Unruhe
14.03.2006, 18:03 |
Henry Ford zur Lohndrückerei Thread gesperrt |
-->Recht interessant und hoch aktuell, was Henry Ford 1922 in seinem Buch „Mein Leben und Werk“ zur Lohndrückerei schrieb.
„Das Herabdrücken der Löhne ist die leichteste und gleichzeitig die liederlichste Art, um einer schwierigen Situation Herr zu werden. In Wahrheit heißt das, die Unfähigkeit der Geschäftsführung auf die Arbeiter abwälzen. Wenn wir nur klar sehen wollen, so müssen wir erkennen, dass jede Depression auf dem Wirtschaftsmarkt einen Ansporn für den Produzenten bedeutet, mehr Gehirn in sein Geschäft zu stecken! - durch Umsicht und Organisation zu gewinnen, was andere durch Drücken der Löhne zu überwinden suchen. Mit Löhnen experimentieren, bevor eine allgemeine Änderung erreicht ist, heißt der allgemeinen Schwierigkeit aus dem Wege zu gehen. Rückt man der wahren Schwierigkeit jedoch von Anfang an zu Leibe, so ist eine Lohnherabsetzung überhaupt unnötig. Praktisch ist der Haken der, dass man bereit sein muss, bei diesem Anpassungsprozess einen gewissen Verlust zu tragen. Dabei ist der Ausdruck Verlust eigentlich irreführend. In Wahrheit entsteht gar kein Verlust. Es wird nur auf einen gewissen Teil des bisherigen Profits zuliebe eines größeren zukünftigen Gewinns verzichtet.“ (Seite 159)
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H.P.
14.03.2006, 19:08
@ Unruhe
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Re: Henry Ford zur Lohndrückerei |
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Hallo!
Und was würde Herr Ford heute schreiben, wenn er als Klein bzw.Mittelständisches
Unternehmen mit heutigen Gegebenheiten konfrontiert wäre.Die da wären, um nur mal
das noch geringere Übel kurz zu beschreiben.
Ã-sterreich: Lohnnebenkosten 109 %,Lohn 14 mal.jährl.Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall sechs Wochen voll,Plus 4 Wochen 50%.Gut und gerne 10-
14 Feiertage jährl. 5 Wochen Urlaub,und eine Woche Pflegeurlaub jährl.
Unternehmensbesteuerung GmbH. 25%, Ausschüttung nocheinmal 25%.
Slovakei: Lohnnebenkosten 35 %, Lohn 12 mal jährlich.Lohnfortzahlung (max. zwei
Wochen? )
Unternehmensbesteuerung 19 % und Ende.
Und Löhne sind obendrein nur ein drittel von den Ã-sterreichischen.
Und dann wäre es sehr informativ für einige Leser hier im Bord wenn sie sich mal auf internationalen Messen umsehen würden (Fachmessen)wie zum Beispiel vor zwei
Wochen Eisenwarenmesse,außer Chinesen und Inder als Aussteller waren nicht mehr viele zu sehen,und wenn man deren Preise und mittlerweile auch schon Qualitätsstandard sieht dann versteht man auch warum das so ist.Das ist dann das weitaus größere Übel was auf uns zukommt. Falls es nicht schon vorher mal kräftig kracht im Gebälk. Derweilen gibt es noch recht unterhaltsame Sendungen
wie bei Christiansen wo unsere überaus intelligenten Politiker über die sichere
Rente philosophieren und auf die Brustklopfen die Massen beruhigen,indem er von sich gibt Deutschland muß ein Hochlohnland bleiben.Da mal schnell in die Fußstapfen von den USA und Schulden machen was das Zeug hält.Mit gegenseitigen Schuhbänder zubinden wird es nicht gelingen.
Gruß
H.P.
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Herbi, dem Bremser
14.03.2006, 19:46
@ H.P.
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Re: Henry Ford zur Lohndrückerei ** Die Mär von den Lohnnebenkosten |
-->>.. Ã-sterreich: Lohnnebenkosten 109 %,..
