist das eigentlich, das mit dem Embargo gegen Kuba durch die USA?
Wenn an den Rändern der USA ein Nachbar in die falsche Richtung ausschert, dann haben die auch schöne Mittel parat, um denjenigen wieder an die Kette zu legen. Selbst wenn die für sie wichtigen Länder tausende Kilometer weit entfernt sind, bekommen sie noch den Kriegsgott USA zu spüren.
Was also soll die Aufregung um Machtspiele zwischen Russland und der Ukraine?
Die neue spanische Regierung hat ihre vollmundigen Abzugsabsichten aus dem Irak auch heimlich, still und leise zurück genommen, die Polen auch, die Italiener auch. Warum wohl, weil sie Herr über ihre eigenen Entscheidungen sind, gegen den unbedingten Willen und den Drohungen der USA?
Was meinst du wohl, wenn die amerikanischen Konzerne erst die monopolartige Kontrolle über die großen Ã-lvorräte haben, was dann passiert?
Preissenkung, Vorzugspreise für ihre Verbündeten, Preisstabilität?
Der Preis und damit auch die Einnahmen, die werden explodieren und die tributpflichtigen Länder müssen ihre gehorteten Dollar, das Bare, und die Staatsanleihen, verkaufen, um ihren Wohlstand halten zu können.
Ich wette, hältst du dagegen?
alles gute
eisenherz
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XERXES
01.01.2006, 16:34
@ Turon
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Sorry, widerspruch |
-->
Was mir nur auffällt, kiew eisst die Klappe, wie auch Warschau, ganz schön weit auf, seitdem es Washington hinter sich weiss. Tut mir leid, aber erinnert ein wenig an 1939. [img][/img]
<ul> ~ http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/342619.htm</ul>
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Tombstone
01.01.2006, 17:30
@ Turon
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Putin macht das genau richtig...... |
-->Hi,
Putin hat bei den sogenannten"Freiheitsbemühungen" der Ukraine letztes Jahr zurückgesteckt, aber daß er nun nicht extra noch den Altruisten für die Ukraine spielt und russisches Erdgas verschenkt, das kann man ihm doch nun wirklich nicht verdenken.
Rußland ist aufgrund seines Rohstoffreichtums und der Politik Putins auf dem Weg zurück zur Großmacht und da gibt es keinen Grund, Wohltäter für fremde Staaten, die sehr eigenständig sein wollen, zu spielen.
In der Marktwirtschaft hat jedes Gut seinen Preis - das hätte Juschtschenko als Demokrat/Marktwirtschaftler wissen können...........
Gruß
Tombstone
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Turon
01.01.2006, 18:37
@ Tombstone
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Re: Putin macht das genau richtig...... |
-->Putin hat bei den sogenannten"Freiheitsbemühungen" der Ukraine letztes Jahr zurückgesteckt, aber daß er nun nicht extra noch den Altruisten für die Ukraine spielt und russisches Erdgas verschenkt, das kann man ihm doch nun wirklich nicht verdenken.
Du bist also auch einer der glaubt, man könnte den Teufel mit dem Belzebub austreiben. Sorry wenn es zu hart klingt, aber NICHT ALLES AUF DIESER Welt ist mit Dollars zu kaufen, und nicht alles hängt von GROSSEN FREUNDEN ab.
>Rußland ist aufgrund seines Rohstoffreichtums
Blödsinn. Rußland ist nicht auf dem Weg zur Großmacht, das war sie schon immer seit letzten 300 Jahren. Wie blind muß man sein, um das nicht zu erkennen.
Rußland setzt geschickt ihre Rohstoffbasis ein, damit jeder mit Rußland liebäugelt und flirtet. Bedauerlicherweise entwickelt sich das genau zum Verhängnis für den jenigen der damit liebäugelt. Auch das beweist die Geschichte immer wieder.
und der Politik Putins auf dem Weg zurück zur Großmacht und da gibt es keinen Grund, Wohltäter für fremde Staaten, die sehr eigenständig sein wollen, zu spielen.
