-->Und du bist raus"
ARD-Dokumentation über die Schließung des Grohe-Werkes in Herzberg
Martin Klesmann

BERLIN. Ausgerechnet die Schließung des Grohe-Armaturenwerkes in Herzberg hat dafür gesorgt, dass das Städtchen an der Schwarzen Elster jetzt einmal im Fernsehen eine tragende Rolle spielt. Der Film"Und du bist raus" läuft am Mittwochabend um 23.30 Uhr im Spätprogramm der ARD. Autor Hubert Seipel zeigt darin, wie die neuen Grohe-Eigentümer, amerikanische Finanzinvestoren der Texas Pacific Group, ihre Renditevorgaben hastig von 20 auf 28 Prozent steigerten, das Unternehmen verschuldeten und den Traditionsstandort Herzberg aufgaben."Geld rauspressen", nennt der kernige Betriebsrat Peter Schulze die Entlassung der 305 Mitarbeiter. Er sitzt mit seiner Frau, ebenfalls Grohe-Arbeiterin, und Kollegen in seiner Eigentumswohnung beim Bier und beklagt, dass die soziale Verantwortung der Unternehmer verloren gehe.

"World Class Grohe", nennen hingegen die neuen Eigentümer den Umbau des deutschen Traditionskonzerns. Der Film zeigt, wie buddhistische Mönche den Erweiterungsbau des Grohe-Werkes in Thailand einweihen. In Thailand fallen pro Mitarbeiter stündlich zwei Euro Lohnkosten an, in Deutschland sind es 28 Euro. Schon vor Jahren ist die alte Gießerei aus dem Herzberger Werk nach Thailand verlagert worden. Ein lang gedienter Grohe-Mitarbeiter namens Manuel Loconte ist sogar mit nach Thailand gezogen, um dort die Arbeiten zu beaufsichtigen.

Die Verantwortlichen äußern sich nur vage zur Herzberger Werksschließung. Matthias Calice von der Texas Pacific Group versteckt sich hinter beschönigenden Worten: Man wolle in Marke und Unternehmen weltweit investieren, sagt er. Calice hat eine Gesellschaft auf den karibischen Cayman Islands mitbegründet, die wiederum über Luxemburger Gesellschaften die Grohe Holding kontrolliert. Äußerst steuergünstig ist das Konstrukt. David Haines, Vorstandschef von Grohe, sagt, in Herzberg sei die Kernkompetenz des Werkes nicht mehr deutlich erkennbar gewesen. Außerdem müsse man auf den wachsenden Märkten präsent sein.

Herzbergs Wirtschaftskraft wird weiter schwinden. Für viele Menschen dort wird Kapitalismus wieder zum Schimpfwort.

-->... funktioniert halt in der Praxis schlecht. Warum hat der jahrelange Betriebsrat seine Energie nicht auf ein besseres Eigenvorsorgekonzept verwendet?

fragt sich Ecki1[img][/img]

-->Wenn die Arbeiter einer jahrzehntelang florierenden Firma einen Arschtritt bekommen, muß man dann noch einen *Freude* smilie hinterherwerfen?
[img][/img]???

-->>... funktioniert halt in der Praxis schlecht. Warum hat der jahrelange Betriebsrat seine Energie nicht auf ein besseres Eigenvorsorgekonzept verwendet?
>fragt sich Ecki1[img][/img]

Wenn ich sehe wie sich die Politik selbst entmachtet hat muß ja fast schon die Flucht nach vorn antreten und einen eigenen Private Equity Fonds aufmachen es sit doch total leicht die Staatsbehörden zu korumpieren.

Das betriebswirtschaftliche ist nicht so geheimnissvoll wie das ingeneurtechnische.

-->Hallo Ecki!

Du schreibst: fragt sich Ecki1
nereus

-->Wenn die Arbeiter einer jahrzehntelang florierenden Firma einen Arschtritt bekommen, muß man dann noch einen *Freude* smilie hinterherwerfen?

Ja, weil man wieder sieht, wie sich die Leute von Ereignissen überrumpeln lassen, anstatt die Jahrzehnte für sich selbst zu nutzen.

