LenzHannover
14.01.2006, 23:54 |
Lügen im Ã-kolandbau, Diäten und manchen Unfug bzgl. Ernährung... Thread gesperrt |
-->Lügen im Ã-kolandbau, der durchaus Gefahren hat
http://www.freitag.de/2005/04/05040802.php
"Über Gewicht" - Dick durch Streß; Chips alleine vor der Glotze schaden nicht!
http://www.weltwoche.ch/artikel/print.asp?AssetID=12308&CategoryID=73
«Diäten machen dick. Und krank»
http://www.weltwoche.ch/artikel/default.asp?AssetID=9161&CategoryID=62
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LenzHannover
15.01.2006, 00:19
@ LenzHannover
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und noch etwas Ernährungsberatunsunfug und BSE... |
-->.. Das menschliche Gehirn ist evolutionsbiologisch eine Ausstülpung des Darms.
... Als erste organisierte Zellhaufen bemerkten, daß sie besser gedeihen, wenn sie sich andere Zellhaufen einverleiben, brauchten sie ein Nachrichtensystem im Verdauungskanal, das der Eintrittspforte den Wunsch nach Nachschub meldete. Und diese Eintrittspforte benötigte alsbald einen Sensor, der genießbare Zellen von Kieselsteinen unterschied... Deshalb brauche ich alsbald einen weiteren Sensor, der mich warnt vor größeren Zellhaufen, die sich ihrerseits an meiner Wenigkeit gütlich tun könnten. Aus diesem Grund sind die meisten Sinnesorgane nahe beim Mund angebracht. Die Datenflut der Sinne erfordert einen Rechner vor Ort. Seither ist unser Hirn ein Außenposten des Darms. Deshalb obsiegt letztlich der Appetit über den Verstand. Denn der Appetit wird über das Darm-Hirn, das ENS (Enteric Nervous System) geregelt.
Statt: 5 mal Obst und Gemüse am Tag -was nach keiner Statistik was bringt- lieber 2 * die Woche Pizza und das Herzinfarktrisiko sinkt um über 50 Prozent. Zumindest auf dem Papier.
und zu BSE:... Die Briten haben aus Rinderhirnen Wachstumshormone gewonnen und ihren Herden gespritzt, über Jahrzehnte. Da brauchen Sie nur eine einzige kranke Charge, und Sie infizieren Hunderte von Tieren. Wenn das ein paar Mal recycelt wird, bekommen Sie eine Epidemie. Das ist unstrittig. Wie eine Übertragung auf diesem Wege möglich ist, wurde tragischerweise am Menschen gezeigt: In Frankreich wurden in den neunziger Jahren - also parallel zur BSE-Krise - zwergwüchsige Kinder mit menschlichen Hypophysenextrakten behandelt. Dutzende von denen starben an Creutzfeld-Jacob.
Vollständig hier: http://www.welt.de/data/2005/12/06/813572.html
Kommentare erwünscht!
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offthspc
15.01.2006, 09:53
@ LenzHannover
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So unrecht hat der Mann doch nicht |
-->>Kommentare erwünscht!
Ich gehe ja eher davon aus das sich der Mensch (falls seßhaft) im Laufe der Jahrhunderte und Generationen an die vorhandenen Nahrungsquellen anpaßt.
Macht der Körper doch auch optisch.
Siehe kleine stämmige Eskimos und lange dürre schwarze Wüstenbewohner....
Wenn man ißt was in unseren Breiten saisonal wächst und gedeiht kann man imho nicht viel falsch machen.
Im Frühjahr Fleisch (weil im Winter geschlagenes gegessen werden mußte wegen der Haltbarkeit) bringt Kraft für den Sommer.
Im Herbst viel Obst und Gemüse bringt Vitamine für den Winter...
Und dafür das die meisten Mode Designer schwul sind und auf knabenhafte Frauen stehen kann ich nichts.
so long
mfG
offthspc
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prinz_eisenherz
15.01.2006, 10:17
@ LenzHannover
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Essen & essen lassen, denn meine Lieblingsspeise ist essen. (Kishon) |
-->Guten Tag LenzHannover,
das einzige, womit ich dienen kann, zu den Diäten und sonstigen Nahrungsmoden ist der Link weiter unten und die Bücher von Udo Pollmer zu empfehlen. Eines von ihm ist leicht bei Emule zu finden, das über die gängigsten Ernährungsirrtümer.
