-->## US-Medien halten „Operation Schwärmer“ für Show-Veranstaltung
Auch in US-Medien wurde am Freitag geargwöhnt, dass die von großen Fanfaren begleitete Aktion gegen Aufständische bei Samarra mehr eine Public-Relations-Offensive der US-Regierung darstellt als einen militärisch effektiven Schlag. Von einer „Show“ war in mehreren Zeitungen die Rede, von einer amerikanischen Produktion mit hauptsächlich einem Ziel: der Ã-ffentlichkeit vor allem in den USA zu demonstrieren, wie groß die Fortschritte der irakischen Sicherheitskräfte inzwischen sind.##
Ein Medienereignis, wie gut das die USA ständig für immer neue, altbewährte Unterhaltung sorgt. Kaum ist der Film „Die Vogelgrippe“ wieder in die Archive gewandert, bis auf einige in der Provinz, die jetzt auch mal zu Wort kommen, da erfreut uns die Informationsgesellschaft schon mit der nächsten Operette, eine mit Krieg, Töten und Zerstörung auf dem Truppenübungsplatz Irak: „Operation Schwärmer“. Man beachte die geschickte Wortwahl dabei, das Wort Operation, das ist ein gutes Wort, weil eine Operation eine gute Handlung ist, ein notwendige, damit ein kranker Mensch wieder gesund wird. Somit sind alle US - Söldner im Irak eigentlich, bei Licht betrachtet, Operateure des Glücks, ja der Hoffnung.
Kaum ist die Oskarverleihung vorbei, und es drohte Langeweile und Ã-de in die hohlgepumpten Köpfe des Massenpublikums nachzuströmen, da hat der große Dompteur für uns schon ein neues Spektakel bereit, eine Werbeveranstaltung für Schlammringkämpfe, nach dem altbewährten Muster, das Gute gegen das Böse.
Im alten Imperium, da haben sie noch extra Schlachthäuser bauen müssen, um dort die Tiere gegen Menschen und Menschen gegen Menschen kämpfen zu lassen. Das war für die damalige Zeit sicher auch eine schöne Public-Relations-Offensive. Bären, Löwen, Tiger & Co gegen Menschen, das war einmal. Jetzt hat man sich ein ganzes Land als Veranstaltungsort geentert und zeigt uns jede Woche ein schönes, neues Programm, ein wenig Nervenkitzel, ein prachtvolles Event nach dem anderen.
Aber die Bilder die wir da zu sehen bekommen, die sehen so verdammt echt aus, so als würde das alles tatsächlich passieren. Das geht doch gar nicht, einfach so, nur um dem staunenden US - amerikanischen TV - Publikum den Fernsehabend zu versüßen? Wohl kaum. Alles nur Illusion, nur Film, nur Werbung, eben wie: „Ich bin doch nicht blöd man“.
Mir geht dabei immer eine bekannte Schlagerzeile durch den Kopf, nein, nein, diesmal nicht von Batha Illic, diesmal von Nina Hagen:
Es ist ja alles so schön bunt hier, ich kann mich gar nicht entscheiden, Ischhh glotz TV.
schönes Wochende
eisenherz
<ul> ~ Hier zur Programmbesprechung</ul>
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