André
02.08.2006, 19:05 |
Ein paar handfeste Hintergrundinfos Thread gesperrt |
-->Solange die Hisbollah existiert, kann die Baku-Tbilisi-Ceyhan-Pipeline nicht nach Israel abgezweigt werden
Ein Gedanke von Uri Avneri (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Uri_Avnery): "Einen Tag vor Ausbruch dieses Krieges nahm unser Infrastrukturminister Binyamin Ben-Eliezer an einer Einweihungsfeier der großen Pipeline teil, die Ã-l aus den großen Ã-lfeldern am Kaspischen Meer zum türkischen Hafen Ceyhan, nahe der syrischen Grenze, bringen wird. Die Baku-Tbilisi-Ceyhan-Pipeline meidet Rußland und läuft durch Aserbaijan und Georgien, zwei Länder, die wie die Türkei selbst eng mit Israel verbunden sind. Es gibt einen Plan, einen Teil des Ã-ls von dort entlang der syrischen und libanesischen Küste nach Ashkelon zu bringen, wo eine bestehende Pipeline das Ã-l nach Eilat bringen wird, um in den Fernen Osten exportiert zu werden. Israel und die Türkei sollen dieses Gebiet für die USA sichern.(homepage Uri Avneri oder freace.de)
In diesem Falle - das liegt auf der Hand - müßte zuvor die Hisbollah liquidiert werden, weil anderenfalls die den Libanon durchquerende Pipeline im Fünf-Minuten-Takt gesprengt werden würde. Es scheint, daß sich Israel den Waffengang ganz erheblich einfacher und schneller vorgestellt hat. Drei Wochen sind vestrichen, ohne daß die Armee nennenswerte Ergebnisse erzielt hat, sieht man von der erfolgreichen Liquierung von unschuldigen Zivilisten ab. Wie gesagt, ohne erfolgreiche Vernichtung der Hisbollah, keine Pipeline fürs lebenswichtige Ã-l, das nicht nur Israel, sondern auch das Papiergespenst des Dollars zum Überleben braucht.
Schauen Sie sich einmal, die beiden Karten an, die auf www.armedforcesjournal.com abgebildet sind. (war bereits vor einigen Tagen hier eingestellt) Die erste Karte zeigt den Orient in den heutigen Grenzen und (wenn man oben rechts auf die Karte tippt) die zweite, die von armedforcesjournal erwartete der nahen Zukunft. Es fällt auf, daß auf dieser Karte Syrien keinen Küstenbereich mehr aufweist. Die ehemalige syrische Mittelmeerküste gehört hier zum Libanon, offenbar einem"Groß-Libanon", das von den USA beschützt und von Israel kontrolliert wird. Weil aber die Syrer dem Verlust ihrer Mittelmeerküste kaum freiwillig zustimmen würden,"muß" das Projekt militärisch durchgesetzt werden.
Daß die jetztige militärische Situation in einen Krieg mit Syrien mündet, wird sogar in den Mainstream-Medien ganz offen ausgesprochen.
Näheres zum vermutlichen Zeitplan und den Erfolgsaussichten
unter www.zeitdiagnose.de
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Taktiker
02.08.2006, 19:14
@ André
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Wieviele Menschen sind für diese Scheiß-Pipeline schon draufgegangen? |
-->Irak, Afgh, Libanon - bald Syrien und Iran. Alles für die Milliarden-Dollar-Pipeline. Prächtig.
Hoch lebe das Geschäft.
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André
02.08.2006, 19:26
@ Taktiker
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Re: Hier nochmal die Karte für alle |
-->>Irak, Afgh, Libanon - bald Syrien und Iran. Alles für die Milliarden-Dollar-Pipeline. Prächtig.
>Hoch lebe das Geschäft.
<ul> ~ http://www.armedforcesjournal.com/2006/06/1833899</ul>
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nasowas
02.08.2006, 19:54
@ André
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Man beachte mal die anderen Ländergrenzen auf der Karte! |
-->So etwas geht wohl kaum ohne Atomkrieg. Da sind ja wirklich die Grenzen fast aller Länder der Region verändert, selbst die Grenze der Atommacht Pakistan. Und die Türkei wird auch einfach mal verkleinert. Da werden die Türken mit ihrer Riesenarmee sicher auch Hurra schreien und anschließen zum Dank das Ã-l durchleiten lassen.
Mich würde mal interessieren, wer diese Karte entworfen hat. Wirklich einer mit Hintergrundinfos oder ein „Wichtigtuer“?