Glücklicherweise hat meine Famlilie um alle sog. Supernahrungsmittel und die Plastiknahrung, wie bei MC Donald, einen riesigen Umweg gemacht, auch um die Ätkinsdiät. Mal, weil mir mein Verstand gemeldet hat, das es sich um einen hirnrissigen Schmarren handelt und mal wegen blanker Faulheit, dazu meine Einkaufs- und Kochgewohnheiten umzustellen. Also gibt es bei uns seit Jahr und Tag die gute alte Stulle mit etwas Butter darauf, manchmal mit gerösteten Sesamkörnern bestreut, ab und zu ein Spiegelei, die klassische Boulette, den Sauerkraut, den deftigen Eintopf, im Sommer mit den geernteten Dingen aus dem Garten, und bis weit ins neues Jahr hinein, den selbstfabrizierten Apfelmuss u.s.w., u.s.w.
Und wie schon der Pollmer schreibt, die Neigung zum Übergewicht ist von der Natur durchaus so gewollt, für Zeiten des Mangels und der Not, die in früheren Epochen eigentlich zum Leben dazugehörten. Damit brauchen wir uns, in unserer heutigen Zeit, nicht mehr so sehr herumzuplagen, hier in unseren Breiten, darum ist eine gewisse Kontrolle der Mengen der Mahlzeiten, mit Hilfe des Verstandes, nicht verkehrt. Aber diese selbstauferlegten Zwangsdiäten, solange Annanas essen, bis man schon beim Anblick der Frucht Schweißperlen auf der Stirn hat, das alles blieb mir erspart.
Ach wegen deiner angeregten Diskussion, ich schreibe mal freihändig einige Dinge aus den Büchern vom Pollmer:
Schlank sein und hohe Lebenserwartung
Langzeitstudien können in der Hinsicht kein Zusammenhang beweisen, im Gegenteil, der übergewichtige Bauarbeiter, der sich sein ganzes Leben lang bewegt und seinen Körper fordern!!! musste, der hat eine deutlich höhere Lebenserwartung, als die Spindeldürren, die am Tage nur zwei Mohrrüben zu sich nehmen.
Vegetarier
Ein zweites, sehr Interessantes, war mal bei Pollmer zu lesen, mehr etwas für die Rätselfreunde. Bei einer bestimmten Gruppe an Vegetariern soll nach etwa zwanzig Jahren dieser Ernährung, bei einigen von denen, beinahe wie auf einen Schlag, das gesamte Immunsystem des Körpers zusammengebrochen sein. Man weiß jedoch nicht so genau, ob dieses Phänomen unbedingt mit der besonderen Art der vegetarischen Ernährung zusammenhängt, denn auch bei denen gibt es mehrere extreme Sekten.
Hier mal, zum Kosten, ein Text von der Seite, siehe Link weiter unten. Einer Vereinigung, die oft, sehr schnell, mit kritischen Berichten, die sog. Nahrungsrevolutionen auswertet, aber auch nahrungsbedingte Erkrankungen unter die Lupe nimmt, wie BSE.
Kreuzzug gegen die Esslust
Von Udo Pollmer
Die Strategie der Gesundheitsbranche ist aufgegangen: Durch unablässige Aufklärung hat sie unsere Gesellschaft dazu gebracht, dass sie ihr sauer verdientes Geld bereitwillig für Vitaminpillen, Heimtrainer und Vorsorgeuntersuchungen opfert. Die Vorstellung, man könne auf seine Gesundheit hinarbeiten wie auf ein Häuschen im Grünen, hat inzwischen auch jene erfasst, deren Vertrauen in den eigenen Körper größer war als in die Heilsversprechen der Medizin. Um sich im Alter auf dem vermeintlich Erreichten ausruhen zu können, lässt der aufgeklärte Zeitgenosse nichts unversucht: Der „Schönheitspflege von innen” zuliebe speist er eifrig probiotische Joghurts, zahlt den Gesundheits-Check-up aus eigener Tasche oder bemüht sich mittels sportlicher Betätigung um „äußere Werte”. Allerdings ist er beim Joggen im Stadtpark weniger von Bewegungsfreude erfüllt als vom Glauben beseelt, Gevatter Tod davonlaufen zu können.