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich behaupte: es ist Perversion Staaten zu unterstützen oder sie zu bewundern, die andere auf sonst welche Weise versuchen zu unterjochen. Insbesondere dann, wenn die Geschichte zu Hauf belegt, daß diese Unterjochung als Ziel die Einverleibung und Ausnutzung sämtlicher Ressourcen, auch der Humanressource bis zum letzten Bluttropfen
hat.
Allerdings können hier die Deutschen nicht mitreden. Dazu fällt Euch nicht 123 Jahre Geschichte im Lebenslauf Eures Staates. Ich kann nur betonen: lieber 300 Jahre Abhängigkeit von Engländern oder 300 von Rap-Amerikanern, als 30 Jahre Abhängigkeit von Rußland.[b]
In der Marktwirtschaft hat jedes Gut seinen Preis - das hätte Juschtschenko als Demokrat/Marktwirtschaftler wissen können...........
[b]Meine Loyalität kriegt Mütterchen Rußland nur über meine Leiche, und da bin ich ganz sicher in meinen Breitengeraden nicht der Einzige. Das ist zugegebenerweise der marktwirtschaftlicher Preis.
Ich bin weit davon entfernt so dämlich zu sein, mit Vergewaltiger zu liebäugeln, dann vergewaltigt zu sein, und im Gerichtssaal zu behaupten, na ja,
eigentlich habe ich ihn dazu verleitet.
Daher wiederhole ich jetzt nocheinmal: die Ukraine hatte bisher nie Gelegenheit gehabt sich selbst zu verwalten, es war immer ein Land, das recht stiefmütterlich behandelt worden ist. Es ist typisch für das rotznässige Europa
die Bedeutung solcher Bestrebungen zu verkennen - dabei paßt Ukraine eher zu Europa - ebenfalls, als zu Rußland. Auch dort heißt es kategorisch NEIN zu RUSSLAND.
Kaum hat man die Gasversorgung in Ukraine abgedreht, bekam fast jeder Ukrainer
eine SMS mit Boykottaufrufen für russische Waren - nur das dumme Westeuropa hat es immer noch nicht geschnallt, worum es da eigentlich geht.
Rußland sichert langsam ihre Flanken. Das geht gerade vor. Ich frage mich, ob im Falle eines Krieges (sind zwar Spekulationen aber was soll´s), wir einen eventuellen Angriff Rußlands in die EU auch noch marktwirtschaftliche Argumente
aufführen werden, warum das so richtig ist. Oder wollt Ihr Euch da auf die Achse
Moskau, Berlin, Paris berufen? Diese Achse gab es doch nie in Wirklichkeit.
Wenn ja, dann war Berlin und Paris höchstens das absolut unbedeutendste Teil dieser Achse. Und so war es in Moskau auch gewollt.
Gruß von T.
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Immo
01.01.2006, 18:44
@ Tombstone
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Re: Putin macht das genau richtig...... |
-->>Hi,
>Putin hat bei den sogenannten"Freiheitsbemühungen" der Ukraine letztes Jahr zurückgesteckt, aber daß er nun nicht extra noch den Altruisten für die Ukraine spielt und russisches Erdgas verschenkt, das kann man ihm doch nun wirklich nicht verdenken.
>Rußland ist aufgrund seines Rohstoffreichtums und der Politik Putins auf dem Weg zurück zur Großmacht und da gibt es keinen Grund, Wohltäter für fremde Staaten, die sehr eigenständig sein wollen, zu spielen.
>In der Marktwirtschaft hat jedes Gut seinen Preis - das hätte Juschtschenko als Demokrat/Marktwirtschaftler wissen können...........
>Gruß
>Tombstone
ENDLICH einer der er es sieht wie es ist!
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FOX-NEWS
01.01.2006, 18:57
@ Turon
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Warum so dünnhäutig? |
-->Da hat sich mit der Ukraine ein Depp gefunden, der sich für Machtinteressen Dritter in einen Streit begibt. Das ist sehr dumm! Es könnte längerfristig das Donbas und die Krim verloren gehen. Aber es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass so etwas daneben geht. Speziell die Polen können ein Lied davon singen.