Gruß
[img][/img]
<IMG src="http://www.armedforcesjournal.com/xml/2006/06/images/afj.peters_map_after.JPG" alt="http://www.armedforcesjournal.com/xml/2006/06/images/afj.peters_map_after.JPG">
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Golden Boy
02.08.2006, 20:10
@ nasowas
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Überaus nobel |
-->finde ich, daß um die heiligen Stätten des Islam eine Art Vatikan-Staat erschaffen werden soll. Und die Herrscher sollen turnusmäßig wechseln.
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Heller
02.08.2006, 22:14
@ nasowas
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Also bevor das funktioniert, gibt es ein Pan-Arabien. Und dann |
-->könnte man viele der Grenzen einfach weglassen.
Irgendwie erinnert mich das an die Sandkastenspielchen, die mal in grauer Vorzeit zur Aufteilung des Balkan geführt haben.
Ach ja - und an die"blühenden Landschaften".
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zenonvonelea
03.08.2006, 03:52
@ nasowas
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Re: Man beachte mal die anderen Ländergrenzen auf der Karte! |
-->#Mich würde mal interessieren, wer diese Karte entworfen hat. Wirklich einer mit Hintergrundinfos oder ein „Wichtigtuer“?#
Ja, dass wäre sicherlich interessant zu wissen...
Vor noch nicht allzulanger Zeit, etwa Weihnachten 1890, wurde eine Landkarte in der englischen Zeitschrift Truth (Wahrheit!) veröffentlicht.
Beachtenswert dabei ist, dass die Aufteilung Deutschlands in Deutsche Republiken genau der Zonen-Einteilung von 1945 entspricht... Reiner Zufall natürlich, wie immer... Damals wurde Mitteleuropa auf dem Reissbrett entworfen. Und heute eine andere Region der Welt. In der Politik geschieht eben nichts zufällig...
911 müsste, dürfte dem letzten Tagträumer die Augen geöffnet haben.
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kosh
03.08.2006, 13:16
@ André
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Um mit Holmes zu sprechen: IST- vs SOLL-Zustand |
-->Diese Karten als ein Beitrag zu Holmes Vorschlag, sowohl den IST- als auch den SOLL-Zustand im Auge zu behalten. Wenn @zenonvoneleas Aussage stimmt, würde ich den Wert dieser Karte nicht unterschätzen.
Ob die Grenzen so gezogen werden oder nicht, diese Karten sagen auch etwas aus über das Bedürfnis, überhaupt die Grenzen neu zu ziehen. Es sprechen nicht nur die Bezeichnungen sich.
Nordgrenze: Ausser im Bereich Armenien / Aserbeidschan bleibt die russische Hegemonie formal unangetastet, die russische Zustimmung wird zusammen weiteren Zugeständnissen erkauft werden müssen. Dazu ein Kurdistan, dessen Freiheit extra mit dem Gütesiegel"freies" Kurdistan versehen werden muss, weil man sonst fälschlicherweise glauben könnte, dass evt...., unauffällig auch der strategische Zugang zum Schwarzen Meer.
Ostgrenze: Indien darf seine Krisenprovinz behalten, der Erzfeind, das gutachsige Pakistan wird halbiert. Das allein könnte für eine indische Zustimmung reichen. Bleibt noch China, Brasilien wird sich da raushalten, also BRIC plus minus in der Tasche, oder?
Südgrenze: Das gutachsige Saudiarabien wird zerstückelt und aufgelöst, der Rest wird"unabhängig" genannt (vgl. freies Kurdistan). Wieso der Jemen aufgebläht wird? Fällt mir grad nix dazu ein, vielleicht um in der Gegend den Tourismus zu fördern.
Westgrenze: Die Türkei wird noch weiter beschnitten, das einstige Weltreich ist Schatten seiner selbst. Israel wird umsichtig als weisser Fleck dargestellt, die Westbank bleibt gar auf"unbestimmter Status", während noch mehr Platz für Palästinenser in Jordanien geschaffen wird. Das Nahost-Hauptproblem Israel-Palästina ist so gut wie gar nicht gelöst.
Libanon wird Pipelinedurchgangsstation und ein riesiger strategischer Marinehafen, nur dass die Schiffe nicht mehr aus Zedernholz gemacht sind. Syrien darf weiter, muss sich aber als Wüstenstaat begnügen, der strategische Meereszugang wird gestrichen, offenbar wird nicht mit einem langfristig wirksamen Regimewechsel gerechnet.
Und das ist auch nicht so wichtig, denn von Syrien geht's direkt zum sunnitischen Viereck und weiter zum arabischen Schiitenstaat, deren Status wohl eher der Einsparung von Besatzungstruppen gewidmet ist, denn einer echten Lösung. Gleich weiter zum persischen Schiitenstaat, der sich als direkter Konkurrent der arabischen Schiiten verstehen darf. Heissen darf er noch Iran,"Persia" wird aber schon mal vorweggenommen. Es scheint dass die Perser offiziell selbst wählen dürfen, allerdings sind die Mullahs nicht mehr eingeplant. Lieber wär den Erfindern des geistreichen Sandkastenspiels allerdings Persia.
