wasil
10.01.2001, 18:09 |
Bei sinkenden Börsenkursen wird keine Liquidität frei! Thread gesperrt |
In einer Baisse an der Börse gibt es nur Verlierer. Es entsteht keine zusätzliche Liquidität. Die Börse ist in diesem Sinne in hohles Gebilde. Die Gewinne sind während der Aktienhausse vom Dummen ( nicht böse gemeint frei nach Kostolani ) verkonsumiert worden nachdem er einen dümmeren gefunden hat, welcher ihm die Aktien abgekauft hat. Der dümmere hat einen nochdümmeren gefunden und hat das Geld das er vom nochdümmeren für seine gestiegenen Aktien erhalten hat auch wieder verkonsumiert. ( Vielleicht war er eben gar nicht sooo Dumm und hat sich mit dem Aktiengewinn ein Haus gekauft oder sonst was. Jedenfalls hat er seinen Gewinn verbraucht
Das Spiel geht so lange weiter bis niemand mehr kauft. Auch wenn die Aktienkurse in astronomischer Höhe sind, ist doch nur noch das Geld von den letzten Käufern im Spiel und diese werden von den Hunden gebissen.
Daraus schliesse ich, dass nicht plötzlich riesige Liquidität frei wird um in Gold und Silber zu fliessen. Was nicht heisst, dass nicht weiterhin Liquidität auf dem Markt ist oder erzeugt wird welches dann einen anderen Weg einschlägt eben zum Beispiel in Gold und Silber. Hier beginnt das selbe Spiel aufs neue und man muss darauf achten, dass man nicht zu den letzten gehört welche wieder von den Hunden gebissen werden gehört. Uebrigens, dieses Spiel ist nicht edler nur weil es sich um Gold und Silber handelt. Spekulation ist Spekulation!! ( Leider war ich beim Immobilienboom zu spät dran und habe deswegen den Aktienrausch völlig verschlafen. Diesmal möchte ich beim Edelmetall dabei sein, sofern da wirklich etwas startet.!!!!!!!!!!!!!!!???????
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Josef
10.01.2001, 18:24
@ wasil
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Re: Bei sinkenden Börsenkursen:Put-O-Scheine, Futures short und.... |
Aktien leer verkaufen, also Moeglichkeiten genug.
Allerdings sollte man Zeit mitbringen, viel Zeit und sich damit
beschaeftigen.
MfG
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Rumpelstilzchen
10.01.2001, 18:42
@ wasil
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Braucht Gold auch nicht. |
Es wird ja immer wieder in diesem Forum wiederholt, dass für eine Goldhausse aufgrund der deflationären Wirtschaftsentwicklung und der damit verbundenen Kapitalvernichtung nicht genügend Liquidität da sei.
Dieses Argument hat mir ehrlich gesagt noch nie eingeleuchtet.
Sollte der Goldpreis explodieren, dann nicht aufgrund eines Nachfrageschubes sondern aufgrund eines Vertrauensschubes.
Dazu braucht es nicht viel Geld.
Es kann z.B. schon reichen, dass ein paar größere Anleihen nicht bedient werden können (denkt mal an die ganzen Telekoms).
Entweder taugt Gold als sicherer Hafen oder nicht.
Wenn eine breitere Masse zum Schluss kommen sollte, dass dies der Fall ist, wird der Goldpreis steigen.
Wenn sich aufgrund der Kapitalvernichtung dann nur noch wenige Gold überhaupt leisten können, ist das ein anderes Problem.
Da ich weiss, dass meine bescheidene Meinung damit im Gegensatz zu dottores Thesen stehen, gehe ich lieber schon mal in Deckung.
Grüße
R.
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dottore
10.01.2001, 19:08
@ wasil
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Re: Weil's Liqui niemals netto gibt... |
>In einer Baisse an der Börse gibt es nur Verlierer. Es entsteht keine zusätzliche Liquidität. Die Börse ist in diesem Sinne in hohles Gebilde. Die Gewinne sind während der Aktienhausse vom Dummen ( nicht böse gemeint frei nach Kostolani ) verkonsumiert worden nachdem er einen dümmeren gefunden hat, welcher ihm die Aktien abgekauft hat. Der dümmere hat einen nochdümmeren gefunden und hat das Geld das er vom nochdümmeren für seine gestiegenen Aktien erhalten hat auch wieder verkonsumiert. ( Vielleicht war er eben gar nicht sooo Dumm und hat sich mit dem Aktiengewinn ein Haus gekauft oder sonst was. Jedenfalls hat er seinen Gewinn verbraucht
Sauberes Stück, wasil!
Genau so ist es nämlich. Alles Geld ist immer schon ausgegeben bzw. noch als Bargeld unterwegs um - vielleicht in diesem Augenblick? - ausgegeben zu werden. Aus der Börse kann n i e Liquidität fließen - wie denn. Bei der Neuemission (IPO) wird doch Liqui über die Börse abgeholt. Damit haben alle Aktionäre schon Mal Geld verloren oder zumindest die Kontrolle darüber (was das selbe ist).
Dann sind die Aktien also in der Welt - und dann? Kommen neue Käufer und steigern die Kurse. Wo haben sie das"Geld" her? Ist es das Geld, das jene Unternehmer - via Wechsel usw. (siehe frühere Debatten) - in die Welt gesetzt u n d ausgegeben haben und jetzt dringend auf Rückkehr desselben warten, damit sie ihre Schulden (bis hin zur Notenbank) endlich abdecken könen? Dann fehlt es dort (zunächst muss es zumindest den Umweg über die Börse machen).