Gruss
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prinz_eisenherz
01.01.2006, 19:05
@ prinz_eisenherz
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Und die Ukraine ist gerade am überlegen, es nachzumachen... |
-->Gute Tag Turon,
## Nach ukrainischen Angaben war der Gastransit und die Verbrauchsentnahme bislang nicht eindeutig geregelt. Die Regierung in Kiew hat angekündigt, auch im Jahr 2006 15 Prozent des durch ihr Land gepumpten Gases als Transitgebühr einzubehalten. ##
Aha, so wird es wohl kommen, mit leichtem Druck der USA auf Deutschland und die anderen Länder in Europa. Wenn wir den Gaspreis Russlands gegenüber der Ukraine nicht stoppen können, dann sollen die Verbraucher, über erhöhte Transitgebühren, durch die Ukraine, an die Ukraine, die Suppe auslöffeln, die wir, die USA, der Ukraine eingebrockt haben. Für unsere Stützpunkte, Militäranlagen, gleich neben Russland. So könnte es auch kommen. Zum Schluß bezahlt einer, denn 60% seines Erdgases bezieht Deutschland aus Russland, der vielleicht noch gar nicht daran denkt?
bis denne
eisenherz
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aman13
01.01.2006, 19:18
@ Turon
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auch Widerspruch! - Re: Meine Symphatien zu Putin sind ab heute Vergangenheit |
-->
1 - die massiven Manipulationen sind offensichtlich und nicht so dreckig hinterlistig, wie die"westlichen" sprich US-Manipulationen (schon wieder zweierlei Mass)
2 - geopolitisch ist die Zukunft der Ukraine fest an die Seite Russlands und nirgendwo sonst - Deutschland und Gesamt-Europa (aussnahme GB) wird bald seine Zukunft auch nur an die Seite Russlands sehen - Europa und Asien gehören organisch, wirtschaftlich und kulturell zusammen und werden Zusammenwachsen! Eine weitere Destabilisierung seitens westlicher Lakaien kann Russland nicht mehr hinnehmen. Russland hat in den letzten Jahren in absolutem Gegensatz zu den USA enorme Geduld, Voraussicht, Feingefühl und
3 - Putin ist Russland, dh. er repräsentiert Russland in vollkommenem Masse und den Russen mit all seine Facetten, wer ihn nicht mag, wird niemals Russland mögen oder die Russen und sollte es auch ehrlich zugeben, niemand muss Russen mögen aber jeder in Europa muss Russland als ex-Imperium wahrnehmen und mit ihm als wahrscheinlich wieder künftiges Imperium rechnen - ein anderes Russland wird es nicht geben - das ist Realität und Pragmatismus! Russland ist Zukunft - USA Vergangenheit, das ist zugegeben vereinfacht, jedoch im Kern unumstösslich sichtbar!
4 - Russland ist in seiner Aussenpolitik berechenbar und zuverlässig auch in Gegensatz zu den USA - von einem starken Russland in Bezug auf Rohstofflieferung abhängig zu sein ist nicht das Schlechteste, was Deutschland passieren kann. Schlechter wäre es, sich von korrumpierbaren US-Lakaien und Satellitenstaaten erpressbar zu machen (zz Polen, Balten, Ukraine)
5 - Ukraine hat auf Wunsch Brzezinskis Russland öffentlich im Dez 2004 gedemütigt vor den Augen der ganzen Welt - jetzt ist es gerechtfertig, wenn Russland öffentlich Ukraine demütigt (die Abschaltung wurde live im TV übertragen wie eine Hinrichtung) das nächste Mal überlegt es sich die Ukraine, mit wem sie Freundschaft schliesst - schlechte Freunde (USA) führen zu schlechtem Lebensstil (Kälte)
>Die massiven Manipulationen, mit der Putin - sehr geschickt - Ukraine wieder
>in die GUS eingliedern will, haben einen agressiven Charakter. Zwar hat in der Hinsicht die EU Politik, die sich an USA anlehnt maßgeblich anlehnt
>verschuldet.
>Übrigens: man kann getrost Marktpreisentwicklung als Grund nicht nennen. Rußland ist Energiemonopolist und verlangt extrem langfristige Verträge.
>Man sollte Ukraine in ihrer Freiheitsbestrebungen auf jeden Fall unterstützen,
>und in diesem Fall auf Kollisionskurs mit Rußland gehen. Ohnehin ist seit gestern klar, daß seit gestern klar ist, was Rußland unter freundschaftlichen Beziehungen zu EU versteht.
