-->Von dem Welteroberer Alexander wird berichtet, dass er seinen Bruder Kleitos eigenhändig umgebracht hatte, weil der ihn mit den Worten kritisiert hatte:[/i]"Durch das Blut der Makedonen und durch meine Wunden hier bist du so groß geworden, dass du dich zum Sohn Gottes machen willst...!" (Plutarch, Alexander).
Seit es Warenproduktion und individuelles Eigentum gab, wurde der Stolz auf individuelle Leistung und die damit verbundene Heldenverehrung"großer Männer" gepflegt und gefördert sowohl von der klassischen griechischen Philosophie wie von der biografischen Geschichtsschreibung des Griechen Plutarch (45 - 125), der für ein römisches Lesepublikum schrieb und dessen Helden-Erzählungen über"große" Griechen und Römer mit "vorbildlichen Lebensläufen" (Plutarch, Demetrios) fast eins zu eins in unsere Geschichtsbücher übernommen wurden.
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Ich habe die 46 Biografien des Plutarch"Große Griechen und Römer" (6 Bde. dtv München 1979)"gegen den Strich" gelesen und darin nach Angaben über wirtschaftliche und soziale Verhältnisse der Antike und über die Lebensverhältnisse der Menschen gesucht, die unter den großen Männern Plutarchs zu leiden hatten und ihnen ihre"Großtaten" ermöglichten. Diese Such-Ergebnisse stelle ich hier in alfabetischer Folge vor.
Die lexikalisch geordneten Stichwörter sind nützlich, wo sie Unterschiede zu den heutigen Verhältnissen zeigen. Sie sind auch nützlich, wo sie Gemeinsamkeiten mit den heutigen Verhältnissen aufweisen. Jede/r suche sich daraus, was er/sie interessiert oder was sie/er braucht.
Aberglaube:"Schon waren die Schiffe segelfertig, schon hatte Perikles seine Triere bestiegen, als plötzlich das Sonnenlicht erlosch und Finsternis sich verbreitete, so dass alle sich entsetzten, denn sie sahen darin ein gewaltiges Zeichen. Als Perikles bemerkte, dass der Steuermann seines Schiffes vor Angst nicht mehr aus und ein wusste, hielt er ihm den Mantel vor die Augen und fragte den also Verhüllten, ob er nun ein schreckliches Unglück oder das Vorzeichen eines solchen zu erleben glaubte. Als der Steuermann verneinte, fuhr er fort: 'Wo ist nun der Unterschied zwischen dem, was hier, und dem, was dort geschieht, wenn nicht darin, dass der Gegenstand, welcher die Sonne verdunkelt, größer ist als mein Mantel?'" (Plutarch, Perikles)
Abstammung (arche) versus individuelle Leistung:"Denn wie der Jäger nicht nur ein von einem Hunde stammendes Tier sucht, sondern einen guten Hund, der Pferdeliebhaber ein gutes Pferd, nicht nur ein von einem Pferd stammendes Tier,... so wird auch der Staatsmann gänzlich fehlgreifen, wenn er nicht fragt, welcher Art ein Herrschender ist, sondern von wem er stammt.... Wenn aber Unfähigkeit auch bei hoher Abkunft keine Würde verdient, so hat auch die Tüchtigkeit ihre Würde nicht aus ihrer hohen Abkunft, sondern aus sich selbst." (Plutarch, Sulla) (Bezeichnend ist, dass diese 'moderne' Ablehnung einer Tüchtigkeit durch Abstammung ihre Beispiele von Haustieren, nicht von Wildtieren nimmt. w.b.)
Ackerland/Hofgröße:"Marius sagte, als er seinen Soldaten Mann für Mann vierzehn Morgen Land zugeteilt hatte und bemerkte, dass sie noch mehr verlangten: 'Möge es keinen Römer geben, der ein Stück Land, das ihn zu ernähren ausreicht, für wenig hält.'" (Plutarch, Crassus)
Aischylos und Sophokles:"... als Sophokles den ersten Preis der Tragödiendichter erhielt, betrübte und kränkte dies Aischylos schwer, so wird berichtet, und er blieb nicht mehr lange in Athen, sondern reiste voll Zorn nach Sizilien..." (Plutarch, Kimon)
Akropolis als Kern der Polis:"Denn für Akropolis sagte man damals (375 v. Chr.) gewöhnlich einfach Polis." (Plutarch, Pelopidas).
Ältestenrat und Könige: Der spartanischer Ältestenrat hatte 28 Mitglieder"Mir scheint jedoch Lykurg am ehesten deswegen so viele Älteste eingesetzt zu haben, damit im ganzen dreißig herauskämen, wenn die beiden Könige zu den achtundzwanzig hinzuträten." (Plutarch, Lykurgos)
Ältestenrat: Wahl in den Ältestenrat von Sparta hieß:"geradezu die höchste Gewalt im Staate zu erhalten, Herr zu sein über Leben und Tod, Ehre und Schande und die wichtigsten Dinge überhaupt." (Plutarch, Lykurgos)
Araber: Der armenische König Tigranes II. (89 - 55 v.Chr.)"hatte die Zelte bewohnenden Araber aus ihren gewohnten Sitzen fortgeführt und genötigt, sich in seiner Nähe anzusiedeln, um durch sie den Handel in seine Hand zu bekommen." (Plutarch, Lucullus)
Arbeitsteilung in Athen unter Perikles: "Vielerlei Materialien wurden benötigt, Steine, Erz, Elfenbein, Gold, Eben- und Zypressenholz, und zu ihrer Bearbeitung brauchte es mancherlei Handwerker, so Zimmerleute, Bildhauer, Kupferschmiede, Maler, Sticker, Graveure. Die Transporte zur See brachten den Reedern, den Matrosen und Steuerleuten Beschäftigung, diejenigen zu Lande den Wagenbauern, Pferdehaltern und Fuhrleuten, den Seilern, Leinewebern, Sattlern, Straßenbauern und Bergknappen. Jedes Handwerk verfügte, wie der Feldherr über sein Heer, über eine Masse von ungelernten Sklaven, welche als Handlanger dienten..." (Plutarch, Perikles)
Archimedes verachtete das Handwerk:"... Archimedes sah die Beschäftigung mit der Mechanik und überhaupt jegliche Wissenschaft, die aus mit der praktischen Anwendung zu tun hatte, für niedrig und gemein an..." (Plutarch, Dion).
Armut hieß in der Antike Mangel an Land:"Da so der Reichtum (in Sparta) schnell in wenige Hände zusammenfloss, verbreitete sich in der Stadt Armut, welche niedrige Gesinnung und Mangel an Interesse für höhere Dinge im Gefolge hatte, verbunden mit Neid und Feindschaft gegen die Besitzenden. Es blieben also nicht mehr als siebenhundert Spartiaten übrig, und unter diesen waren es vielleicht hundert, die Land und Erbe besaßen. Das übrige Volk saß mittellos und gering geachtet mit in der Stadt, nahm ohne rechten Mut und Eifer an den auswärtigen Kriegen teil und lauerte nur stets auf eine Gelegenheit zum Umsturz und zu Änderung des augenblicklichen Zustandes." (Plutarch, Agis).
Armut:"Aelius Tubero (war) ein vortrefflicher Mann, der mit größter Würde vor allen Römern die Armut zu tragen verstand. Es waren nämlich sechzehn Blutsverwandte, alles Aelier, die nur ein kleines Häuschen besaßen und ein Gütchen, das für sie alle ausreichen musste, die mit vielen Frauen und Kindern an einem Herd lebten." (Plutarch, Aemilius).
Arroganz ist "der Gefährte der Einsamkeit, wie Platon sagt." (Plutarch, Gaius Marcius).
Attentäter:"Als es zuerst hieß, Antonius und Dolabella gingen mit umstürzlerischen Plänen um, sagte Cäsar, die wohlbeleibten und schön frisierten Herren machten ihm keine Sorge, sondern die blassen und mageren, womit er Brutus und Cassius meinte." (Plutarch, Brutus)."Als Cassius seine Freunde ausforschte, wie sie über einen Anschlag auf Cäsar dachten, zeigten sich alle bereit, wenn Brutus die Führung übernähme. Denn das Unternehmen erfordere nicht sowohl Hände und Wagemut wie das Ansehen eines Mannes, wie er es sei, der... allein durch seine Beteiligung die Gerechtigkeit der Sache verbürge;" (Plutarch, Brutus).
Ausbeutung:"Dies war ja einer der großen und beneidenswerten Vorteile, die Lykurg seinen Mitbürgern verschafft hatte: die reichliche Muße, da es ihnen nicht gestattet war, irgendein niederes Gewerbe zu betreiben, und sie sich überhaupt nicht mit Gelderwerb und mühseligen Geschäften zu befassen brauchten... Die Heloten bearbeiteten für sie das Land und lieferten die vorgeschriebene Abgabe." (Plutarch, Lykurgos)
Ausgaben für Gastmähler des Alexander:"Doch war das Mahl immer prächtig, und da der Aufwand zugleich mit den großen Erfolgen zunahm, so kam er schließlich bei zehntausend Drachmen an (umgerechnet rund 30 einfache Jahreslöhne). Hier aber machte er halt, und es wurde auch festgesetzt, dass diejenigen, die Alexander empfingen, nur soviel ausgeben durften." (Plutarch, Alexandros).
Bauwerke in Athen und Rom:"Die Tempel und die anderen Bauwerke, mit welchen Perikles die Stadt Athen geschmückt hat, stellen in ihrer Größe und Pracht alles in den Schatten, was Rom an ehrwürdigen Baudenkmälern vor der Zeit der Kaiser besaß." (Plutarch, Fabius Maximus)
Belagerungsmaschinen:"Perikles verwendete damals (440 v. Chr. bei der Belagerung von Samos) auch Belagerungsmaschinen, die als neue Erfindung viel bestaunt wurden." (Plutarch, Perikles)
Bergwerke von Laureion bei Athen:"Nikias besaß viele Silberbergwerke im Gebiet von Laureion, die große Erträge brachten, in denen aber die Arbeit nicht ungefährlich war. Er hielt dort eine Menge von Sklaven, und sein Vermögen bestand größtenteils in Silber." (Plutarch, Nikias)
Beschimpfungen:"Perikles wurde einmal auf offenem Markt von einem unverschämten Frechling den ganzen Tag geschmäht und beschimpft. Perikles hielt schweigend stand und erledigte dabei ein paar dringende Geschäfte. Gegen Abend ging er ruhig nach Hause, ständig verfolgt von dem Kerl und seinen wüsten Beschimpfungen. Als er ins Haus treten wollte - es war inzwischen ganz dunkel geworden -, befahl er einem Sklaven, eine Laterne zu nehmen und den Menschen sicher nach Hause zu geleiten." (Plutarch, Perikles)
Bibliothek von Pergamon, 30 v. Chr.: In der "Bibliothek in Pergamon... (befanden sich) zweihunderttausend Buchrollen". (Plutarch, Antonius).
Bosheit in der Politik:"... Epaminondas (sah)... die Fähigkeit, im politischen Leben Bosheit zu ertragen, für einen wesentlichen Teil der Mannhaftigkeit und Seelengröße an." (Plutarch, Pelopidas).
Brautraub:"Es besteht auch bis heute noch die Sitte, dass die Braut nicht selbst die Schwelle des Hauses überschreitet, sondern hinübergehoben wird, weil die Frauen auch damals gewaltsam hineingetragen wurden, nicht freiwillig hineingingen." (Plutarch, Romulus)
Bürger Roms:"... Sie verzeichneten hundertdreißigtausend Bürger, wobei Waisen und Witwen die Kriegssteuer erlassen wurde." (ca. 500 v. Chr.) (Plutarch, Poplicola)
Bürgerzahl Roms nach Cäsars Siegesfeiern:"Nach diesen Vorführungen wurde das Volk neu eingeschätzt. Man zählte statt der früheren dreihundertzwanzigtausend noch hundertfünfzigtausend römische Bürger. So erschreckend war die Bevölkerung zusammengeschmolzen, solches Unglück hatte der Bürgerkrieg über Rom gebracht." (Plutarch, Caesar).
Bürgerzahl Thebens: Als Alexander 335 v. Chr. Theben, damals die mächtigste Stadt Griechenlands, besiegte,"nahm er nur die Priester, alle Gastfreunde der Makedonen, die Abkömmlinge Pindars und diejenigen, welche sich dem Beschluss zum Abfall widersetzt hatten, aus und verkaufte alle übrigen Gefangenen als Sklaven. Es waren etwa dreißigtausend; die Zahl der Gefallenen überstieg sechstausend." (Plutarch, Alexandros).
Bürgerzahl:"Als dann der Tag gekommen war (168 v. Chr.), machten sie sich alle zum selben Zeitpunkt an das Werk, die Städte von Epirus zu überfallen und auszuplündern, so dass in einer Stunde hundertfünfzigtausend Menschen zu Sklaven gemacht und siebzig Städte verwüstet wurden..." (Plutarch, Aemilius). (ergibt 2140 freie Bewohner pro Stadt)
Demokratie ist Übel:"Wenn wir Senatoren hier sitzen und Geschenke und Spenden beschließen wie die Griechen in ihren übelsten Demokratien, was tun wir dann anderes, als dass wir den Ungehorsam des Volkes noch belohnen? Denn sie werden gewiss nicht behaupten, dass sie mit dieser Kornverteilung den Dank entgegennehmen für die Kriegsdienste, welche sie verweigert, die Meutereien, in welchen sie das Vaterland verraten, die Verleumdungen gegen den Senat, welche sie nur zu gern das Ohr geliehen haben. Nein, sie rechnen damit, dass ihr aus Angst nachgeben und dem Volk die Spende zubilligen werdet, um es bei Laune zu halten. Was wird die Folge sein? Unaufhörliche Gehorsamsverweigerung, Zwietracht und Aufruhr ohne Ende." (Gaius Marcius im Römischen Senat) (Plutarch, Gaius Marcius)
Demokratie:"Als die Athener (nach dem Sieg bei Platäa über die Perser) in die Stadt zurückgekehrt waren und Aristeides sah, dass sie die volle Demokratie bekommen wollten, stellte er, teils weil er das Volk der bewiesenen Tapferkeit wegen für würdig des Entgegenkommens hielt, teils es für nicht mehr leicht ansah, es bei seiner Waffentüchtigkeit und seinem Stolz auf die gewonnenen Siege noch gewaltsam zurückzuhalten, den Antrag, die politische Betätigung allen zugänglich zu machen und die Archonten aus allen zu wählen." (Plutarch, Aristeides)
Ehrgeiz des Themistokles:"Themistokles war ehrgeizig wie niemand sonst.... Nach der Schlacht bei Marathon wurde der Athener Miltiades als siegreicher Feldherr gepriesen. Der Ruhm eines anderen raubte dem jugendlichen Themistokles den Schlaf. Er sagte zu seinen Freunden: 'Das Siegeszeichen des Miltiades lässt mich nicht schlafen.'" (Plutarch, Themistokles)
Eidbruch:"Lysander habe gesagt, Kinder müsse man mit Würfeln, Männer mit Eiden betrügen. Damit folgte er dem Beispiel des Polykrates von Samos." (Plutarch, Lysandros)"Als Lysander später befürchtete, dass die Führer der Demokraten nach Milet flüchteten, und er diejenigen, die sich verborgen hatten, hervorlocken wollte, schwur er, er werde ihnen kein Leides tun. Als sie ihm glaubten und hervorkamen, überließ er sie den Oligarchen zum Abschlachten, insgesamt nicht weniger als achthundert." (Plutarch, Lysandros)
Eigentum der Familie wird individuelles Eigentum, Landbesitz wird frei vererbbar:"Lob erntete Solon auch mit seinem Gesetz über das Testierrecht. Früher gab es ein solches nicht, sondern Geld und Haus mussten in dem Geschlecht des Verstorbenen bleiben. Indem Solon gestattete, wenn jemand keine Kinder hatte, sein Vermögen, wem er wollte, zuzuwenden..., machte er das Vermögen erst zum Eigentum der Besitzenden." (Plutarch, Solon). Ähnlich in Sparta:"Eingesetzt hatte der Verfall und die innere Erkrankung des Staates der Lakedaimonier etwas schon, seit sie die Führerstellung der Athener beseitigt und Gold und Silber in reicher Fülle in ihr Land gelassen hatten. Solange sie jedoch die Zahl der Familien, die Lykurg festgesetzt hatte, in der Erbfolge beibehielten und der Vater dem Sohn das Landlos hinterließ, hielt diese weiterbestehende Ordnung und Gleichheit den Staat trotz der sonstigen Gebrechen noch einigermaßen aufrecht. Aber ein angesehener Mann, stolz und von harter Sinnesart, Epitadeus mit Namen, brachte, als er Ephor wurde, wegen eines Streites, den er mit seinem Sohn hatte, ein Gesetz in Vorschlag, dass es jedem gestattet sein sollte, sein Haus und sein Grundstück, wem er wolle, bei Lebzeiten zu schenken oder testamentarisch zu vermachen. Epitadeus brachte also den Antrag ein, um seinem persönlichen Groll Genüge zu tun; die anderen aber nahmen ihn aus Habsucht auf, machten ihn zum Gesetz und vernichteten so die vortrefflichste Ordnung." (Plutarch, Agis).
Einfaches Leben von Staatsführern ungewöhnlich (335 v. Chr.): Als die Gesandten des Alexander in das Haus des Atheners Phokion folgten, sahen sie"die große Einfachheit..., wie die Frau den Brotteig knetete und Phokion selbst Wasser aus dem Brunnen heraufseilte und sich die Füße wusch..." (Tätigkeiten, die sonst von Sklaven erledigt wurden) (Plutarch, Phokion).
Erfahrung im Kampf:"Tatsächlich sollen die Thebaner nie so kriegstüchtig gewesen sein wie damals, da sie durch die vielen Feldzüge der Lakedaimonier gegen sie gleichsam eingeübt wurden. Daher hat auch schon der alte Lykurg in den sogenannten drei Rhetrai verboten, oft gegen dieselben Gegner ins Feld zu ziehen, damit sie nicht das Kriegführen lernten." (Plutarch, Agesilaos)
Ernährung: gemeinsame Mahlzeiten der Spartaner:"Die kamen zu fünfzehn - oder auch wenige mehr oder weniger - zusammen. Jeder Tischgenosse lieferte monatlich einen Scheffel Gerstenmehl, acht Maß Wein, fünf Minen Käse, zweieinhalb Minen Feigen und dazu für die Zukost eine geringe Summe Geldes." (Plutarch, Lykurgos)
Ernährung: Landverteilung des Lykurgos:"Jedes Los war so groß, dass es einen Ertrag von siebzig Scheffel (ca. 60 Liter) Gerste für den Mann, zwölf für die Frau und eine entsprechende Menge an flüssigen Früchten brachte." (Plutarch, Lykurgos).