Oder es werden"assets" verkauft, was sub summa auf eine Beleihung der selben hinausläuft, denn ohne zusätzliche Schulden kann zusätzliches Geld niemals auf die Welt kommen. Also raus aus den Bonds, rein in Aktien, usw., aber die Bondkäufer, die es ja geben muss, müssen sich auch erst das Geld besorgen (leihen).
Und dann werden die Aktien direkt beliehen, siehe Margins, usw.
>Das Spiel geht so lange weiter bis niemand mehr kauft. Auch wenn die Aktienkurse in astronomischer Höhe sind, ist doch nur noch das Geld von den letzten Käufern im Spiel und diese werden von den Hunden gebissen.
Richtig! Die bagholder, unsere alten Bekannten.
>Daraus schliesse ich, dass nicht plötzlich riesige Liquidität frei wird um in Gold und Silber zu fliessen. Was nicht heisst, dass nicht weiterhin Liquidität auf dem Markt ist oder erzeugt wird welches dann einen anderen Weg einschlägt eben zum Beispiel in Gold und Silber. Hier beginnt das selbe Spiel aufs neue und man muss darauf achten, dass man nicht zu den letzten gehört welche wieder von den Hunden gebissen werden gehört. Uebrigens, dieses Spiel ist nicht edler nur weil es sich um Gold und Silber handelt. Spekulation ist Spekulation!!
Hat nicht unbedingt was mit Spekulation zu tun, ist das Leben im Kapitalismus as such...
( Leider war ich beim Immobilienboom zu spät dran und habe deswegen den Aktienrausch völlig verschlafen. Diesmal möchte ich beim Edelmetall dabei sein, sofern da wirklich etwas startet.!!!!!!!!!!!!!!!???????
ABWARTEN - das ist meine Devise (heute wieder Mal eher weg vom Motto"metal now"!)
Gruß
d.
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dottore
10.01.2001, 19:20
@ Rumpelstilzchen
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Re: Die rasierten T-Bond-Holder gehen wg. kein Geld mehr sicher nicht ins Gold |
>Es wird ja immer wieder in diesem Forum wiederholt, dass für eine Goldhausse aufgrund der deflationären Wirtschaftsentwicklung und der damit verbundenen Kapitalvernichtung nicht genügend Liquidität da sei.
Vor allem mein Argument, insofern fällt die (Haupt-)schuld auf mich.
>Dieses Argument hat mir ehrlich gesagt noch nie eingeleuchtet.
>Sollte der Goldpreis explodieren, dann nicht aufgrund eines Nachfrageschubes sondern aufgrund eines Vertrauensschubes.
Das ist Szenario 2 wie von mir beschrieben (siehe Mix).
>Dazu braucht es nicht viel Geld.
Auch gut. Aber wenn andere das Geld dringender brauchen...?
>Es kann z.B. schon reichen, dass ein paar größere Anleihen nicht bedient werden können (denkt mal an die ganzen Telekoms).
Dann gehen die Anleihe-Gläubiger wohin? Ins Gold logo nicht, weil sie ja kein Geld mehr haben, um noch in i r g e n d e t w a s zu gehen.
>Entweder taugt Gold als sicherer Hafen oder nicht.
Taugt absolut! Es kommt nur auf die relativen (!) Preise an. Mit Gold kannste immer was kaufen, nur möglicherweise (meine These) in der kommenden Krise erst weniger, dann aber erheblich m e h r als jetzt noch.
Ich glaube einfach, dass Gold - zumal als breite, börsennotierte Kommode - schneller sich bewegt (und das eben zunächst nach u n t e n ) als beispielsweise die Mieten oder die Preise für Seegrundstücke oder Lachsschnittchen.
>Wenn eine breitere Masse zum Schluss kommen sollte, dass dies der Fall ist, wird der Goldpreis steigen.
Ich habe die Gold-Hausse der 70er bestens drauf ("Gold schlägt Geld"). Und wie lange hat es gedauert, bisses alle kapiert hatten!
>Wenn sich aufgrund der Kapitalvernichtung dann nur noch wenige Gold überhaupt leisten können, ist das ein anderes Problem.
>Da ich weiss, dass meine bescheidene Meinung damit im Gegensatz zu dottores Thesen stehen, gehe ich lieber schon mal in Deckung.
>Grüße
>R.
Kein Problem. Ich bin mir in d i e s e r Sache üüüüberhaupt nicht sicher (und was heißt außerdem schon"sicher"?).
Danke für den Denkanstoß!
Gruß
d.
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dottore
10.01.2001, 19:25
@ Josef
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Re: Deine Futures short muss ein Dümmling kaufen - womit? Mit Kredit! |
>Aktien leer verkaufen, also Moeglichkeiten genug.
>Allerdings sollte man Zeit mitbringen, viel Zeit und sich damit
>beschaeftigen.
>MfG
Der Dümmling, dem du deine Shorties andienst, so dass er zum Käufer wird, muss doch das Geld, das Dir subito gut geschrieben wird, sich allerdings erst Mal selber besorgen. Und wie?
Er ist der neue Schuldner im Spielchen - und deshalb wirds ihn auch zerfetzen.
Du musst nur aufpassen, dass dein Guthaben, das ja beim Broker steht, rechtzeitig a) in deine gute alte deutsche Sparkasse und dann b) in cash in deine Hände kommt.
So oder so gesehen, am Ende bleiben nur Sachen übrig. Forderungen werden sich verduften, ziemlich viele, wenn nicht dies Mal sogar alle?!
Gruß
d.
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