DowJames
18.02.2006, 00:08 |
Warum steigt der Dollar? Thread gesperrt |
-->Hallo liebe Gemeinde,
kürzlich las ich folgende Aussage:
"Trotz der immer stärker steigenden Verschuldung ist der Dollar im Vergleich zum Euro um 14 % gestiegen und im Vergleich zum Yen noch mehr."
Was sagt man denn hier dazu? Ich habe den Dollar schon vor 2 Jahren tot gesehen - aber Togesagte.. bla bla.. das kennt ihr..
Schöne Grüße an das Forum
DowJames
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Oldy
18.02.2006, 01:11
@ DowJames
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Re: Warum steigt der Dollar? |
-->>Hallo liebe Gemeinde,
>kürzlich las ich folgende Aussage:
>"Trotz der immer stärker steigenden Verschuldung ist der Dollar im Vergleich zum Euro um 14 % gestiegen und im Vergleich zum Yen noch mehr."
>Was sagt man denn hier dazu? Ich habe den Dollar schon vor 2 Jahren tot gesehen - aber Totgesagte.. bla bla.. das kennt ihr..
>Schöne Grüße an das Forum
>DowJames
Oldy $$$
Ich nehme an, daß die Insider an der Börse annehmen, daß es dem Dollar gelingen wird, seinen Reservewährungsstatus durch die Verhinderung eines Petroeuros noch weiter zu halten. Ob sie damit recht behalten, werden wir sehen. Aber das schert diese Leute ja nicht. Die steigen in Minuten um und setzen aufs andere Pferd. Es sind nicht Investoren, welche die Kurse der Währungen bestimmen, sondern die Soekulanten. Derzeit werden 99% der Geldbewegungen spekulativ gemacht und nur 1% haben etwas mit dem Gesetz von Angebot und Nachfrage auf dem Warenmarkt zu tun. Mit fundamentalen Grundlagen des Wertes einer Währung hat das kaum mehr etwas zu tun.
Es geht hier nur um ein Spiel mit an sich beiderseits wertlosen Casinochips.
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wuzge
18.02.2006, 08:02
@ DowJames
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Re: Warum steigt der Dollar? |
-->>Hallo liebe Gemeinde,
>kürzlich las ich folgende Aussage:
>"Trotz der immer stärker steigenden Verschuldung ist der Dollar im Vergleich zum Euro um 14 % gestiegen und im Vergleich zum Yen noch mehr."
>Was sagt man denn hier dazu? Ich habe den Dollar schon vor 2 Jahren tot gesehen - aber Togesagte.. bla bla.. das kennt ihr..
>Schöne Grüße an das Forum
>DowJames
Hallo Dow,
die Fed ist gezwungen, mit den laufenden Zinserhöhungen ein ohnehin schwaches US-Wirtschaftswachstum weiter abzuwürgen, um den Dollar zu stützen und den dynamischen Goldpreisanstieg zu unterbinden.
Aber möglicherweise ist das US-Wirtschaftswachstum bereits so schwach, dass eine deflatorische Depression vor der Tür steht und der starke Dollar ein Frühindikator hierfür ist:
Gold up, Dollar down? Beware! Gold up and Dollar up May Be the Trend
The assumption by most people in the financial industry is that a higher gold price depends on a lower dollar, and they think that gold is rising because of inflationary pressures. Actually, gold does well during inflationary and deflationary environments, while non-monetary commodities perform very poorly in a deflationary environment.
As I said before, the ruling Anglo-American elite would rather see America enter another Great Depression than to relinquish its place as a world power. And so, I believe the die may be cast for the beginning of the Kondratieff winter. Time will tell, but I think Bob Hoye's comments this week relating to the dollar are well worth noting. Bob makes a point that is overlooked by almost everyone with the exception of Richard Russell from time to time-that the dollar could be the strongest currency against most if not all other currencies, even as the price of gold rises vis-Ã -vis all currencies. Do you wonder how that could be?