Finanzen von Athen:"Als Aristeides zum Verwalter der öffentlichen Einkünfte gewählt worden war, wies er nach, dass nicht nur diejenigen, die zu seiner Zeit, sondern auch, die früher das Amt innegehabt hatten, große Unterschlagungen begangen hatten..." (Plutarch, Aristeides)
Frauenraub bei den Spartanern:"Man heiratete durch Raub..." (Plutarch, Lykurgos)
Freilassung: Patron"nennen die römischen Freigelassenen ihren Herrn, nachdem er ihnen die Freiheit geschenkt hat." (Plutarch, Fabius Maximus)
Fremde in Athen:"... das Gesetz über die Aufnahme von Neubürgern,... das nur denen gestattet, Bürger zu werden, die für immer aus ihrem Vaterland verbannt sind oder mit ihrem ganzen Hause nach Athen übersiedeln wollen, um ein Gewerbe zu betreiben." (Plutarch, Solon)
Fremdsprachen lernen:"Ich (Plutarch) bin erst spät und in schon vorgerücktem Alter dazu gekommen, lateinische Schriften zu lesen. Dabei ist mir etwas begegnet, das erstaunlich klingt, aber doch die volle Wahrheit ist. Ich machte die Erfahrung, dass ich nicht so sehr von den (fremdsprachigen) Wörtern aus die Dinge erfasste und begriff, als ich von den Dingen her, von denen ich schon eine gewisse Kenntnis besaß, und mit ihrer Hilfe den (fremdsprachigen) Wörtern auf die Spur kam" (Plutarch, Demosthenes).
Friedensliebe im Krieg zwischen Athen und Sparta:"Die Besitzenden, die älteren Leute und die Masse der Bauern waren sowieso schon zum Frieden geneigt." (Plutarch, Nikias)
Führerschaft situationsabhängig:"Denn das erste und ursprünglichste Gesetz gibt offenbar ganz natürlich den, der helfen kann, demjenigen, der der Hilfe bedarf, zum Führer; wie ja auch wohl die Seereisenden, wenn gutes Wetter ist oder sie nahe der Küste vor Anker liegen, sich gegen die Steuerleute aufsässig und frech benehmen, aber, sowie es Sturm und Gefahr gibt, auf sie blicken und ihre Hoffnung auf sie setzen." (Plutarch, Pelopidas).
Furchtsame Politiker:"Nach dem Tode des Perikles rückte Nikias sogleich in die Reihe der führenden Männer von Athen... Und dass er als Staatsmann furchtsam und leicht von den Schreiern einzuschüchtern war, das galt gerade als volksfreundlich und verschaffte ihm nicht geringe Macht durch die Zuneigung des Volkes, welches die allzu Mutigen fürchtet und diejenigen fördert, die vor ihm Furcht haben." (Plutarch, Nikias).
Geld in Sparta für Staats- und Privatzwecke getrennt: Durch den Sieg über Athen (404 v. Chr.) kam viel Geld nach Sparta, und es gab den Vorschlag,"alles Silber und Gold als eine eingeschleppte Pest hinwegzubesorgen.... Da die Freunde Lysanders dagegen arbeiteten und sich darum bemühten, dass das Geld in der Stadt bliebe, so beschloss man, dass für den staatlichen Gebrauch Geld dieser Art eingeführt werden dürfe; wenn aber jemand dabei betroffen würde, es privatim zu besitzen, so setzten sie dafür die Todesstrafe fest..." (Plutarch, Lysandros)
Geld siehe auch Gold u. Münzen.
Geld, lockerer Umgang der Reichen mit Geld:"Antonius ordnete an, einem seiner Freunde zweihundertfünfzigtausend Denare zu geben;... Da nun der Kassenverwalter sich darüber wunderte und, um ihm deutlich zu machen, wieviel das sei, das ganze Geld offen hinlegte, fragte er ihn im Vorübergehen, was denn das sei, und als der Kassenverwalter antwortete, es sei das, was er wegzugeben befohlen habe, erriet Antonius seine Hinterlist und sagte: 'Ich dachte, das wäre mehr; dies ist ja wenig; also tu nochmals soviel dazu.'" (Plutarch, Antonius).
Geld:"... die Römer benützten damals noch nicht viel gemünztes Geld, sondern ihr Wohlstand ruhte auf Schaf- und sonstiger Viehzucht. Daher haben sie für Vermögen bis heute das Wort peculium von pecus = Schaf, und ihre ältesten Münzen zeigen als Gepräge ein Rind, ein Schaf oder ein Schwein." (Plutarch, Poplicola)
Geld:"Solon rechnete bei der Schätzung der Vermögen ein Schaf und eine Drachme gleich einem Scheffel Getreide." (Plutarch, Solon)"Die Preise, die Solon auf der sechzehnten Gesetzestafel für auserlesene Opfertiere ansetzt... sind im Vergleich zu den heutigen auch noch niedrig." (Plutarch, Solon)
Gelderwerb Catos:"Als Cato sich ernstlicher auf den Gelderwerb zu leben begann, fand er, dass der Landbau mehr ein Zeitvertreib als eine ergiebige Geldquelle sei. Er legte darum seine Kapitalien in sicheren, risikofreien Objekten an, kaufte Teiche, warme Quellen, freie Plätze für Walker, Pecherzeugungsanlagen, natürliche Weiden und Hutungen, woraus ihm reicher Gewinn zufloss und denen, wie er selbst sagte, sogar Jupiter nichts anhaben konnte. Auch die anrüchigste Form des Geldverleihens, die gegen Seezins, verschmähte er nicht und verfuhr dabei folgendermaßen. Er veranlasste die Geldbedürftigen, eine Gesellschaft von Geldgebern ins Leben zu rufen. Waren deren fünfzig und ebenso viele Schiffe zusammen, so nahm er selbst einen Anteil durch seinen Freigelassenen Quintio, der dann die Geschäftsführung der Schuldner beaufsichtigte und mitreiste. So erstreckte sich sein Risiko nicht auf das Ganze, sondern nur auf einen kleinen Teil bei großem Zinsgewinn. Auch seinen Sklaven, die das wollten, lieh er Geld. Sie kauften dann junge Sklaven, bildeten sie auf Catos Kosten aus und verkauften sie nach einem Jahr wieder. Viele behielt Cato auch unter der Anrechnung des Preises, den der Meistbietende zu geben bereit war." (Plutarch, Cato)
Geldwirtschaft in Athen: "Perikles wollte nicht, dass ihm sein ererbtes, rechtmäßiges Vermögen aus Unachtsamkeit unter den Händen zerrinne, es sollte ihm aber auch nicht zuviel Zeit rauben und ihn von wichtigeren Geschäften abhalten. Deshalb sorgte er dafür, dass es auf eine, wie er glaubte, möglichst einfache und doch genaue Art verwaltet werden. Er verkaufte den Jahresertrag seiner Güter als Ganzes und ließ dann alles, was er für den Haushalt brauchte, einzeln auf dem Markt einkaufen. Seine erwachsenen Söhne hatten wenig Freude an diesem Regiment; auch den Frauen gegenüber war er keineswegs freigebig, und sie beklagten sich bitter, dass sie das Haushaltsgeld nur für einen Tag und aufs genaueste berechnet erhielten und nie, wie es einem großen und reichen Haus anstehe, aus dem vollen schöpfen könnten, weil jede Ausgabe und jede Einnahme peinlich abgezählt und abgemessen werde. Obwohl die Buchhaltung in dieser sorgfältigen Weise geführt wurde, lag sie in den Händen eines einzigen Sklaven, des Euangelos, der zur Verwaltung eines Betriebes wie kein zweiter befähigt war oder aber durch Perikles eine besondere Schulung erhalten hatte." (Plutarch, Perikles)
Gesetze Drakons:"Solon hob nun alle Gesetze Drakons auf - außer denen über Mord und Totschlag - wegen ihrer Härte und der Strenge der Strafen. Denn beinahe auf alle Verfehlungen war nur eine Strafe gesetzt: der Tod, so dass auch die des Müßigganges Überführten sterben mussten und, wer Gemüse oder Feldfrüchte stahl, ebenso bestraft wurde wie Tempelräuber und Totschläger." (Plutarch, Solon)
Gesetze Solons wurden später nicht mehr geachtet:"Bei dem Komiker Kratinos heißt es an einer Stelle dass mit den hölzernen Gesetzestafeln von Drakon und Solon 'man jetzt bereits die Gerste röstet'." (Plutarch, Solon)"Solons Verfassung sah Solon selbst wieder aufgehoben..." (Plutarch, Poplicola)
Gesetze: Anacharsis, ein Freund Solons, über Gesetze: Sie seien"Spinnweben, welche zwar die Schwachen und Kleinen, die sich darin fingen, festhalten, von den Mächtigen und Reichen aber zerrissen werden." (Plutarch, Solon)
Getreidebedarf Athens: ... Um nach der Kapitulation der Athener die durch Importboykott verursachte Hungersnot zu beenden "schenkte Demetrios der Stadt hunderttausend Scheffel Getreide." (Plutarch, Demetrios).
Getreideimport Roms: Indem Cicero"sich für den Antrag zur Behebung des Getreidemangels einsetzte, macht er Pompeijus gewissermaßen wieder zum Herrn aller Länder und Meere, die die Römer beherrschten. Denn seinem Kommando wurden nun die Häfen, Handelsplätze, Lebensmittelmärkte, mit einem Wort, alles, worüber Seefahrer und Ackersleute verfügten, unterstellt." (Plutarch, Pompejus)
Getreidespenden des Staates:"Caesar schürte die Unzufriedenheit jenes großen Teils der Bürgerschaft, welcher schon angekränkelt und verdorben war, und zog ihn auf seine Seite hinüber. Cato machte sich Sorgen über diese Entwicklung und beredete den Senat, die Getreidespenden an das arme, besitzlose Proletariat wieder aufzunehmen. Es handelte sich allerdings um eine Ausgabe von jährlich zwölfhundertfünfzig Talenten, doch vermochte die freundliche und großzügige Geste die von Caesar drohende Gefahr offensichtlich zu bannen." (Plutarch, Cato).
Gold in Rom: Nach dem Sieg über Veji (396 v.Chr.) wollte man von dem Zehnten der Beute einen goldenen Mischkrug machen und ihn nach Delphi senden."Nun herrschte aber in der Stadt Mangel an Gold, und während noch die Behörden überlegten, woher sie es beschaffen sollten, fassten die Frauen von sich aus den Beschluss, dass jede den Goldschmuck, den sie besäße, für das Weihgeschenk hergeben sollten. Das ergab acht Talente an Gewicht." (Plutarch, Camillus) (ca. 200 kg). Nur ein Jahrzehnt (386 v.Chr.) später zahlten die Römer über tausend Pfund Gold an die Gallier ("vae victis!"), damit diese aus besiegten Rom abzogen. (Plutarch, Camillus)
Götter des Themistokles:"Bei den Bundesgenossen war Themistokles ebenso wenig beliebt, da er von Insel zu Insel fuhr und Geld von ihnen eintrieb.... 'Ich komme zu euch', sagte Themistokles, 'und bringe zwei mächtige Gottheiten mit, die Überredung und die Gewalt'". 'Auch wir', gaben die Andrier zur Antwort, 'haben zwei starke Götter an unserer Seite, die Armut und die Not. Und diese halten uns ab, dir Geld zu geben.'" (Plutarch, Themistokles)
Gottesbild:"Numa verbot den Römern, ein menschen- oder tiergestaltiges Bild eines Gottes zu errichten. Tatsächlich gab es bei ihnen früher weder eine gemalte noch eine plastische Darstellung eines Gottes..." (Plutarch, Numa)
Graffiti:"Sein Bruder Gaius Gracchus... berichtet in einer Schrift, Tiberius Gracchus habe, als er auf dem Weg nach Numantia durch Etrurien kam, das verödete Land gesehen und die aus der Fremde eingeführten Sklaven, welche die Felder bestellten und das Vieh weideten.... Am meisten jedoch entflammte ihn das Volk selber zu leidenschaftlichem Ehrgeiz, indem es ihn durch Inschriften an öffentlichen Hallen, an Wänden und Denkmälern aufrief, den Armen das Gemeindeland zurückzugewinnen." (Plutarch, Tiberius Gracchus).
Griechenlands letzte Vorzüge (79 v. Chr.): "Ich beklage das Schicksal Griechenlands, da ich sehe, dass die einzigen Vorzüge, die uns noch geblieben waren, nun auch noch durch dich, Cicero, den Römern zufallen: Bildung und Redekunst." (Der griechische Redner Apollonios, nachdem er eine Übungsrede des Cicero in griechischer Sprache gehört hatte.) (Plutarch, Cicero).
Griechenverachtung in Rom:"Man gab Cicero die bei den schlimmsten Banausen in Rom üblichen, immer im Munde geführten Spottnamen: 'Griechennarr' und 'Bücherwurm'." (Plutarch, Cicero).
Größe?:"Im Gallischen Krieg, welcher kaum zehn Jahre dauerte, nahm Caesar über achthundert Städte im Sturm, unterjochte dreihundert Völkerschaften und schlug sich nach und nach mit drei Millionen Gegnern, von denen ein Million den Tod im Kampfe fand, eine zweite in Gefangenschaft geriet." (Plutarch, Caesar).
Grundbesitz nicht mehr selbst bewirtschaftet:"Cicero besaß ein schönes Gut in Arpinum, dazu ein Grundstück bei Neapolis und ein weiteres bei Pompeji." (Plutarch, Cicero).
Grundbesitz siehe auch Landbesitz.
Gütergemeinschaft:"Kimon, der sein Haus den Bürgern als gemeinsame Speisehalle zur Verfügung stellte und auf dem Lande die Erstlinge der Früchte und alles, was die Jahreszeiten Gutes bringen den Fremden zu genießen und zu nehmen erlaubte, hat gewissermaßen die mythische Gütergemeinschaft der Zeit des Kronos wieder in das Leben der Gegenwart eingeführt." (Plutarch, Kimon)
Handel als Spezialität eines Mittlervolkes oder als Königsprivileg: Der armenische König Tigranes II. (89 - 55 v.Chr.) "hatte die Zelte bewohnenden Araber aus ihren gewohnten Sitzen fortgeführt und genötigt, sich in seiner Nähe anzusiedeln, um durch sie den Handel in seine Hand zu bekommen." (Plutarch, Lucullus)
Handel in Athen:"Von den Erzeugnissen des Landes gestattete er den Verkauf an Fremde nur für Ã-l, anderes auszuführen verbot Solon..." (Plutarch, Solon)
Handel nicht unedel in alter Zeit: Solon,"der von Abkunft einer der ersten Familien angehörte","wandte sich als noch junger Mann dem Handel zu." (Plutarch, Solon)."Und Handel hatte sogar besonderes Ansehen, weil der die Erzeugnisse der Fremde ins Land brachte, Freundschaften mit Königen vermittelte und reiche Erfahrungen einbrachte. Manche Kaufleute sind auch Gründer großer Städte geworden...." (Plutarch, Solon)
Handwerk in Athen unter Perikles:"Vielerlei Materialien wurden benötigt, Steine, Erz, Elfenbein, Gold, Eben- und Zypressenholz, und zu ihrer Bearbeitung brauchte es mancherlei Handwerker, so Zimmerleute, Bildhauer, Kupferschmiede, Maler, Sticker, Graveure. Die Transporte zur See brachten den Reedern, den Matrosen und Steuerleuten Beschäftigung, diejenigen zu Lande den Wagenbauern, Pferdehaltern und Fuhrleuten, den Seilern, Leinewebern, Sattlern, Straßenbauern und Bergknappen. Jedes Handwerk verfügte, wie der Feldherr über sein Heer, über eine Masse von ungelernten Sklaven, welche als Handlanger dienten..." (Plutarch, Perikles)
Handwerk von Platon u. Archimedes verachtet:"Mit dieser hochbeliebten und vielgepriesenen Mechanik und Technik hatten sich nämlich zuerst Eudoxos und Archytas zu beschäftigen begonnen, indem sie die Mathematik interessant zu machen begannen unternahmen und Probleme, die durch theoretische und zeichnerische Beweisführung nicht leicht lösbar waren, durch sinnfällige mechanische Apparaturen unterbauten.... Als sich aber Platon darüber entrüstete und sie heftig angriff, weil sie den Adel und die Reinheit der Mathematik zerstörten und vernichteten, wenn sie aus der unkörperlichen Sphäre des reinen Denkens ins Sinnliche hinabglitte und sich körperlichen Dingen zu bedienen begönne, die vieler niedriger handwerksmäßiger Verrichtungen bedürften, so wurde die Mechanik aus der Mathematik verbannt und von ihr abgetrennt, von der reinen Wissenschaft lange Zeit verschmäht, und war so zu einer bloßen militärischen Hilfswissenschaft geworden." (Plutarch, Marcellus). Auch Archimedes verachtete das Handwerk:"... Archimedes sah die Beschäftigung mit der Mechanik und überhaupt jegliche Wissenschaft, die aus mit der praktischen Anwendung zu tun hatte, für niedrig und gemein an..." (Plutarch, Dion).