>Ich lehne solche Freunde ausdrücklich ab. Weil es gewöhnlich nur der Anfang ist.
>Dennoch: beste Neujahrsgrüße!
>von T.
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Emerald
01.01.2006, 19:40
@ Turon
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Re: Meine Symphatien zu Putin sind ab heute Vergangenheit |
-->Gerhard Schröder gelang gerade datumgerecht seinen Einstieg bei der Gazprom
Pipeline-Gesellschaft.
Vermutlich hat er damit einen sehr guten Riecher besessen. Damit sichert er
den Bundesbürgern weiterhin warme Stuben und Aussichten das prognostizierte
Wirtschafts-Wachstum nicht schon in den ersten Tagen des Neuen Jahres nach
unten zu korrigieren!
Schröder war gegen den Irak - Krieg und ist auch a.D. nicht auf den Kopf
gefallen. Ich weiss nicht, was der neuen Bundeskanzlerin in einer solch
verzwickten Lage einfällt. Condolezza war gerade in Kiew, wird Angela
Holzlieferungen in Aussicht stellen.
Emerald.
PS:
Mit der Ruhe (Ausruhen) wird es schon am Dienstag 3.1. endgültig vorbei sein.
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Turon
01.01.2006, 19:40
@ XERXES
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Tja - es gibt einen guten Spruch hierzu und auch gite Gründe |
-->Xerxes - die Zeit, wo man sich darüber beklagen konnte, daß Warschau die Klappe zu weit aufreißt ist vorbei. Als sie das nämlich tat, hat weder Berlin, noch Wien, noch Paris, weder noch Madrid noch das unbedeutende London sich deswegen großspurig frustriert gezeigt. Das hat Rußland selbstverständlich genauso
sinnentsprechend aufgefasst. Auch mir hat der Tonfall aus Warschau nicht gefallen. Ich war immer der Ansicht, Polen als EU Flanke muß wortlos Rußlands Absichten unkommentiert lassen, und sich auf mögliche Auseinandersetzung - die aus meiner Sicht zweifellos kommt vorbereiten.
Wir haben leider viel zu viele Idioten in der Regierung, die sich auf USA verlassen. Der Bindeglied zwischen der USA und Polen besteht eigentlich daraus,
daß sowohl Polen wie auch USA in Rußland eine Bedrohung ansehen. Dieser Bindeglied ist darüberhinaus sehr intelligent, allerdings ist die Frage ob
im Ernstfall dieser auch hält was er verspricht. Wenn es um meine bescheidene Meinung geht, bin ich mittlerweile so weit, daß ich hoffe daß er auch hält.
Von der EU ist nichts außer Chaos zu erwarten, da die beiden"Führungsländer"
Frankreich und Deutschland in Hinblick auf entscheidende politische Ereignisse
einfach so reagieren, wie sie glauben es würde bei ihnen funktionieren.
Im Osten hat Diplomatie schon immer versagt, da der Osten (also Grenzbereiche
Polens, Ukraine, Weißrußland, oder Litauen innerhalb der letzten 500 Jahre) sich mittels Diplomatie nur über Abhängigkeiten verhandeln ließe. Da zählt immer noch nur die nackte Faust. Zwar ist Rußland jederzeit"europäisch" bereit zu verhandeln, die einzige Voraussetzung dafür aber ist: man darf mit Rußland keine gemeinsame Grenze haben. Hat man sie - versagt die Diplomatie.
Wenn Tempranillo allergisch auf amerikanischen Einfluß jedweder Art reagiert, kann man das aus meiner Sicht nur dann verstehen, wenn man USA für Europa als Bedrohung ansieht. Tue ich persönlich nicht, denn der Einfluß aus USA würde auch dann in die EU kommen, wenn es die USA nicht gäbe. Er wäre quasi in der EU geboren.
Aber wiederum bin ich mir zu 100% sicher, daß keiner hier bereit ist den russischen Einfluß willkommen zu heißen. Denn in Gegensatz zu USA muß Rußland
"Patriot Act I und II" gar nicht erst erfinden. Die haben es so oder so, für sie ist es Normalzustand.