Traum vom Paradies
Doch Gesundheit allein reicht heute nicht mehr, mittlerweile ist „Gut-draufsein” das Maß aller Dinge. Hier hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit ihrer ganzheitlichen Definition des schillernden Begriffes „Gesundheit” wahre Pionierarbeit geleistet: Sie spricht von „völligem körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefinden”. In der Praxis bedeutet das schlichtweg, dass nur noch ein paar frisch Verliebte und eine Handvoll Bekiffter als wirklich „gesund” anzusehen sind - und alle anderen natürlich als krank. Das „völlige Wohlbefinden” ist nichts anderes als die alte religiöse Idee von der Glückseligkeit, vom Paradies, auf das die Menschheit dank der WHO nun schon zu Lebzeiten Anspruch hat.
Nach einer anderen Definition ist bekanntlich nur der gesund, der nicht ausreichend untersucht wurde. Schließlich gibt es kein Individuum, das nicht irgendein Merkmal aufweist, das deutlich vom Durchschnitt abweicht. Ist seine „Abnormalität” erst mal entdeckt, dann muss sie auch beobachtet und behandelt werden. Das Ergebnis: Je mehr Vorsorge, sprich je öfter Normabweichungen ohne Beschwerden aufgespürt werden, desto mehr „Kranke” und Umsatz hat das Gesundheitssystem zu erwarten.
Schon der Philosoph Platon befand, dass die stete Sorge um seine Gesundheit auch eine Krankheit sei. Kein Wunder, denn das Wesen der Gesundheit besteht ja gerade darin, nicht an sie denken zu müssen, und sich uneingeschränkt seinen Aufgaben, Pflichten oder Interessen widmen zu können. Die Vorstellung, dass nur der gesund sein darf, der sich ständig um seinen Körper sorgt, schafft lediglich Hypochondrie, weil sie Selbstvertrauen und Zuversicht untergräbt. Sobald wir Gesundheit als Folge unseres Lebensstils ansehen, droht unser Alltag von den erhobenen Zeigefingern der Experten aller Fachrichtungen bestimmt zu werden. Wohin das führt, zeigt die Ernährungsaufklärung: Wer sich vor dem Inhalt seines Kühlschranks oder seinem Appetit fürchtet, ist ein leichtes Opfer für jene, die Ablasshandel für vermeintliche Esssünden betreiben.
Schuld und Buße
Inzwischen deuten viele von uns Krankheit und Alter als Zeichen von Schuld, die mit dem rechten Lebensstil zu vermeiden gewesen wäre. Wer krank wird, erhält die gerechte Quittung für sein gedankenloses Tun, und natürlich darf der arme Sünder die Therapie über kurz oder lang selbst bezahlen. Doch das Leben ist, unabhängig von der moralischen Haltung, von Risiken gesäumt und sein Ende von Krankheit und Pflegebedürftigkeit gekennzeichnet. Selbst wenn es gelingen sollte, nach den Seuchen auch die Zivilisationskrankheiten zu besiegen, haben die Menschen nicht das ewige Leben zu erwarten, sondern vermehrt postzivilisatorische Leiden wie z. B. Demenzerkrankungen. Damit dürfen sie die gewonnenen Jahre in geistiger Umnachtung im Pflegeheim bei salzreduzierter Kost bis zur bitteren Neige auskosten.
Manfred Lütz, Chefarzt eines psychiatrischen Krankenhauses in Köln, hält die Parallelen der aktuellen Gesundheitsbeschwörung zum historischen Brauchtum für unübersehbar: „Alle Üblichkeiten der Altreligionen sind inzwischen im Gesundheitswesen angelangt. Halbgötter in Weiß, Wallfahrten zum Spezialisten, Krankenhäuser als Kathedralen unserer Zeit, die das ‚Gefühl schlechthinniger Abhängigkeit’ erzeugen, das nach Friedrich Schleiermacher Religion charakterisiert. Diätbewegungen gehen als wellenförmige Massenbewegungen über Land, in ihrem Ernst die Büßer-und Geißlerbewegungen des Mittelalters bei weitem übertreffend.” Mit anderen Worten: Der Sünder von heute verschmäht das Weihwasser und trinkt lieber teure Entschlackungstees.