Gruss!Ecki1[img][/img]

-->Hallo Nereus

Hast Du etwa mit dem Rauchen aufgehört?
Bisher qualmte es immer..

Ich habe halt leider schon beim Après-Ski am Wochenende meine Wochenration verqualmt:-((( Romeo y Julieta, Churchill

Naja, kommt Zeit, kommt Rauch!

Gruss, Ecki1[img][/img]

-->Der Fonds kauft geschlossene Unternehmen(sbestandteile) auf und
nimmt die rentable unter neuem Namen die Produktion wieder auf.

Soziale Ethik und Beteiligung der MA am Fonds.

Bei der Gründung eines derartigen Fonds würde ich einen Betrag L oder XL
investieren. Mir geht diese Moral nämlich auch"auf den Sack".

Als erstes würde ich Smart kaufen. Grohe oder das AEG Werk - warum denn nicht?

Gruß,

ufi

-->"nimmt unter neuem Namen die rentable Produktion wieder auf."

Sollte es heißen.

ufi

-->>Ja, weil man wieder sieht, wie sich die Leute von Ereignissen überrumpeln

Na dann pass mal auf, dass Du Oberschlaumeier und Allesbesserkann Graf Ecki nicht mal von irgendeinem"Ereignis überrumpelt" wirst. Als wenn die Arbeiter dort derartige Optionen gehabt hätten... tsts. Weltfremdheit gepaart mit Schlaumeierei und Zynismus - die klassichen Berateringredenzien.

Aber einem Ecki kann das natürlich nicht passieren, dass man ihm die Lebensgrundlage von einem auf den anderen Tag entzieht... Der Ecki, der hat immer voll die Kontrolle.

Im übrigen würdest Du Dich das wohl kaum trauen, Dich derart neunmalklug vor einen entlassenen Arbeiter hinzustellen und ihm die Opfergabennotwendigkeit und deren Alternativlosigkeit im neuen Wirtschaftsglobalismus zu erklären. Nein, sowas macht unser schwerkluger Ecki lieber als anonymer Poster in einem Internetbrett. Feigheit muß offenbar ein weiterer Grundbaustein Deiner Denkspezies sein.

Melde Dich mal, wenns Dir so richtig dreckig geht, aber wirklich!, damit ich Dir einen Smilie zuposten kann, natürlich nicht ohne Vortrag von mir, wie Du dem Unglück aus dem Wege hättest gehen können. Aber ich vergaß, unser Ecki ist ja oberschlau, den trickst keiner aus.

-->Wenn Dir zur Sache nichts mehr einfällt, wirst Du halt persönlich.


Statt eines Smilie gibt`s ne saftig dunkelgelbe Karte vom Oberschlaumeier.

-->>Statt eines Smilie gibt`s ne saftig dunkelgelbe Karte vom Oberschlaumeier.


Von mir auch.

-->>>Statt eines Smilie gibt`s ne saftig dunkelgelbe Karte vom Oberschlaumeier.
>
>Von mir auch.
an den ecki oder taktiker?

-->>an den ecki oder taktiker?

Soll das ein Witz sein?
Kannst du erkennen, was Beleidigungen sind?

-->>Wenn die Arbeiter einer jahrzehntelang florierenden Firma einen Arschtritt bekommen, muß man dann noch einen *Freude* smilie hinterherwerfen?
>[img][/img]???

Wieso Arschtritt? Sie wurden doch jahrzehntelang gut bezahlt oder hat man ein Lebens langen Anspruche an denjenigen der ein mal Arbeit und Brott gegeben hat.

Sie können sich doch selbstständig machen und andere einstellen und selber zum verhaßten Gönner werden.

Es steht nirgens geschrieben wer Arbeitgeber oder Arbeitnehmer sein muss. Wer also von anderen den erhalt von Arbeitsplätzen fordert hat die gleiche Pflicht diese zu schaffen.

mfg

-->wie gut manche austeilen können (Grins-Smilies ggü Tausenden von Opfern dieser Firmenausplünderer) und wie schnell sie beleidigt bzw. sich"persönlich angegriffen" fühlen, wenn man sie lediglich"Oberschlaumeier" nennt.