Handwerk:"Da Solon sah, wie die Stadt sich mit Menschen füllte, die stets von allen Seiten in Attika zusammenströmten, weil man da nichts zu befürchten hatte, dass aber das Land größtenteils karg und unfruchtbar war und dass die Seefahrer solche, die nichts dagegen anzubieten hatten, keine Waren zuführten, so hielt er die Bürger zu handwerklicher Tätigkeit an..." (Total anderes Szenario als im Stichwort"Solon"!) (Plutarch, Solon)"... das Gesetz über die Aufnahme von Neubürgern,... das nur denen gestattet, Bürger zu werden, die für immer aus ihrem Vaterland verbannt sind oder mit ihrem ganzen Hause nach Athen übersiedeln wollen, um ein Gewerbe zu betreiben." (Plutarch, Solon)
Handwerker als Soldaten: Der Heerführer der Laikedaimonier Agesilaos habe,"so wird erzählt, in der Absicht die Anzahl der von den Bundesgenossen gestellten Soldaten festzustellen, folgenden Kunstgriff ausgedacht. Er befahl, dass alle Bundesgenossen sich untereinander vermicht, die Lakedaimonier aber getrennt von ihnen niedersetzen sollten. Darauf ließ er den Herold ausrufen, dass zuerst die Töpfer aufstehen sollten. Als die aufgestanden waren, ließ er als zweites die Schmiede, dann nach ihnen die Zimmerleute, die Maurer und die Angehörigen aller anderen Handwerksberufe aufrufen. So standen beinahe alle Bundesgenossen auf, von den Lakedaimoniern aber keiner; denn es war ihnen verboten, ein Handwerk auszuüben und es zu lernen." (Plutarch, Agesilaos)
Handwerker/Maler:"Übrigens war Polygnotos kein Handwerker und malte die Halle des Peisianax nicht gegen ausbedungenen Lohn aus, sondern unentgeltlich, um sich Ehre bei der Stadt einzulegen..." (Plutarch, Kimon)
Handwerker:"Handwerker, die sich lebloser Werkzeuge und Geräte bedienen, (wissen) von jedem derselben den Namen... und den Platz, wo es zu verwenden ist, und (kennen) seine Wirkung..." (Zur Allgemeinbildung zählte das nicht.) (Plutarch, Cicero).
Heloten siehe auch Sklaven.
Helotenanzahl im 2. Jh. v. Chr. ("staatliche" Leibeigene der Spartaner):"Kleomenes setzte diejenigen Heloten, welche (jährlich) fünf attische Minen zahlten, in Freiheit und bekam so fünfhundert Talente zusammen." (Plutarch, Kleomenes). (500 Talente = 30.000 Minen. Also haben sich 6000 Heloten freikaufen können.)
Heloten-Behandlung durch Spartaner:"Von Zeit zu Zeit schickten die Oberen die gewandtesten jungen Leute überall aufs Land hinaus... Bei Nacht gingen sie auf die Straße und töteten jeden Heloten, dessen sie habhaft wurden. Oft auch gingen sie über die Felder und erschlugen die stärksten und tüchtigsten von ihnen.... Aristoteles sagt auch, die Ephoren hätten jedes Mal, sobald sie ihr Amt antraten, den Heloten den Krieg erklärt, damit ihre Ermordung nicht wider göttliches Recht verstoße. Auch sonst behandelten sie sie hart und roh.... Es scheint also, dass die Leute, welche sagen, in Lakedaimon sei der Freie im vollsten Sinne frei und der Knecht im vollsten Sinne Knecht gewesen, den Unterschied recht wohl erkannt haben." (Plutarch, Lykurgos)
Hunger in Rom durch Großgrundbesitz:"Der größte Teil des Landes war nämlich nicht angesät worden und lag brach, auch hatte es der Krieg unmöglich gemacht, Getreide von auswärts herbeizuschaffen. So herrschte jetzt bitterer Mangel, Korn wurde nicht auf den Markt gebracht, und wäre es doch geschehen, so hätte das Volk kein Geld gehabt, es zu kaufen. Dies alles sahen die Demagogen und ergingen sich in Verleumdungen gegen die Reichen: sie hätten, um sich am Volk (für den Kriegsboykott und Auszug des bewaffneten Volkes auf den Anio-Berg 494 v.Chr.) zu rächen, die Hungersnot mit Absicht herbeigeführt." (Plutarch, Gaius Marcius)
Immobilienpreise:"Marius besaß... bei Misenum einen herrlichen Landsitz, dessen üppiger Luxus für einen alten Haudegen und Kriegsmann, wie er war, recht wenig passte. Cornelia hatten die Villa dem Vernehmen nach für 75.000 Drachmen erworben. Später kaufte sie Lucius Lucullus für zweieinhalb Millionen. So rasch wuchs damals die Verschwendung, mit solcher Schnelligkeit breitete sich der Luxus in der Lebensführung aus." (Plutarch, Marius).
Importe nach Athen ca. 300 v. Chr.:"Demetrios kaperte ein Schiff, das Getreide geladen hatte und nach Athen bringen wollte, und ließ den Kaufherrn wie den Steuermann aufhängen, so dass, weil hierdurch alle anderen von einem solchen Unternehmen abgeschreckt wurden, eine starke Hungersnot in der Stadt ausbrach und außer den Hungersnot auch ein Mangel an allen anderen Lebensnotwendigkeiten. So kaufte man den Scheffel (40 Liter) Salz für vierzig Drachmen (ca. vierzig Tageslöhne), und der Scheffel Weizen kostete dreihundert (ca. ein Jahreslohn).... Von vielen schrecklichen Dinen, die während dieses Boykotts vorfielen, soll sich auch folgendes ereignet haben. Ein Vater und ein Sohn saßen zusammen in einem Zimmer und hatten alle Hoffnung aufgegeben. Da fiel von der Decke eine tote Maus, und als sie sie sahen, sprangen beide auf und schlugen sich um sie. Damals fütterte auch - so wird erzählt - der Philosoph Epikur seine Schüler in der Weise durch, dass er Bohnen abgezählt mit ihnen teilte.. ... (Um nach der Kapitulation der Athener die Hungersnot zu beenden) schenkte Demetrios der Stadt hunderttausend Scheffel Getreide." (Plutarch, Demetrios).
Individuelle Leistung macht unsterblich:"diese... einmal geborenen, dann durch Wandlung unsterblich gewordenen Geister wie Herakles und Dionysos, die durch ihre Leistung das sterbliche, dem Leiden unterworfene Wesen von sich abwarfen..." (Plutarch, Pelopidas).
Individuelle Leistung statt Abstammung (arche):"Denn wie der Jäger nicht nur ein von einem Hunde stammendes Tier sucht, sondern einen guten Hund, der Pferdeliebhaber ein gutes Pferd, nicht nur ein von einem Pferd stammendes Tier,... so wird auch der Staatsmann gänzlich fehlgreifen, wenn er nicht fragt, welcher Art ein Herrschender ist, sondern von wem er stammt.... Wenn aber Unfähigkeit auch bei hoher Abkunft keine Würde verdient, so hat auch die Tüchtigkeit ihre Würde nicht aus ihrer hohen Abkunft, sondern aus sich selbst." (Plutarch, Sulla) (Bezeichnend ist, dass diese 'moderne' Ablehnung einer Tüchtigkeit durch Abstammung ihre Beispiele von Haustieren, nicht von Wildtieren nimmt. w.b.)
Individuelle Leistung:"Wenn ich nicht das Ziel erreiche, so zu denken und zu leben, wie es Pflicht ist, werde ich dies nicht der Unbedeutendheit meiner Vaterstadt (Chaironeia), sondern gerechtermaßen mir selber zuschreiben." (Plutarch, Demosthenes).
Kindsmord: bei den Spartanern. Die Ältesten untersuchten jedes Neugeborene."War es aber schwächlich und missgestaltet, so ließen sie es zu der sogenannten Ablage bringen, einem Felsabgrund am Taygetos. Denn sie meinen, für ein Wesen, das von Anfang nicht fähig sei, gesund und kräftig heranzuwachsen, sei es besser, nicht zu leben, sowohl um seiner selbst wie um des Staates willen." (Plutarch, Lykurgos)
Koloniegründung: Eroberung von Salamis durch die Athener:"Solon ließ sich von den Athenern fünfhundert Freiwillige stellen, nachdem ein Volksbeschluss gefasst worden war, dass diese Männer, wenn sie die Insel eroberten, über ihre politische Gestaltung bestimmen sollten." (Plutarch, Solon)
Koloniegründung: Romulus und Remus wollten weder in ihrer Heimatstadt"wohnen ohne zu herrschen, noch herrschen, solange der Großvater lebte. Sie... beschlossen, für sich zu wohnen, nämlich in der Gegend, wo sie aufgezogen worden waren, eine Stadt zu gründen. Dies ist die einleuchtendste Ursache. Es war vielleicht auch nötig, nachdem so viele Sklaven und Ausreißer sich um sie geschart hatten, entweder ihre ganze Macht zu verlieren, wenn diese sich wieder zerstreuten, oder mit ihnen sich in einer besonderen Siedlung niederzulassen." (Plutarch, Romulus)
Koloniegründung: Theseus ist"von der Pythia aufgetragen worden, wenn ihm in fremdem Lande ein großer Schmerz widerfahre und er sehr traurig sei, dann solle er dort eine Stadt gründen und einige Leute aus seiner Umgebung als Führer zurücklassen." (Plutarch, Theseus)
Kolonien Roms:"Cato ließ im Senat, so wird erzählt, während er die Toga aufnahm, absichtlich ein paar afrikanische Feigen fallen, und als man ihre Größe und Güte bewunderte, sagte er: 'Das Land, das diese Feigen trägt, ist nur drei Tage Seefahrt von Rom entfernt.'" (Plutarch, Cato)
Kolonieneugründung von Syrakus (344 v. Chr.):"Nachdem (der Korinther) Timoleon so die Stadt Syrakus genommen hatte, waren keine Städter da, sie zu bewohnen, sondern sie waren teils in den Kriegen und den inneren Wirren zu Tode gekommen, teils vor den Tyrannen geflohen; auf dem Markt in Syrakus war wegen seiner Verödung so viel dichtes Gras aufgewachsen, dass die Pferde auf ihm weideten, während ihre Hüter im Gründen lagen ... (Die Korinther ließen deshalb)... durch Herolde bekannt machen: die Korinther hätten die Tyrannenherrschaft in Syrakus gestürzt, den Tyrannen verjagt, und lüden jetzt die Syrakuser und jeden der anderen Griechen Siziliens, der dazu Lust habe, ein, die Stadt als freie und unabhängige Bürger zu bewohnen und sich Land auf der Grundlage der Gleichheit und Gerechtigkeit zuweisen zu lassen.... Da diejenigen, welche hierauf in Korinth zusammenkamen, nicht zahlreich genug waren, baten sie, dass sich Mitsiedler aus Korinth und dem übrigen Griechenland ihnen zugesellten. So waren es nicht weniger als zehntausend, die nach Syrakus in See gingen. Inzwischen waren auch schon aus Italien und Sizilien viele dem Timoleon zugeströmt, und nachdem ihre Zahl - wie Athanis gesagt hat - auf sechzigtausend angewachsen war, verteilte er das Land und verkaufte die Häuser für tausend Talente, wobei er den alten Syrakusiern das Vorkaufsrecht auf ihre ehemaligen Häuser offen hielt, zugleich aber auch reichliche Geldmittel für die Gemeinde beschaffte, die solchen Mangel litt für ihre sonstigen Bedürfnisse sowohl wie für den Krieg, dass sie sogar ihre Bildsäulen verkaufte..." (Plutarch, Timoleon).
Könige hatte nicht die höchste Macht im Staat: Wahl in den Ältestenrat von Sparta hieß:"geradezu die höchste Gewalt im Staate zu erhalten, Herr zu sein über Leben und Tod, Ehre und Schande und die wichtigsten Dinge überhaupt." (Plutarch, Lykurgos)
Könige und Ältestenrat: Der spartanischer Ältestenrat hatte 28 Mitglieder"Mir scheint jedoch Lykurg am ehesten deswegen so viele Älteste eingesetzt zu haben, damit im ganzen dreißig herauskämen, wenn die beiden Könige zu den achtundzwanzig hinzuträten." (Plutarch, Lykurgos) (Könige waren Teil eines Kollegiums und stammten aus ihre Mitte).
Könige: über die Lakedaimonier in alter Zeit:"... die Könige, so meinten sie, hatten ja vor der Menge nur den Namen und die Ehre, sonst nichts voraus..." (Plutarch, Lykurgos)"Selbst den Königen (in Lakedämonien) war die Heimkehr des Lykurgos nicht unerwünscht, denn sie hofften, dass sie, wenn er ihnen beistünde, die Menge weniger ungebärdig finden würden." (Plutarch, Lykurgos) Es gab also mehrere (viele?) Könige ohne besondere Macht über"die Menge".
Königsmacht begrenzt:"Die höchste Gewalt im Staate der Lakedaimonier lag damals (5. Jh. v. Chr.) in den Händen der Ephoren und der Ältesten. Die ersteren führen ihr Amt nur ein Jahr, die Ältesten haben es lebenslang inne, und beide sind sie eingesetzt, damit nicht den Königen alle Macht zusteht... Daher bestand von alters her zwischen ihnen und den Königen Eifersucht und Streit, der sich stets vom Vater auf den Sohn vererbte." (Plutarch, Agesilaos)
Königswahl: Numa wurde von den Patriziern vorgeschlagen, König zu werden."Als man auf den Markt gekommen war, berief der in jenen Stunden gerade regierende Zwischenkönig Spurius Verrius die Bürger zur Abstimmung, und alle gaben ihre Stimme für Numa ab." (Plutarch, Numa)
Kooperation nur zufällig:"Fahrgäste, die aus verschiedenen Gründen und mit verschiedenen Absichten an Bord eines Schiffes kommen, brauchen erst in der Gefahr aus Furcht um die eigene Person sich zu gemeinsamem Handeln zusammentun, sonst aber hat jeder nur für sich zu sorgen." (Plutarch, Numa)
Kredit:"Auch die anrüchigste Form des Geldverleihens, die gegen Seezins, verschmähte Cato nicht und verfuhr dabei folgendermaßen. Er veranlasste die Geldbedürftigen, eine Gesellschaft von Geldgebern ins Leben zu rufen. Waren deren fünfzig und ebenso viele Schiffe zusammen, so nahm er selbst einen Anteil durch seinen Freigelassenen Quintio, der dann die Geschäftsführung der Schuldner beaufsichtigte und mitreiste. So erstreckte sich sein Risiko nicht auf das Ganze, sondern nur auf einen kleinen Teil bei großem Zinsgewinn." (Plutarch, Cato)
Krieg als Wirtschaftsfaktor: Lysander, der Kommandant der spartanischen Flotte"schlug bei Ephesos sein Lager auf, ließ von allen Seiten die Handelsschiffe dort zusammenziehen und Werften für den Bau von Trieren (Kriegsschiffen) errichten. So brachte er ihre Häfen durch den Handelsverkehr, ihren Markt durch gewerbliche Tätigkeit in die Höhe und erfüllte ihre Häuser und Werkstätten mit regem Leben, so dass sich für die Stadt zuerst von jener Zeit ab durch Lysander die Aussicht auf den Glanz und die Größe eröffnete, die sie jetzt besitzt." (Plutarch, Lysandros)
Krieg Athen - Sparta (Kommentar Plutarchs) Dieser Krieg"hat länger gedauert und war an Leiden und Glückszufällen, die er brachte, wechselvoller und überraschender gewesen als alle vorangegangenen Kriege, brachte tausenderlei Formen von Kämpfen und plötzlichen Umschlägen und verbrauchte so viele Feldherren wie alle Kriege von Griechenland vor ihm zusammen nicht verbraucht hatten." (Plutarch, Lysandros)
Krieg mit Bitten und Bedenkzeit: Als Agesilaos, der König der Lakedaimoner, mit seinem Heer auf dem Weg zurück aus Asien nach Hause war,"wandte er sich an keins der Barbarenvölker mit Bitten, sondern er sandte nur zu jedem und ließ fragen, ob er als Freund oder als Feind durch ihr Land marschieren solle. Die anderen alle nahmen ihn freundlich auf... aber die Trochaler... forderten von Agesilaos als Preis für den Durchmarsch hundert Taler Silber und ebensoviele Frauen. Aber Agesilaos sagte spöttisch: 'Warum sind sie nicht gleich gekommen, um den Preis zu holen?' Rückte vor, lieferte den gegen ihn aufmarschierenden Barbaren ein Gefecht, schlug sie in die Flucht und tötete viele. Dieselbe Frage ließ er auch an den König der Makedonen richten, und als der erklärte, er wolle überlegen, sagte er:'So mag er überlegen; wie wollen inzwischen marschieren.'" (Plutarch, Agesilaos)
Krieg und Erfahrung:"Tatsächlich sollen die Thebaner nie so kriegstüchtig gewesen sein wie damals, da sie durch die vielen Feldzüge der Lakedaimonier gegen sie gleichsam eingeübt wurden. Daher hat auch schon der alte Lykurg in den sogenannten Rhetrai verboten, oft gegen dieselben Gegner ins Feld zu ziehen, damit sie nicht das Kriegführen lernten." (Plutarch, Agesilaos)
Krieg und Papierstrategen: (Sulla über Mithridates VI. 84 v. Chr.) "Mithridates sitzt in Pergamon und will mit Worten einen Krieg lenken, den er nicht mit Augen gesehen hat." (Plutarch, Sulla)
Krieg und römische Besatzung:"Sulla bestrafte die Provinz Asien insgesamt mit zwanzigtausend Talenten, und im einzelnen richtete er die Bewohner durch den Übermut und die Habgier der einquartierten Soldaten zugrunde. Denn es war festgesetzt, dass der Wirt dem Quartiernehmer für jeden Tag sechzehn Drachmen zu zahlen und ihm die Verpflegung für ihn selbst und für soviele Freunde, wie ihm einzuladen beliebte, zu gewähren hatte, und ein Offizier hatte fünfzig Drachmen täglich zu bekommen und zweierlei Kleidung, für den Aufenthalt im Hause und fürs Ausgehen auf den Markt." (Plutarch, Sulla)
Krieg, Handwerker als Soldaten: Der Heerführer der Laikedaimonier Agesilaos habe,"so wird erzählt, in der Absicht die Anzahl der von den Bundesgenossen gestellten Soldaten festzustellen, folgenden Kunstgriff ausgedacht. Er befahl, dass alle Bundesgenossen sich untereinander vermicht, die Lakedaimonier aber getrennt von ihnen niedersetzen sollten. Darauf ließ er den Herold ausrufen, dass zuerst die Töpfer aufstehen sollten. Als die aufgestanden waren, ließ er als zweites die Schmiede, dann nach ihnen die Zimmerleute, die Maurer und die Angehörigen aller anderen Handwerksberufe aufrufen. So standen beinahe alle Bundesgenossen auf, von den Lakedaimoniern aber keiner; denn es war ihnen verboten, ein Handwerk auszuüben und es zu lernen." (Plutarch, Agesilaos)
Krieg, um von Innenpolitik abzulenken:"Camillus fiel mit Heeresmacht ins Land der Falisker ein... mit dem Willen, die Bürger anzuspannen und zu beschäftigen, damit sie nicht zu Hause säßen und Zeit hätten, sich von Demagogen aufhetzen zu lassen. Denn dieser Arznei pflegten sie sich stets zu bedienen, dass sie wie Ärzte die inneren Störungen des Staates nach außen ableiteten." (Plutarch, Camillus)
Krieg: Romulus"ließ bei Auseinandersetzungen mit den Nachbarn um Weide und Jagd wohl erkennen, dass er mehr zum Herrschen als zum Gehorchen geboren war." (Plutarch, Romulus) (Solche Auseinandersetzungen mit Nachbarn waren demnach eine Selbstverständlichkeit.)
