bodensee
14.06.2006, 13:58 |
Zum piepen:Gläubiger wollen die Schulden wegen der hohen Zinsen gar nicht zurück Thread gesperrt |
--><font size="5">Ungeahnte Probleme der Gläubigerländer </font>
50 Jahre nach Gründung des Pariser Clubs wollen
Rußland und Algerien bspw.ihre Schulden auf einen
Schlag zurückzahlen und stossen auf wenig Zustimmung
Auf der offiziellen Rednerliste ist Michail Kasjanow nicht zu finden. Dennoch dürfte die Verhandlungstaktik des früheren russischen Finanzministers auf der heutigen Jubiläumskonferenz des Clubs viel Gesprächsstoff bieten. Er hatte dem Pariser Club Ende der neunziger Jahre die wohl längsten Treffen in der Geschichte des Gremiums beschert. Kasjanow bewies damals bei den oft nächtlichen Verhandlungen sein Durchhaltevermögen und rang so den Vertretern der 19 Gläubigerländer des Clubs gute Konditionen bei Umschuldungsverhandlungen ab. Inzwischen, also heute, sind die Vorzeichen aber genau umgekehrt.
Rußland, selbst Mitglied des Clubs, verhandele wieder mit der Pariser Runde - diesmal aber nicht über die Aufnahme, sondern über die vorzeitige Rückzahlung seiner Schulden in Höhe von rund 17 Mrd. Euro.
Fakt ist: Das Land kann nämlich heute Kredite zu weitaus günstigeren Konditionen bekommen als Ende der neunziger Jahre.
Genau das stellt das häufig als"Gläubigerkartell" gescholtene Gremium 50 Jahre nach seiner Gründung vor ungeahnte Probleme. So wie Rußland und Algerien nicht weiter die hohen Zinsen zahlen wollen, haben viele Gläubigerländer diese Einnahmen bereits fest in ihrem Etat verbucht.
Eine Schlüsselrolle spiele dabei Deutschland, bei dem Rußland noch mit etwa 7,7 Mrd. Euro in der Kreide steht. Trotz knapper Kassen sperrt sich Bundesfinanzminister Peer Steinbrück gegen die Soforttilgung der russischen Schulden. Grund für die Unbeweglichkeit der Deutschen ist vor allem ein Geschäft, das Steinbrücks Amtsvorgänger Hans Eichel 2004 abgeschlossen hat. Dieser hatte Forderungen gegenüber Rußland in Höhe von 5,5 Mrd. Euro am Kapitalmarkt verkauft. Für diese Anleihen muß der Bund nun hohe Zinsen zahlen, die wiederum aus den Zins- und Tilgungszahlungen Rußlands bedient werden.
Deshalb Rußland werde vorerst auch keine weiteren Schulden bei Deutschland tilgen können. Darauf haben sich Finanzstaatssekretär Thomas Mirow und sein russischer Amtskollege bei einem Treffen in Berlin geeinigt."Es wurden verschiedene Finanzmarkttransaktionen besprochen. Keine war geeignet, sowohl den russischen als auch den deutschen Interessen gerecht zu werden", so ein Sprecher.
Doch die deutsch-russischen Schuldenverhandlungen seien nicht die einzige offene Frage, die dem 1956 gegründeten Club Kopfzerbrechen bereiten. So werfen Kritiker der Runde Willkür bei der Entschuldung von Schwellenländern vor.
Heftigen Protest von Globalisierungsgegnern löste 2004 die Entscheidung aus, dem Irak 80 Prozent seiner Schulden zu erlassen, nicht aber anderen armen Ländern. Befürworter des Club verweisen hingegen darauf, daß sich das Gremium als effizientes Instrument zur Lösung von Schuldenkrisen etabliert hat.
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XERXES
14.06.2006, 14:05
@ bodensee
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Was für ein Quatsch, haben diese Politiker noch nix von Vorfälligkeits |
-->Entschädigung gehöhrt?
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bodensee
14.06.2006, 14:16
@ XERXES
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Re: Was für ein Quatsch, haben diese Politiker noch nix von Vorfälligkeits |
-->>Entschädigung gehöhrt?
offensichtlich nicht, aber dafür sind's ja auch auch Clubmitglieder
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LenzHannover
14.06.2006, 23:32
@ bodensee
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So ein Idiot -wohl dt. Beamter- war heute bei Bloomberg... |
-->man hätte das ja schon als Einnahme bis 2030 oder so verbucht.
<font color=#0000FF>Eichels Finanzpläne kennt man ja - 100 % präzise </font>
Wirklich geil war: Man muß seine Schuldtitel immer in neuer Form anbieten, Fremdwährung swap hin und her...
VW würde ja auch nicht auf ewig den gleichen Golf 2 verkaufen...
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Ecki1
15.06.2006, 21:53
@ bodensee
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Das hängt immer von den individuellen Konditionen ab: |
-->Sind die Anleihen oder Kredite kündbar, so steht einer vorzeitigen Rückzahlung der russischen Schulden nichts im Weg. Andernfalls gilt auch hier: Pacta servanda sunt (mit dem dafür grösseren Gegenparteirisiko),
findet Ecki1
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