Zwangsmaßnahmen gefordert
Die neuen Päpste fordern von ihren Gläubigen nicht nur kalorische Enthaltsamkeit, sondern raten ihnen auch dazu, entschlossen gegen die Versuchung vorzugehen. Wie wir jüngst in der Ernährungs-Umschau lasen, ruft der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. Professor Helmut Erbersdobler dazu auf, endlich „gegen die geistige und körperliche Trägheit sowie die alles beherrschende Esslust zu kämpfen”. Wie aber ist die Schlacht gegen die Lust zu gewinnen? Schließlich durchschauen aufgeklärte Menschen die Androhung von Höllenqualen. Erbersdobler: „... man wird nur mit der Kombination von Zwangsmaßnahmen (Schulsport), Überzeugungsarbeit (Sportvereine, Essensprogramme), Erziehung und psychologischen Strategien (Werbung) in kleinen Schritten vorankommen. Hoffentlich werden die Erfolge im messbaren Bereich liegen.”
Dabei sind die Folgen des Jahrzehnte dauernden Kampfes gegen „Übergewicht” und „Kalorien” doch längst messbar, auch ohne Zwangsmaßnahmen: Sie heißen Adipositas, Osteoporose, Gallensteine, Bulimie und Verlust der Lebensfreude. Sehr verehrter Herr Erbersdobler: Der bedingungslose Kampf gegen die Gesetze der Biologie ist, um mit der wachsenden Zahl bulimischer Teenager zu sprechen, nicht hilfreich, sondern manchmal nur noch zum Kotzen!
Guten Appetit
eisenherz
<ul> ~ http://www.das-eule.de/index.html</ul>
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YIHI
15.01.2006, 11:53
@ LenzHannover
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Kommentare... |
-->Es ist eigentlich traurig, dass Leute, die offenbar keinen Schimmer von der Materie haben heutzutage in Zeitungsinterviews ihren Senf loswerden können.
Mit vereinfachten evolutionsbiologischen Aussagen lässt sich alles irgendwie logisch verkaufen, weil man sich die passende Argumentation zurechtstricken kann. Über die Regulation des Appetits weiss man viel, aber noch mehr weiss man nicht. Aufgrund des momentanen Wissenstands lässt sich die Behauptung, dass das ENS für die Appetitregulation verantwortlich ist, nicht vertreten.
>Statt: 5 mal Obst und Gemüse am Tag -was nach keiner Statistik was bringt- lieber 2 * die Woche Pizza und das Herzinfarktrisiko sinkt um über 50 Prozent. Zumindest auf dem Papier.
Dies ist schlicht falsch und ich finde die Aussage sehr bedenklich, da sie jegliche Präventionsarbeit zunichte macht. Es gibt Dutzende von Studien, die einen klaren Benefit von viel Obst und Gemüse zeigen. Wer sich beispielsweise über die Wirksamkeit von diätischen Massnahmen zur Reduktion des Bluthochdrucks informieren will, soll auf www.pubmed.com mal nach"DASH diet" suchen. Der heutige wissenschaftliche Stand ist, dass das metabolische Syndrom (bezeichnet durch eine Reihe von Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Koronare Herzkrankheit) GRUNDSÄTZLICH VERMEIDBAR ist. Die wissenschaftliche Evidenz dazu ist nicht überzeugend, sondern geradezu erdrückend.
Was die Pizza-Studie angeht: Kenn ich auch. Aber Querschnittsstudien wie diese weisen kaum Aussagekraft auf und müssen kritisch betrachtet und durch bessere Studien bestätigt werden.
Zur CJD-Geschichte: Welche Rolle die Verabreichung von Wachstumshormonen bei der BSE-Epidemie spielte, kann ich nicht beurteilen. Die Geschichte mit Frankreich ist aber definitiv falsch (offenbar hat sich der Mann über Google informiert, wo die Geschichte auf mehreren Seiten so auftaucht). Seit 1986 werden Wachstumshormone rekombinant hergestellt, wodurch kein Infektionsrisiko mehr besteht. Zudem wurde 1985 das Herstellungsverfahren für menschliches Wachstumshormon verbessert, so dass die Infektiosität der Produkte stark vermindert war. Somit wurden ganz bestimmt keine Patienten in Frankreich in den 90er Jahren mit menschlichen Hypophysenextrakten behandelt.
