prinz_eisenherz
18.02.2006, 17:14 |
TV: Hatten wir hier schon mal: Mit Gott gegen Darwin, 18:45 Uhr, Phoenix Thread gesperrt |
-->Mit Gott gegen Darwin
30 min (bis 19:15)
Sa, 18. Feb
18:45
Phoenix
Streit in den USA um die Abstammung des Menschen - Auslandsr eportage
Um die Entstehung des Lebens und vor allem des Menschen hat es in den USA eigentlich seit jeher Auseinandersetzungen gegeben. Strenggläubige Kreise haben die wissenschaftliche Lehre nie akzeptiert, dass Mensch und Affe gemeinsame Vorfahren haben. Ihr setzten sie die wörtliche Auslegung der Bibel entgegen, wonach der Mensch von Gott an einem Tag erschaffen wurde und lehrten das auch so an den von ihnen kontrollierten Schulen. Aber nun wird in den USA auch in öffentlichen Schulen die Evolutionslehre in Frage gestellt. In Pennsylvania und Kansas haben fundamental-christliche Schulräte dafür gesorgt, dass Schüler als Alternative zu Darwins Lehre auf die Möglichkeit einer Schöpfung durch ein höheres Wesen aufmerksam gemacht werden. Schon in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde in Tennessee ein Lehrer vor Gericht gestellt, weil er die Evolution unterrichtete. Nie zuvor allerdings sind konservative Christen so nah an einer Durchsetzung ihrer Ziele gewesen. Sie wissen, dass ihr Versuch, die Biologiebücher umzuschreiben, von höchster Stelle unterstützt wird. Ihr Versuch, die göttliche Schöpfung der Welt wissenschaftlich zu untermauern, hat in den USA zu einer der erbittertsten Kontroversen der letzten Jahrzehnte geführt.
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Dieter
18.02.2006, 18:17
@ prinz_eisenherz
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ist das überhaupt ein Widerspruch? |
-->Was ist dann die Evolution? Ist es vielleicht Rückabwicklung einer Entwicklung dessen Endpunkt in Wahrheit der Anfangspunkt ist und die Kräfte dieses Anfangspunktes das Bewußtsein immer tiefer in die Vergangenheit eindringen ließen um die Evolution erst zu ermöglichen?
Kinder stammen von den Eltern ab, man findet wenn man gründlich sucht, das eine oder andere Merkmal, eine genetische Abstammung und eine Spur der biologischen Vorfahren. - und dennoch sind Kinder nicht ein Extrakt der Eltern und Großeltern. Jedes von Ihnen ist etwas eigenständiges, ein eigenständiges Wesen.
Wie würde man die Sache beurteilen, wenn man davon ausginge, daß sich eine Seele einen Körper, eine Familiensituation, eine Abstammung aussucht, sich eine genetische Ausdrucksform sucht, die der Vorstellung der Seele oder auch eines Gottes zur Verwirklichung der"alten" Seele entspricht.
Das alles natürlich mit der Konsequenz, daß die Zukunft schon existiert hat.
Gruß Dieter
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prinz_eisenherz
18.02.2006, 19:01
@ Dieter
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Ist das überhaupt ein Widerspruch? Warum nicht? |
-->Hallo Dieter,
## Was ist dann die Evolution? Ist es vielleicht Rückabwicklung einer Entwicklung dessen Endpunkt in Wahrheit der Anfangspunkt ist und die Kräfte dieses Anfangspunktes das Bewusstsein immer tiefer in die Vergangenheit eindringen ließen um die Evolution erst zu ermöglichen? ##
Den Satz verstehe ich nicht. Der Endpunkt ist der Anfangspunkt und der Anfangspunkt ist der Endpunkt. Ich will es mal so versuchen, um auf unserer menschlichen Zeitachse wieder ein wenig Halt zu finden und aus der Erinnerung heraus den Hoimar von Ditfurth zur Hilfe nehmen.