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>Was mir nur auffällt, kiew eisst die Klappe, wie auch Warschau, ganz schön weit auf, seitdem es Washington hinter sich weiss. Tut mir leid, aber erinnert ein wenig an 1939. [img][/img]
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Wie schon oben gesagt: ich hole mir lieber freiwillig die Pest, bevor ich
russische Abhängigkeit in irgendwelchem Sinne gutheiße. Das solltet Ihr meiner Meinung auch tun, in jedem Falle aber beherzigen. Rußland darf nicht mehr
ihre Stärke ausspielen, denn die Stärke Rußlands basiert nicht aus Beständigkeit, Tradition, oder Geschichte. Sie basiert auf einer religiös bedingter Unterwerfung vor der Gegenwart und gegenwärtiger Macht. Sprich:
heute ist Putin da, einer der noch jede Menge übrig für Demokratie,
für Freiheit etc. übrig hat. Aber nach Putin ist die Sinnflut - es gibt keinen
russischen Politiker neben Putin, dem es interessiert, wovon eine Angela Merkel oder Gerhard Schröder nachdenkt.
Nebenbei bemerkt, stelle ich fest, Putin ist jederzeit zwar bereit mit solchen
Politikern zu reden, aber bei Absichtsbekundungen bleibt es auch. Schließlich expandiert Rußland erst wieder zurück in die Ukraine. Vor einem Jahr brach die Revolution in Orange in der Ukraine aus. Der Gegenkandidat von Janukowitsch, der gute Chancen hatte zu gewinnen, erkrank plötzlich. Er wurde vermutlich von russischen Geheimdienst vergiftet.
Das ist absolut typische Vorgehensweise der ehemaligen Sowjets. Was der Westen natürlich nicht registriert. Die politische Inkompetenz der EU liebäugelt lieber mit der russischer Potenzmanneskraft, denkt nicht einmal eine Sekunde daran, daß dieses postkommunistische System der gegenwärtig in Rußland herrscht, noch weit davon entfernt ist, irgendwelche Illusion von Freiheit und Demokratie zu erstellen. Das russische System hatte diese Werte bisher noch nie! Wie soll er diese denn erstellen?
Stattdessen stellen die Eliterussen mittlerweile wieder Stalinportraits in eigenen Gemächern. Mittlerweile ist er dort teilwiese so etwas wie ein Held.
Hat Adolf Hitler in Deutschland heute noch einen Denkmal?
Ich kriege hier in Lublin jede Menge solcher Sachen mit. Rußland ist auf dem besten Weg den kompletten Demokratisierungsprozess in allen abtrünnigen Republiken zu umkehren. In eigenem Bereich fand der ja nie statt.
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Und da bist Du sauer, daß Polen oder jetzt auch noch Ukraine so etwas empört und als Bedrohung wahrnimmt?
Ich kann Dir sagen worauf das zurückzuführen ist: die Amis sind zwar nicht viel besser. Aber immerhin haben sie die Indianer und Schwarze nicht veranlaßt sich weißzuoperieren, Gott abzulegen, und nur noch ans System zu glauben. Zwar sind die verbliebenen Indianer unterdrückt, dennoch haben sie ihre Reservate und können sicher noch eigene Sprache benutzen.
In russischen Bereichen gab es solche Freiheiten nie. Ein Mensch war für Zaren, Sowjets etc. - immer nur Jemand der dem System gehorcht. Und wenn er das nicht tut, war er ein Tier. Meine kritische Haltung gegen die Neocons, den EU-Faschismus oder gegen G.Bush wird meistens mein Aushängeschild - aber ich lebe noch und das immer noch gar nicht mal so schlecht.
Wenn ich mir das aber gegenüber Putin erlauben würde, in Rußland, wäre ich mir gar nicht so sicher ob ich mir heute in Rußland so etwas wie Internet noch leisten könnte.
Daher: man mag den Polen kritisch gegenüber stehen, (zurückzuführen ist das auf die permanente Miesmache mancher Zeitgenossen, die als etnisch homogene Gruppe sich zum Ziel gesetzt hat, Polen als nicht Europäer und Penner vorzustellen), und man kann Unmut äußern über Töne aus Warschau.
