R.Deutsch
10.01.2006, 20:23 |
@dottore - verlorene Wette Thread gesperrt |
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Hallo Dottore,
leider höre ich im Moment nix mehr von Dir, weder im Forum noch auf private e-mails. Nehme mal an, Du bist im Urlaub oder auf Forschungsreise. Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Du als alter Börsianer nicht zu Deinem Wort stehen und einfach abtauchen willst.
Ich wäre durchaus bereit, unsere Vereinbarung bis Mitte des Jahres zu verlängern. Ich nehme mal an, dass Du nach wie vor davon ausgehst, dass Gold dramatisch fällt, wenn es jetzt zu der von Dir erwarteten deflatorischen Entwicklung kommt, so dass dieser Vorschlag eigentlich nur fair sein dürfte.
Gleichzeitig wiederhole ich mein Angebot an Dich, den jetzt fälligen Betrag bis Ende 2006 in Silber zu investieren und den daraus entstehenden Gewinn zu teilen, so dass Du eine faire Chance hast, den Verlust wieder reinzuholen. Dies würde allerdings Deine Zahlung und Zustimmung in den nächsten Tagen erfordern.
Sollte ich weiterhin nichts von Dir hören (lesen), nehme ich den letzten Handelstag in New York im Januar 2006 als Abrechnungstermin, was dem von Dir selbst vorgeschlagenen Termin (Ende 2005/Anfang 2006) wohl gerecht wird.
Lass bitte was hören, oder mach selbst einen Vorschlag.
Gruß
R.D.
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sensortimecom
10.01.2006, 22:09
@ R.Deutsch
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Über das generelle Problem, das @dottore hat |
-->[b]@dottore hatte grundsätzlich in seinen Analysen Recht. Zumindest in der Theorie.
Normalerweise hätte längst alles eintreffen müssen, was von @dottore von Anfang an prophezeit worden ist.
Normalerweise hätten die Verantwortlichen dieses weltweiten Desasters längst den Staatsbankrott ausrufen müssen. Und zugeben sollen: Ja, wir haben total versagt. Wir sind pleite, wir können nicht auf Kosten unserer Kinder und Enkel so weitermachen. Gebt uns die Chance auf einen Neubeginn, auf ein wirtschaftlich/sozial/kulturelles Paradigma, auf einen Schlusspunkt - und lasst uns dies OFFEN DEN MENSCHEN SAGEN. Jawohl. Die Wahrheit. Auch wenns uns schwer fällt. Im TV und in den Medien. Wir sind bereit dazu; ab jetzt gibt es keine Lügen und Beschönigungen der Lage mehr...
Ja - Wenn es mit rechten Dingen zuginge.
Aber leider - oder gar Gott sei Dank?; manche Leute sehen es so;-)- geht es nicht mit rechten Dingen zu.
Die Weltwirtschaft und ihre Führer sind leider (o.?) noch weit raffinierter, unmoralischer und verschlagener, als sich das selbst der pessimistischeste Pessimist jemals vorzustellen gewagt hätte. Selbst Cioran war ein heroischer Optimist gegen jene Form des Zukunftspessimismus, die eigentlich angebracht wäre...
