thoughtful
17.02.2006, 10:54 |
Wir haben in Kürze eine andere Republik: Einen Schnüffelstaat bei Telefon, etc. Thread gesperrt |
-->Gerne möchte ich Ihre geschätzte Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken, dass der Bundestag, gemäß EU-Richtlinie, am heutigen Donnerstag einen Antrag zur sechsmonatigen Speicherung von Telefon- und Internetdaten mit fast allen Stimmen der großen Koalition beschlossen hat, siehe http://dip.bundestag.de/btd/16/005/1600545.pdf
Gespeichert werden sollen sämtliche Verbindungs- und Standortdaten, die bei der Abwicklung von Diensten wie Telefonieren, E-Mailen, dem Versand von SMS-Kurzmitteilungen, Surfen, Chatten oder Filesharing anfallen.
In der öffentlichen Diskussion steht vor allem die Terrorabwehr im Vordergrund. Eine nicht veröffentlichte Statistik des Bundeskriminalamtes listet 361 reale Fälle auf, in denen die Vorratsdatenspeicherung für die Strafverfolgung hilfreich gewesen wäre. Es ist offenbar aber so gut wie kein Fall dabei, der Verbindung zum internationalen Terrorismus hat. Anscheinend kommunizieren die Terroristen nicht über WEB.DE, GMX, etc.
Wer etwas zu verbergen hat (und wer hat das nicht?), muss in Zukunft also Gegenmaßnahmen ergreifen, wenn er anonym kommunizieren möchte. Hier bieten sich anonymisierende Mailsysteme und Proxyserver an, beides findet man im Ausland (derzeit auch noch in Deutschland). Die Nutzung ist für den Laien u.U. nicht ganz einfach aber durchaus möglich. Die Nutzung dieser Dienste ist legal.
th.
|
thoughtful
17.02.2006, 10:59
@ thoughtful
|
Re: Wir haben in Kürze eine andere Republik: Einen Schnüffelstaat bei Telefon, etc. |
-->Vorschlag eines Bekannten::-))
""Wenn man den Datengruften und ihren emsigen Hütern ein grosses Schnäppchen schlagen will, potenziere man doch einfach die DATENMENGE.... so zu jeder e-mail mit einer simplen Grussbotschaft gleich noch einen lizenzfreien ROMAN mit anghängt wo der Autor schon über 70 Jahre tot ist (von wegen urheberrechtsverletzung).... am besten noch gleich den gesamten Koran in arabisch mit hinten dran um auch gleich die Alarmglocken bei den automatischen Schlüsselbegriffsuchern möglichst laut schrille zu lassen... Auf das dann auch die dicksten Server dicke Backen bekommen bzw. der finanzielle Aufwand ins unerträgliche steigt....
EINER Sache dient der ganze Kram ganz gewiss dem Aufblähen des Staatsapparates der gewiss niemals STILLSTEHEN ode gar SCHRUMPFEN darf...+""
th.
|
Sorrento
17.02.2006, 11:12
@ thoughtful
|
Re: Wir haben in Kürze eine andere Republik: Einen Schnüffelstaat bei Telefon, e |
-->Hallo,
>Vorschlag eines Bekannten::-))
>""Wenn man den Datengruften und ihren emsigen Hütern ein grosses Schnäppchen schlagen will, potenziere man doch einfach die DATENMENGE.... so zu jeder e-mail mit einer simplen Grussbotschaft gleich noch einen lizenzfreien ROMAN mit anghängt
Leider (oder: zum Glück) nein, denn es werden lediglich die Verbindungsdaten, nicht aber die kommunizierten Daten gespeichert. Also in Ihrem Beispiel:
- Account-ID ihres Emailanbieters (samt Verknüpfung auf Ihre Adresse)
- Empfängeradresse
- Zeitpunkt
- IP-Adresse des Versenders zu diesem Zeitpunkt
- ob Anhänge etc. enthalten sind, evt. auch deren Namen und Größe
Die Daten selbst zu speichern dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein! Zumal es ja noch Kryptographie und Steganographie gibt
Diese Daten werden beim Mailprovider gespeichert und die Staatsmachts kann bei Bedarf vollautomatisch auf diese zugreifen (Datenabankabfrage)
Für den Fall aber, daß die Mail während des Versand eine Schnüffelstation der IG Lausch&Horch kreuzt und diese den Inhalt automatisch scannt, empfehle ich die Vernwendung sensibler Schlüsselwörter wie:
NSA, Waffen, Uran, Zionisten, Al-Kaida, Bombe, Islam, Koran, Bush, Sprengstoff, Attentat, Bad Aibling, Pullach, Hitler, Langley, MI-5, PGP, Krypto, Pakistan, Haifa, Teheran etc. etc. Gerne auch in mehreren Sprachen bzw. Dialekten
Gruss,
Sorrento
|
FOX-NEWS
17.02.2006, 15:08
@ Sorrento
|
Also was tun? |
-->>Leider (oder: zum Glück) nein, denn es werden lediglich die Verbindungsdaten, nicht aber die kommunizierten Daten gespeichert. Also in Ihrem Beispiel:
>- Account-ID ihres Emailanbieters (samt Verknüpfung auf Ihre Adresse)
>- Empfängeradresse
>- Zeitpunkt
>- IP-Adresse des Versenders zu diesem Zeitpunkt
>- ob Anhänge etc. enthalten sind, evt. auch deren Namen und Größe
Es bieten sich JAP oder andere anonymisierenden Proxies mit Mixes an. Aaaaaber... kann ich denen vertrauen?