Auszug aus einem Paper von d’Aignaux et al zu dem Thema:"In France, extractive hGH had been used since 1957 and was replaced progressively by recombinant growth hormone between 1985 and 1988. The collection of pituitary glands, the extraction of hGH, and the preparation of individual hGH doses were organized at the national level by the Association France-Hypophyse. The prescription and delivery of hGH have been centralized since 1977. Hormone lots produced after March 1985 were considered safe because they were submitted to inactivation by 8 M urea, yielding a 2 to 3 log reduction of potential prion infection. No CJD cases in individuals treated with urea-inactivated hGH have ever been reported."
d'Aignaux, J. Huillard, Costagliola, D., Maccario, J., de Villemeur, T. Billette, Brandel, J. P., Deslys, J. P., Hauw, J. J., Chaussain, J. L., Agid, Y., Dormont, D., Alperovitch, A.
Incubation period of Creutzfeldt-Jakob disease in human growth hormone recipients in France
Neurology 1999 53: 1197
Und die Moral von der Geschicht: Glaubt nicht alles, was selbsternannte Experten in Zeitungsinterviews von sich geben.
Liebe Grüsse
Daniel
>.. Das menschliche Gehirn ist evolutionsbiologisch eine Ausstülpung des Darms.
>... Als erste organisierte Zellhaufen bemerkten, daß sie besser gedeihen, wenn sie sich andere Zellhaufen einverleiben, brauchten sie ein Nachrichtensystem im Verdauungskanal, das der Eintrittspforte den Wunsch nach Nachschub meldete. Und diese Eintrittspforte benötigte alsbald einen Sensor, der genießbare Zellen von Kieselsteinen unterschied... Deshalb brauche ich alsbald einen weiteren Sensor, der mich warnt vor größeren Zellhaufen, die sich ihrerseits an meiner Wenigkeit gütlich tun könnten. Aus diesem Grund sind die meisten Sinnesorgane nahe beim Mund angebracht. Die Datenflut der Sinne erfordert einen Rechner vor Ort. Seither ist unser Hirn ein Außenposten des Darms. Deshalb obsiegt letztlich der Appetit über den Verstand. Denn der Appetit wird über das Darm-Hirn, das ENS (Enteric Nervous System) geregelt.
>Statt: 5 mal Obst und Gemüse am Tag -was nach keiner Statistik was bringt- lieber 2 * die Woche Pizza und das Herzinfarktrisiko sinkt um über 50 Prozent. Zumindest auf dem Papier.
>und zu BSE:... Die Briten haben aus Rinderhirnen Wachstumshormone gewonnen und ihren Herden gespritzt, über Jahrzehnte. Da brauchen Sie nur eine einzige kranke Charge, und Sie infizieren Hunderte von Tieren. Wenn das ein paar Mal recycelt wird, bekommen Sie eine Epidemie. Das ist unstrittig. Wie eine Übertragung auf diesem Wege möglich ist, wurde tragischerweise am Menschen gezeigt: In Frankreich wurden in den neunziger Jahren - also parallel zur BSE-Krise - zwergwüchsige Kinder mit menschlichen Hypophysenextrakten behandelt. Dutzende von denen starben an Creutzfeld-Jacob.
>Vollständig hier: http://www.welt.de/data/2005/12/06/813572.html
>Kommentare erwünscht!
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LenzHannover
15.01.2006, 12:45
@ YIHI
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Re: Kommentare... |
-->>Es ist eigentlich traurig, dass Leute, die offenbar keinen Schimmer von der Materie haben heutzutage in Zeitungsinterviews ihren Senf loswerden können.
