dottore
09.05.2006, 15:52 |
Steuerstaat, die Zwote... Thread gesperrt |
-->Hi,
nachdem die erste Berechnung (mit absoluten Zahlen) offenbar nicht so gut angekommen ist, sei eine weitere nachgeliefert.
Verglichen werden die Jahre 1970 und 2005, Bruttojahreseinkommen (nominal) und die direkte Steuer- und Abgabenbelastung (also inkl. Sozialbeiträge) in Prozentsätzen.
Die Steuer- und Abgabenbelastung eines Ledigen ohne Kinder stieg:
- bei Einkommen von 27.000 Euro von 38,1 auf 48,9 Prozent.
- bei Einkommen von 54.000 von 41,7 auf 56,2 %.
- Ein Alleinverdiener in dieser Einkommensklasse (54.000) mit zwei Kindern hatte 1970 eine Belastung von 31,2, inzwischen eine von 40,5 %.
- Doppelverdiener schließlich mit einem Jahresbrutto von 81.000 zahlt aktuell 52,3 %, 1970 waren es erst 35,7 Prozent.
Nun mag gern eingewendet werden, dass die Jahreseinkommen seit 1970 generell gestiegen sein dürften und die sog."besser verdienenden" Steuerzahler nicht vor Armenküchen Schlange stehen, sondern - eben weil ihre Einkommen gestiegen sind -"mehr in der Tasche haben".
Andererseits sind die prozentualen Belastungserhöhungen des letztlich gleichen Tatbestands ("Gutverdiener") nicht zu verachten. Die erhöhte Belastung ihrerseits in Prozenten ausgedrückt beläuft sich im Doppelverdiener-Fall auf ca. 46 %!
Weiter so!
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MI
09.05.2006, 16:48
@ dottore
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Re: subjektive Last |
-->Hallo dottore,
danke für die Beiträge. Ich kann es nur für mich sagen: ich bin Alleinverdiener und da sind noch drei Kinder und meine Partnerin. Wenn mich einer nach meinem Einkommen fragt, sage ich immer: So wenig ist es eigentlich nicht, das Leben ist nur so teuer.
Das trifft es am besten. Betragsmässig sollte man meinen, mit einem deutschen Durchschnittseinkommen gut leben zu können. De facto ist es aber nicht nachhaltig. Es ist nicht möglich damit eine finanzielle Reserve anzulegen oder fürs Alter zu sparen. Man lebt von der Hand in den Mund.
Und genau das war sicher einmal anders. Da war das Wohnen noch gut bezahlbar (wer zahlte denn damals schon 30% seines Einkommen nur fürs Wohnen?? Heute ganz normal, oder man muß sich halt einschränken, so wie ich es mache), die Lebenskosten niedrig und es blieb am Ende was übrig, das man sparen oder womit man in Urlaub fahren konnte.
Ein normales Einkommen ist in Deutschland zu wenig zum Leben (wozu ich mal Familiengründung und Immoerwerb o.ä. zähle), auch wenn alle offziellen Statistiken das nicht wahrhaben wollen.
Grüße,
MI
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Lichtenberg
09.05.2006, 21:10
@ dottore
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Re: Steuerstaat, die Zwote... |
-->>Hi,
>nachdem die erste Berechnung (mit absoluten Zahlen) offenbar nicht so gut angekommen ist, sei eine weitere nachgeliefert.
>Verglichen werden die Jahre 1970 und 2005, Bruttojahreseinkommen (nominal) und die direkte Steuer- und Abgabenbelastung (also inkl. Sozialbeiträge) in Prozentsätzen.
>Die Steuer- und Abgabenbelastung eines Ledigen ohne Kinder stieg:
>- bei Einkommen von 27.000 Euro von 38,1 auf 48,9 Prozent.
>- bei Einkommen von 54.000 von 41,7 auf 56,2 %.
>- Ein Alleinverdiener in dieser Einkommensklasse (54.000) mit zwei Kindern hatte 1970 eine Belastung von 31,2, inzwischen eine von 40,5 %.
>- Doppelverdiener schließlich mit einem Jahresbrutto von 81.000 zahlt aktuell 52,3 %, 1970 waren es erst 35,7 Prozent.
>Nun mag gern eingewendet werden, dass die Jahreseinkommen seit 1970 generell gestiegen sein dürften und die sog."besser verdienenden" Steuerzahler nicht vor Armenküchen Schlange stehen, sondern - eben weil ihre Einkommen gestiegen sind -"mehr in der Tasche haben".
>Andererseits sind die prozentualen Belastungserhöhungen des letztlich gleichen Tatbestands ("Gutverdiener") nicht zu verachten. Die erhöhte Belastung ihrerseits in Prozenten ausgedrückt beläuft sich im Doppelverdiener-Fall auf ca. 46 %!
>Weiter so!
Hallo Dottore
Das kann so nicht stimmen
Ich zähle die Arbeitgeberbeiträge (schöne Verarsche), die ja auch vom Arbeitnehmer erwirtschaftet werden müssen, mit dazu.
Damit sind wir schon ohne Steuern bei ca. 40 %!!!!!!!!!!!
Dann ab, die Lohnsteuer und von dem was übrigbleibt 19 % Mehrwertsteuer (was ist daran mehr wert?)und die restlichen über 100 Steuern und Abgabearten.
Gruß
´
Lichtenberg
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Miesespeter
09.05.2006, 21:47
@ Lichtenberg
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Gesamtbelastung 60% |
-->>Hallo Dottore
>Das kann so nicht stimmen
>Ich zähle die Arbeitgeberbeiträge (schöne Verarsche), die ja auch vom Arbeitnehmer erwirtschaftet werden müssen, mit dazu.
>Damit sind wir schon ohne Steuern bei ca. 40 %!!!!!!!!!!!
>Dann ab, die Lohnsteuer und von dem was übrigbleibt 19 % Mehrwertsteuer (was ist daran mehr wert?)und die restlichen über 100 Steuern und Abgabearten.
>Gruß
>´
So rechne ich auch. Die Mindestbelastung fuer Arbeitnehmereinkommen, also der Anteil, der in staatlich vorgeschriebenen Kassen landet, ist selbst fuer bescheidene Einkommen niemals < 60%. Ueber die verbleibenen 40% darf der Mensch frei entscheiden (Wohnung kleiner??, Heizung ausschalten??, weniger tanken, nicht rauchen, dann bleibt sogar was fuer freien Konsum). Bei Besserverdienenden kommt man schnell bei 75% Gesamtabgabenquote an.
Was faselte da noch Gevatter Murks, wer sich den sog. 'Mehrwert' in die Tasche steckt?
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