Eine Alternative wäre ein Mietserver im Ausland, den ich über VPN anspreche. Auf dem Gerät könnte dann der Proxy laufen. Die Maschine sollte einigermassen solide aufgesetzt sein, dass Horch und Guck nicht allzu leichtes Spiel haben. Wenn rund Hundert User an der Sache teilnehmen, dann kann durch das hohe ein- und ausgehende Transfervolumen nicht mehr auf einzelne Verbindungen geschlossen werden. Neben der Proxy-Funktion könnte die Kiste noch Mail-Konten, Webspace, Foren etc für die User bieten. Das würde wenige Euronen im Jahr kosten und viel Sicherheit bringen.
Schon viel geholfen wäre, wenn Parsimony und andere Foren ihre Server mit SSL oder HTTPS versehen würden, denn dann wären nicht mehr klar, wer was wo schreibt oder liest.
Gruss
|
Baldur der Ketzer
17.02.2006, 15:10
@ FOX-NEWS
|
Re: Also was tun? |
-->
>Eine Alternative wäre ein Mietserver im Ausland, den ich über VPN anspreche. Auf dem Gerät könnte dann der Proxy laufen. Die Maschine sollte einigermassen solide aufgesetzt sein, dass Horch und Guck nicht allzu leichtes Spiel haben. Wenn rund Hundert User an der Sache teilnehmen, dann kann durch das hohe ein- und ausgehende Transfervolumen nicht mehr auf einzelne Verbindungen geschlossen werden. Neben der Proxy-Funktion könnte die Kiste noch Mail-Konten, Webspace, Foren etc für die User bieten. Das würde wenige Euronen im Jahr kosten und viel Sicherheit bringen.
>Schon viel geholfen wäre, wenn Parsimony und andere Foren ihre Server mit SSL oder HTTPS versehen würden, denn dann wären nicht mehr klar, wer was wo schreibt oder liest.
Hallo, Fox-News,
wie sprichst Du einen Server über VPN an?
Das ganze klingt sehr gut....
Beste Grüße vom Baldur
|
FOX-NEWS
17.02.2006, 23:01
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Also was tun? |
-->>Hallo, Fox-News,
>wie sprichst Du einen Server über VPN an?
>Das ganze klingt sehr gut....
>Beste Grüße vom Baldur
VPN ist ein verschlüsselter Tunnel, durch den z.B. der Datentransfer an den Proxy auf dem Zielserver läuft. Open Source Beispiele dafür sind SSH oder openVPN (http://www.sourceforge.net).
Die Daten werden bei dir verschlüsselt und auf dem Zielrechner entschlüsselt. Das geht natürlich auch von PC_baldur zu PC_fox-news
Gruss
|
FOX-NEWS
17.02.2006, 23:09
@ thoughtful
|
Da gibbet ein klitzekleines Problem: |
-->"Der europäische Provider-Dachverband EuroISPA warnt derweil die EU-Mitgliedsstaaten in einem Brief davor, die Richtlinie bereits innerhalb der normalerweise vorgesehenen Frist von 18 Monate umzusetzen. Der Aufbau der neuen Überwachungsinfrastrukturen sei überaus komplex, begründen die Internetzugangsanbieter ihren Einwand. Zudem könnten Provider und Regierungsstellen innerhalb der nächsten anderthalb Jahre überhaupt mit den erforderlichen Speichermedien wie Festplatten ausgerüstet werden - zumindest nicht, ohne einen inflationären Preisanstieg für derlei Produkte auszulösen. Die deutschen Anbieter gehen davon aus, dass die zu speichernden Datenmengen sich allein am Frankfurter Netzknoten DeCIX auf 639.000 CDs verteilen würden - pro Tag."
639.000 CDs sind ca. 410 000 000 MB oder 410 Terabyte. Die grössten DLT Bänder sind IMO 400 GB gross und von denen bräuchte es 1000 am Tag. Meine Fresse! [img][/img]
Gruss
<ul> ~ Proteste gegen Bundestagsbeschluss zur Vorratsdatenspeicherung</ul>
|