As Bob frequently points out, the senior currency through history has been the strongest during a deflationary collapse because it is the one with the most debt. Debt represents a short position against a currency. When you borrow to buy a car or a house, you are, whether your realize it or not, taking out a short position against the dollar. What happens when the economy implodes or contracts and you either lose your job or fear you will as a result? What you will do is start to sell everything you don't need, for dollars. What happens what that takes place, en masse? You start to see the dollar rise, vis-Ã -vis all manner of items being dumped on the market. That is what will happen in America when Ian Gordon's Kondratieff winter bites hard. It is inconceivable to all but the oldest Americans because the rest of us have not witnessed that happening in America in any major way since the 1930s. But I believe it will happen again, which is why I think gold and paper currency-preferably under the mattress and not in shaky banking institutions guaranteed by a government that is itself increasingly shaky and in fact already bankrupt-are where you are going to want to have a major part of your money when this crisis hits.
In any event, regarding the dollar short thesis and why the dollar could actually get stronger much to the surprise of most investors, here is what Bob Hoye had to say in this week's Pivotal Events:
"As we like to contemplate, the very worst thing that could happen to policymakers would be a firming dollar.
"This is based upon the doctrinaire practice of depreciation, which has been the universal remedy for any official concern. So if depreciation is good, appreciation is bad-particularly if the world is massively short dollars and long highly inflated asset prices.
"The problem, as any speculator knows, is that the debt stays when prices suddenly fail. Typically, this then urgently compels offside players to sell assets to cover debt that suddenly makes cash (dollars) more important than formerly hot stories.
"On the dollar relative to currencies, our view is that the majority of the global debt issued (there has been a debt bubble) has been underwritten in New York and payable in dollars.
[…]
But the idea that the dollar could actually get stronger when people think policy makers can print unlimited quantities of this increasingly worthless paper is counterintuitive and thus hard for most people to fathom. The reason they don't understand is because they fail to realize that"debt is the raw material from which fiat money is created and as such, printing more of this debt money results in a larger and larger dollar short position. And so when the margin clerk calls for repayment of debt, everyone is forced to stampede out of the narrow exits at the same time to sell what ever they can to raise cash."
So as you can see, despite my flirtation with inflation hedges and despite the fact that those investments have been very kind to our Model Portfolio this year, I remain a deflationist and worry about when we might want to exit from those investments. Ultimately, deflation will win. And I wonder also, based on Bob Hoye's work as well as more signs in my own Inflation/Deflation indicator (which was down again this week), whether we may be nearing a tipping point from inflation to deflation. Indeed, Bob noted that a steepening of the yield curve this past week could be hinting that a start of a cyclical bear market in base metals could be underway.
Grüsse von wuzge
<ul> ~ http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/333769.htm</ul>
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eesti
18.02.2006, 12:24
@ Oldy
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Dollar = Dollarraum. |
-->Als Währung der USA wäre der Dollar schon erheblich tiefer.
Aber der Dollar ist mehr.
Er ist quasi auch die Währung Chinas und anderer Staaten, die sich an den Dollar mehr oder weniger gebunden haben. Die Schwäche der USA ist zum großen Teil die Stärke Chinas und wird durch Tausch des Greenback gegen Waren ausgeglichen. Man muß den Großraum betrachten. Andererseits ist der hohe Ã-lpreis zwar negativ für die USA und China aber andererseits gehören die meisten Ã-lquellen den US-Ã-lfirmen. Somit sind auch Nichtdollarländer gefordert, sich Dollar zu beschaffen, um die US-Ã-lfirmen bezahlen zu können.
Und weil das System durch Ausschluß der US-Ã-lfirmen bei der Vergabe im Irak durch Hussein zu kippen drohte, machte man schnell einen Krieg. US- Firmen sind nun wieder ganz groß im Irak- Geschäft.
Im Iran soll(te) die gleiche Masche laufen.
So einfach ist die Sache nun auch nicht, aber"Sendung mit der Maus"- mäßig ist das EINER von mehreren Gründen.
Gruß
LR
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klingonenjoerg
18.02.2006, 16:42
@ eesti
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Re: Dollar = Dollarraum. |
-->>Als Währung der USA wäre der Dollar schon erheblich tiefer.
>Aber der Dollar ist mehr.
Diese ganzen Theorien wie wichtig es fuer den US$ ist, dass Oel darin kontiert wird, leuchten mir nicht ein. In der heutigen elektronischen Bankwelt kann ich doch als Europaeer (z.B. Total-Fina) eine EURO Transaktion nach Dubai zwecks Bezahlens eines Oeltankers durchfuehren, oder? Die Transaktion wird dann meinetwegen eletronisch noch unterwegs kurzzeitig in $ umgerechnet, aber das hat doch keinen pratischen Naehrwert? Muss man deswegen einen Krieg fuehren? Leuchtet mir nicht ein.