Dass da tausende Familien am Arsch sind, wird lapidar mit"Sollen sie doch selbst Unternehmer werden" abgetan (als wenn das funktionierte, wenn es jeder täte - Milchmädchenlogik; bzw. wie realistisch ist das bei >50 jährigen ohne jedes Mini-Kapital?)

Wenn aber die großen Ã-konomiestrategen hier mal verbal eine vor den Latz bekommen, rufen sie nach dem Gelbekartenverteiler. Symptomatisch für diese bigotte Gesellschaft.

Immer fein auf die Etikette achten, solange die eigentlich Betroffenen, um die es hier geht, kaum mitlesen. Aber wahrscheinlich ist das viel weniger Zufall als man glaubt. Die echten Menschen sitzen da draußen und sorgen sich um ihr morgen. Die technokratischen Weltmechanikerklärer philosophieren derweil kühl smilend über Notwendigkeiten.

Man müßte mal zählen, wieviele marktwirtschaftliche Hohepriester schon in diesem Board aufgetreten sind und meinten, sie selbst hätten das ja alles unter Kontrolle... und dann nicht mehr gesehen waren, weil sie selbst in die Tinte getreten sind. Von diesen Stories hört man im Bekanntenkreis ja zur Genüge. Und einige"Glückspilze" waren in diesem Board irgendwann auch nicht mehr gesehen, was wohl aus ihnen geworden ist...?!

-->wenn Dir was Böses widerfährt. Ich wünsch' es Dir nicht, würde im Falle eines Falles dann aber gern schlaue Ratschläge erteilen. Okay?!

Kann man so verbleiben?
[img][/img]

-->alles ok, aber kein Grund für Beleidigungen.

Argumenmtiere sachlich.

-->>Wenn Dir zur Sache nichts mehr einfällt, wirst Du halt persönlich.
>
>Statt eines Smilie gibt`s ne saftig dunkelgelbe Karte vom Oberschlaumeier.

Hallo Ecki1 Taktiker hat sicher recht wenn er die Zustände anprangert.Es sollte
(tuts leider nicht)soziale Verantwortung geben.Die Globalisierung ist nichts anderes als die Installierung eines neuen Feudalismus, der internationale >Geldadel beherrscht die Menschheit,die zur Kreatur herabgestuft wird. Glaube nicht,das dies vor Dir halt macht,die kommende Zeit wird gnadenlos für uns alle.Während die in 50 Jahren hart erschafften Vermögen der Deutschen an Volksfremde verschleudert werden,werden auch noch die Lebensgrundlagen vernich-
tet. Auch Dich wird´s treffen und wenn Du Dich noch so sicher fühlst.Apoll

-->>>>Statt eines Smilie gibt`s ne saftig dunkelgelbe Karte vom Oberschlaumeier.
>>
>>Von mir auch.
>an den ecki oder taktiker?

...natürlich an Ecki1; -oder?Apoll

-->>wie gut manche austeilen können (Grins-Smilies ggü Tausenden von Opfern dieser Firmenausplünderer) und wie schnell sie beleidigt bzw. sich"persönlich angegriffen" fühlen, wenn man sie lediglich"Oberschlaumeier" nennt.
>Dass da tausende Familien am Arsch sind, wird lapidar mit"Sollen sie doch selbst Unternehmer werden" abgetan (als wenn das funktionierte, wenn es jeder täte - Milchmädchenlogik; bzw. wie realistisch ist das bei >50 jährigen ohne jedes Mini-Kapital?)
>Wenn aber die großen Ã-konomiestrategen hier mal verbal eine vor den Latz bekommen, rufen sie nach dem Gelbekartenverteiler. Symptomatisch für diese bigotte Gesellschaft.
>Immer fein auf die Etikette achten, solange die eigentlich Betroffenen, um die es hier geht, kaum mitlesen. Aber wahrscheinlich ist das viel weniger Zufall als man glaubt. Die echten Menschen sitzen da draußen und sorgen sich um ihr morgen. Die technokratischen Weltmechanikerklärer philosophieren derweil kühl smilend über Notwendigkeiten.
>Man müßte mal zählen, wieviele marktwirtschaftliche Hohepriester schon in diesem Board aufgetreten sind und meinten, sie selbst hätten das ja alles unter Kontrolle... und dann nicht mehr gesehen waren, weil sie selbst in die Tinte getreten sind. Von diesen Stories hört man im Bekanntenkreis ja zur Genüge. Und einige"Glückspilze" waren in diesem Board irgendwann auch nicht mehr gesehen, was wohl aus ihnen geworden ist...?!