Dennoch - wenn es keinen Grund dafür gäbe, bin ich mir sehr sicher Warschau würde es nicht präventiv vortragen. Kaczynski soll neuerdings gesagt haben, er will zu Verteidigung Polens eine moderne Armee aufbauen. Jeder weiß, daß dieses Projekt kaum das erste polnische Anliegen sein darf, da gibt es haufenweise andere Probleme. Aber es ist ein Gebot der Stunde, dieses Anliegen auf Platz 1 zu setzen. Wenn man frei sein will. (Es wird aber daraus nicht viel, da der Gegenlager von der PiS einfach europäisch auf die NATO setzt).
Mich erinnert das wiederum an 1939. Polen unter Pilsudski hatte vor, Luftwaffe auszubauen. Das hätte Polen damals auch tun sollen. Und heute stehen Polen vor dem selben Problem.
Gruß von T.
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CSK
01.01.2006, 20:29
@ prinz_eisenherz
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Das kann noch heiter werden............ |
-->....wenn der eine dem anderen das Gas als"Transitgebühr" abzweigt....und
der andere dem einen durch besser gepreiste Käufe den Nachschub wegnimmt.
"Der Druckabfall in den Gasleitungen machte sich heute auch in anderen Ländern bemerkbar. So berichtete der polnische Gasmonopolist PGNiG über weniger Druck. Das Wirtschaftsministerium in Warschau versicherte indes, die Verbraucher würden davon nichts merken. In Ungarn ist heute 25 Prozent weniger russisches Erdgas eingetroffen als vertraglich zugesichert, erklärte das ungarische Mineralölunternehmen MOL dem ungarischen Rundfunk. Die Versorgung der ungarischen Bevölkerung sei jedoch nicht in Gefahr.
Der ukrainische Versorger Naftogas hat heute erneut betont, die Versorgung des Landes sei für die kommenden Monate gesichert."Für die Menschen und die Stadtverwaltungen wird es genug Gas geben", sagte Naftogas-Sprecher Eduard Sanjuk. Die Ukraine hat auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen erklärt, sie werde künftig mehr Gas aus Turkmenien beziehen. Allerdings hat auch Russland eine Erhöhung seiner Gasimporte aus dieser ehemaligen Sowjetrepublik angekündigt. Kuprijanow erklärte am Sonntag, Gasprom erhalte jetzt täglich 141 Millionen Kubikmeter aus Turkmenien. Bei diesen Mengen seien weitere Lieferungen an die Ukraine technisch unmöglich. Pipelines von Turkmenien in die Ukraine führen durch russisches Gebiet."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,393077,00.html
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sensortimecom
01.01.2006, 20:54
@ CSK
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Re: Das kann noch heiter werden............ |
-->[b]Ich wage nicht daran zu denken, was passieren könnte, wenn ein Terrorkommando (Tschetschenen, extreme Islamisten etc.) diese Situation ausnützen würde, um ein bisschen Feuer zu produzieren...
Erich B.
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prinz_eisenherz
01.01.2006, 21:17
@ sensortimecom
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Das Ganze nennt sich wohl Logistik mit anderen Mitteln, wie Erpressung, Militär. |
-->Hallo,
das ist eben das Problem, an den begehrten Rohstoff heranzukommen.
Man muss die Vorkommen kontrolliieren, vielleicht mit wirtschaftlicher Kriegsführung oder mit Stahl und Bomben.
Man muss die Förderung selbst beschützen, da sind ein Museum oder 5000 Jahre alte Ausgrabungen auf einmal nicht mehr so wichtig, so wie sie es noch waren, als die beiden Buddhastatuen weggesprengt wurden.
Und zu guter letzt muss ein sicherer Transportweg her. Und wenn der dazu auch noch über mehere Länder führt, alles potentielle Wegelagerer, die mitverdienen wollen, dann wird es schwer. Und diese Wege sind so lang und so störanfällig.
bis denne
eisenherz
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apoll
01.01.2006, 22:00
@ Turon
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Re: Meine Symphatien zu Putin sind ab heute Vergangenheit |
-->>Die massiven Manipulationen, mit der Putin - sehr geschickt - Ukraine wieder
>in die GUS eingliedern will, haben einen agressiven Charakter. Zwar hat in der Hinsicht die EU Politik, die sich an USA anlehnt maßgeblich anlehnt
>verschuldet.