Hand aufs Herz: Wer hätte sich vor 10, oder gar 20 Jahren, jemals ausdenken können, dass die führenden Leute der Industrieländer bereit sind, ihre eigenen Arbeitnehmer, die 40, ja 50 Jahre am Aufbau der Industrie gerackert hatten wie die Irren, dem sozialen und finanziellen Chaos preiszugeben und die Jugend in eine unsichere Zukunft zu stoßen, (wo sie nicht mal bereit sind, Nachkommen in die Welt zu setzen) - und das UM DEN PREIS STEIGENDER AKTIENKURSE VON WENIGEN AUSERWÄHLTEN GROSSUNTERNEHMEN? Um den Preis, fast das gesamte Volkseinkommen in BILLIGLOHNLÄNDER zu investieren, wo 18 Std. pro Tag für ein paar Dollar gearbeitet wird, ohne Rentenversicherung und ohne Krankenversicherung? Nur, um
mit den BILLIGIMPORTEN das große Geschäft machen zu können? Und um den Preis, dafür MASSENHAFT hochqualifizierte eigene Arbeitskräfte, die man zuvor 15 - 20 Jahre lang an allen möglichen und unmöglichen Schulen, Universitäten und Ausbildungsstätten VERARSCHT hat, indem man sie zu intellektuellen Hochleistungen trieb, und ihnen eine schöne neue Welt, eine goldene Zukunft vorgegaukelt hatte, die NICHT EXISTIERT?
All dies, und noch VIEL MEHR, konnte unser guter @dottore nicht vorausahnen. Auch ich hätte mir das, obwohl ich hinsichtlich dessen, was von Versprechungen diverser Politiker, Ämter oder Behörden zu halten ist, EIN GEBRANNTES KIND BIN (und deshalb ein hochgradiger Pessimist), vor 15 oder 20 Jahren nicht träumen lassen.
Gibt es noch Steigerungen?
Erich B.
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H.P.
11.01.2006, 11:09
@ sensortimecom
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Re: Über das generelle Problem, das @dottore hat |
-->Hallo!
Was hat das mit einer verlorenen Wette zu tun?
Weiters hat man sehr wohl schon vor 30 und mehr Jahren sehen können wohin der Weg der ständigen aufschuldung führt,genau genommen hat man das schon viel füher gewußt.(Adenauer"Was schert mich was in 40 Jahren ist,da bin ich nicht mehr im Amt")
Nur das Volk ist einfach so dämmlich, (Einstein"die menschliche Dummheit ist grenzenlos")das es den Schmarren was die Politiker von sich geben mit Beifall
begrüßt,und das fängt schon beim Bürgermeister an, der schulterklopfend ermuntert
wird für allen möglichen Nonsens Steuergelder zu verbraten.
Gruß
H.P
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sensortimecom
11.01.2006, 14:03
@ H.P.
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Re: Über das generelle Problem, das @dottore hat |
-->>Hallo!
>Was hat das mit einer verlorenen Wette zu tun?
>Weiters hat man sehr wohl schon vor 30 und mehr Jahren sehen können wohin der Weg der ständigen aufschuldung führt,genau genommen hat man das schon viel füher gewußt.(Adenauer"Was schert mich was in 40 Jahren ist,da bin ich nicht mehr im Amt")
>Nur das Volk ist einfach so dämmlich, (Einstein"die menschliche Dummheit ist grenzenlos")das es den Schmarren was die Politiker von sich geben mit Beifall
>begrüßt,und das fängt schon beim Bürgermeister an, der schulterklopfend ermuntert
>wird für allen möglichen Nonsens Steuergelder zu verbraten.
>
>Gruß
>H.P
[b]Hallo.
Mit der Billiglohn-Investitions- und Billigimport-Masche können die von gewissenlosen macht- und geldgeilen (und auch sonst geilen) Managern und Machern geführten westlichen Staaten samt ihren Verschuldungsproblemen noch JAHRZEHNTELANG überstehen.
Allerdings um den Preis des totalen sozialen, moralischen und psychischen Burn-Outs (s. Baudrillon), der VÃ-LLIGEN Verarmung, ja Verelendung ihrer Aufbaugenerationen, die sich die Gehirne verrenkt und den A*** ausgerissen hat, um die Länder nach WKII zu Musterstaaten aufzubauen. Selbst in den Folgegenerationen wird es nur einen kleinen Prozentsatz von Wohlhabenden geben (meist Erben großer Vermögen; die kleinen V. sind schon für das Notwendigste im Alter draufgegangen).