Kriegsbegleiter für vornehme Römer: Cato der Jüngere, der als besonders sparsam galt, reiste nach Makedonien, um als Offizier zu dienen:"Sein Gefolge bestand aus fünfzehn Sklaven, zwei Freigelassenen und vier Freunden." (Plutarch, Cato).
Kriegsbeute 168 v. Chr.: Nach seinem Sieg über den Makedonen Perseus 168 v. Chr."brach Aemilius dann nach Epirus auf, da er vom Senat die Weisung erhalten hatte, die Soldaten, die unter ihm die Schlacht gegen Perseus geschlagen hatten, die dortigen Städte ausplündern zu lassen.... Als dann der Tag gekommen war, machten sie sich alle zum selben Zeitpunkt an das Werk, die Städte zu überfallen und auszuplündern, so dass in einer Stunde hundertfünfzigtausend Menschen zu Sklaven gemacht und siebzig Städte verwüstet wurden, trotzdem aber aus einem so furchtbaren Werk der Zerstörung und Vernichtung nur eine Gabe von nicht mehr als elf Drachmen für jeden Soldaten herauskam..." (Plutarch, Aemilius).
Kriegsbeute des Pompeijus bei seinem triumphalen Einzug in Rom 63 v.Chr.:"Außerdem gab er auf den einhergetragenen Tafeln bekannt, dass die bisherigen Tributeinnahmen 50 Millionen Denare betragen hätten, dass aber (künftig) aus den von ihm für die Stadt eroberten Länder 85 Millionen einkämen, dass endlich in den Staatsschatz an gemünztem Geld und an silbernen und goldenem Gerät zwanzigtausend Talente eingeliefert würden, nicht gerechnet die Summen, die an die Soldaten gegeben worden seien, von welchen der verhältnismäßig am wenigsten Bekommende tausendfünfhundert Drachmen erhalten habe." (Plutarch, Pompejus)
Kriegsbeute nach dem Sieg über die Sabiner:"Auch wurde das Volk durch die Beute und die Gefangenen bereichert." (Plutarch, Poplicola)
Kriegsbeute: Nach der Rückkehr aus Kleinasien ließ sich Agesilaos (394 v. Chr.) nach Delphi bringen und weihte dem Gott"von der Beute aus Kleinasien den Zehnten, der sich auf hundert Talente belief." (Plutarch, Agesilaos)
Kriegsführung:"Auch bei der Beschäftigung mit der Taktik legte Philopoimen keinen Wert auf die Skizzen auf dem Papier, sondern trieb seine Studien und Übungen im Gelände selbst, indem er Bodenwellen, Abbrüche ebener Flächen und die Hergänge und die Formierungen einer Phalanx, die sich ergeben müssten, wenn sie durch Rinnsale, Gräben oder Hohlwege sich auseinander- und wieder zusammenzöge, auf seinen Wanderungen für sich selbst beobachtete und seinen Begleitern erläuterte." (Plutarch, Philopoimen).
Kriegsgefangene als Sklaven oder Tod:"Dass in Bürgerkriegen, wenn es zu einer Niederlage kommt, mehr Menschen getötet werden, ist natürlich, weil man keine Gefangenen macht; dann man kann sie zu nichts brauchen;" (Plutarch, Otho).
Kriegsrüstung: Der Makedonenkönig Philippos V."bereitete (seit 185 v. Chr.) den Krieg vor... Denn dreißigtausend Waffenrüstungen waren ungebraucht eingelagert, acht Millionen Scheffel Getreide in festen Plätzen eingelagert, und an Geld eine solche Menge, dass sie gereicht hätte, um zehntausend Söldner zehn Jahre lang zur Verteidigung des Landes zu unterhalten." (Plutarch, Aemilius).
Kriegstaktik, Phalanx:"Die Phalanx gleicht einem lebenden Wesen von unbezwinglicher Stärke, solange sie einen Leib, eine geschlossene Schildwand bildet; ist sie aber einmal zerrissen, so verliert der einzelne Krieger auch die ihm eigene Kampfkraft. Dies liegt begründet in der Art seiner Bewaffnung, aber auch darin, dass er weniger durch sich selber stark ist denn als Glied eines aus vielen Teilen zum Ganzen gefügten Körpers." (Plutarch, Titus).
Kriegstaktik:"Metellus wusste nicht, wie er sich verhalten sollte im Kampf mit einem wagemutigen Gegner (Sertorius), der sich jeder offenen Feldschlacht zu entziehen, aber dank der Leichtigkeit und Behendigkeit seines spanischen Heeres jeglichen Stellungswechsel zu vollziehen wusste, während er, Metellus, sich nur auf regelrechte Schlachten des schweren Fußvolks verstand als Feldherr einer starken, standfesten Phalanx, die trefflich geübt war, die Feinde im Handgemenge zurückzudrängen und zu schlagen, aber nicht imstande, über Berge zu steigen, in ununterbrochenem Fliehen und Verfolgen stets in Fühlung mit windschnellen Menschen zu sein und wie sie Hunger zu ertragen und ohne Feuer und Zelte im Freien zu kampieren....
So kam es, dass Metellus, da er nicht zum Schlagen kam, sich in derselben schlimmen Lage befand wie sonst die Besiegten und Sertorius als Flüchtender in der Lage des Verfolgers war. Denn er schnitt ihm die Wasserzufuhr ab, er verhinderte ihn am Futterholen, er stand ihm im Wege, wenn er vorrücken wollte, er beunruhigte ihn, wenn er sich gelagert hatte, und wenn er andere belagerte, erschien er ihm im Rücken und belagerte ihn seinerseits durch Abschneiden der Verpflegung, so dass die Soldaten es müde wurden..." (Plutarch, Sertorius).
Kunst als Kriegsbeute in Rom: Konservative Römer"tadelten den Marcellus..., dass er das Volk, das nur Krieg zu führen oder den Acker zu bebauen gewohnt, des Luxus und der Leichtfertigkeit unkundig... sei, zum Nichtstun und Schwatzen angeleitet habe, wenn es jetzt über Künste und Künstler geistreichelte und einen guten Teil des Tages mit solchen Dingen hinbrächte." (Plutarch, Dion).
Kürze im Ausdruck:"Denn wie die Goldmünze bei kleinstem Volumen den größten Wert hat, so ist die wirkungsvollste Rede diejenige, die mit wenigen Worten viel ausrückt." (Plutarch, Phokion).
Küstenwirtschaft und Seefahrt als bedeutender Wirtschaftsfaktor: Zur Bekämpfung des Seeräuberunwesens erhielt Pompejus 67 v. Chr."die Alleinherrschaft und die uneingeschränkte Befehlsgewalt über alle Menschen... Der Antrag gab ihm nämlich das Kommando über das Meer diesseits der Säulen des Herakles (=Gibraltar) und über alles feste Land vierhundert Stadien (= 75 km) von der Küste landeinwärts. Aus dieser Umgrenzung fielen nicht sehr viele der zum Römischen Reich gehörigen Länder heraus, sondern die größten Völker und die mächtigsten Könige waren darin inbegriffen." (Plutarch, Pompejus) Nach Bewilligung einer großen Armee für Pompejus zur Bekämpfung der Seeräuber"fielen sofort die Marktpreise". (Plutarch, Pompejus) Als Pompejus nach wenigen Wochen der Kämpfe gegen die Seeräuber kurzzeitig nach Rom zurückkehrte, wurde ihm von den Römern ein begeisterter Empfang bereitet."Der Grund ihrer Freude war die alle Erwartung übersteigende Schnelligkeit des Umschlags, da der Markt plötzlich mit Waren bis zum Überfluss bestellt war." (Plutarch, Pompejus)
Landbesitz als Verfolgungsgrund unter Sulla:"Quintus Aurelius, ein ganz unpolitischer Mann, der nur insoweit mit den Nöten der Zeit etwas zu tun haben meinte, als er mit den Unglücklichen Mitleid hatte, kam auf den Markt und las die Liste der Geächteten. Als er da seinen Namen fand, sagte er nur:'Ich Armer, Das Landgut in den Albaner Bergen ist mein Unglück', ging nur ein paar Schritte weiter und wurde schon von einem Verfolger niedergehauen." (Plutarch, Sulla)"Sulla zog die reichsten und größten Häuser und Vermögen tagtäglich ein und ließ sie versteigern." (Plutarch, Lysandros und Sulla)"Die Ächtung vollzog Sulla (82 - 79 v. Chr.) so, dass er für denjenigen, der einen Geächteten aufnähme oder ihn zur Flucht verhülfe, den Tod als Strafe für seine Menschlichtkeit festsetzte, ohne Bruder, ohne Sohn, ohne Eltern auszunehmen, und dem, der ihn tötete, zwei Talente als Lohn für den Mord versprach, auch wenn der Sklave den Herrn, auch wenn der Sohn den Vater tötete. Was aber als das Allerschändlichste erschien: er erkannte auch den Söhnen und Enkeln der Geächteten das Bürgerrecht ab und konfiszierte die Vermögen von ihnen allen." (Plutarch, Sulla)"Die Versteigerungen der eingezogenen Vermögen vollzog er, auf einem Podium sitzend, so übermütig und despotisch, dass seine Schenkungen noch mehr Erbitterungen erregten als die Konfiskationen, da er an schöne Weiber, Kabarettsänger, Schauspieler und an das übelste Freigelassenengesindel die Ländereien von Völkern und die Einkünfte von Städten vergab..." (Plutarch, Sulla)"Als Sulla einmal in der Ã-ffentlichkeit, während das Volk um ihn herumstand, ein großes Vermögen versteigerte, ließ er es um einen Spottpreis einem seiner Freunde zuschlagen und, als ein anderer ein höheres Gebot abgab und der Herold den Zuschlag ausrief, böse wurde und sagte: 'Empörend ist das und tyrannisch, was man mir zumutet, liebe Mitbürger, wenn es mir nicht gestattet sein soll, meine Beute zu verkaufen, wie ich will.'" (Plutarch, Lysandros und Sulla)
Landbesitz in Italien:"Die Römer pflegten das Land, das sie ihren Nachbarn im Kriege abnahmen, zum einen Teil zu verkaufen, zum anderen in Staatsbesitz überzuführen und dann bedürftigen Bürgern oder solchen ohne eigenen Boden gegen eine geringe Abgabe an die Staatskasse zur Nutzung zu überlassen. Als jedoch die Reichen anfingen, den Pachtzins in die Höhe zu treiben und die Armen von ihrer Scholle zu verdrängen, wurde ein Gesetz erlassen, welches bestimmte, dass niemand mehr als fünfhundert Morgen Land besitzen dürfe. Für kurze Zeit tat diese Vorschrift der Habgier Einhalt und half den Armen, welche auf den gepachteten Höfen blieben und den Anteil des staatlichen Bodens bewirtschafteten, den sie von jeher besessen hatten. Später aber brachten die reichen Nachbarn durch vorgeschobene Mittelsmänner die Pachtverträge in ihre Hände und verwalteten schließlich das meiste ganz offen als eigenen Besitz. Aus ihren Heimwesen gejagt, taten die Armen ihre Soldatenpflicht nur noch mit Widerwillen und zeigten auch keine Lust mehr, Kinder großzuziehen, so dass ganz Italien binnen kurzem die freie Bevölkerung zurückgehen sah, während das Land sich mit den Kasernen ausländischer Sklaven bedeckte, welche nunmehr die Ländereien bestellten, aus denen die Reichen ihre Mitbürger vertrieben hatten.... Sein Bruder Gaius Gracchus... berichtet in einer Schrift, Tiberius Gracchus habe, als er auf dem Weg nach Numantia durch Etrurien kam, das verödete Land gesehen und die aus der Fremde eingeführten Sklaven, welche die Felder bestellten und das Vieh weideten.... Am meisten jedoch entflammte ihn das Volk selber zu leidenschaftlichem Ehrgeiz, indem es ihn durch Inschriften an öffentlichen Hallen, an Wänden und Denkmälern aufrief, den Armen das Gemeindeland zurückzugewinnen." (Plutarch, Tiberius Gracchus).
Landbesitz und Immobilienpreise:"Marius besaß... bei Misenum einen herrlichen Landsitz, dessen üppiger Luxus für einen alten Haudegen und Kriegsmann, wie er war, recht wenig passte. Cornelia hatten die Villa dem Vernehmen nach für 75.000 Drachmen erworben. Später kaufte sie Lucius Lucullus für zweieinhalb Millionen. So rasch wuchs damals die Verschwendung, mit solcher Schnelligkeit breitete sich der Luxus in der Lebensführung aus." (Plutarch, Marius).
Landneuverteilung: Als der Flottenkommandant Herakleides von Syrakus 345 v. Chr."in einen üblen Ruf kam und von den (reichen) Bürgern scharf angegriffen wurde, stiftete er einen der Volksverhetzer, Hippon, dazu an, bei dem Volke eine neue Verteilung des Landes zu beantragen, weil die Gleichheit die Wurzel der Freiheit und die Armut für die Besitzlosen die Wurzel der Versklavung sei." (Plutarch, Dion).
Landnot der kleinen Leute:"Cäsar wurde nämlich (59 v. Chr.) zum Konsul gewählt. Sofort beantragte er, um die unbemittelten, armen Leute zu gewinnen, Gründung neuer Städte und Verteilung von Ländereien, womit er die Grenzen seiner Amtswürde überschritt und gewissermaßen das Konsulat zum Volkstribunat machte." (Plutarch, Pompejus)
Landverteilung des Lykurgos:"Jedes Los war so groß, dass es einen Ertrag von siebzig Scheffel (ca. 60 Liter) Gerste für den Mann, zwölf für die Frau und eine entsprechende Menge an flüssigen Früchten brachte." (Plutarch, Lykurgos)
Landverteilung: Lykurgos"überredete die Bürger, den gesamten Grund und Boden zur Verfügung zu stellen und ganz neu aufzuteilen". (Plutarch, Lykurgos) (So unwahrscheinlich - ist spätere Sicht der Bodenbesitzer!)"Jedes Los war so groß, dass es einen Ertrag von siebzig Scheffel Gerste (ca. 60 Liter) für den Mann, zwölf für die Frau und eine entsprechende Menge an flüssigen Früchten brachte." (Plutarch, Lykurgos)
Lebenshaltungskosten: Cato rühmte sich, er"habe niemals ein Kleid getragen, das mehr als hundert Denare gekostet hatte, auch als Prätor und Konsul habe er denselben Wein getrunken wie seine Sklaven und Zukost zum Mahl für dreißig Asse vom Markte kaufen lassen." (Plutarch, Aristeides)
Lebensmittelimporte nach Athen ca. 300 v. Chr.:"Demetrios kaperte ein Schiff, das Getreide geladen hatte und nach Athen bringen wollte, und ließ den Kaufherrn wie den Steuermann aufhängen, so dass, weil hierdurch alle anderen von einem solchen Unternehmen abgeschreckt wurden, eine starke Hungersnot in der Stadt ausbrach und außer den Hungersnot auch ein Mangel an allen anderen Lebensnotwendigkeiten. So kaufte man den Scheffel (40 Liter) Salz für vierzig Drachmen (ca. vierzig Tageslöhne), und der Scheffel Weizen kostete dreihundert (ca. ein Jahreslohn).... Von vielen schrecklichen Dinen, die während dieses Boykotts vorfielen, soll sich auch folgendes ereignet haben. Ein Vater und ein Sohn saßen zusammen in einem Zimmer und hatten alle Hoffnung aufgegeben. Da fiel von der Decke eine tote Maus, und als sie sie sahen, sprangen beide auf und schlugen sich um sie. Damals fütterte auch - so wird erzählt - der Philosoph Epikur seine Schüler in der Weise durch, dass er Bohnen abgezählt mit ihnen teilte. ... (Um nach der Kapitulation der Athener die Hungersnot zu beenden) schenkte Demetrios der Stadt hunderttausend Scheffel Getreide." (Plutarch, Demetrios).
Lehrergehalt:"Zum Lehrer nahm Demosthenes den Isaios, obgleich (der berühmtere) Isokrates damals auch Unterricht erteilte, sei es, dass er - wie einige sagen - als Waise das von Isokrates geforderte Honorar, die zehn Minen, nicht zahlen konnte, oder dass er der Rede des Isaios als der schlagkräftigeren und in der Praxis wirksameren den Vorzug gab." (Plutarch, Demosthenes). (Eine Mine nach heutigen Lohnverhältnissen rund 80.000 Euro).
Liebe unter Eheleuten: Cato der Ältere stieß als Censor den Manilius, aus dem Senat,"weil seine Frau am Tage vor den Augen seiner Tochter geküsst hatte. Ihn selbst, sagte er, habe seine Frau niemals außer bei starkem Donner umarmt, und er habe im Scherz gesagt, er sei glücklich, wenn Jupiter donnere." (Plutarch, Cato) Als Cato Witwer wurde,"hielt er sich eine junge Sklavin, die immer heimlich zu ihm kam." (Plutarch, Cato)
Ende des ersten Teils
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-->Luxus in Rom, 60 v. Chr.: Lucullus hatte in seiner Stadtvilla in Rom mehrere Speisezimmer und"für jedes Speisezimmer war... der Preis des darin auszutragenden Mahles festgesetzt, und jedes hatte sein besonderes Geschirr und seine besondere Ausstattung, so dass die Sklaven, wenn sie hörten, wo er speisen wolle, gleich wussten, wie viel dafür auszugeben und welcher Schmuck und welche Ausstattung zu besorgen sei. Er pflegte aber im 'Apollo-Speisesaal' für fünfzigtausend Sesterzen zu speisen." (Plutarch, Lucullus) (Damals entsprachen rund 4 Sesterzen einem Tageslohn. In heutige Kaufkraft umgerechnet kostete dieses Essen rund 10.000 Euro.)