In einem seiner bekannten Bücher, bekannt zugmindestes für die, die in seiner Zeit ihre Eierschalen abgeworfen hatten,"Am Anfang war der Wasserstoff". Da gelingt es diesem Mann auf eine sehr beindruckende Art, sehr logisch argumentiert, immer unter zur Hilfenahme von Ursache und Wirkung, die Evolution, einschließlich dessen, was wir Menschen als Bewusstsein kennen, bis auf ein Wasserstoffatom zurück zu führen. Irgendwann kommt man bei diesem Gedankenspiel, welches sich oft auch auf andere Probleme anwenden lässt, immer zu der Frage, und wer schuf nun das Wasserstoffatom? So in etwa, bis zum Schluss, die Fragen aller Fragen gestellt wird, und wer schuf Gott, was ist die Ursache von Gott?
Eine Antwort ist, aber die beantwortet gar nichts, Gott ist aus dem Nichts entstanden. Gut, wer an der Stelle seinen Glauben mit ins Spiel bringt und für sich selbst diese Frage so beantwortet, dann soll es so sein. Ich persönlich finde es viel spannender, diese Frage nicht beantworten zu können, um weiter fragen, forschen und sich überraschen zu lassen.
Wenn das die Weltformel sein soll,
" Gott = 0"
nach der die Physiker suchen, und die dazu auch noch richtig wäre, wie langweilig wäre dann das Leben für uns Menschen hier auf Erden?
bis denne
eisenherz
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Dieter
18.02.2006, 20:11
@ prinz_eisenherz
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Re: Ist das überhaupt ein Widerspruch? Warum nicht? |
-->>Hallo Dieter,
>## Was ist dann die Evolution? Ist es vielleicht Rückabwicklung einer Entwicklung dessen Endpunkt in Wahrheit der Anfangspunkt ist und die Kräfte dieses Anfangspunktes das Bewusstsein immer tiefer in die Vergangenheit eindringen ließen um die Evolution erst zu ermöglichen? ##
>Den Satz verstehe ich nicht.
hallo Prinz,
Deine dargestellt Sicht ist mir soweit geläufig, ich stelle dem noch mal entgegen:
Man könnte die Kausalität und die Zeitachse einfach verdrehen, natürlich nur wenn man die Idee eines Gottes oder die Idee von Seelen, die unabhängig von Zeit existieren in Erwägung zieht. Auch dann sind die daraus folgenden Gedankenspiele spannend.
Spinnt man den Gedanken weiter, daß eine materielle Existenz nur in Abhängigkeit einer Zeitwahrnehmung zu realisieren ist, das Wesen von Seelen aber nicht materiell ist, also eine andere Kraft ist, vielleicht sogar eine, die willentlich sich transformieren kann in Zeit und Materie, dann liegt der Gedanke nahe, daß das Wesen von Seelen etwas übergeordnetes ist, und höherwertige Kräfte beinhaltet, sozusagen die höhere Lebensform ist, die nun außerhalb der Zeit existiert.
Wenn man von der These der zeitunabhängigen Seele ausgeht, dann würde es bedeuten, daß die materielle Welt sich durch ihre Erfahrungen und Entwicklungen immer weiter entwickelt und vielleicht eines Tages dem Wesen der Seelen nahekommt.
Wieso sollte es dann nicht möglich sein, daß unsere Wahrnehmung von Zeit die falsche ist. Wenn es zeitlose Seelen gibt, dann könnte unser Tod der Ausgangspuntk sein. Es läuft sozusagen alles rückwärts: Natürlich mit der Folge, daß die Wahl-und Entscheidungsfreiheit nicht von uns in der Gegenwart oder Vergangenheit genutzt wurde, sondern in der Zukunft unserer Wahrnehmung. Unser jetziges Handeln die Folge einer zukünftigen Entscheidung ist.
Auf diese Weise kann sich auch Leben entwickeln und zwar evolutionär, aber halt andersherum.
Gruß Dieter, der jetzt besser aufhört, bevor er von den Gedanken krank wird.
