Toby0909
24.03.2006, 10:04 |
sorry, aber was soll diese Kongo-Geschichte nun schon wieder? Thread gesperrt |
-->Wenn hier in München ein Weißbierfest eröffnet wird, dann sind gleich mal ein paar Hundert Uniformierte zur Stelle.
Wenn eine radikale Gruppe (alles außerhalb der CSU) zu einer Versammlung aufruft, dann sind es gleich ein paar Tausend Uniformierte - im hochmodernen Kampfanzug.
Wenn die Nato-Sicherheitskonferenz stattfindet, dann sind eigentlich nur noch Grüne unterwegs - alles andere wird sofort erschossen.
Und jetzt sind Wahlen in Congo.
Und die EU schickt 1500 Soldaten - WAS SOLL DAS? Was denken diese EU-UNO-KRATEN eigentlich????????
Nur für alle, die es nicht wissen.
Die Dem. Republic of Congo hat mit 2,345 Mio. qkm mehr als 6,5 mal so viel Fläche, wie Deutschland - st also so groß wie West- und Südeuropa ZUSAMMEN!
In diesem Gebiet wohnen mehr als 60 Mio. Menschen.
Die Hauptstadt Kinshasa hat rund 5 Mio. Einwohner - stellt also fast jede europäische Großstadt - mit Ausnahme Moskau, Paris, Istanbul und Londons alle anderen europäischen Städte in den Schatten.
Und jetzt kommen 1500 Soldaten um"die demokratischen Wahlen zu sichern".
Wenn schon, dann schickt bitte 500.000 Kampftruppen hin. Sofern jemand was gegen die"Schutztruppe" hat, ist doch klar, daß man diese 1500 Hanseln schnell mal wegblasen kann, wenn man will. Und wer undemokratische Wahlen führen möchte, der kann das sicherlich auch außerhalb des Stadtzentrums von Kinshasa durchführen.....
?????????????????
Toby
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Taktiker
24.03.2006, 10:24
@ Toby0909
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Dachtest Du, die Amis haben ein Monopol auf militärische Reinfälle? |
-->Ich hab' zwar keinen Schimmer, was im Kongo abgeht, aber rein gefühlsmäßig riecht es jetzt schon nach Überraschungsreinfall. Solche adhoc-Brachialdinger mit schnellem Durchwinken und fixem Beginn gehen immer schief.
Naja, ich bin T5, mich ziehen sie erst in letzter Instanz.
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chiron
24.03.2006, 10:32
@ Toby0909
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Kampf um Rohstoffe und Menschenrechte als Feigenblatt... (o.Text) |
-->
<ul> ~ http://www.imi-online.de/2006.php3?id=1322</ul>
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Spartakus
24.03.2006, 10:35
@ Toby0909
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Re: sorry, aber was soll diese Kongo-Geschichte nun schon wieder? |
-->Aufschlußreiche Serie bei german-foreign-policy.com"Kriegsressourcen"
Teil1:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56284
Teil2:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56291
Teil3:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56293
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Taktiker
24.03.2006, 10:52
@ Spartakus
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Sehr aufschlußreich! Hier als richtiger Link: |
-->>Aufschlußreiche Serie bei german-foreign-policy.com"Kriegsressourcen"
>Teil1: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56284
>Teil2: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56291
>Teil3: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56293
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prinz_eisenherz
24.03.2006, 11:11
@ Toby0909
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Alles Ärzte und Ingenieure aus Deutschland, Betr.: Auswandern. Wohin sonst? |
-->Hallo,
merkwürdig ist erst einmal mit welcher Stille von den Regierungen und den Medien diese Aktion seit Monaten begleitet wird, so als wäre es eine EU - Interne Polizeiaktion gegen die Kinderprostition.
Zweitens hoffe ich doch, das die meisten der Soldaten, die dort hingeschickt werden, alle aus Belgien sind, denn immerhin war der Kongo mal belgische Kolonie und zu ihrer Zeit, sind die dort für ein erhebliches Streitpotential verantwortlich, nach dem Motto: Teile und Herrsche
Und drittens zeigen wir es den Afrikanern dort im Kongo mal so richtig, wie das geht mit der Einwanderung in ein anderes Land nach europäischem Muster, die übliche Gutsherrenart. Ohne Integrationsanstrengungen, ohne Asylantrag, ohne Einwanderungstest, hinein ins Flugzeug, den militärischen Notfallkoffer unter den Arm geklemmt, der Nachschub mit dem Lieblingsbier und dem gewohnten Tischwein fliegt gleich hinterher. Und vor Ort sich ein paar nette Neger von der Straße kapern, die sie in den Kasinos bedienen, die weiße Herrenrasse. Nix da mit Schlauchbooten über das Meer, oder in luftdicht verschlossenen Containern über die Autobahn nach Europa.
Außer handfesten wirtschaftlichen Gründen, das Sichern von Rohstoffvorkommen durch die Politik für die interessierten Konzerne, wüsste ich auch keinen brauchbaren Grund, warum die EU zum Kongo eine Aufpasserarmee hinschickt. Wegen der Wahlfälschung?
Ist natürlich Blödsinn, dann hätte die EU das ganze Jahr über, auf dem gesamten Globus damit zu tun den Oberlehrer zu spielen.
Mal sehen, ob die Friedensbewegung es irgendwann merkt was da abgeht und sich mal wieder meldet. Oder haben die sich im Bombodrom in der Mark Brandenburg verlaufen und finden nicht mehr zurück? Da muss man doch etwas machen.