>Übrigens: man kann getrost Marktpreisentwicklung als Grund nicht nennen. Rußland ist Energiemonopolist und verlangt extrem langfristige Verträge.
>Man sollte Ukraine in ihrer Freiheitsbestrebungen auf jeden Fall unterstützen,
>und in diesem Fall auf Kollisionskurs mit Rußland gehen. Ohnehin ist seit gestern klar, daß seit gestern klar ist, was Rußland unter freundschaftlichen Beziehungen zu EU versteht.
>Ich lehne solche Freunde ausdrücklich ab. Weil es gewöhnlich nur der Anfang ist.
>Dennoch: beste Neujahrsgrüße!
>von T.
...Hallo biste wohl von der Hurenpresse gewaschen worden, mir ist der Putin am Ar... lieber als der Bush im Gesicht und warum sollte der an die orangenen Abtrünnigen sein Gas billiger verkaufen, sollen doch die Ukrainer zu Bush gehen, nur denke ich, der pfeift denen was.Ap.
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apoll
01.01.2006, 22:05
@ Tombstone
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Re: Putin macht das genau richtig...... |
-->>Hi,
>Putin hat bei den sogenannten"Freiheitsbemühungen" der Ukraine letztes Jahr zurückgesteckt, aber daß er nun nicht extra noch den Altruisten für die Ukraine spielt und russisches Erdgas verschenkt, das kann man ihm doch nun wirklich nicht verdenken.
>Rußland ist aufgrund seines Rohstoffreichtums und der Politik Putins auf dem Weg zurück zur Großmacht und da gibt es keinen Grund, Wohltäter für fremde Staaten, die sehr eigenständig sein wollen, zu spielen.
>In der Marktwirtschaft hat jedes Gut seinen Preis - das hätte Juschtschenko als Demokrat/Marktwirtschaftler wissen können...........
>Gruß
>Tombstone
Die ukrainische Regierung ist der Lakai der orangenen Billionäre.
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Taktiker
01.01.2006, 23:12
@ Turon
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Ich finde Russlands Schritt sehr gut |
-->Die orangene Ukraine will gern westeuropäisch sein, also soll sie doch wie ein normaler Kunde den Marktpreis zahlen. Wieso sollte Russland noch einen Staat subventionieren, wenn dieser sich offen als Feind aufstellt, also US-Stützpunkte duldet und errichtet?
In 3 Monaten sind Wahlen in der Ukraine und dann ist das Juschtschenko-Gastspiel beendet. Putin wird sich scheckig lachen, wie banal er den Rollback besorgen konnte. Und noch eines: Um"Freiheit" und"Demokratie" in der Ukraine gehts ja wohl am allerwenigsten! Der orangene Coup vor einem Jahr war ein Musterbeispiel von Unrechtmäßigkeit, Korrumpierbarkeit und Putschismus. Die monotone Begleitmusik in der westeuropäischen Presse damals legt offen, welch'"freie" Gesellschaft sich hier heranputschte.
Wenn die Ukraine als US-Vorposten fällt, ist das der Wendepunkt.
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mguder
02.01.2006, 08:26
@ Turon
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Turon, Du sprichst nur f&252;r die Westukraine |
-->>Daher wiederhole ich jetzt nocheinmal: die Ukraine hatte bisher nie Gelegenheit gehabt sich selbst zu verwalten, es war immer ein Land, das recht stiefmütterlich behandelt worden ist. Es ist typisch für das rotznässige Europa
>die Bedeutung solcher Bestrebungen zu verkennen - dabei paßt Ukraine eher zu Europa - ebenfalls, als zu Rußland. Auch dort heißt es kategorisch NEIN zu RUSSLAND.
>Kaum hat man die Gasversorgung in Ukraine abgedreht, bekam fast jeder Ukrainer
>eine SMS mit Boykottaufrufen für russische Waren - nur das dumme Westeuropa hat es immer noch nicht geschnallt, worum es da eigentlich geht.
Hi Turon, Du vergisst, daß es riesige Unterschiede zwischen der Westukraine(Galizien) und dem Rest, insebsondere Osten und Süden des Landes gibt.