Es wird KEINE Chance geben aus dieser Teufelsspirale rauszukommen, keine Revolution, keine Evolution, keine Ideologie, keine"politische Willensbildung", keine geniale Idee oder sonst was. Das Problem ist absolut unlösbar. Es ist so wie bei einem Heliumballon, dem das Gas ausströmt - und du möchtest versuchen, das Loch mit der Hand zuzuhalten...
Ich kann gar nicht soviel fressen, als ich kotzen könnte, und vor Wut über diese Machenschaften kann ich hier nicht DAS schreiben, was ich schreiben möchte. Sonst kommt mir noch der Verfassungsschutz. Und Elli`s Forum wird auch noch gesperrt;-((
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nereus
11.01.2006, 15:00
@ sensortimecom
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Re: Über das generelle Problem, das @dottore hat - Erich |
-->Hallo Erich!
Du schreibst: Es wird KEINE Chance geben aus dieser Teufelsspirale rauszukommen, keine Revolution, keine Evolution, keine Ideologie, keine"politische Willensbildung", keine geniale Idee oder sonst was. Das Problem ist absolut unlösbar.
Warum sollte dieses Problem unlösbar sein?
Wenn die Massen verarmt auf der Straße stehen, werden sie sich holen, was sie wollen.
Wer sollte sie denn dann aufhalten?
Es wird ja nur deshalb nicht geputscht, weil es der Masse noch relativ gut geht.
mfG
nereus
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Toby0909
11.01.2006, 15:06
@ sensortimecom
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Besitzstandswahrung... |
-->Hallo Erich,
natürlich ist es nicht besonders moralisch einen Arbeitnehmer, der 30 oder 40 Jahre lang gearbeitet hat und auf dessen Schultern ein Unternehmen gewachsen ist einfach auf die Straße zu setzen.
Auf der anderen Seite ist es - weltweit gesehen - doch sozial, wenn ich einen Arbeitnehmer irgendwo rausschmeiße und woanders 10 neue einstelle. Wenn ich dann noch mehr Gewinn mache, dann ist das wunderbar - dann haben die Anteilseigner (zum Beispiel der Arbeitnehmer, wenn er Aktien oder Fonds gekauft hat) auch noch was davon.
Keine Frage. Vermögen ist ungerecht verteilt.
Was wir aber in den letzten Jahren beobachten können ist - zum einen, daß die Reichen noch reicher werden - darüber kann man sich unterhalten - aber vor allem auch ein Wohlstandstransfer von der"entwickelten" Welt in die aufstrebenden Märkte. Ein Inder der 400 Dollar verdient arbeitet gerne 18 Stunden am Tag. Wenn mal irgendwann nicht nur 200 Mio. Inder so arbeiten, sondern vielleicht 600 Mio., dann wird auch dort das einsetzen, was bei uns im vorletzten Jahrhundert, bzw. in der späteren Nachkriegszeit der Fall war: Gewerkschaftsbildung, Wochenarbeitszeitabbau, mehr Urlaub, sozialeres Umfeld und bessere Arbeitsbedingungen.
Leider kann man nicht gleich so anfangen, wenn man eine Firma in Indien oder sonst wo aufbaut, weil man dann auch gleich pleite geht - und dann sitzen alle auf der Straße....
Wahrscheinlich müssen wir uns damit abfinden, daß wir tendenziell auch bei guter wirtschaftlicher Entwicklung mehr oder zumindest viele Arbeitslose haben werden. Ob man hier durch Kontrollen, Sozialabbau oder ähnlichem die Lage verbessern kann ist wieder etwas anderes.
--> In der Geschichte ist leider immer wieder zu sehen, daß große, globale Umwälzungen nicht reibungslos von Statten gehen. Revolutionen, Kriege, Korruption. Das gehört dazu und dummerweise ist zu befürchten, daß das alles wieder zunehmen wird....siehe auch Rüstungsausgaben weltweit (ausser vielleicht in D)....
Toby
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