Hallo Taktiker, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen und der"Große Plan der Anonymen" noch nicht erfüllt,aber die heute noch seligen werden morgen schon Tränen weinen.Apoll

-->Hallo Ecki1 Taktiker hat sicher recht wenn er die Zustände anprangert.

Eben nicht, da die Zustände oftmals (wohlgemerkt nicht immer) selbstverschuldet sind durch allzu menschliche Charakterzüge wie Bequemlichkeit, Verschwendungssucht oder Geltungssucht. Wenn jeder mit seiner Kritik auch an sich denkt, ist schon mal an mehr Leute gedacht, als wenn jeder nur die Schuld bei"den Zuständen" sucht. Der in den kapitalismuskritischen Pamphleten so gern zitierte arme einfache Arbeiter ohne Ersparnisse hat noch recht häufig eine lange Latte an Fehlentscheidungen hinter sich: überdimensionierte Lebensversicherung, Konsumentenkredite für Ferienreisen, Möbel, Auto, dafür zu wenig berufliche Weiterbildung. Zuviele Lasten, zuwenige Reserven, kein Plan B in der Tasche. Ein ganz klein wenig Bilanzwissen und unternehmerisches Denken, und die schlimmsten Fehler lassen sich oft vermeiden.

Es sollte (tuts leider nicht)soziale Verantwortung geben.

Durchaus, aber zu viele sind noch nicht einmal in der Lage, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Dort ist Hopfen und Malz (und auch der Sozialetat) völlig verloren.


Die Globalisierung ist nichts anderes als...

... eine Anwendung des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik. Unterschiede werden eingeebnet, indem sich Wissen und Fähigkeiten verbreiten. Das wirkt sich auch auf Preisniveaus aus. Die Globalisierung gibt es im Tierreich und in der Menschheit, als Folge von Naturgesetzen. So wurde nach Max Frisch,"Wilhelm Tell für die Schule", sogar der erste Säumerpfad am Gotthard als Symptom der Globalisierung gebaut: Schon damals war der lombardische Wein billiger als der einheimische. Wohl schon zu jener Zeit war die Kunde vom neuen Gotthardpfad keine frohe Botschaft für Aargauer oder Bündner Winzer, und doch gibt es sie bis heute.

Glaube nicht,das dies vor Dir halt macht,die kommende Zeit wird gnadenlos für uns alle.

Das sehe ich halt ein wenig optimistischer. Mit eigenen Entscheidungen kann man für sich oft Verbesserungen erreichen, auch wenn der Mehrheit dies nicht gelingt, wie auch in Baisseperioden bestimmte (zugegebenermassen wenige) Titel an der Börse Aufwind bekommen.

Während die in 50 Jahren hart erschafften Vermögen der Deutschen an Volksfremde verschleudert werden

Viele dieser scheinbaren Vermögen sind nur gegengebuchte Staatsschulden, die nach und nach wieder verschwinden. Je nach Szenario verbergen sich hier gigantische Chancen.

werden auch noch die Lebensgrundlagen vernichtet.

Hier schon würde ich ein grosses Fragezeichen setzen. Auch wenn unvernünftige Trends in Deutschland häufig in riesige und überdurchschnittliche Übertreibungen hineinlaufen (Nationalismus, Ã-kologismus, Techbubble, Mautsysteme, Verkehrsberuhigungen, Mülltrennung), wird man auch dort merken, dass die komplexe und hochentwickelte Wirtschaft mit Windrädchen und Solarzellen nicht am Laufen gehalten werden kann.