Als Lebensmittelchemiker hat er eine ganze Menge Ahnung und sagte schon vor Jahren:"Wenn die es schriftlich haben, verkauft die Industrie auch die Bio-Tonne als Lebensmittel"
>Mit vereinfachten evolutionsbiologischen Aussagen lässt sich alles irgendwie logisch verkaufen, weil man sich die passende Argumentation zurechtstricken kann. Über die Regulation des Appetits weiss man viel, aber noch mehr weiss man nicht. Aufgrund des momentanen Wissenstands lässt sich die Behauptung, dass das ENS für die Appetitregulation verantwortlich ist, nicht vertreten.
Ich stehe auf alte Dinge.
>>Statt: 5 mal Obst und Gemüse am Tag -was nach keiner Statistik was bringt- lieber 2 * die Woche Pizza und das Herzinfarktrisiko sinkt um über 50 Prozent. Zumindest auf dem Papier. !!!!!!!!!
In http://www.das-eule.de werden laufend Studien untersucht und viele sind einfach Schrott. Das mit der Pizza läßt sich halt wie vieles nachweisen, nur den Zusammenhang sieht Pollmer halt auch nicht.
Vielleicht liegt es einfach daran: Die Südländer leben einfach stressfreier und damit gesünder.
Es sind wohl auch nicht die Chips sondern der Mega-Stress beim Fußball, der den vor der Glotze sitzende Körper belastet.
>Dies ist schlicht falsch und ich finde die Aussage sehr bedenklich, da sie jegliche Präventionsarbeit zunichte macht. Es gibt Dutzende von Studien, die einen klaren Benefit von viel Obst und Gemüse zeigen. Wer sich beispielsweise über die Wirksamkeit von diätischen Massnahmen zur Reduktion des Bluthochdrucks informieren will, soll auf www.pubmed.com mal nach"DASH diet" suchen. Der heutige wissenschaftliche Stand ist, dass das metabolische Syndrom (bezeichnet durch eine Reihe von Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Koronare Herzkrankheit) GRUNDSÄTZLICH VERMEIDBAR ist. Die wissenschaftliche Evidenz dazu ist nicht überzeugend, sondern geradezu erdrückend.
Ich zitiere aus dem Welt Interview:
Pollmer: Ich bitte um Vorsicht beim Verteilen der Etiketten"gesund" oder"ungesund". Kennen Sie die"5-am-Tag-Kampagne", mit der die DGE den Verzehr von Obst und Gemüse fördern will, weil beides doch vor so vielen Krankheiten schützt? In der"Wissenschaftlichen Begründung" der Kampagne steht allerdings zu lesen:"Einen unmittelbaren Nachweis, daß eine Intervention mit Gemüse und Obst das Risiko für Krebs oder auch andere chronische Erkrankungen senkt, gibt es derzeitig nicht." Im nächsten Satz heißt es dann in umständlichem Deutsch, daß dafür nicht mal geeignete Hinweise vorlägen. Kann man unter diesen Umständen eine solche Kampagne vertreten?
Die DGE ist die gleiche steuersubventionierte Bude, die lange verbreitete: Kaffee entzieht dem Körper Wasser und inzw. sagt: Ist ja falsch, aber die Fachleute wissen es ja und der Sie bezahlende Pöbel interessiert ja nicht.
Wirklich interessant sind die vergleiche von Ernährungsempfehlungen und z.B. der Vitaminempfehlungen der DGE, Franzosen, Spanier...
Vielleicht ist alles einfach eine Folge von Stress!
Wenn ich laufe, weil ich muß, ist es belastend und somit auch schädlich.
Wenn ich es will und Freude daran habe ist es halt gut (womit wir fast bei Hamers neuer Medizin sind, von der ich nicht überzeugt bin [img][/img] ).
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YIHI
15.01.2006, 14:50
@ LenzHannover
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Re: Kommentare... |
-->>Als Lebensmittelchemiker hat er eine ganze Menge Ahnung und sagte schon vor Jahren:"Wenn die es schriftlich haben, verkauft die Industrie auch die Bio-Tonne als Lebensmittel"
Wie gründlich seine Recherchen sind, hat ja das Beispiels mit dem Wachstumshormon in Frankreich gezeigt. Was die Lebensmittelindustrie angeht, so teile ich hingegen seine Meinung. Insbesondere finde ich, dass sie ihre soziale Verantwortung nicht wahrnimmt und die Verbraucher hintergeht.