Als wir noch in Europa wohnten und eine Rechnung in USA bezahlen mussten, haben wir auch mit EURO bezahlt, obwohl die Rechnung in US$ war --- das wurde nur entsprechend umgerechnet. Im Oelfalle kommt noch hinzu, dass beide Parteien ja nicht im Dollarraum sitzen, also mit den $ direkt auch noch gar nix anfangen koennen (anders als unser Rechnungsempfaenger in USA).
Etwas anderes ist es natuerlich, wenn der Oelstaat mit $ spekuliert, also den Euro in $ umtauscht, um damit treasuries zu kaufen, das staerkt nat. den $. - Aber das hat mit dem Oelgeschaeft nix zu tun, sondern evtl. mit der Zinsdifferenz oder den spekulativen Annahmen des Oelanbieters.
Das mal ganz abgeshen von der eigentlichen Ursache des Dollaranstieges wenn der grosse Credit Crunch hier kommt. Das steht uns ja erst noch bevor.
Fragt sich Joerg
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klingonenjoerg
18.02.2006, 16:52
@ klingonenjoerg
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Re: Dollar = Dollarraum. |
-->Nochmal was sueffisantes, was hier im Forum bestimmt gut gefaellt:
Wenn meine Szenario sich wirklich ausspielt, sind die Amerikaner nicht mehr die eigenen Herren im Haus. Wenn M3 implodiert, und nur M1 uebrigbleibt ---> davon halten doch Auslaender so viel mehr als US-Amerikaner (denke da an die Anekdote, dass 60% der neuen 100$ bills ins Ausland gingen). Mit anderen Worten Auslaender koennen dann hier zu Spottpreiesen alles lecker aufkaufen: Immobilien, Firmen, etc. (Wenn die Regierung nicht auf einemal komplett sozialistisch wird und das auch noch verbietet).
Damit wuerden sich dann auch die Worte Pres. Jeffersons erfuellen, dass wenn das amerikanische Volk es jemals zuliesse, dass Banken mittels Inflation und Deflation die Geldmenge kontrollierten, das Volk letztendlich komplett enteignet wuerde und seiner Freiheit beraubt sein wuerde.
Nochmals ganz deutlich: ein Volk versklavt sich immer selber und aus freien Stuecken. Umgekehrt muss es sich die Freiheit immer hart zurueckerkaempfen.
Joerg
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prinz_eisenherz
18.02.2006, 17:38
@ klingonenjoerg
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Fragen über Fragen, von einem aus dem Volk |
-->Hallo,
ich versuche mal eine Möglichkeit zu spekulieren, warum der tasächliche Besitz von Dollar für viele Staaten wichtig sein kann. Nur eine Möglichkeit, die mir so in den Sinn kommt.
Wer kennt sie nicht, die kleinen und die großen Schurken dieser Welt, in den verschiedenen Ländern auf unserem Globus. Meistens im Land selbst nicht besonders beliebt, eher gehaßt. Bedrängt von ebnso großen Schurken im eigenen Land, oder von Giermäulern aus anderen Ländern, die dem Land, inbesondere dem Herrscher, ungemein an die Gurgel wollen.
Was muss der tun und macht es auch, um sich zu schützen, oder selber der Angrreifer zu sein?
Na klar, er braucht die passenden Waffen, möglichst viele, möglichst bessere als seine Gegner.
Woher bekommt er diese?
Nna klar, u.a. bei dem größten Waffenexporteur der Erde, den USA. Feine, moderne Dinger, einschließlich der Ausbildung in der Bedienung derselbigen und der passenden Munition. Manchmal können es auch Giftgaswaffen sein, da haben die einschlägigen exportierenden Länder, unter besonderen Bedingungen, bekanntermaßen wenig Skrupel. Aus vielerlei Gründen.
Wie lassen die USA sich ihre Waffenlieferungen bezahlen?
Na klar, in US - Dollar, womit denn sonst?
Und wenn der bedrängte Herrscher keine Dollar hat?
Was dann kleiner Mann?