Die Westukraine ist traditionell antirussisch, der Osten und Süden aber war immer Pro Russisch. Wenn die Ukraine langfristig in den heutigen Grenzen überleben wil, muss sie früher oder später in eine Föderative Republik, wie z.B. Belgien oder die Schweiz umgewandelt werden.
So weit her mit Demokratie und Menschenrechten ist es mit den Orangen nämlich auch nicht. Die Interessen der Ost- und Südukraine werden nämlich von diesen"Demokraten" mit Füßen getreten, siehe z.B. Verbot der Russischen Sprache(Muttersprache der Mehrheit der Ukrainer) in allen Behörden.
Abgesehen davon, gibt es kein Einziges wirtschaftliches Argument welches für die Aufrechterhaltung der niedrigen Gaspreise für die Ukraine spricht. Du kritisierst die Motive für die Preiserhöhung aber was wäre denn die Alternative für Russland? Die WTO hat Russland genötigt, die Energiepreise im Inland anzuheben und nun sollen Sie die Preise für ein Regime, das alle Kompromissvorschläge ablehnt, nicht anheben? Die Verhandlungsführung von Seiten der Ukraine war eine einzige Frechheit und jetzt gehen diese Leute hin und stehlen einfach Gas. Und die Deutsche Presse jubelt über diese feinen"Demokraten". Alles reinster Brainwash!
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aman13
02.01.2006, 13:06
@ Turon
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die wesentlichen Argumente bzw. Gründe sind schlichtweg falsch! |
-->allein schon dieser Absatz:
....
>Wie schon oben gesagt: ich hole mir lieber freiwillig die Pest, bevor ich
>russische Abhängigkeit in irgendwelchem Sinne gutheiße. Das solltet Ihr meiner Meinung auch tun
Nein, tun wir aber nicht - denn lange genug war Russland abhängig vom Westen in vielen Bereichen (seit 1990 meine ich) - und Partnerschaft entsteht nur auf gegenseitige Abhängigkeit - und der Westen muss neue ehrliche Demut lernen, er wird immer abhängiger von Russland werden nicht aber umgekehrt!
, in jedem Falle aber beherzigen. Rußland darf nicht mehr
>ihre Stärke ausspielen, denn die Stärke Rußlands basiert nicht aus Beständigkeit, Tradition, oder Geschichte. Sie basiert auf einer religiös bedingter Unterwerfung vor der Gegenwart und gegenwärtiger Macht!
emotionalisierter Blödsinn in Reinform:
Russland hat geostrategisch immer eine imperiale (sehr wahr!) konsequente und aber berechenbare Politik betrieben - es gibt um Putin KGB (FSB) eine ganze Armee von Putins, die echte Russen sind im Gegensatz zu dem versoffenen Jelzin, Wodka saufen reicht nicht aus, um in der Mentalität Russe zu sein
Russland denkt und plant strategisch und langfristig!
. Sprich:
>heute ist Putin da, einer der noch jede Menge übrig für Demokratie,
>für Freiheit etc. übrig hat. Aber nach Putin ist die Sinnflut - es gibt keinen
>russischen Politiker neben Putin, dem es interessiert, wovon eine Angela Merkel oder Gerhard Schröder nachdenkt.
wie gesagt und last-not-least:
von der Meinungsfreiheit und Vielfalt in Russland kann sich der ganze Westen viel abschneiden - solange einer nicht an die Ressourcen des Volkes geht kann jeder glauben und öffentlich meinen was er will - dort sind Menschen gegenwärtig viel sensibilisierter für Meinungsfreiheit als in Europa - gerade wegen der Vergangenheit!
Übrigens - das Machwerk Putin lässt sich sehen, er konnte nicht mit HarryPoters Zauberstab alle Armen in Mittelschicht umwandeln, aber von den zurückgeraubten Ressourcen profitiert das ganze Volk und nicht eine Clique - das Lebensniveau der Russen steigt langsam, aber kontuniuerlich und auf stabiler Basis an - in 20 Jahren wird man sich vielke Gastarbeiter aus EU/ Deutschland holen müssen, die jedoch russisch sprechen müssen versteht sich
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