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Vanitas
18.02.2006, 20:45
@ Dieter
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Re: Ist das überhaupt ein Widerspruch? Warum nicht? |
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>Wieso sollte es dann nicht möglich sein, daß unsere Wahrnehmung von Zeit die falsche ist. Wenn es zeitlose Seelen gibt, dann könnte unser Tod der Ausgangspuntk sein. Es läuft sozusagen alles rückwärts: Natürlich mit der Folge, daß die Wahl-und Entscheidungsfreiheit nicht von uns in der Gegenwart oder Vergangenheit genutzt wurde, sondern in der Zukunft unserer Wahrnehmung. Unser jetziges Handeln die Folge einer zukünftigen Entscheidung ist.
>Auf diese Weise kann sich auch Leben entwickeln und zwar evolutionär, aber halt andersherum.
>Gruß Dieter, der jetzt besser aufhört, bevor er von den Gedanken krank wird.
Uff, das ist ja starker Tobak, @Dieter, aber auch ein faszinierendes Denkmodell, so eine reziproke Kausalkette....
Ich war bisher immer von sowas wie einem Schubladenschrank-Modell für die Evolution ausgegangen, will heißen, daß die vielen Schubladen = Strukturen des Lebendigen schon seit Anbeginn der Zeit existieren und dann peu à peu in der Zeit mit lebendigem, materiellem Inhalt gefüllt wurden/werden.
Aber nachdem ja die ganze Natur"beseelt" ist und sich die ewigen, immateriellen Seelen ihre materiellen Manifestationen zwecks eigener moralisch-ethischer Vervollkommnung selbst aussuchen, gewinnt dieser rückwärtsgerichtete Aspekt doch an Plausibilität. Das wären nichts anderes als selbstbezügliche, sich selbst organisierende seelische Regelkreise, sowas wie die Eigen'schen Hyperzyklen.
Schade, dass wir sowas nicht mal ohne unser angeborenes Raum/Zeit-Konstrukt des Denkens nachprüfen können. Vielleicht fehlt uns dafür aber nur die moralische Reife, die Wirkung vor der Ursache zu erkennen und die Ursache dann daraufhin nicht zu verunmöglichen. Der freie Wille wäre somit mehr wie eine bloße Illusion, sondern evtl. tödlich, ohne dass ich jetzt beim 'Terminator' Anleihen nehmen will! [img][/img]
Naja, nach unserem physischen Tod wissen wir vielleicht mehr, wie es gedacht ist vom großen Weltenlenker.
'n Gruß von Vanitas
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Isis
19.02.2006, 12:19
@ Dieter
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Re: ist das überhaupt ein Widerspruch? |
-->>Was ist dann die Evolution? Ist es vielleicht Rückabwicklung einer Entwicklung dessen Endpunkt in Wahrheit der Anfangspunkt ist und die Kräfte dieses Anfangspunktes das Bewußtsein immer tiefer in die Vergangenheit eindringen ließen um die Evolution erst zu ermöglichen?
>
>Kinder stammen von den Eltern ab, man findet wenn man gründlich sucht, das eine oder andere Merkmal, eine genetische Abstammung und eine Spur der biologischen Vorfahren. - und dennoch sind Kinder nicht ein Extrakt der Eltern und Großeltern. Jedes von Ihnen ist etwas eigenständiges, ein eigenständiges Wesen.
>Wie würde man die Sache beurteilen, wenn man davon ausginge, daß sich eine Seele einen Körper, eine Familiensituation, eine Abstammung aussucht, sich eine genetische Ausdrucksform sucht, die der Vorstellung der Seele oder auch eines Gottes zur Verwirklichung der"alten" Seele entspricht.
>Das alles natürlich mit der Konsequenz, daß die Zukunft schon existiert hat.
>Gruß Dieter
Hallo Dieter
Kompliment zu Deinen Überlegungen
Herzliche Grüsse
ISIS
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Isis
19.02.2006, 17:36
@ Dieter
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Als Antwort auf: Re: Ist das überhaupt ein Widerspruch? Warum nicht? |
-->Hallo Dieter,
Ich denke, dass Du auf der richtigen Spur bist.
Die Seele ist nicht nur zeitlos, sie ist wahrhaftig unsterblich.