Auch Dich wird´s treffen und wenn Du Dich noch so sicher fühlst.

Mach Dir mal nicht zu viele Sorgen: Unkraut vergeht nicht und erlebt habe ich schon einiges in dieser Richtung.

Ecki[img][/img]

-->>Eben nicht, da die Zustände oftmals (wohlgemerkt nicht immer) selbstverschuldet sind durch allzu menschliche Charakterzüge wie Bequemlichkeit, Verschwendungssucht oder Geltungssucht. Wenn jeder mit seiner Kritik auch an sich denkt, ist schon mal an mehr Leute gedacht, als wenn jeder nur die Schuld bei"den Zuständen" sucht. Der in den kapitalismuskritischen Pamphleten so gern zitierte arme einfache Arbeiter ohne Ersparnisse hat noch recht häufig eine lange Latte an Fehlentscheidungen hinter sich: überdimensionierte Lebensversicherung, Konsumentenkredite für Ferienreisen, Möbel, Auto, dafür zu wenig berufliche Weiterbildung. Zuviele Lasten, zuwenige Reserven, kein Plan B in der Tasche. Ein ganz klein wenig Bilanzwissen und unternehmerisches Denken, und die schlimmsten Fehler lassen sich oft vermeiden.
>Es sollte (tuts leider nicht)soziale Verantwortung geben.
>Durchaus, aber zu viele sind noch nicht einmal in der Lage, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Dort ist Hopfen und Malz (und auch der Sozialetat) völlig verloren.

Erinnert mich an Schopenhauers Aphorismen zur Lebensweisheit.

Darin zeigt Arthur, dass demjenigen, dem ein Überschuss an Intellekt zuteil wurde, ein zweites, ein intellektuelles Leben führen wird. In ihm entwickelt sich seine immer weiter angereicherte Weltanschauung wie ein Kunstwerk - er trägt seine Quelle des Genusses in sich. Der normale Mensch ist innerlich leer und muss zukaufen und gibt normalerweise alles dafür her.

zit.


Die Leere ihres Innern, das Fade ihres Bewusstseins, die Armut ihres Geistes treibt sie zur Gesellschaft, die aber eben aus solchen besteht, weil gleich und gleich gesellt sich gern. Da wird dann gemeinschaftlich Jagd gemacht auf Kurzweil und Unterhaltung, die sie zunächst in sinnlichen Genüssen, in Vergnügungen jeder Art und endlich in Ausschweifungen suchen. Die Quelle heilloser Verschwendung [...] ist wirklich keine andere als nur die Langeweile, welche aus der eben geschilderten Armut und Leere des Geistes entspringt.


Leute, die von Hause aus kein Vermögen haben, aber endlich in die Lage kommen, durch ihre Talente, welcher Art sie auch seien, viel zu verdienen, geraten fast immer in die Einbildung: Ihr Talent sei das bleibende Kapital und der Gewinn dadurch die Zinsen. Demgemäss legen sie dann nicht das Erworbene teilweise zurück um so ein bleibendes Kapital zusammenzubringen, sondern geben aus in dem Maße wie sie verdienen. Danach aber werden sie meistens in Armut geraten, weil ihr Erwerb stockt oder aufhört, nachdem entweder das Talent selbst erschöpft ist, indem es vergänglicher Art war,z.B. wie das zu fast allen schönen Künsten oder auch weil es nur unter besonderen Umständen und Konjunkturen geltend zu machen war, welche aufgehört haben..