Luxussteuer Catos:"Ihn geradezu abzuschaffen, war unmöglich, weil die meisten von ihm angesteckt und verseucht waren; aber Cato ging ihm auf einem Umweg zu Leibe, indem er die Bürger nötigte, für Kleider, Gefährte, weiblichen Schmuck und Tafelgerät, soweit der Preis eines Stückes tausendfünfhundert Denare überstieg, den zehnfachen Wert in die Vermögenserklärung einzusetzen, so dass sie nach der höheren Einschätzung auch höhere Abgaben zu leisten hatten, und er setzte die Abgabe auf drei pro Mille fest, damit sie, von diesem Aufschlag gedrückt, wenn sie sähen, dass die Sparsamen und Einfachen bei gleichem Vermögen weniger Steuern an die Staatskasse zahlten, den Luxus satt bekämen. So waren ihm denn diejenigen böse, die wegen ihres Luxus die Abgaben auf sich nahmen, böse aber andererseits auch diejenigen, die wegen der Abgaben auf den Luxus verzichteten." (Plutarch, Cato)
Machterweiterung:"Nichts hat so sehr zur Vergrößerung Roms beigetragen wie dieses Verfahren, stets die Besiegten sich anzugliedern und bei sich aufzunehmen." (Plutarch, Romulus)
Malen gegen Lohn:"Übrigens war Polygnotos kein Handwerker und malte die Halle des Peisianax nicht gegen ausbedungenen Lohn aus, sondern unentgeltlich, um sich Ehre bei der Stadt einzulegen..." (Plutarch, Kimon)
Management:"Denen, die (nach seinem großen Sieg über den Makedonen Perseus, 168 v. Chr.) die von Aemilius bewiesene Sorgfalt für die Siegesfeiern bewunderten, gab er zur Antwort, es sei eine Sache von ein und derselben Logik, ein Heer im Felde und ein Gastmahl richtig zu leiten, so dass das eine den Feinden möglichst furchtbar, das andere den Gästen möglichst angenehm sei." (Plutarch, Aemilius).
Menschenopfer in Rom:"Denn während man sonst beim Gottesdienst keine wilden, barbarischen Sitten kannte, sondern im ganzen den milden griechischen Anschauungen folgte, so fühlten sich die Römer damals beim Ausbruch des Krieges (gegen die Kelten, 225 v. Chr.) gedrungen,... zwei Griechen, Mann und Frau, und ebenso zwei Gallier auf dem sogenannten Rindermarkt lebendig zu begraben;" (Plutarch, Marcellus).
Militärische Stärke: Als die Athener nach ihrer Niederlage gegen Alexander erneut aufbegehren wollten, sagte Phokion:"Ihr müsst entweder die militärisch Stärkeren sein oder mit den Stärkeren befreundet sein." (Plutarch, Phokion).
Misstrauen gegenüber fähigen Männern an der Macht:"Das Gefühl des Volkes gegenüber Alkibiades hat Aristophanes nicht übel umschrieben, wenn er sagt:...'Am besten keinen Löwen aufziehen in der Stadt! Zieht man ihn auf, dann heißt's, sich seinen Launen fügen.'... und das Wort des Archestratos schien sehr treffend, dass Griechenland zwei Alkibiades nicht würde vertragen können." (Plutarch, Alkibiades)
Mitleid: Einmal ließ der König der Lakedomainonier Agesilaos im Feindesland"bei einem überstürzten Aufbruch seinen krankliegenden Geliebten zurück. Als der ihn beim Weggehen noch anrief und um Hilfe bat, wandte er sich ab und sagte: es sei schwer, zugleich mitleidig und vernünftig zu sein." (Plutarch, Agesilaos)
Mora (Regiment) der Spartaner:"Die Mora zählt nach dem Zeugnis des Ephoros (4. Jh. v. Chr.) fünfhundert Mann, nach dem des Kallisthenes (4. Jh. v. Chr.) siebenhundert, nach noch anderen, zu denen Polybios gehört (2. Jh. v. Chr.), neunhundert." (Plutarch, Pelopidas).
Münze aus Königsschatz: Kyros, der Sohn des persischen Königs, ließ den spartanischen Flottenchef Lysander"zu sich nach Sardes rufen, gab ihm Geld und versprach ihm noch mehr, wobei er sich vermaß, er würde ihm zuliebe, wenn ihm der Vater nichts gebe, sogar sein Privatvermögen drangeben, und wenn alles verbraucht wäre, sagte er, würde er den Thronsessel, auf dem er saß, wenn er die Regierungsgeschäfte führte, zu Münze schlagen lassen; er war nämlich aus Gold und Silber." (Plutarch, Lysandros)
Münzen aus Eisen:"In der Frühzeit scheint es allgemein der Brauch gewesen zu sein, eiserne, zum Teil auch eherne Stäbe als Münzen zu verwenden. Von daher hat sich bis heute der Brauch erhalten, gewisse Scheidemünzen Obolen zu nennen und sechs Obolen eine Drachme (= Griff), denn so viele konnte eine Hand umgreifen." (Plutarch, Lysandros)
Münzen siehe auch Geld, Gold.
Münzen von Athen:"der größte Teil des damals (404 v. Chr.) umlaufenden Geldes zeigte wegen der Athener die Eule als Münzbild." (Plutarch, Lysandros)
Münzgeld: In Tigranokerta, der zeitweiligen Hauptstadt des Tigranes II. von Armenien (89 - 55 v.Chr.),"fanden sich achttausend Talente gemünzten Geldes." (=200.000 kg) (Plutarch, Lucullus)
Münzwesen und Krieg:"Durch Lucullus wurde während des Mithridateskrieges (3. M.-Krieg 74 - 64 v.Chr.) in der Peloponnes das meiste Geld geprägt und nach ihm das Lucullusgeld genannt, und da es infolge der Heeresbedürfnisse im Kriege in raschem Umlauf war, so blieb es lange im Gebrauch." (Plutarch, Lucullus) Nach dem Sieg über Mithridates belegte"Sulla Asien mit einer Geldstrafe von zwanzigtausend Talenten (= 500.000 kg Silber)... und beauftragte Lucullus damit, dieses Geld einzutreiben und Münzen daraus zu schlagen..." (Plutarch, Lucullus).
Nachbarschaft: Romulus"ließ bei Auseinandersetzungen mit den Nachbarn um Weide und Jagd wohl erkennen, dass er mehr zum Herrschen als zum Gehorchen geboren war." (Plutarch, Romulus) (Solche Auseinandersetzungen mit Nachbarn waren demnach eine Selbstverständlichkeit.)
Patron: Patron"nennen die römischen Freigelassenen ihren Herrn, nachdem er ihnen die Freiheit geschenkt hat." (Plutarch, Fabius Maximus)
Philosophen zur Zeit des Perikles:"Der erste, der von allen die klarste und kühnste Erklärung der Beleuchtung und Beschattung des Mondes in einer Schrift niedergelegt hat, war Anaxagoras,... (aber) seine Schrift war noch nicht bekannt und berühmt geworden, sondern sie war noch eine Geheimschrift, die unter wenigen mit einiger Vorsicht und vertraulich im Umlauf war. Denn sie waren unduldsam gegen die Naturphilosophen und die 'Schwätzer von höheren Dingen', wie man sie damals nannte, weil sie angeblich das Göttliche in unvernünftige Ursachen, nicht vorsehungsmäßige Kräfte und zwangsläufige Geschehen auflösten; so wurde Protagoras verbannt, Anaxagoras ins Gefängnis geworfen, aus dem ihn Perikles nur mit Mühe befreite, und Sokrates, obwohl er mit solchen Dingen gar nichts zu tun hatte, kam wegen Philosophie zu Tode. Erst spät geschah es, dass der Ruhm Platons,... weil er die physikalischen Gesetze den höheren göttlichen Prinzipien unterordnete, so glänzend geworden war, diese Lehren von der Verfemung befreite, unter der sie standen, und der Mathematik den Weg in die Allgemeinheit eröffnete." (Plutarch, Nikias)
Philosophie als Beschäftigung reicher Müßiggänger:"Nachdem nunmehr der Staat sich (durch die Alleinherrschaft Cäsars) in eine Monarchie verwandelt hatte, zog Cicero sich von der politischen Tätigkeit zurück und widmete eine freie Zeit den jungen Leuten, die Philosophie treiben wollten, und eigentlich gerade durch den Umgang mit diesen Männern, die zu den ersten und vornehmsten gehörten, gelangte er wieder zu hohem Ansehen in der Stadt." (Plutarch, Cicero).
Philosophie als Elitenwissen:"Als Alexander schon nach Asien hinübergegangen war und erfuhr, dass einige dieser Lehren von Aristoteles (der Alexander Privatunterricht gegeben hatte) in Büchern an die Ã-ffentlichkeit gegeben worden seien, schrieb er ihm...: 'Alexander wünscht dem Aristoteles Wohlergehen. Du hast nicht recht getan, dass du die nur fürs Hören bestimmten Lehren veröffentlicht hast. Denn wodurch werden wir uns über die anderen erheben, wenn die Lehren, nach denen wir erzogen worden sind, Allgemeingut werden?'" (Plutarch, Alexandros).
Philosophie ist nur Training:"Für Perikles' staatsmännische Schulung bedeutete der Umgang mit (dem Philosophen) Damon dasselbe, was für den Sportler der Umgang mit dem Trainer und Fechtmeister ist." (Plutarch, Perikles)
Philosophie Platons für Reiche und Mächtige:"Dion blickte offenbar nur nach einem Punkt in einer einzigen Stadt, der Akademie (Platons), und er wusste, dass die dortigen Zuschauer und Richter keine Tat, kein Wagnis und keinen Sieg bewunderten, sondern nur darauf ihr Augenmerk richteten, ob er sein Glück mit Bescheidenheit und Vernunft gebrauchte und sich in großen Verhältnissen maßvoll betrüge. Jedoch seine Schroffheit im Umgang und seine unbiegsame Härte dem Volke gegenüber abzulegen oder zu mildern, bestrebte er sich nicht, obwohl die Umstände ein entgegenkommendes Wesen von ihm forderten und Platon - wie wir schon gesagt haben - ihn tadelte und ihm schrieb, dass die Selbstherrlichkeit Hausgenossin der Einsamkeit sei." (Plutarch, Dion).
Philosophie, Aristoteles/Peripatetiker:"Sulla lief (84 v. Chr.) mit allen Schiffen von Ephesos aus und landete am dritten Tage im Piräus. Er... eignete sich die Bibliothek des Apellikon von Teos an, in der sich die meisten Schriften des Aristoteles und Theophrast befanden, die damals in weiteren Kreisen noch nicht sehr gut bekannt waren. Als die Bibliothek nach Rom gebracht worden war, wusste der Grammatiker Tyrannion, so wird berichtet, sie sich zum größeren Teil zu beschaffen (er ersteigerte sie 55 v. Chr. vom verschuldeten Sohn des Sulla, w.b.), und von ihm bekam der Rhodier Andronikos Abschriften und veröffentlichte sie, verfasste auch die jetzt im Umlauf befindlichen Kataloge. Die älteren Peripatetiker sind zwar ohne Zweifel an sich kluge und gelehrte Männer gewesen, haben aber die Schriften des Aristoteles und Theophrast nur zum kleineren Teil und nicht genau gekannt, weil der Nachlass des Neleus von Skepsis, dem Theophrast seine Bücher hinterlassen hatte, in die Hände ungebildeter und interesseloser Menschen gekommen war." (Plutarch, Sulla)
Philosophie/Naturphilosophen:"... die Naturphilosophen glauben, dass, wenn Streit und Zwietracht aus dem Weltall hinweggenommen würde, das Himmelsgewölbe stillstehen und überhaupt alle Entstehung und Bewegung zu Ende sein würde infolge der Harmonie aller Teile miteinander.." (Plutarch, Agesilaos)
Platon gegen Demokratie:"Dion hatte aber im Sinne, (in Syrakus) die uneingeschränkte Demokratie, die er mit Platon nicht für eine Staatsform, sondern für einen Krämerladen von Staatsformen ansah, zu beseitigen und nach lakonischem und kretischem Muster eine aus Volksgewalt und Königtum gemischte Verfassung zu schaffen und einzuführen, in der eine Aristokratie die Leitung haben und die wichtigsten Angelegenheiten behandeln sollte:" (Plutarch, Dion).
Platon und die Geometrie: Während des zweiten Aufenthalts von Platon beim Tyrannen von Syrakus: "Ein allgemeiner Andrang zu den Wissenschaften und zur Philosophie machte sich bemerkbar, und das Tyrannenschloss war, wie es heißt, voller Sand wegen der Menge der Leute, die Geometrie trieben." (und dabei Figuren in Sand zeichneten.) (Plutarch, Dion).
Platon verachtet das Handwerkliche:"Mit dieser hochbeliebten und vielgepriesenen Mechanik und Technik hatten sich nämlich zuerst Eudoxos und Archytas zu beschäftigen begonnen, indem sie die Mathematik interessant zu machen begannen unternahmen und Probleme, die durch theoretische und zeichnerische Beweisführung nicht leicht lösbar waren, durch sinnfällige mechanische Apparaturen unterbauten.... Als sich aber Platon darüber entrüstete und sie heftig angriff, weil sie den Adel und die Reinheit der Mathematik zerstörten und vernichteten, wenn sie aus der unkörperlichen Sphäre des reinen Denkens ins Sinnliche hinabglitte und sich körperlichen Dingen zu bedienen begönne, die vieler niedriger handwerksmäßiger Verrichtungen bedürften, so wurde die Mechanik aus der Mathematik verbannt und von ihr abgetrennt, von der reinen Wissenschaft lange Zeit verschmäht, und war so zu einer bloßen militärischen Hilfswissenschaft geworden." (Plutarch, Dion).
Polis kein Königspalast:"Nachdem Numa die Priestertümer eingerichtet hatte, erbaute er nahe dem Vestatempel die sogenannte Regia, das heißt ein Königshaus, und hielt sich meistens dort auf..." (Plutarch, Numa) (Vorher gab es keinen Königspalast!).
Polis: Als Reaktion auf plebejische Unruhen unter Führung des Manlius beschlossen die Römer,"dass kein Patrizier auf dem Capitol wohnen dürfe." (Plutarch, Camillus)
Politik als Beruf, Athen im 4. Jh v. Chr.:"Phokion wurde nun gewahr, dass die Männer, die sich damals mit Politik befassten, gleichsam nach dem Los Feldherrnzelt und Rednerbühne untereinander aufgeteilt hatten derart, dass die einen nur vor dem Volk redeten und Anträge stellten..., (die anderen) hingegen durch ihren Dienst als Feldherren und im Kriege emporzukommen suchten..." (Plutarch, Phokion).
Politik und Ã-konomie:"... auf den armen Leuten lastete der Druck des Krieges stärker als der der Tyrannis..." (Plutarch, Poplicola) (heißt: ihre wirtschaftliche Lage ist für das Volk wichtiger als die politischen Verhältnisse)
Politiker/Redner:"Gegen Feinde oder Prozessgegner scharfe Spottreden zu führen, gilt wohl als Gepflogenheit der Redner; dass Cicero aber jeden, der ihm begegnete, vor den Kopf stieß, nur um einen Lacherfolg zu erzielen, das zog ihm viel Feindschaft zu." (Plutarch, Cicero).
Politiker:"Kleon war der erste, der beim Reden losbrüllte, sich das Gewand von der Schulter riss, auf den Schenkel schlug, während des Sprechens hin und her rannte und so unter den Politikern die Würdelosigkeit und die Missachtung des Schicklichen aufbrachte...." (Plutarch, Nikias)
Politiker:"Nach dem Tode des Perikles rückte Nikias sogleich in die Reihe der führenden Männer von Athen... Und dass er als Staatsmann furchtsam und leicht von den Schreiern einzuschüchtern war, das galt gerade als volksfreundlich und verschaffte ihm nicht geringe Macht durch die Zuneigung des Volkes, welches die allzu Mutigen fürchtet und diejenigen fördert, die vor ihm Furcht haben." (Plutarch, Nikias).
Politischer Kampf in Athen kein Klassenkampf:"Nachdem die Athener bei Tanagra in einer großen Schlacht geschlagen waren und zur Sommerzeit einen Einfall der Peloponnesier in ihr Land erwarteten, riefen sie (den Vertreter der"Aristokratie") Kimon aus der Verbannung zurück, und er kam auch, nachdem Perikles selbst (der für die Vertreibung von Kimon gesorgt hatte) den Antrag gestellt hatte. So patriotisch waren damals selbst die politischen Feindschaften, so gemäßigt die politischen Leidenschaften und leicht zu beschwichtigen um des gemeinsamen Nutzens willen..." (Plutarch, Kimon)
Politischer Streit in Athen kein Klassenkampf:"Seit alters ging ja, wie bei einem Stück Eisen, ein verborgener Riss durch das Volk, eine Andeutung des Zwistes zwischen der demokratischen und der aristokratischen Partei, jetzt aber (unter Perikles, w.b.) tat sich,... eine tiefe Kluft auf und bewirkte, dass man den einen Teil der Bürgerschaft 'Volk' (demos), den anderen 'Elite' (Oligoi, 'die Wenigen') nannte." (Plutarch, Perikles)
Propagandakunst:"Es ist offenbar wirklich eine gefährliche Sache, sich einen Staat, der eine Stimme und die Gabe zur Dichtkunst hat, zum Feinde zu machen." (Plutarch, Theseus)
Räuberplage zur Zeit der Röm. Bürgerkriege: "Die Zahl der Seeräuberschiffe betrug über tausend, die der von ihnen eroberten Städte vierhundert.... Ganz besonders ließen sie ihren Übermut an den Römern aus, drangen vom Meer ins Landesinnere, machten mit ihren Räubereien die römischen Straßen unsicher und plünderten die in der Nähe gelegenen Villen aus.... Das Unverschämteste aber war folgendes. Wenn einer, den sie gerade gefangen hatten, rief, er sei ein Römer, und seinen Namen nannte, dann taten sie so, als wären sie erschrocken und hätten Angst, schlugen sich auf die Schenkel, fielen ihm zu Füßen und baten ihn flehentlich um Verzeihung. Er erklärte sich dazu bereit, da er sie so demütig und bescheiden sah. Darauf zogen einige ihm seine Schuhe an, und andere legten ihm die Toga um, damit er nicht wieder zu verkennen wäre. Wenn sie so den Mann lange Zeit verhöhnt und ihr Spiel mit ihm getrieben hatten, legten sie schließlich mitten im Meer ein Fallreep aus und forderten ihn auf, auszusteigen und es sich wohlgehen zu lassen, und wenn er das nicht wollte, wo stießen sie ihn über Bord, so dass er ertrank. Diese Macht verbreitete sich über das ganze Mittelländische Meer, so dass die gesamte Handelsschifffahrt lahmgelegt wurde." (Plutarch, Pompejus) Nach Bewilligung einer großen Armee für Pompejus zur Bekämpfung der Seeräuber"fielen sofort die Marktpreise". (Plutarch, Pompejus)
Redner/Politiker:"Gegen Feinde oder Prozessgegner scharfe Spottreden zu führen, gilt wohl als Gepflogenheit der Redner; dass Cicero aber jeden, der ihm begegnete, vor den Kopf stieß, nur um einen Lacherfolg zu erzielen, das zog ihm viel Feindschaft zu." (Plutarch, Cicero).