## ein Volk versklavt sich immer selber und aus freien Stuecken ##
Schöner Spruch. Du hast nur vergessen dazu zu schreiben, wie DAS VOLK es nun anfangen soll sich der Sklavenbesitzer zu erwehren. Schicke mal ein paar praktische Vorschläge rüber, mit denen ich sofort beginnen kann, mich gegen die Versuche dazu zu schützen, oder mich von der Sklavenherrschaft zu befreien.
Und das mit dem selber versklaven, das verstehe ich nicht.
Alle meine Bbekannte, nicht viele aber immerhin - Tucholsky meinte mal unser Leben spielt sich immer unter 200 Menschen ab - alle diese guten Leute haben überhaupt keine Lust sich versklaven zu lassen, noch weniger sind sie bereit sich selbst zu versklaven.
Sind die alle etwas absonderlich, eher Außenseiter?
bis denne
eisenherz
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Herb
18.02.2006, 17:44
@ prinz_eisenherz
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also kein schurkenstaat kauft |
-->amerikanische Waffen, die haben alle billigstes russisches Equipment, jeder kennt die Bilder der AK47 in Asien, Afrika, Osteuropa, Südamerika
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eesti
18.02.2006, 17:45
@ klingonenjoerg
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War nicht mein Thema. |
-->Über den Kotierungsgrund hatte ich doch garnicht geschrieben.
Es ging doch nur darum, daß die hohen Ã-lpreise für die US-Ã-lgesellschaften extrem hohe Gewinne bringen und weltwirtschaftlich den Dollar deswegen stützen, weil alle Länder (USA, China, Europa, 3. Welt...) viel Ã-l von amerikanischen Ã-lgesellschaften kaufen müssen und dadurch eine Stützung des Dollars passiert. DAS ist dann egal, ob die US-Ã-lgesellschaften in Euro oder Dollar bezahlt werden, aber die US-Ã-lgesellschaften tauschen ihre Einnahmen dann in US$.
Die Kotierung bewirkt aber immer, daß man eine gewisse Menge an Dollar überall flüssig hält. Ich seh es ja an meinen diversen Auslandskonten. Theoretisch könnte ich alles Bargeld abziehen und in Euro tauschen. Dann hätte ich keine Währungsrisiko. Praktisch machen es Staaten, Privatpersonen... wohl eher wie ich. Man läßt das Geld in der Währung, in der es benötigt wird in gewissem Umfang liegen. Und schon ist es doch nicht mehr so unwichtig, in welcher Währung kotiert wird.
Und schauen wir uns doch mal die Praxis an! Fast alle Roh- und Zwischenprodukte werden in Dollar notiert. Und was ist Hauptnotreserve fast aller Notenbanken?
Es ist nicht das Quasiwertstabile Edelmetall, sondern wertloser werdende, ständig inflationierende US-Dollar-Zettel.
Letztendlich ist es doch sehr wichtig, daß es Mode bleibt, alles in Dollar zu notieren.
Aber das war nicht mein Thema und das ist m.E. nicht der Grund, warum der US$ stabil bleibt. Abwerten kann er genausogut, wenn weiter in US$ kotiert wird.
Nur würde er sehr viel schneller fallen, wenn dieses System abgeschafft werden würde.
Gruß
LR
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prinz_eisenherz
18.02.2006, 18:28
@ Herb
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Nein? Zum Schurkenstaat werden sie im Bedarfsfall immer erst hinterher |
-->Hallo herb,
wohin gehen denn sonst die vielen wundervollen Waffen der USA - Industrie, als einer der größten Exporteure dieser herrlichen Spielzeuge?
Nach Saudi Arabien z. b., im Augenblick aus deren Sicht kein Schurkenstaat, aber wenns ins tatktische Kalkühl passt, dann ist SA schneller ein Schurkenstaat, als es sich die jetzigen Herrscher dort, alles wundervolle Demokraten, keine Schurken, es sich träumen lassen.
Kaufen die von den USA ihre Waffen, den Nachschub, das Waffen - Update, die Munition, mit Euro, mit schweizer Franken?
Wohl kaum.
Ohne das es von uns hier im Forum jemand genau weiß, muss man sich doch nur in die Rolle der amerikanischen Adminstration und der ihnen zugeordneten Waffenfirmen versetzen, dann brauche ich, was die Bezahlung betriftt, die Währung dabei, doch gar nicht erst die Verträge zu kennen.