Der normale Mensch hingegen ist, hinsichtlich des Genusses seines Lebens auf Dinge ausser ihm gewiesen. Auf den Besitz, den Rang, auf Weib und Kinder, Freunde, Gesellschaft und so weiter. Auf diese stützt sich sein Lebensglück. Darum fällt es dahin wenn er sie verliert oder er sich in ihnen getäuscht sah.
Dies Verhältnis auszudrücken können wir sagen, dass sein Schwerpunkt ausser ihm fällt. Eben deshalb hat er auch stets wechselnde Wünsche und Grillen. Er wird, wenn seine Mittel es erlauben, bald Landhäuser, bald Pferde kaufen, bald Feste geben, bald Reisen machen. Überhaupt aber grossen Luxus treiben, weil er eben in Dingen aller Art, ein Genüge von aussen sucht.

.

Die gröbsten Fehler liessen sich auch durch die Kenntnis der Aphorismen verhindern.

-->Hallo Ecki1,

>Der in den kapitalismuskritischen Pamphleten so gern zitierte arme einfache Arbeiter ohne Ersparnisse hat noch recht häufig eine lange Latte an Fehlentscheidungen hinter sich: überdimensionierte Lebensversicherung, Konsumentenkredite für Ferienreisen, Möbel, Auto, dafür zu wenig berufliche Weiterbildung.

Danke, du hast es endlich EINMAL auf den Punkt gebracht, Vielen Dank! Ich als kapitalismusfreundlicher Kapitalist profitiere ja genau von dieser Dummheit des"armen, einfachen Arbeiters")!:-)))

Du magst aber bitte folgendes beachten: natürlich habe ich diesem"armen, einfachen Arbeiter" diese"überdimensionierte Lebensversicherung [und Konsumentenkredite für Ferienreisen, Möbel, Auto)" verkauft (Junge, Junge, was hab ich von dem"armen, einfachen Arbeiter" Kohle gezockt, war das ein Spass!:-)))] aber wenn du das hier derart pubizierst, fängt der"arme einfache Arbeiter" noch an zu denken! Das wollen wir beide aber nicht, denn sonst laufen unsere Geschäfte nicht mehr so gut!

Meine Bitte also: lassen wir den"armen, einfachen Arbeiter" doch bitte in dem Glauben, daß das alles gut für ihn ist!:-)

Liebe Grüße
clarius

-->Hallo Clarius!

Ich wollte damals Ecki antworten, hatte es mir aber dann verkniffen.
Das hast Du nun erledigt.

Du schreibst: Danke, du hast es endlich EINMAL auf den Punkt gebracht, Vielen Dank! Ich als kapitalismusfreundlicher Kapitalist profitiere ja genau von dieser Dummheit des"armen, einfachen Arbeiters")!

Das ist sehr scharfsinning.
Die verhöhnenden Eliten sollten daher besser ihre Zunge im Zaum halten.

Du magst aber bitte folgendes beachten: natürlich habe ich diesem"armen, einfachen Arbeiter" diese"überdimensionierte Lebensversicherung [und Konsumentenkredite für Ferienreisen, Möbel, Auto)" verkauft (Junge, Junge, was hab ich von dem"armen, einfachen Arbeiter" Kohle gezockt, war das ein Spass!:-)))] aber wenn du das hier derart pubizierst, fängt der"arme einfache Arbeiter" noch an zu denken! Das wollen wir beide aber nicht, denn sonst laufen unsere Geschäfte nicht mehr so gut!

Nicht nur die Geschäfte würden schlecht laufen, sondern die Betrogenen - die natürlich nur DUMM sind - könnten eines schönen Tages sich das holen, wovon sie glauben das es ihnen zustünde.

Das Überdimensionieren der Versicherungen oder das Einreden unredlicher Zahlungsfähigkeit,"sie schaffen das schon", ist kein niederträchtiges moralisches Handeln, sondern gut für's Geschäft.

Um diesen geistigen Spagat zwischen Gut und Böse zu bewältigen - mitunter könnte vielleicht das Gewissen zwicken - wurde die parlamentarische Demokratur erschaffen.
Die Politiker machen es ganz ähnlich, werden aber ganz anders in der Ã-ffentlichkeit gesehen und dienen somit als Blitzableiter für die alltäglichen kleinen und großen Schweinereien.

Danke Clarius, daß Du es so schön auf den Punkt gebracht hast - wie auch Ecki zuvor.

mfG
nereus