Reichtum in Rom, 160 v. Chr.:"Das Vermögen des Aemilius soll kaum 370.000 Sesterzen betragen haben. Zu Erben desselben hatte er seine beiden Söhne eingesetzt, aber der Jüngere, Scipio, überließ das ganze seinem Bruder, weil er selbst durch die Adoption in ein reicheres Haus, das des Africanus, eingetreten war." (Plutarch, Aemilius). (In Lebensmittel zu heutigen Preisen umgerechnet wäre das Vermögen des Aemilius rund 2 Millionen Euro.)
Reichtum:"Cassius zwang (43 v. Chr.) die Einwohner von Rhodos, allen privaten Besitz an Gold und Silber, den die einzelnen Bürger hatten, abzuliefern - wodurch an die achttausend Talente zusammenkamen (1 Talent gut 20 kg) -, und bestrafte die Stadt als solche mit weiteren fünfhundert Talenten..." (Plutarch, Brutus).
Reichtum: Crassus hielt"niemand für reich, der nicht imstande wäre, aus seinem Vermögen ein Heer zu unterhalten..." (Plutarch, Crassus)
Reichtum: Solon dichtete:"Reichtum begehre ich wohl, doch unrechtmäßig erwerben will ich ihn nicht; durchaus kommt ja die Strafe danach." (Plutarch, Solon)
Reichtumsquellen:"Man wird zwar sonst den Betrieb in den Bergwerken nicht gerade gutheißen, wo die meiste Arbeit von Verbrechern und barbarischen Sklaven geleistet wird, die gefesselt sind und an gefährlichen und ungesunden Orten zugrunde gehen (daher stammte der Reichtum des Nikias, w.b.). Verglichen aber mit dem Ankauf der von Sulla konfiszierten Güter und der Bereicherung aus den Bränden in Rom (womit Crassus zum Schaden seiner Mitbürger reich wurde, w.b.) erscheint das Verfahren immer noch anständiger. Denn dieser Methoden bediente sich Crassus ganz offen wie des Landbaus und des Geldverleihgeschäfts." (Plutarch, Crassus)
Republikende nach dem Sieg Cäsars über Pompejus:"Gegenüber den zweifelnden Fragen des Pompejus, wie man in dem Geschehenen noch einen Sinn und ein Walten der Vorsehung erkennen könne, habe der Philosoph Kratippos erklärt, dass die Lage wegen der politischen Zerrüttung nachgerade eine monarchische Regierung forderte, und seinerseits gefragt: 'Wie und durch welche Gründe könnten wir uns überzeugen, Pompejus, dass du, wenn due Sieger geworden wärest, von deinem Glück einen besseren Gebrauch gemacht hättest als Cäsar?'" (Plutarch, Pompejus).
Römische Herrschaft in Griechenland:"Die einzelnen Bürger (der Griechenstädte Kleinasiens unter römischer Herrschaft) wurden gezwungen, wohlerzogene Söhne und jungfräuliche Töchter, die Gemeinden, Weihgeschenke, Gemälde und Götterstatuen zu verkaufen. Ihr eigenes Ende war, dass sie ihren Gläubigern zugesprochen und deren Sklaven wurden, und was vorausging, war noch schlimmer: Fesselung, Einkerkerung, Folterung, Stehenmüssen unter freiem Himmel, im Sommer in der heißen Sonne, im Winter im Schlamm und Eis, so dass ihnen der Sklavenstand wie eine Befreiung von schwerer Last und eine Zeit des Friedens erschien. Da Lucullus so üble Zustände in den Städten vorfand, befreite er binnen kurzer Zeit die Gequälten von allen Leiden. Erstlich verordnete er, dass nur ein Prozent und nicht mehr auf die monatlichen Zinsen berechnet werden dürfe (macht einen Jahreszins von 12%, w.b.) Zweitens annullierte er die das (verliehene) Kapital übersteigenden Zinsen; und die dritte und wichtigste Bestimmung war, dass der Gläubiger (bei Zahlungsunfähigkeit des Schuldners, w.b.) nur den vierten Teil der Einkünfte des Schuldners in Anspruch nehmen dürfe. Wer die Zinsen zum Kapital schlug, verlor das Ganze. So wurden in einem Zeitraum von weniger als vier Jahren alle Schulden getilgt und die Besitztümer schuldenfrei den ursprünglichen Eigentümern zurückgegeben. Es war dies aber die öffentliche Schuld, die von den zwanzigtausend Talenten (500.000 kg Silber) herrührte, mit denen Sulla die Provinz Asien bestraft hatte. Das Doppelte dieser Summe war denen, die sie zuerst geliehen hatten, schon abgezahlt worden, aber durch die Zinsen war sie von ihnen schon auf hundertzwanzigtausend Talente hinaufgetrieben worden. Diese Leute erhoben nun in Rom, als ob ihnen schweres Unrecht geschehen wäre, ein großes Geschrei gegen Lucullus..." (Plutarch, Lucullus)
Ruhm: Themistokles sagte,"das Siegesmal des Miltiades lasse ihn nicht schlafen". (Plutarch, Theseus)
Rüstungen, Gewicht:"Alkimos aus Epiros, einer der stärksten und waffentüchtigsten Leute des Demetrios... trug allein eine zwei Talente (ca. 52 kg) schwere Rüstung, während die Rüstung der anderen ein Talent wog (ca. 26 kg)" (Plutarch, Demetrios). Eine besonders leichte Eisenrüstung wog 17,5 kg:"Um seine Stärke und Festigkeit zu beweisen, ließ der Hersteller Zoilos aus zwanzig Schritt Entfernung (ca. 14 Meter) einen Katapultpfeil auf die Rüstung abschießen, nach dessen Aufprall das Eisen unverletzt blieb, nur dass es ein leichte Schramme aufwies wie von einem Schreibgriffel. Diesen Panzer trug Demetrios selbst." (Plutarch, Demetrios).
Schatzkammer von Messene: Die Bewohner brachten den gefangenen Philopoimen "in die sogenannte Schatzkammer, einen unterirdischen Bau, der weder Luft noch Licht von außen empfing und keine Türen hatte, sondern durch einen darauf gelegten großen Stein verschlossen wurde." (Plutarch, Philopoimen).
Schiffbau:"Alle staunten nicht nur über die Zahl, sondern auch über die Größe der Bauten des Demetrios. Denn noch kein Mensch hatte bis dahin (ca. 280 v. Chr.) ein Schiff mit fünfzehn oder sechzehn Ruderreihen gesehen. Erst später ließ Ptolemaios Philpatos (221 - 204 v. Chr.) einen Vierzigruderer erbauen, zweihundertachtzig Ellen lang, achtundvierzig hoch bis zur Spitze des Bugaufbaus, bemannt - ohne die Ruderer - mit vierhundert Matrosen und dazu viertausend Ruderern. Außerdem bot es aufh den Galerien und dem Verdeck Raum für nicht viel weniger als dreitausend Soldaten. Aber dieses Schiff war nur ein Schaustück; wenig verschieden von feststehenden Bauten, nur zum Prunk, nicht zu wirklicher Verwendung geeignet, ließ es sich nur mit viel Mühe und Gefahr in Bewegung setzen." (Plutarch, Demetrios).
Schiffbau:"Die Samaina ist ein stark ausgebauchtes Schiff mit stumpfem Schnabel, der wie ein Schweinsrüssel aufgebogen ist; sie fasst eine große Ladung und ist trotzdem schnell." (Plutarch, Perikles)
Schiffsbesatzungen mit Rudersklaven:"Philokles hatte einst (im Athenisch-Spartanischen Krieg) die Athener veranlasst, den Kriegsgefangenen den rechten Daumen abzuhauen, damit sie zwar keinen Speer mehr tragen, aber noch ein Ruder ziehen könnten." (Plutarch, Lysandros) Der Rest der Schiffsbesatzung waren - wie die Kämpfer an Bord - freie Bürger. Vergl.:"Lysander nahm Sestos den Athenern, die es noch in Besitz hatten, weg und ließ die Sestier nicht länger dort wohnen, sondern übergab Stadt und Land den unter ihm gedienten Steuerleuten und Rudermeistern zur Besiedelung." (Plutarch, Lysandros)
Schuldenerlass durch Solon: Solon nannte die Aufhebung der Schulden"Lastenabschüttelung"."Denn dies war seine erste politische Tat, dass er verordnete, dass alle bestehenden Schulden erlassen sein und dass in Zukunft niemand gegen Verpfändung des Leibes ein Darlehen geben sollte.... Doch machte er es hiermit beiden Parteien nicht recht, sondern er kränkte die Reichen durch die Aufhebung der Schulden und noch mehr die Armen dadurch, dass er die von ihnen erhoffte Landaufteilung nicht vornahm und nicht wie Lykurg alle in ihrem Vermögen vollkommen gleich machte." (Plutarch, Solon)
Seedarlehen:"Auch die anrüchigste Form des Geldverleihens, die gegen Seezins, verschmähte Cato nicht und verfuhr dabei folgendermaßen. Er veranlasste die Geldbedürftigen, eine Gesellschaft von Geldgebern ins Leben zu rufen. Waren deren fünfzig und ebenso viele Schiffe zusammen, so nahm er selbst einen Anteil durch seinen Freigelassenen Quintio, der dann die Geschäftsführung der Schuldner beaufsichtigte und mitreiste. So erstreckte sich sein Risiko nicht auf das Ganze, sondern nur auf einen kleinen Teil bei großem Zinsgewinn." (Plutarch, Cato)
Seefahrt und Küstenwirtschaft als bedeutender Wirtschaftsfaktor: Zur Bekämpfung des Seeräuberunwesens erhielt Pompejus 67 v. Chr."die Alleinherrschaft und die uneingeschränkte Befehlsgewalt über alle Menschen... Der Antrag gab ihm nämlich das Kommando über das Meer diesseits der Säulen des Herakles (=Gibraltar) und über alles feste Land vierhundert Stadien (= 75 km) von der Küste landeinwärts. Aus dieser Umgrenzung fielen nicht sehr viele der zum Römischen Reich gehörigen Länder heraus, sondern die größten Völker und die mächtigsten Könige waren darin inbegriffen." (Plutarch, Pompejus) Als Pompejus nach wenigen Wochen der Kämpfe gegen die Seeräuber kurzzeitig nach Rom zurückkehrte, wurde ihm von den Römern ein begeisterter Empfang bereitet."Der Grund ihrer Freude war die alle Erwartung übersteigende Schnelligkeit des Umschlags, da der Markt plötzlich mit Waren bis zum Überfluss bestellt war." (Plutarch, Pompejus)
Seefahrt zur Getreidezufuhr Roms: Indem Cicero"sich für den Antrag zur Behebung des Getreidemangels einsetzte, macht er Pompeijus gewissermaßen wieder zum Herrn aller Länder und Meere, die die Römer beherrschten. Denn seinem Kommando wurden nun die Häfen, Handelsplätze, Lebensmittelmärkte, mit einem Wort, alles, worüber Seefahrer und Ackersleute verfügten, unterstellt." (Plutarch, Pompejus)
Seeräuber zur Zeit der Röm. Bürgerkriege: "Die Zahl der Seeräuberschiffe betrug über tausend, die der von ihnen eroberten Städte vierhundert.... Ganz besonders ließen sie ihren Übermut an den Römern aus, drangen vom Meer ins Landesinnere, machten mit ihren Räubereien die römischen Straßen unsicher und plünderten die in der Nähe gelegenen Villen aus.... Das Unverschämteste aber war folgendes. Wenn einer, den sie gerade gefangen hatten, rief, er sei ein Römer, und seinen Namen nannte, dann taten sie so, als wären sie erschrocken und hätten Angst, schlugen sich auf die Schenkel, fielen ihm zu Füßen und baten ihn flehentlich um Verzeihung. Er erklärte sich dazu bereit, da er sie so demütig und bescheiden sah. Darauf zogen einige ihm seine Schuhe an, und andere legten ihm die Toga um, damit er nicht wieder zu verkennen wäre. Wenn sie so den Mann lange Zeit verhöhnt und ihr Spiel mit ihm getrieben hatten, legten sie schließlich mitten im Meer ein Fallreep aus und forderten ihn auf, auszusteigen und es sich wohlgehen zu lassen, und wenn er das nicht wollte, wo stießen sie ihn über Bord, so dass er ertrank. Diese Macht verbreitete sich über das ganze Mittelländische Meer, so dass die gesamte Handelsschifffahrt lahmgelegt wurde." (Plutarch, Pompejus) Nach Bewilligung einer großen Armee für Pompejus zur Bekämpfung der Seeräuber"fielen sofort die Marktpreise". (Plutarch, Pompejus) Als Pompejus nach wenigen Wochen der Kämpfe gegen die Seeräuber kurzzeitig nach Rom zurückkehrte, wurde ihm von den Römern ein begeisterter Empfang bereitet."Der Grund ihrer Freude war die alle Erwartung übersteigende Schnelligkeit des Umschlags, da der Markt plötzlich mit Waren bis zum Überfluss bestellt war." (Plutarch, Pompejus)
Seeschlacht bei Salamis:"Die Athener verfügten über hundertundachtzig Schiffe. Ein jedes hatte achtzehn Mann an Bord, die vom Verdeck herab kämpften; vier davon waren Bogenschützen, die übrigen Hopliten." (Laut Aischylos hatte Xerxes 1200 Schiffe). (Plutarch, Themistokles)
Silberbergwerke von Laureion:"Nikias besaß viele Silberbergwerke im Gebiet von Laureion, die große Erträge brachten, in denen aber die Arbeit nicht ungefährlich war. Er hielt dort eine Menge von Sklaven, und sein Vermögen bestand größtenteils in Silber." (Plutarch, Nikias)
Sklaven als Geldverwalter:"Gewöhnlich pflegte man Eunuchen als Schatzmeister zu halten." (Plutarch, Demetrios).
Sklaven als Geschäftemacher:"Auch seinen Sklaven, die das wollten, lieh Cato Geld. Sie kauften dann junge Sklaven, bildeten sie auf Catos Kosten aus und verkauften sie nach einem Jahr wieder. Viele behielt Cato auch unter der Anrechnung des Preises, den der Meistbietende zu geben bereit war." (Plutarch, Cato)
Sklaven als Kriegsbegleiter für vornehme Römer: Cato der Jüngere, der als besonders sparsam galt, reiste nach Makedonien, um als Offizier zu dienen:"Sein Gefolge bestand aus fünfzehn Sklaven, zwei Freigelassenen und vier Freunden." (Plutarch, Cato).
Sklaven als Ruderer:"Philokles hatte einst (im Athenisch-Spartanischen Krieg) die Athener veranlasst, den Kriegsgefangenen den rechten Daumen abzuhauen, damit sie zwar keinen Speer mehr tragen, aber noch ein Ruder ziehen könnten." (Plutarch, Lysandros) Der Rest der Schiffsbesatzung waren - wie die Kämpfer an Bord - freie Bürger. Vergl.:"Lysander nahm Sestos den Athenern, die es noch in Besitz hatten, weg und ließ die Sestier nicht länger dort wohnen, sondern übergab Stadt und Land den unter ihm gedienten Steuerleuten und Rudermeistern zur Besiedelung." (Plutarch, Lysandros)
Sklaven als Vermögensanlage 50 v. Chr.:"Die Reeder und Bankiers (in Nordafrika) hatten... ihr Vermögen größtenteils in Sklaven angelegt." (Plutarch, Cato).
Sklaven als Werkzeuge des Reichtums:"Und obschon Crassus zahlreiche Silberbergwerke, wertvolle Ländereien und die Leute besaß, die sie bebauten, so hätte man doch das alles für nichts achten können, gemessen an dem Wert seiner Sklaven. Eine so große Anzahl und von so hoher Qualität besaß er: Vorleser, Schreiber, Münzenschläger, Hausverwalter, Tafeldecker, und er überwachte ihre Ausbildung, hatte sein Augenmerk auf sie, unterwies sie selbst und war überhaupt der Meinung, die erste Pflicht des Hausherrn sei die Sorge für die Sklaven als die lebendigen Werkzeuge der Haushaltung." (Plutarch, Crassus)
Sklaven aus Griechenland als Lehrer:"Denn nicht nur griechische Grammatiker, Philosophen und Rethoriklehrer, sondern auch Bildhauer, Maler, Stallmeister, Hundemeister und Lehrer der Jagdkunst waren immer um die Söhne des Aemilius, und der Vater - es sei denn, dass ein öffentliches Geschäft ihn daran hinderte - war stets bei den Lehrstunden und Übungen zugegen, kinderlieb wie nur irgendein Römer." (Plutarch, Aemilius).