Ach ja, zu den Ostermärschen, da werden wir sie wieder begrüßen dürfen, wie schön.
bis denne
eisenherz
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Toby0909
24.03.2006, 12:06
@ prinz_eisenherz
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schwache Rohstoffsicherung |
-->Wenn es um Rohsotffe ginge - von denen der Kongo mehr als genug hat - würde ich es ja einsehen - aber dann bitte richtig und nicht mit 1500 Leutchens....
Warten wirs ab.
Toby
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Stephan
24.03.2006, 12:39
@ Taktiker
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Bergbaukrieg im Kongo (mL) |
-->achso, sind nur kriegresourcen [img][/img]
"Das Pyrochlor von Lueshe ist eines von vielen natürlich vorkommenden Tantal-Niob-Oxiden, die die seltenen Erze Tantalit oder Niobit, Letzteres auch als Colombit bekannt, enthalten. Die Kombination von Colombit und Tantalit ist als"Coltan" bekannt und war unter diesem Namen zeitweise das wichtigste Exportprodukt der Rebellen im Kongo. Beide Erze sind extrem hitzebeständig und dienen zur Herstellung von hochschmelzenden und hochfesten Legierungen. Das aus dem Pyrochlor von Lueshe extrahierte Ferroniob dient in der metallurgischen Industrie zur Herstellung von Superlegierungen unter anderem für Gasturbinen und Raketenteile. Niob ist eine preiswertere Alternative zu Tantal, das stark für Kondensatoren in der modernen Mikroelektronik nachgefragt wird, zum Beispiel in Mobiltelefonen."
mehr hier:
http://www.kongo-kinshasa.de/taz/taz2004/taz_040216.php
____
und immer wieder tauchen die Namen Bayer, H.C. Starck und Karl-Heinz Albers auf:
[...]
"In Ostkongos Mineralienhandel hatten Deutsche zu Kriegszeiten erheblichen Einfluss; heute ist das Deutschland eher peinlich. Karl-Heinz Albers' Handelsfirma Masingiro war zusammen mit lokalen Partnern vor fünf Jahren kurzzeitig der größte Exporteur von Coltan aus Ostkongo. Aus dem Erz wird neben Niobium auch das für die Handy-Herstellung nötige Tantalum gewonnen. Die deutsche Bayer-Tochterfirma H. C. Starck, größter Tantalverarbeiter der Welt, war damals Hauptabnehmer. UN-Untersuchungen haben diese deutsche Kongo-Connection scharf angeprangert."
und:
"Aber Deutschland ist nicht dabei, wenn im Kongo Reformvorhaben für den Bergbau diskutiert werden. Kongos Allparteienregierung kämpft gegen Diamantenschmuggel und will der britischen Initiative EITI (Extractive Industries Transparency Initiative) beitreten, die freiwillige Mindeststandards für rohstofffördernde Industrien festlegt - Deutschland ist dieser Initiative nicht beigetreten. Eine parlamentarische Untersuchungskommission überprüft derzeit die bestehenden Verträge kongolesischer Staatsbetriebe und würde gerne mit internationalen Partnern darüber diskutieren - deutsche Vertreter vor Ort lehnen eine Unterstützung dieses Vorhabens ab."
Quelle:http://www.taz.de/pt/2005/05/26/a0091.1/text
Gruß
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prinz_eisenherz
24.03.2006, 13:30
@ Toby0909
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Wer schwach anfängt, will vielleicht ganz stark weitermachen? |
-->Hallo Toby0909,
stimmt, das mit dem Miniaufgebot zur Rohstoffsicherung.
Mein Verstand sagt mir auch, das hier etwas nicht stimmt. Entweder wird man bei dem kleinsten Gemetzel sofort wieder zurückrudern, siehe die USA in Somalia oder man wartet geradezu darauf, provoziert zu werden oder inszeniert es, um anschließend mit einem größeren Aufgebot nachzulegen, weil man ja angegriffen wurde von den Terroristen und so, und außerdem hat man den Verdacht, das da die Al Capone, ach du liebe Güte, Al Kaida, wieder schlimme Sachen plant, wie gehabt, nach der bekannten Vorlage.
Das alles würde jedoch eine stabsmäßige Vorbereitung voraussetzten, mit klaren Zielen und Planspielen, aber in welche Richtung? Zu welchem Zweck? Zentralafrika als Anfang? Sind da etwa auch noch Ã-lfelder zu erwarten, außer den großen Kupfervorräten?
Den wütenden, organisierten Gruppen dort, halten die paar Hansels mit Sicherheit nicht stand. Vielleicht sind es gar auch viel mehr? Zählt die etwa jemand? Ich sag`s ja, hier stimmt irgend etwas nicht. Mein Beinstumpf juckt gar fürchterlich. Ich habe keine Ahnung und davon reichlich.
bis denne
eisenherz
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Taktiker
24.03.2006, 14:16
@ prinz_eisenherz
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Moment, das würde ja heißen... |
-->also wenn dem so wäre, würde dies heißen, dass das kleine EU-Kontingent dort absichtlich verheizt werden soll? Brisant!
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albert
24.03.2006, 18:54
@ chiron
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Re: Kampf um Rohstoffe und Menschenrechte als Feigenblatt... (o.Text) |
-->Riecht irgendwie nach Aufgabenteilung. Die USA im Nahen Osten; die EU in Afrika.
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