Und nebenbei, wenns lukrativ ist, dann beliefern die, die USA, aber auch die anderen Länder alle, das angreifende Land und das verteidigende Land.
Es soll schon vorgekommen sein, da haben die großen Waffenproduzenten geradezu per telekinese sich eine Konflikt herbeigedacht, mal so einen kleinen, irgendwo in Afrika, bei den Untermenschen dort. Und alle haben zugeschaut, wie beim Pokalendspiel im Fußball, bis zum Elfmeterschießen. Wie aktuell gerade im Sudan.
Soll schon mal vorgekommen sein, habe ich mir sagen lassen.
bis denne
eisenherz
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klingonenjoerg
18.02.2006, 19:18
@ eesti
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Re: War nicht mein Thema. |
-->Danke fuer die Erklaerung. Wir hatten unlaengst im Bekanntenkreis eine Diskussion ueber $-Kotierung und den Stuetzeffekt daraus (Kommentar meiner Frau: Wie kann man sich ueber sowas ueberhaupt Gedanken machen?). Alles ich nehme mal mit: theoretisch kein Stuetzungseffekt, praktisch aber schon, weill alle etwas $ herumliegenlassen.
Das mit der Selbstversklavung ist so gemaint: Niemand hat den USA die FED und ihre Kreditpapierwaehrung aufgezwungen, das haben die Leute letztendlich selbst gewaehlt -- mit allen verhaengnisvollen Konsequenzen, und das jetzt alle fuer die Banken arbeiten duerfen und diese Zinsen auf selbstgeschaffenes Geld verlangen duerfen. Auch den Deutschen hat seinerzeit niemand Hitler aufgezwungen, das war auch selbstgewaehlt. Ich will jezt nicht behaupten, dass jedes Mal wenn ein Volk versklavt wird, dass es das immer selber Schuld ist; doch ist es ziemlich haeufig -mehr oder weniger- selbstgewaehltes Schicksal. --- Bitte nicht persoenlich nehmen, ich werfe hier niemandem persoenlich etwas vor. Eher denke ich an meine Vergangenheit zurueck, wo ich viele Entscheidungen getroffen hatte, die mich letztendlich auch in Richtung Sklaverei schoben (z.B. Schulden, Boerseneuphorie, etc.). Bin also auch immer noch auf dem Weg zur Freiheit und aus der Sklaverei. Es liegt an unseren (kleinen) Entscheidungen, wohin die Reise geht.
Uebrigens Danke fuer viele gute Denkanstoesse im Forum.
Joerg
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Holmes
18.02.2006, 21:00
@ prinz_eisenherz
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Re: Versklaven lassen |
-->>Und das mit dem selber versklaven, das verstehe ich nicht.
>Alle meine Bbekannte, nicht viele aber immerhin - Tucholsky meinte mal unser Leben spielt sich immer unter 200 Menschen ab - alle diese guten Leute haben überhaupt keine Lust sich versklaven zu lassen, noch weniger sind sie bereit sich selbst zu versklaven.
>Sind die alle etwas absonderlich, eher Außenseiter?
Hi Eisenherz,
ich denke auch, dass sich niemand bewusst"versklaven" lassen will, genauso wie niemand"betrogen" werden will (man sagt ja immer so schön, die Leute wollen betrogen werden). Wenn man sich aber die Lage mal nüchtern anschaut, sind wir eben doch im Prinzip Sklaven des Systems, welche die ganze Zeit angelogen werden (Die Rente ist sicher etc.). Zivilisation = Tributsystem = Sklavengesellschaft, auch wenn der Sklavenstatus sich schon stark geändert hat. Aber es ist unmöglich, dass alle nach oben kommen, denn die Basis der Pyramide muss immer wesentlich breiter sein als die Spitze. Mit der Zeit entwickeln sich alle diese Systeme dahin, dass die Spitze immer höher und schmaler, der Mittelteil immer kleiner und die Basis immer breiter wird. Dann kommt der Crash, die Pyramide schrumpft (wird aber nicht ganz flach) und beginnt wieder zu wachsen. Die Masse ist immer unten.
Beste Grüsse,
Holmes
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