"Dann könnte unser Tod der Ausgangspunkt sein".
Es gibt keinen Tod, es gibt nur eine andere Form von Leben. (Kleiderwechsel)
Stein, Pflanze, Tiere, Menschen: alles ist in dem ewigen Kreislauf auf dem Weg zurück zu Gott. Gott =0= Gott ist Anfang und Ende, ist formlos und namenlos.
Ist mit unserem menschlichen Verstand nicht erfassbar. Mit unserem jetzigen Handeln bestimmen wir bereits unsere Zukunft. Was der Mensch säet, das wird er auch ernten. Wir sind nur für kurze Zeit hier wie Reisende in einem grossen Gasthaus und müssen uns daher auf den Weggang vorbereiten - je eher, desto besser. Wir müssen deswegen nach dem"Himmelreich" streben, um das ewige Leben zu haben.... Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.
(Luk.17,20-21)
Noch ein Wort zu Karl Jaspers sogenannten Achsenzeit (800-200 v.Chr.)
Hier sollen die"geistigen" Grundlagen der heutigen Zivilisation entwickelt worden sein. Dies ist die eine Sicht eines Verstandesmenschen,unter der Voraussetzung,dass der Verstand das Höchste ist. Ist es aber bei Weitem nicht.
Was heute geboten ist, das ist die Sichtweite des Verstandes, das ist notabene
das Niedrigste was der Mensch zu bieten hat. Bei allem Respekt, aber da wird immer von"Fortschritt" geredet, wohin schreitet denn der Mensch, wenn er fortschreitet?, schreitet er nicht fort von sich selbst? Was hat uns denn der Fortschritt gebracht? Geistige Verarmung! Was wir bisher erlebt haben, war ein technischer Fortschritt in materieller Form, mit gleichzeitiger Verarmung der geistigen Wissenschaft. Weit vor der"Achsenzeit" hatten viele Menschen, sofern sie Zugang hatten, ein so hochstehendes Wissen, wo unsere"Wissenschaftler" nur davon träumen können. Da gab es etliche (gibt es heute noch) von einem Schlage"Copperfield" Magiere mit einer wahrhaftigen Zauberkraft. (Budha, Jesus,Guru Nanak etc.)
Dieses Wissen hat aber nichts zu tun mit Verstand.
Herzliche Grüsse
ISIS
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Dieter
19.02.2006, 21:16
@ Isis
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Re: Als Antwort auf: Re: Ist das überhaupt ein Widerspruch? Warum nicht? |
-->Hallo Isis,
>Die Seele ist nicht nur zeitlos, sie ist wahrhaftig unsterblich.
da Geburt und Sterben in unserer Betrachtungswelt an den Begriff Zeit gebunden ist und ohne Zeit nicht existent wären, so wäre zeitlos zwangsläufig immer unsterblich.
>"Dann könnte unser Tod der Ausgangspunkt sein".
>Es gibt keinen Tod, es gibt nur eine andere Form von Leben. (Kleiderwechsel)
sagen wir mal, daran glaube ich auch, präziser ausgedrückt: es stirbt schon etwas, nämlich der Teil von mir, der Zeit wahrnehmen kann, der materielle Teil, so als wenn man eine Doktorarbeit beendet (wobei das zeitlose Element in uns (der Gottesfunke) natürlich permanent unsere vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Erfahrungen kennt).
>Dies ist die eine Sicht eines Verstandesmenschen,unter der Voraussetzung,dass der Verstand das Höchste ist. Ist es aber bei Weitem nicht.
>Was heute geboten ist, das ist die Sichtweite des Verstandes, das ist notabene
>das Niedrigste was der Mensch zu bieten hat.
meine Zustimmung mit der Einschränkung, daß es noch etwas tiefer geht, nämlich wenn unter Ausschaltung des Verstandes ausschließlich materielle animalische Triebe befriedigt werden. - manchmal hat man den Eindruck, daß uns diese"Entwicklungsphase" noch bevorsteht.
noch einen angenehmen Abend
Dieter
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