Sklaven im Alter werden verkauft: Cato hat"niemals einen Sklaven für mehr als tausendfünfhundert Denare gekauft, weil er keine verwöhnten schönen Burschen, sondern kräftige, arbeitsharte Männer als Pferdeknechte und Ochsentreiber brauchte. Und auch diese meinte er, wenn sie älter wurden, verkaufen zu sollen, um sie nicht unnütz zu füttern.... Freilich, das Verfahren, die Sklaven wie Zugtiere auszunützen und sie dann im Alter wegzujagen und zu verkaufen, muss ich als Kennzeichen eines allzu harten Sinnes ansehen..." (Plutarch, Aristeides)
Sklavenarbeit durch fremde Sklaven:"Als eine Hausherrin in Megara erfuhr, der Feldherr der Achaier komme zu ihnen, war sie in großer Aufregung, während sie in Abwesenheit ihres Mannes das Essen bereitete. Als unterdessen Philopoimen, mit einem einfachen Mantel bekleidet, hereinkam, dachte sie, es sei ein vorausgeschickter Sklave, und befahl ihm, bei der Arbeit mitzuhelfen. Er legte sogleich den Mantel ab und spaltete Holz." (Plutarch, Philopoimen).
Sklavenarbeit für persönliche Dienstleistungen:"Als die Zeit zum Abendessen da war,... sah Favonius, wie Pompejus in Ermangelung von Sklaven sich selbst die Schuhe auszuziehen begann, lief hinzu und half ihm dabei wie beim Salben. Auch in der Folge umsorgte er ihn und leistete ihm beständig die Dienste wie sonst die Sklaven ihren Herren bis zum Waschen der Füße und der Bereitung des Mahles..." (Plutarch, Pompejus).
Sklavenarbeit für private Dienstleistungen:"So zogen die Athener den Timagoras vor Gericht und verurteilten ihn zum Tode: wenn wegen der Menge der Geschenke, die er (als athenischer Gesandter 367 v. Chr. vom persischen König) angenommen hatte, dann mit vollem Recht, denn er hatte nicht nur Gold und Silber angenommen, sondern auch ein kostbares Ruhebett und besondere Sklaven, es zuzurichten, da ja Griechen sich nicht darauf verstünden, dazu noch achtzig Kühe nebst Melkern, weil er für ein gewisses Leiden immer Kuhmilch brauchte." (Plutarch, Pelopidas).
Sklavenarbeit im Handwerk: Der Vater des Demosthenes,"gehörte zu den vornehmen und angesehenen Männern, und... hatte eine große Waffenfabrik und in diesem Handwerk geübte Sklaven, die darin arbeiteten.... Schon mit sieben Jahren wurde Demosthenes durch den Tod seines Vaters Erbe eines stattlichen Vermögens - die Schätzung lautete insgesamt auf wenig unter fünfzehn Talenten." (Plutarch, Demosthenes). (1 Talent entsprach rund 200 damaligen Jahreslöhnen, umgerechnet in heutige Lohnverhältnisse rund 5 Millionen Euro.)
Sklavenarbeit in Bergwerken:"Man wird zwar sonst den Betrieb in den Bergwerken nicht gerade gutheißen, wo die meiste Arbeit von Verbrechern und barbarischen Sklaven geleistet wird, die gefesselt sind und an gefährlichen und ungesunden Orten zugrunde gehen (daher stammte der Reichtum des Nikias, w.b.). Verglichen aber mit dem Ankauf der von Sulla konfiszierten Güter und der Bereicherung aus den Bränden in Rom (womit Crassus zum Schaden seiner Mitbürger reich wurde, w.b.) erscheint das Verfahren immer noch anständiger. Denn dieser Methoden bediente sich Crassus ganz offen wie des Landbaus und des Geldverleihgeschäfts." (Plutarch, Crassus)
Sklavenarbeit in den Silberbergwerken:"Nikias besaß viele Silberbergwerke im Gebiet von Laureion, die große Erträge brachten, in denen aber die Arbeit nicht ungefährlich war. Er hielt dort eine Menge von Sklaven, und sein Vermögen bestand größtenteils in Silber." (Plutarch, Nikias)
Sklavenarbeit in der Landwirtschaft:"Von ihren Landsitzen gejagt, taten die Armen ihre Soldatenpflicht nur noch mit Widerwillen und zeigten auch keine Lust mehr, Kinder großzuziehen, so dass ganz Italien binnen kurzem die freie Bevölkerung zurückgehen sah, während das Land sich mit den Kasernen ausländischer Sklaven bedeckte, welche nunmehr die Ländereien bestellten, aus denen die Reichen ihre Mitbürger vertrieben hatten.... Sein Bruder Gaius Gracchus... berichtet in einer Schrift, Tiberius Gracchus habe, als er auf dem Weg nach Numantia durch Etrurien kam, das verödete Land gesehen und die aus der Fremde eingeführten Sklaven, welche die Felder bestellten und das Vieh weideten." (Plutarch, Tiberius Gracchus).
Sklavenausbildung:"Und obschon Crassus zahlreiche Silberbergwerke, wertvolle Ländereien und die Leute besaß, die sie bebauten, so hätte man doch das alles für nichts achten können, gemessen an dem Wert seiner Sklaven. Eine so große Anzahl und von so hoher Qualität besaß er: Vorleser, Schreiber, Münzenschläger, Hausverwalter, Tafeldecker, und er überwachte ihre Ausbildung, hatte sein Augenmerk auf sie, unterwies sie selbst und war überhaupt der Meinung, die erste Pflicht des Hausherrn sei die Sorge für die Sklaven als die lebendigen Werkzeuge der Haushaltung." (Plutarch, Crassus)
Sklavenbehandlung:"Cato erwarb viele Sklaven, und zwar kaufte er vor allem Kriegsgefangene, die noch sehr jung und wie junge Hunde oder Füllen noch für Zucht und Erziehung empfänglich waren. Keiner von ihnen durfte ein anderes Haus betreten, außer wenn Cato selbst oder seine Frau ihn schickte. Wurde er gefragt, was Cato mache, so durfte er nichts anderes antworten, als, er wisse es nicht. Der Sklave hatte entweder eine der notwendigen Arbeiten im Hause zu verrichten oder zu schlafen, und er war sehr zufrieden, wenn sie schliefen, weil er glaubte, dass sie gutmütiger wären als diejenigen, die wach blieben... Da er ferner glaubte, dass die Sklaven um des Liebesgenusses willen zu den größten Dummheiten fähig wären, verordnete er, dass sie für ein bestimmtes Geld mit den Sklavinnen Umgang haben dürften, aber mit keiner anderen Frau.... Wenn er aber später, bei wachsendem Vermögen, Freunde und Amtskollegen zu Tisch hatte, bestrafte er gleich nach der Mahlzeit diejenigen, die beim Aufwarten oder Zubereiten etwas falsch gemacht hatten, mit Peitschenhieben. Auch suchte er es einzurichten, dass die Sklaven immer Zank und Streit miteinander hatten, weil er ihre Eintracht beargwöhnte und fürchtete. Über diejenigen, die ein todeswürdiges Verbrechen begangen hatten, ließ er alle Sklaven zu Gericht sitzen und sie erst, wenn sie dort verurteilt wurden, hinrichten." (Plutarch, Cato)
Sklavenbehandlung:"Ein Römischer Bürger hatte einen Sklaven in die Hände seiner Mitsklaven gegeben mit dem Befehl, ihn über das Forum zu peitschen und dann zu töten.... Viele empörten sich über den jammervollen Anblick... Denn zu jener Zeit (ca. 500 v. Chr.) behandelte man die Sklaven noch überaus menschlich, die Herren begegneten ihnen mit freundlicher Milde, da sie Arbeit und Tisch mit ihnen teilten. Ein Sklave, der sich verfehlt hatte, war schon hart bestraft, wenn er das Holz, mit welchem man die Wagendeichsel stützte, auf den Nacken nehmen und damit in der Nachbarschaft herumgehen musste. Wer solchermaßen von den Mitsklaven oder Nachbarn gesehen wurde, hatte sich das Vertrauen verscherzt." (Plutarch, Gaius Marcius)
Sklavenbehandlung: Der Hausherr hatte einem Gastfreund unbemerkt und gegen den Willen seiner Gattin einen silbernen Becher geschenkt"und als dann unter dem Gesinde eine scharfe Nachforschung gehalten wurde und er sah, dass sein Frau sehr böse war und die Sklaven alle einzeln foltern lassen wollte," gestand er die Sache. (Plutarch, Antonius).
Sklavenpreis: (Schmuck der Perser war mehr wert als ihr Verkaufspreis als Sklaven): Kimon hatte in Kleinasien Gefangene gemacht und beim Teilen der Beute ließ er Schmuck und Kleider der Perser auf eine Seite legen, die nackten Perser auf die andere Seite bringen und bot seinen Bundesgenossen an, sie sollten sich den Teil der Beute wählen, den sie wollten. Die Bundesgenossen nahmen lieber den Besitz der Gefangenen."Da wurde zunächst Kimon verspottet als ein lächerlicher Verteiler, da die Bundesgenossen goldene Armbänder, Halsringe und Halsketten, Prachtröcke und Purpurgewänder davontrugen, während die Athener nur nackte Menschen bekamen, die wenig zur Arbeit geübt waren. Wenig später aber kamen die Freunde und Verwandten der Gefangenen aus Phrygien und Lydien herunter und kauften jeden einzelnen für ein hohes Lösegeld frei..." (als Arbeitssklaven waren sie jedoch wenig wert). (Plutarch, Kimon)
Sklavenpreis: Cato hat"niemals einen Sklaven für mehr als tausendfünfhundert Denare gekauft, weil er keine verwöhnten schönen Burschen, sondern kräftige, arbeitsharte Männer als Pferdeknechte und Ochsentreiber brauchte. Und auch diese meinte er, wenn sie älter wurden, verkaufen zu sollen, um sie nicht unnütz zu füttern." (Plutarch, Aristeides) (500 Denare waren ein einfaches Jahreseinkommen.)
Sklavenpreis: Nach der Unterwerfung von Galatien und Bithynien durch Lucullus im Krieg gegen Mithridates (70 v. Chr.),"gelangte er zu solchem Überfluss, dass ein Stück Rindvieh im Lager für eine Drachme, ein Sklave für vier Drachmen zu kaufen war..." (Plutarch, Lucullus) (Vier Drachmen waren damals rund ein Wochenlohn).
Sklavensex:"Da Cato ferner glaubte, dass die Sklaven um des Liebesgenusses willen zu den größten Dummheiten fähig wären, verordnete er, dass sie für ein bestimmtes Geld mit den Sklavinnen Umgang haben dürften, aber mit keiner anderen Frau." (Plutarch, Cato) Als Cato Witwer wurde,"hielt er sich eine junge Sklavin, die immer heimlich zu ihm kam." (Plutarch, Cato)
Sklavenwiderstand?: Der Redner Phokion"erhob gegen die Priesterin Theoris Anklage, weil sie außer vielen anderen Verfehlungen die Sklaven zum Betrug anstifte. Er beantragte die Todesstrafe gegen sie und drang damit durch." (Plutarch, Demosthenes).
Sklavenzahl im 2. Jh. v. Chr.:"Die Aitoler hatten bei einem Einfall in Lakonien fünfzigtausend Sklaven weggeschleppt." (Plutarch, Kleomenes).
Sklavenzahl/Helotenanzahl im 2. Jh. v. Chr. ("staatliche" Leibeigene der Spartaner):"Kleomenes setzte diejenigen Heloten, welche (jährlich) fünf attische Minen zahlten, in Freiheit und bekam so fünfhundert Talente zusammen." (Plutarch, Kleomenes). (500 Talente = 30.000 Minen. Also haben sich 6000 Heloten freikaufen können.)
Sklavenzahl: Beim Sieg über Mytilene nahm ihnen Lucullus"sechstausend Sklaven ab und machte auch sonst noch unermessliche Beute." (Plutarch, Lucullus)
Sklavenzuflucht: Grab von Theseus in Athen:"Der Ort ist eine Zufluchtsstätte für Sklaven und alle Geringeren, die von Mächtigeren bedroht werden..." (Plutarch, Theseus)
Sklaverei (Verkauf der eigenen Kinder) Numa reformierte das Gesetz,"welches den Vätern gestattete, ihre Söhne zu verkaufen, dass er nämlich die verheirateten Söhne ausnahm..." (Plutarch, Numa)
Sklaverei als Befreiung:"Die einzelnen Bürger (der Griechenstädte Kleinasiens unter römischer Herrschaft) wurden gezwungen, wohlerzogene Söhne und jungfräuliche Töchter, die Gemeinden, Weihgeschenke, Gemälde und Götterstatuen zu verkaufen. Ihr eigenes Ende war, dass sie ihren Gläubigern zugesprochen und deren Sklaven wurden, und was vorausging, war noch schlimmer: Fesselung, Einkerkerung, Folterung, Stehenmüssen unter freiem Himmel, im Sommer in der heißen Sonne, im Winter im Schlamm und Eis, so dass ihnen der Sklavenstand wie eine Befreiung von schwerer Last und eine Zeit des Friedens erschien." (Plutarch, Lucullus)
Soldaten, Dienstzeit in Rom:"Gaius Gracchus verlangte das Wort, und redete sich so in die Herzen der Zuhörer hinein, dass sie alle anderen Sinnes wurden und überzeugt waren, ihm sei schweres Unrecht widerfahren. Zwölf Jahre, rief er aus, sei er Soldat gewesen, andere höchstens deren zehn." (Plutarch, Gaius Gracchus).
Soldatenstrafe/Dezimieren: Crassus ließ fünfhundert Mann, die in einer Schlacht gegen das Sklavenheer von Spartacus"zuerst und am schimpflichsten geflohen waren, in fünfzig Abteilungen zu je zehn teilen und aus jeder Abteilung einen Mann, den das Los traf, hinrichten, womit er eine alte militärische Strafart, die lange Zeit geruht hatte, wieder aufnahm.... So brachte er die Leute wieder zur Zucht und führte sie dann gegen die Feinde." (Plutarch, Crassus)
Söldner aus Germanien: Zum letzten König von Makedonien, Perseus (179 - 168)"waren auf sein Ansuchen Basterner zu ihm gekommen, zehntausend Reiter und ebensoviele Begleitmannschaften zu Fuß, alles Berufssoldaten, Männer, die sich weder auf Ackerbau noch auf Schifffahrt verstanden, auch nicht als Hirten vom Ertrag ihrer Herden lebten, sondern immer nur die eine Arbeit und die eine Kunst übten: zu kämpfen und den Gegner zu schlagen.... als ihm aber nun tausend Goldstücke für jeden Führer (der Basterner) abverlangt wurde, befiel ihn angesichts der Höhe der sich ergebenden Geldsumme ein Schwindel, und er kam vor Geiz fast von Sinnen und wies die Waffenhilfe ab..." (Plutarch, Aemilius).
Söldner aus Griechenland:"Bisher (bis 340 v. Chr.) hatten die Karthager noch niemals Griechen in Sold genommen; jetzt aber bewunderten sie sie als unwiderstehlich und als die streitbarsten aller Menschen." (Plutarch, Timoleon).
Söldner der Karthagos:"Unter den zehntausend Gefallenen (in der Schlacht um Sizilien 341 v. Chr.) sollen sich dreitausend Karthager befunden haben, ein schwerer Schlag für die Stadt. Denn es gab in ihr keine Bürger, die an Adel, Reichtum und Ansehen diesen vorangestanden hätten, und niemals früher, so wird berichtet, sind in einer Schlacht so viele eigentliche Karthager gefallen, sondern sie ließen ihre Schlachten zumeist durch Libyer, Spanier und Numider schlagen und bezahlten ihre Niederlagen mit fremdem Blut." (Plutarch, Timoleon).
Söldner im Sold von Syrakus und von Korinth auf Sizilien:"Da sie nun Griechen waren und keinen Grund zu persönlicher Feindschaft gegeneinander hatten, so kämpften sie zwar in den Schlachten mutvoll gegeneinander, wenn aber Waffenruhe war, so kamen sie zusammen und unterhielten sich. Als sie so damals zum gemeinsamen Fischfang beisammen waren, kamen sie ins Gespräch..." (Plutarch, Timoleon).
Söldner und Söldnerlohn:"Der Athener Iphikrates wünschte, der Mietsoldat solle geldgierig und vergnügungssüchtig sein, damit er, um die Mittel für die Befriedigung seiner Begierden zu erwerben, um so wagemutiger kämpfe." (Plutarch, Galba). Als Kyros um 402 v. Chr. Krieg gegen seinen Bruder um den Persischen Königsthron begann bat er "die Lakedaimonier in einem Brief, ihm Hilfe zu leisten und Männer als Kriegsteilnehmer zu schicken, denen er, so erklärte er, wenn sie zu Fuß kämen, Pferde, wenn sie beritten kämen, zweispännige Wagen, wenn sie Landgüter hätten, Dörfer, wenn sie Dörfer hätten, Städte geben werde, und der Sold werde den Feldzugsteinehmern nicht zugezählt, sondern zugemessen werden;... Kyros begann den Marsch gegen den König an der Spitze einer starken Streitmacht von Barbaren und nicht viel weniger als 13.000 griechischen Söldnern..." (Plutarch, Artoxerxes). (Nach der Niederlage des Kyros vor Babylon unternahmen diese griechischen Söldner unter ständigen Angriffen der Perser den"Zug der Zehntausend" quer durch die heutige Türkei in die griechische Heimat unter Führung des Spartaners Xenophon. "Ganz Griechenland fasste daher neuen Mut und begann die Barbaren zu verachten..." (Plutarch, Artoxerxes). Mit dem Kriegsbericht des Xenophon und seinem Stolz auf kriegerische Tüchtigkeit der Europäer und seine Verachtung der asiatischen Untermenschen, sprich"Barbaren" wurde auch ich als Schüler im Griechisch-Unterricht drangsaliert. )
Söldner, Schlachtprämien:"Octavian hielt das Reinigungsfest (vor der Entscheidungsschlacht bei Philippi gegen die Cäsarattentäter 42 v.Chr.) innerhalb des Lagers und verteilte an jeden Mann... nur wenig Getreide und fünf Drachmen. Brutus hingegen... veranstaltete erstens die Reinigung, wie es üblich ist, im freien Feld, verteilte ferner eine Menge Schlachtvieh an die Centurien und fünfzig Drachmen an jeden Mann..." (Plutarch, Brutus). (Tageslohn damals = 1 Denar/Drachme)
Söldner, Siegprämien: Brutus gab nach der halb verlorenen ersten Schlacht bei Philippi seinen Soldaten"das Versprechen, wenn sie das nächste Mal brav kämpften, ihnen zwei Städte, Thessalonike und Lakedaimon, zum Plündern und Beutemachen zu überlassen. Dies ist der einzige unauslöschliche Schandfleck, der dem Leben des Brutus anhaftet, wenn auch Antonius und Octavian ihren Soldaten noch viel abscheulichere Siegespreise zahlten, indem sie fast aus ganz Italien die alten Einwohner auswiesen, damit die Soldaten Ländereien und Städte bekämen, die ihnen nicht zustanden." (Plutarch, Brutus).
