-->Deutschland 2050, wie sieht es aus nach Herwig Birg?
Birg: DaimlerChrysler (und alle Banken!!!) haben in ihren Betrieben Deutsch durch Amerikanisch ersetzt. Porsche hat es bewußt nicht getan. Aber es ist wahrscheinlich, daß man in den Betrieben des Exportweltmeisters Deutschland im Jahr 2050 besser nicht deutsch spricht, vielleicht ist es bis dahin nicht nur nicht chic, sondern ein Entlassungsgrund. Fakt ist, daß das Deutsche sehr viel schneller verschwindet, als die Zahl der Deutschen abnimmt. Der deutsche Botschafter weigerte sich jüngst auf einem bedeutenden Kongreß der in Südkorea arbeitenden Germanisten als einziger Redner, seine Ansprache auf deutsch zu halten. Die Unterschicht hat allemal Spaß an der Verhunzung des Deutschen. Mit der Sprache verschwindet die Klarheit des Denkens, da findet dann niemand mehr etwas dabei, wenn die Stadt Dresden 50 000 Sozialwohnungen an einen ausländischen Konzern verkauft, der aus den Einnahmen beim Weiterverkauf die Pensionen der Anteilsbesitzer irgendwo auf der Welt finanziert, nur nicht die der Leute, die diese Wohnungen einmal geschaffen haben. Die Berliner verkaufen ihr Grundwasser an einen schwedischen Konzern. Die Berliner Luft ist wahrscheinlich auch 2050 noch nicht verkauft, aber nur, weil es zu teuer wäre, sie in Dosen zu füllen. Aber alles, was sich verscherbeln läßt, wird zu Geld gemacht Wir leben 2050 nicht mehr in Deutschland, das ist dann nur noch ein geographischer Begriff. Wir leben im Wirkungsbereich von internationalen Konzernen, und die Menschen werden ihre Identität über die Firma beziehen, die sie bezahlt. Right or wrong, my business!
<ul> ~ http://www.welt.de/data/2006/02/28/852764.html</ul>
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