Diesmal aus Europa ein Beitrag damit es mir etwas leichter ist, mein Referat beim Elliott-Treffen trotz Kürze verständlich zu machen. Gruß vom Oldy
Definition von Geldwert
Geld in einem Währungsraum ist das wert, was man dafür kaufen kann. Der Wert des Geldes im Gesamten kann daher nur durch einen Index, wie einem Labenshaltungskostenindex oder Großhandelsindex dargestellt werden. Genauer gesagt in den Preisen eines Bündels von Waren und Dienstleistungen, welche möglicht weitgehende Annäherung an alle mit Hilfe von Geld gekauften Waren eines Währungsgebietes darstellen.
Der Preis eines Geldes in einer anderen Währung ausgedrückt ist der Wechselkurs und sagt nur bedingt etwas aus über den Binnenwert einer anderen Währung.
Der wirkliche Wert eines Geldes stellt sich also erst heraus, wenn man etwas damit kauft und eine willigen Verkäufer gefunden hat. Es ist so ähnlich wie beim Papierwert eines Aktienportefolios. Solange Käufe und Verkäufe sich die Waage halten, bleibt der Wert gleich. Dasselbe gilt für Geldguthaben. Solange sparen und entsparen sich die Waage halten, bleibt die Kaufkraft der Geldguthaben gleich der Kaufkraft des Bargeldes auf dem Markt und solange das Verhältnis des Bargeldes zum Waren und Dienstleistungsangebot nicht verändert wird, bleibt auch der Wert des Bargeldes im Allgemeinem gleich und damit der Wert der Geldguthaben.
Wird aber aus irgend einem Grund mehr entspart als gespart, kommt mehr Bargeld auf den Markt und das Verhältnis von Waren zu Geld wird verändert. Es gibt mehr Geld und damit steigen die Warenpreise. Die psychologische Wirkung steigender Preise auf die Guthabenbesitzer ist nun die, dass sie noch mehr entsparen um für ihr wertloser werdendes Geld noch reale Werte zu kaufen, bevor deren Preise noch höher werden.
Preisbestimmend ist immer nur das Nachfrage haltende Geld auf dem Markt. Gespartes Geld hält keine Nachfrage und muß erst entspart werden.
,Genau so wie jemand Aktien los werden will, deren Kurs fällt, will er das Geld los werden, welches weniger wert wird. Im umgekehrten Fall ist es genau so. Niemand wird steigende Aktien verkaufen und genau so wenig wird jemand Geld, welches mehr wert wird los werden wollen. Daher sind sowohl Inflation (Wertverminderung des Geldes) als auch Deflation (Wertvermehrung des Geldes) aus psychologischen Gründen selbstverstärkend wenn sie erst einmal in Gang gebracht worden sind. Die fundamentalen Grundlagen scheinen dabei immer bedeutungsloser zu werden und irreale Verhaltensweisen, wie weltweite Währungsspekulation, welche 98% der Geldbewegungen ausmacht, lassen die realen mit Warenkäufen verbundenen 2% nahezu bedeutungslos erscheinen. Dennoch sind es die, welche den Wert des Geldes bestimmen.
Die den Riesenschulden Dollar für Dollar entsprechenden Geldguthaben bleiben noch immer im Vertrauen darauf, dass es einmal leistende Schuldner dafür geben wird auf den Konten liegen und treten daher nicht Nachfrage haltend auf dem Gütermarkt auf. Die meisten, welche es tun, wollen die Güter, welche sie voraus kaufen in Wirklichkeit auch gar nicht haben und können sie in den meisten Fällen nicht einmal verwenden. Es sind reine Spekulationskäufe, bei denen davon ausgegangen wird, dass es später Käufer gibt, welche willig und fähig sind höhere Preise zu zahlen.
Es ist seit über sechzig Jahren in Amerika gelungen eine hohe Inflation und eine Deflation zu vermeiden, länger als jemals in der Geschichte. Das ging aber auf Kosten eines großen Teils der restlichen Welt und die ist nun ausgeblutet. Die amerikanische Industrie ist nicht mehr konkurrenzfähig, es sind also weder den Geldguthaben entsprechende Warenmengen auf dem Markt noch können sie erzeugt werden.
Alles was die USA verkaufen kann, oder besser gesagt, bisher verkaufen konnte, sind überpreiste Aktien. Was nun?
Quo vadis, Dollar? Hyperinflation oder Deflation?
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