Söldnerbezahlung: Der spartanische Flottenkommandant Lysander zu Kyros, den Sohn des persischen Königs, im Krieg gegen Athen (ca. 407 v. Chr.):"'Ich bitte dich herzlich, dem Solde der Seeleute einen Obolos zuzulegen, damit sie vier Obolen statt drei bekommen.' Erfreut über die hohe Gesinnung des Mannes gab Kyros im zehntausend Dareiken, aus denen Lysander den Seeleuten den Obolos zulegte und durch die Freigebigkeit binnen kurzem die Schiffe der Feinde leer machte. Denn die meisten liefen denen zu, die mehr boten, und die Bleibenden waren verdrossen und zum Meutern geneigt und machten ihren Führern jeden Tag Schwierigkeiten." (Plutarch, Lysandros)
Söldnerlohn:"Söldner und ihre Führer,... denen jeden Tag eine reichbesetzte Tafel und sonstiger Lebensgenuss als Ausgleich für ihre Strapazen und Gefahren dienen müssen." (Plutarch, Dion).
Solon:"Da nun damals die Ungleichheit zwischen arm und reich gleichsam den Gipfel erreichte, so befand sich Athen in einer höchst kritischen Lage, und es sah so aus, also ob sie allein durch Errichtung einer Tyrannis würde aus den Wirren heraus und zur Ruhe kommen können. Denn das ganze niedere Volk war den Reichen verschuldet. Entweder bearbeiteten sie das Land für sie und lieferten den Sechsten der Erträge ab, wonach sie Hektemorier (Fronbauern) hießen, oder wenn sie unter Verpfändung ihres Leibes Schulden aufgenommen hatten, so wurden sie von ihren Gläubigern abgeführt und dienten teils im Lande als Sklaven, teils wurden sie in die Fremde verkauft. Viele waren auch genötigt, ihre eigenen Kinder zu verkaufen... und vor der Hartherzigkeit der Gläubiger das Land zu verlassen." (Mit dem Konflikt zwischen arm und reich kann es nicht weit hergewesen sein!) (Plutarch, Solon)
Solon:"Die Reichen schenkten ihm als begütertem, die Armen als rechtschaffenem Manne ihr Vertrauen." (Plutarch, Solon)
Sonnenfinsternis:"Schon waren die Schiffe segelfertig, schon hatte Perikles seine Triere bestiegen, als plötzlich das Sonnenlicht erlosch und Finsternis sich verbreitete, so dass alle sich entsetzten, denn sie sahen darin ein gewaltiges Zeichen. Als Perikles bemerkte, dass der Steuermann seines Schiffes vor Angst nicht mehr aus und ein wusste, hielt er ihm den Mantel vor die Augen und fragte den also Verhüllten, ob er nun ein schreckliches Unglück oder das Vorzeichen eines solchen zu erleben glaubte. Als der Steuermann verneinte, fuhr er fort: 'Wo ist nun der Unterschied zwischen dem, was hier, und dem, was dort geschieht, wenn nicht darin, dass der Gegenstand, welcher die Sonne verdunkelt, größer ist als mein Mantel?'" (Plutarch, Perikles)
Sophokles und Aischylos:"... als Sophokles den ersten Preis der Tragödiendichter erhielt, betrübte und kränkte dies Aischylos schwer, so wird berichtet, und er blieb nicht mehr lange in Athen, sondern reiste voll Zorn nach Sizilien..." (Plutarch, Kimon)
Sportler oder Soldat:"Schon von Kind auf liebte Philopoimen das Soldatentum und zeigte sich willig für die dazu dienlichen Übungen, Fechten und Reiten. Da er auch für das Ringen gut veranlagt schien und einige seiner Freunde und Lehrer ihm rieten, sich dem Sport zu widmen, fragte er, ob ihm aus der Pflege der Ringkunst ein Schade für seine soldatische Übung erwachsen würde. Sie sagten ihm - was ja auch zutraf -, der Körper und die Lebensweise eines Sportlers unterscheide sich von der eines Soldaten in jeder Hinsicht, und vor allem sei die Ernährung und das Training ganz verschieden. Der Körper des Sportlers müsse durch vielen Schlaf, reichliche Sättigung und geregelten Wechsel von Bewegung und Ruhe seine Form fördern und pflegen, die durch jeden schwachen äußeren Anstoß, durch jede Abweichung vom Gewohnten, leicht eine Schwächung erfahren könne; der Körper des Soldaten hingegen müsse an jede Art von Märschen, an jede Unregelmäßigkeit gewöhnt sein und vor allem darin geschult, schmale Kost und Schlaflosigkeit leicht zu ertragen. Als das Philompoimen hörte, lehnte er... den Sport ab..." (Plutarch, Philopoimen).
Stadtanlage: König Alexander "befahl, den Grundriss der Stadt in Anpassung an den vorhandenen Raum zu entwerfen. Weiße Kreide war nicht zur Hand; sie nahmen daher Mehl und zogen auf der schwarzerdigen Ebene einen Kreisbogen, dessen innere Fläche gerade Linien, wie bei einem Kriegsmantel gleichsam von den Säumen ausgehend, in gleich große Quartiere abteilten. Der König freute sich über die Anlage." (Plutarch, Alexandros).
Stadtbürger und Landmann:"Philopoimen hatte nämlich ein schönes Landgut zwanzig Stadien von der Stadt entfernt (20 Stadien = 3,7 km). Dahin ging er täglich nach dem Frühstück oder nach der Mahlzeit... Frühmorgens stand er auf und beteiligte sich an der Arbeit im Weinberg oder beim Pflügen. Dann kehrte er wieder zur Stadt zurück und widmete sich mit seinen Freunden und Beamten den öffentlichen Geschäften." (Plutarch, Philopoimen). Als Nabis gegen die Stadt Megalapolis Krieg führte,"wurden die Megalopoliten zu jener Zeit so heftig bedrängt, dass sie innerhalb ihrer Mauern wohnten und die Straßen besäten, weil sie von dem flachen Lande vertrieben waren und die Feinde fast unter den Toren der Stadt lagerten." (Plutarch, Philopoimen).
Stadtgründung von Athen: Theseus"schloss die Bewohner Attikas zu einem Staat zusammen und macht zu einer Bürgerschaft einer Gemeinde Menschen, die bis dahin verstreut lebten und schwer zur Beratung über das allgemeine Wohl zusammenzuberufen waren... Er ging umher und suchte Dorfgemeinden und Sippen zu gewinnen, wobei die schlichten und armen Leute schnell seinem Aufruf Folge gaben, während er den Mächtigen einen Staat ohne König vor Augen stellte, eine Demokratie, in der er nur der Anführer im Kriege und der Hüter der Gesetze sei, alle anderen gleiches Recht genießen würden." (Plutarch, Theseus)
Stadtmauer: Die erste Amtshandlung von Romulus bei der Gründung Roms war es, den Verlauf der zu errichtenden Stadtmauer festzulegen:"... und die Römer feiern diesen Tag und nennen ihn den Geburtstag ihrer Vaterstadt." (Plutarch, Romulus)
Stammesbeziehung bei Homer und ihre Auflösung in nachklassischer Zeit:"Es wird ein Scherzwort des Pammenes (um 370 v. Chr.) überliefert: er sagte, der Nestor Homers sei kein guter Taktiker mit seiner Weisung, die Griechen sollten sich nach Stämmen und Geschlechtern ordnen, 'dass Geschlecht dem Geschlecht hilfreich und dem Stamme der Stamm sei', besser sollte man den Liebhaber neben den Geliebten stellen. Denn Stammes- und Geschlechtsgenossen fragten nicht viel nacheinander in der äußersten Not..." (Plutarch, Pelopidas).
Strafe für Soldaten:"Zurückgekehrt, legte Lucullus denen, die geflohen waren, die herkömmliche Strafe auf: er befahl, dass sie in ungegürteten Unterkleidern einen Graben von zwölf Fuß Tiefe (ca. 4 m) zogen, während die anderen Soldaten dabeistanden und zuschauten. (Plutarch, Lucullus)
Strategie:"... Hauptaufgabe eines tüchtigen Feldherrn ist: Wenn er stärker ist, die Feinde zum Schlagen zu zwingen, und wenn er schwächer ist, sich nicht dazu zwingen zu lassen..." (Plutarch, Pompejus).
Streit Patrizier gegen Plebeier war"ein Zwiespalt und Streit der Landbesitzer mit der städtischen, den Markt füllenden Menge." (Plutarch, Sulla)
Tempel als Bank:"Denn da die Bürger aus ihrem Vermögen Beiträge für den Krieg aufbringen mussten, so wollte Poplicola sich weder selbst mit der Verwaltung dieser Gelder befassen noch seine Freunde dies erledigen noch überhaupt öffentliche Gelder in ein Privathaus kommen lassen. Er machte daher den Saturntempel zur Schatzkammer - wozu er auch jetzt noch dient - und ließ das Volk zwei jüngere Männer zur Schatzmeistern ernennen." (Plutarch, Poplicola)
Testament siehe auch Eigentum.
Testierrecht:"Lob erntete Solon auch mit seinem Gesetz über das Testierrecht. Früher gab es ein solches nicht, sondern Geld und Haus mussten in dem Geschlecht des Verstorbenen bleiben. Indem Solon gestattete, wenn jemand keine Kinder hatte, sein Vermögen, wem er wollte, zuzuwenden..., machte er das Vermögen erst zum Eigentum der Besitzenden." (Plutarch, Solon).
Umsturz durch catilinarische Verschwörung:"Die größte Gefahr eines Umsturzes aber drohte in Rom wegen der unnatürlichen Verteilung der Vermögen, da die angesehensten und stolzesten Männer durch ihre Aufwendungen für Theateraufführungen, Gastereien, für Amtsbewerbungen und großartige Bauten an den Bettelstab gekommen und die großen Reichtümer in den Händen gewöhnlicher und niedriger Menschen zusammengeflossen waren..." (Plutarch, Cicero).
Untertanengeist:"Nichts ist schwerer zu regieren als ein Mensch, der glaubt, dass es ihm gut geht, und niemand ist umgekehrt eher bereit, sich führen zu lassen, als einer, den das Schicksal gedemütigt hat." (Plutarch, Lucullus)
Urkommunismus:"Kimon, der sein Haus den Bürgern als gemeinsame Speisehalle zur Verfügung stellte und auf dem Lande die Erstlinge der Früchte und alles, was die Jahreszeiten Gutes bringen den Fremden zu genießen und zu nehmen erlaubte, hat gewissermaßen die mythische Gütergemeinschaft der Zeit des Kronos wieder in das Leben der Gegenwart eingeführt." (Plutarch, Kimon)
Urlaub für Römische Soldaten: Cato der Jüngere wollte einen berühmten Philosophen besuchen"und benutzte den vom Gesetz bewilligten zweimonatigen Urlaub, um nach Kleinasien zu ihm zu fahren." (Plutarch, Cato).
Ursprüngliche Gleichheit"unter der Herrschaft Saturns,... als es noch keine Herren und Knechte, sondern nur Verwandte und Gleichberechtigte gab." (Plutarch, Numa) und: Es wäre gut gewesen,"gleich im Anfang, als noch keine erhebliche Ungleichheit bestand, sondern die Bürger in ihrem Vermögensstand einander noch so ziemlich gleich waren, gegen die Habsucht einzuschreiten..." (Plutarch, Numa)
Verachtung der Arbeit:"Oft freuen wir uns eines Werkes und verachten den, der es geschaffen hat. So schätzen wir wohlriechende Salben und Purpurkleider, die Färber aber und die Salbenköche bleiben für uns gemeine und niedrige Handwerker." (Plutarch, Perikles)
Verachtung der Künstler:"Oft freuen wir uns eines Werkes und verachten den, der es geschaffen hat. So schätzen wir wohlriechende Salben und Purpurkleider, die Färber aber und die Salbenköche bleiben für uns gemeine und niedrige Handwerker. Antisthenes gab darum die rechte Antwort, als man ihm Ismenias als trefflichen Flötenspieler pries:"Dann ist er gewiss ein schlechter Mensch, wie wäre er sonst ein so trefflicher Flötenspieler?" Und als einst Alexander bei einem Gastmahl mit vollendeter Meisterschaft und Anmut die Zither schlug, sagte sein Vater Philipp zu ihm: 'Schämst du dich nicht, so schön zu spielen? Es ist schon genug, wenn sich ein König die Zeit nimmt, Zitherspielern zuzuhören, und er erweist den Musen viel Ehre, wenn er sich zum Wettstreit solcher Künstler als Zuschauer einfindet. Wer ein niedriges Handwerk betreibt, stellt sich das Zeugnis aus, dass ihm das Gute und Schöne wenig bedeutet, denn er wendet seine Kraft an unnütze Dinge. Noch nie ist in einem edlen, wohlbegabten Jüngling angesichts des olympischen Zeus oder der Hera von Argos das Verlangen wach geworden, nun ebenfalls ein Pheidias oder Polyklet zu werden und ebenso wenig ein Anakreon oder Philemon oder Archilochos, wenn er sich an ihren Dichtungen ergötzte. Ein Werk mag uns durch seine Schönheit erfreuen. Das heißt aber nicht, dass sein Schöpfer notwendig unsere Achtung verdiente." (Plutarch, Perikles)
Verfassung in Rom und Sparta: Es sind"nicht wenige lakonische Bräuche unter die römischen gelangt..." (Plutarch, Numa)
Verkehrswege über Land: (Theseus machte sich auf aus dem Peloponnes nach Athen)"... aber zur See zu fahren, lehnte er ab, obgleich dies allein Sicherheit bot und Großvater und Mutter ihn baten. Denn es war gefährlich, den Landweg nach Athen zu benützen, da er kein Stückchen enthielt, das sicher war und unbedroht von Räubern und Wegelagerern." (Plutarch, Theseus)
Verschuldung:"... da kam es zum Bruch zwischen dem Senat, welcher die Interessen der Besitzenden vertrat, und dem von den Gläubigern offenbar schwer gepeinigten Volk. Denn wer noch ein kleines Besitztum sein eigen nannte, wurde durch Pfändung und Versteigerung um das Letzte gebracht, wer völlig mittellos war, wurde abgeführt und in den Kerker geworfen." (Plutarch, Gaius Marcius) (ca. 495 v. Chr. - Es war ein Konflikt zwischen großen und kleinen Grundbesitzern, w.b.)
Verwandschaftsbeziehungen bei Homer und ihre Auflösung in nachklassischer Zeit:"Es wird ein Scherzwort des Pammenes (um 370 v. Chr.) überliefert: er sagte, der Nestor Homers sei kein guter Taktiker mit seiner Weisung, die Griechen sollten sich nach Stämmen und Geschlechtern ordnen, 'dass Geschlecht dem Geschlecht hilfreich und dem Stamme der Stamm sei', besser sollte man den Liebhaber neben den Geliebten stellen. Denn Stammes- und Geschlechtsgenossen fragten nicht viel nacheinander in der äußersten Not..." (Plutarch, Pelopidas).
Volksentscheid: Verfassung ("Rhetra") des Lykurgos:"... bestimme einen Ältestenrat (= Gerusia) von dreißig mit den Fürsten, halte von Zeit zu Zeit eine Volksversammlung... Entscheidung und Bestätigung soll dem Volke zustehen.... War die Menge versammelt, so war es keinem der anderen gestattet, eine Meinung auszusprechen, sondern nur über den von den Geronten und den Königen eingebrachten Antrag zu entscheiden war das Volk befugt." (Plutarch, Lykurgos) (Auch hier waren"Könige" und Älteste ein einziges Gremium).
Waffen, Langspeer: Marcellus hatte im Kampf gegen Hannibal"an sein Fußvolk lange Lanzen verteilen lassen, wie sie sonst im Seekampf üblich sind, und sie unterwiesen, von weitem mit ihnen die Karthager zu treffen, die keine Speerwerfer sind, sondern nur kurze Spieße von Hand gebrauchen." (Plutarch, Marcellus).
Warengesellschaft: Die Megarer beklagten sich über die Athener, dass man ihnen wider das allgemeine Recht und entgegen den von den Griechen beschworenen Eiden alle Märkte sperre und sie aus den Häfen vertreibe, welche unter der Herrschaft der Athener ständen." (Plutarch, Perikles)
Werkzeug:"Handwerker, die sich lebloser Werkzeuge und Geräte bedienen, (wissen) von jedem derselben den Namen... und den Platz, wo es zu verwenden ist, und (kennen) seine Wirkung..." (Zur Allgemeinbildung zählte das nicht.) (Plutarch, Cicero).
Wirtschaftskrieg der Athener: Die Megarer beklagten sich über einen Volksbeschluss der Athener,"dass man ihnen wider das allgemeine Recht und entgegen den von den Griechen beschworenen Eiden alle Märkte sperre und sie aus den Häfen vertreibe, welche unter der Herrschaft der Athener ständen." (Plutarch, Perikles)
Wölfe:"Wer einen Wolf ablieferte, sollte fünf Drachmen bekommen, für einen Jungwolf eine Drachme; die erste Summe war nach Demetrios von Phaleron der Preis eines Ochsen, die zweite der eines Schafes.... Die Bekämpfung der Wölfe war bei den Athenern alte Sitte, da sich ihr Land besser für Viehzucht als für Ackerbau eignet." (Plutarch, Solon)
Zins:"Da Lucullus so üble Zustände in den Griechenstädten Asiens vorfand, befreite er binnen kurzer Zeit die Gequälten von allen Leiden. Erstlich verordn
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