Beispiel Milchschnitte: Die Werbung suggeriert dem Verbraucher, dass es sich hierbei um etwas Gesundes handelt."Mit dem besten aus der Milch". Dabei verschweigt sie dem Verbraucher, dass es sich hierbei um reinen raffinierten Zucker und Fett handelt.
>>Mit vereinfachten evolutionsbiologischen Aussagen lässt sich alles irgendwie logisch verkaufen, weil man sich die passende Argumentation zurechtstricken kann. Über die Regulation des Appetits weiss man viel, aber noch mehr weiss man nicht. Aufgrund des momentanen Wissenstands lässt sich die Behauptung, dass das ENS für die Appetitregulation verantwortlich ist, nicht vertreten.
>Ich stehe auf alte Dinge.
Diese Aussage kann ich nicht ganz nachvollziehen. Bitte um weitere Erklärung.
>>>Statt: 5 mal Obst und Gemüse am Tag -was nach keiner Statistik was bringt- lieber 2 * die Woche Pizza und das Herzinfarktrisiko sinkt um über 50 Prozent. Zumindest auf dem Papier.!!!!!!!!!
>In http://www.das-eule.de werden laufend Studien untersucht und viele sind einfach Schrott. Das mit der Pizza läßt sich halt wie vieles nachweisen, nur den Zusammenhang sieht Pollmer halt auch nicht.
>Vielleicht liegt es einfach daran: Die Südländer leben einfach stressfreier und damit gesünder.
>Es sind wohl auch nicht die Chips sondern der Mega-Stress beim Fußball, der den vor der Glotze sitzende Körper belastet.
Man kann nicht sagen, dass eine Studie"Schrott" ist. Damit macht man es sich zu einfach. Es ist halt einfach so, dass viele Studien aufgrund der gewählten Methodik nur eine beschränkte Aussagekraft haben. Bei der beschriebenen Pizza-Studie handelt es sich um eine Querschnittsstudie. Der Vorteil dieser Studien ist, dass sie relativ einfach und kostengünstig durchzuführen sind. Aus der Korrelation lässt sich aber keine Kausalität ableiten. Um diese schlüssig nachzuweisen, bedarf es besserer Methoden (>beispielsweise kontrollierter randomisierter Studien (GOLD-STANDART), die aber im Zusammenhang mit Ernährungsfragen schwierig durchzuführen sind). Trotzdem sind Querschnittsstudien wertvoll, weil sie aufzeigen können, in welche Richtung die Forschung zukünftig gehen sollte.
Problematisch ist halt, dass solche Studien vom Laienpublikum (dazu zähle ich insbesondere auch Journalisten) falsch interpretiert werden und dann jede Woche sehr fragliche Artikel in den Zeitung erscheinen, die sich dann häufig widersprechen (beispielsweise wenn es um die ewige Frage geht, ob ein Nahrungsmittel gesund oder ungesund ist). Diese Widersprüche verunsichern den Verbraucher dann.
Was du beschrieben hast (mit dem Stress), ist übrigens in der wissenschaftlichen Forschung unter dem Namen"Confounding" bekannt und gerade bei Querschnittsstudien ein grosses Problem. Durch sogenannte Multivariant-Analyse kann man zwar den Einfluss von Confoundern rausrechnen. Das Problem ist, dass man aber nur BEKANNTE Confounder eliminieren kann. Dies ist der wesentlichste Grund für die geringe Aussagekraft von Querschnittsstudien.
>Ich zitiere aus dem Welt Interview:
>Pollmer: Ich bitte um Vorsicht beim Verteilen der Etiketten"gesund" oder"ungesund". Kennen Sie die"5-am-Tag-Kampagne", mit der die DGE den Verzehr von Obst und Gemüse fördern will, weil beides doch vor so vielen Krankheiten schützt? In der"Wissenschaftlichen Begründung" der Kampagne steht allerdings zu lesen:"Einen unmittelbaren Nachweis, daß eine Intervention mit Gemüse und Obst das Risiko für Krebs oder auch andere chronische Erkrankungen senkt, gibt es derzeitig nicht." Im nächsten Satz heißt es dann in umständlichem Deutsch, daß dafür nicht mal geeignete Hinweise vorlägen. Kann man unter diesen Umständen eine solche Kampagne vertreten?