Moin H.P.
kannst Du bitte mal die genauere Aufschlüselung der österreichischen Lohnnebenkosten beigeben.
Mir fällt neben Rente 9,55%, Krankenkasse 7%, Arbeitslos.Vers. 3,25%,
Pflegeversicherung 0,85% für jede Seite der Beteiligten leider auch nicht viel mehr ein - es sei denn, man geht von einem fiktiven (Netto-) Lohn aus und rechnet Urlaub, Krankheit, Pflegewoche, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Weihnachtsbonus, Jahresprämie, Altersprämie.. in die Nebenkosten ein.
Im Link habe ich ein Beispiel gefunden, das mir selbst nach 30 Jahren immer noch plausibel erscheint.
Gruß
Herbi
<ul> ~ Lohnnebenkosten unter 42%</ul>
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Immo
14.03.2006, 20:00
@ Herbi, dem Bremser
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Re: Henry Ford zur Lohndrückerei ** Die Mär von den Lohnnebenkosten |
-->>>.. Ã-sterreich: Lohnnebenkosten 109 %,..
>Moin H.P.
>kannst Du bitte mal die genauere Aufschlüselung der österreichischen Lohnnebenkosten beigeben.
>Mir fällt neben Rente 9,55%, Krankenkasse 7%, Arbeitslos.Vers. 3,25%,
>Pflegeversicherung 0,85% für jede Seite der Beteiligten leider auch nicht viel mehr ein - es sei denn, man geht von einem fiktiven (Netto-) Lohn aus und rechnet Urlaub, Krankheit, Pflegewoche, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Weihnachtsbonus, Jahresprämie, Altersprämie.. in die Nebenkosten ein.
>Im Link habe ich ein Beispiel gefunden, das mir selbst nach 30 Jahren immer noch plausibel erscheint.
>Gruß
>Herbi
so ist es tatsächlich, der Arbeitnehmer arbeitet effektiv 9 1/2 Monate (12 - Urlaub - Krankenstand) - erhält 14 Monatsgehälter und eine Abfertigung - die oben genannten Beiträge musst du verdoppeln, der AG zahlt dasselbe - mit deinen angeführten zusätzlichen Leistungen kommts schon hin, wobei ich anzweifle, dass irgendein Unternehmer die von der Ã-VP und deren Marionetten (oder umgekehrt) vorgegebenen Sätze je nachgerechnet hat ;-))
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H.P.
15.03.2006, 07:12
@ Herbi, dem Bremser
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Re: Henry Ford zur Lohndrückerei ** Die Mär von den Lohnnebenkosten |
-->>>.. Ã-sterreich: Lohnnebenkosten 109 %,..
>Moin H.P.
>kannst Du bitte mal die genauere Aufschlüselung der österreichischen Lohnnebenkosten beigeben.
>Mir fällt neben Rente 9,55%, Krankenkasse 7%, Arbeitslos.Vers. 3,25%,
>Pflegeversicherung 0,85% für jede Seite der Beteiligten leider auch nicht viel mehr ein - es sei denn, man geht von einem fiktiven (Netto-) Lohn aus und rechnet Urlaub, Krankheit, Pflegewoche, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Weihnachtsbonus, Jahresprämie, Altersprämie.. in die Nebenkosten ein.
>Im Link habe ich ein Beispiel gefunden, das mir selbst nach 30 Jahren immer noch plausibel erscheint.
>Gruß
>Herbi
Hallo Herb!
Deine Sätze wären nicht nur für mich Weihnachten und Ostern zu gleich,da wäre ich schon Multimillionär.Die Lohnnebenkosten bezogen auf den Nettolohn umgerechnet auf die effektive Jahresarbeitszeit liegen in Ã-sterreich tatsächlich
über 100%. Ich werde die genaue Aufschlüsselung im laufe des Tages nachreichen.
Gruß
H.P.
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