Ich würde dir dringen empfehlen, die beschriebene Quelle selbst beizuziehen und sich nicht zu sehr auf die Aussagen von Pollmer zu beschränken. Der Text ist meiner Meinung nach wissenschaftlich einwandfrei und ehrlich. Im Wesentlichen geht es um die von mir bereits weiter oben beschriebene Problematik, dass ein Wirkungsnachweis in Form einer kontrollierten randomisierten Studie sehr schwierig bis unmöglich ist, weil die Effekte einer gesunden Ernährung sich erst sehr langfristig zeigen.
Pollmer hat den Text so zitiert, als ob es wissenschaftlich fraglich wäre, ob der Verzehr von viel Obst und Gemüse förderlich für die Gesundheit ist. Das ist aber nicht der Fall. Die DGE will lediglich (richtigerweise) darauf hinweisen, dass ein Restzweifel mit den momentan verfügbaren wissenschaftlichen Ergebnissen nicht aus dem Weg geräumt werden kann.
Den Text im Original-Wortlaut findest du auf: http://www.dge.de/modules.php?name=...amp;file=article&sid=290[/b]
Liebe Grüsse
Daniel
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YIHI
15.01.2006, 14:59
@ YIHI
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Errate |
-->Statt"Multivariant-Analyse" sollte es"Multivariat-Analyse" heissen. Sorry für den Fehler.
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Baldur der Ketzer
15.01.2006, 14:59
@ YIHI
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Re: Kommentare... und wirtschaftliche Machtinteressen |
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>Problematisch ist halt, dass solche Studien vom Laienpublikum (dazu zähle ich insbesondere auch Journalisten) falsch interpretiert werden...Die DGE will lediglich (richtigerweise) darauf hinweisen, dass ein Restzweifel mit den momentan verfügbaren wissenschaftlichen Ergebnissen nicht aus dem Weg geräumt werden kann.
Hallo, Daniel,
dann übertrage diese Herangehensweise einmal auf die zeitgeschichtlichen Offenkundigkeiten und die verbotenen Zweifelsindizien, und Dir wird einiges klar werden...
Beste Grüße vom Ketzer
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LenzHannover
15.01.2006, 21:46
@ YIHI
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Re: Kommentare... |
-->Hi Daniel,
>>Mit vereinfachten evolutionsbiologischen Aussagen lässt sich alles irgendwie logisch verkaufen, weil man sich die passende Argumentation zurechtstricken kann. Über die Regulation des Appetits weiss man viel, aber noch mehr weiss man nicht. Aufgrund des momentanen Wissenstands lässt sich die Behauptung, dass das ENS für die Appetitregulation verantwortlich ist, nicht vertreten.
>Ich stehe auf alte Dinge.
Diese Aussage kann ich nicht ganz nachvollziehen. Bitte um weitere Erklärung.
Essen bekommt einem oder halt nicht. Ganz klar machen es halt die Ratten und Aborigines: Einer ist Vorkoster und der Rest futtert ggf. danach. Ich denke schon, dass mein"Gedärm" da recht aktiv mitwirkt. Warum muss alles so kompliziert sein?
... Man kann nicht sagen, dass eine Studie"Schrott" ist. Damit macht man es sich zu einfach. Es ist halt einfach so, dass viele Studien aufgrund der gewählten Methodik nur eine beschränkte Aussagekraft haben.
Die meisten Studien sind meiner Meinung nach Schrott, weil etwas im Sinne des Auftraggebers bewiesen werden soll und ggf. Ergebnisse einfach umgedeutet werden. Wer liest 200 Seiten -die man u.U. nicht versteht- um eine ev. völlig verdrehte Zusammenfassung zu überprüfen? Mir fehlt die Zeit.
Wer hat heute Geld für sinnvolle Studien?
Bei der beschriebenen Pizza-Studie handelt es sich um eine Querschnittsstudie.
Das mit der Pizza sieht Pollmer als völlig lustig an, es gibt keine schlüssige Theorie, die auch erklärt, warum Pizza hilft.
Es gibt auch weniger Deutsche, seit dem es weniger Klapperstörche gibt [img][/img]
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