Und dieser heilige Staat, na ja, über den schreib ich erst mal nichts.
Insgesamt bleibt jede Menge Konfliktpotential stehen, neue Potentiale tun sich auf. Grenzstreitigkeiten auf Jahrhunderte hinaus sind vorprogrammiert. Ein Schlaraffenland für ein Imperium.
Wenn es denn so kommt, die Bevölkerungen werden bei dieser Angelegenheit kaum gefragt werden. Als erzdemokratisch frühlingshaft angepriesen, in Wahrheit eine Sache der Eliten und deren Marionetten unter sich. Na vielleicht klappt's ja doch noch und alle werden glückliche Konsumenten.
Die Amis auf Kurs
kosh
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kosh
03.10.2006, 10:24
@ André
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USA, Ethnische Säuberung funktioniert |
-->Anbei ein Link mit Bezug zu den Karten der imperialen Menschenspieler.
aus Teil 1 http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/2746338/
- Das Pentagon verrät der Welt ein „schmutziges Geheimnis aus 5000 Jahren Geschichte“: Dass nämlich ethnische Säuberung funktioniert. Wörtlich schreibt der US-Militärtheoretiker Ralph Peters in seiner Grenzfantasie im „Armed Forces Journal“: „Oh, and one other dirty secret from 5000 years of history: Ethnic cleansing works.“ Seit Amtsantritt von Präsident Bush berauschen sich neokonservative Kreise an Planspielen für ein neues „Empire“
Der gemeine Neo©on hat nicht Heroin et al im Blick, er setzt statt dessen auf den gesäuberten Schuss Ethnie und flugs schwebt er mit Alice im Wunderland.
- Die Überraschung dabei ist die Zerstückelung Saudiarabiens und Pakistans als bisher verbündeter Staaten, sowie die Abtrennung kurdischer Gebiete vom NATO-Staat Türkei.
Überraschend? Nicht wirklich:"Der Mohr hat seine Arbeit gethan, der Mohr kann gehen."
- Peters bezeichnet die Saudis als „das bigotteste und repressivste Regime“ der Region, dessen Ã-lreichtum „gänzlich unverdient“ sei.
Die Argumentation ist famos, verdienen soll man sich den Reichtum an Bodenschätzen. Auf die Herleitung dieses Verdienstes bin ich echt gespannt, es kann zwangsläufig nur in Realsatire ausarten. Schade ist es schon, dass brandstiftende Tiefflieger vom Formate eines Peters die Geschicke des Planeten lenken, würde er uns seinen Stumpfsinn erläutern, könnten wir darüber lachen, immerhin.
aus Teil 2 http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/2751169
- Mit der erst kürzlich erfolgten Konsolidierung der Taliban im Raum von Kandahar hat Peters nicht gerechnet. Er setzt historische Irrtümer fort, die ein befriedetes Afghanistan nur durch eine Vereinigung der dominanten Paschtunenstämme für möglich halten. Hierbei wird ein gutes Dutzend anderer Volksgruppen Afghanistans wie die Tadschiken, Mongolen oder Usbeken beiseite gelassen....
Die Balkanisierung des Mittleren Ostens geht offenbar von der trügerischen Annahme aus, dass die neuen oder erweiterten Staaten dankbare und gefügige Diener der USA werden würden. Abgesehen davon, das Peters von der Bevölkerungszusammensetzung verschiedener Länder keine Ahnung hat, übt er sich in Vereinfachungen.
Ich halte diese Interpretation gleichfalls für vereinfachend. Der Autor übersieht, dass es gerade diese Vereinfachungen sind, welche zielsicher zum Chaos überleiten und imperiale Kontrolle erst ermöglichen. So besehen steckt dahinter Absicht, nichts als die reine Absicht.
-"Wenn die Grenzen nicht verändert werden können, um die natürlichen Bande des Bluts und des Glaubens zu spiegeln, dann können wird es als einen Glaubensartikel nehmen, dass ein Teil des in der Region vergossenen Blutes auch unser eigenes ist....
Grenzen haben sich über die Jahrhunderte immer verändert. Grenzen sind nie statisch gewesen und viele Grenzen vom Kongo über den Kosovo bis zum Kaukasus ändern sich jetzt und heute..."
... die von Peters proklamierten Grenzen entlang des Blutes und des Glaubens der NS-Ideologie sehr nahe. Damals hatten Theoretiker ein „ständiges Fliessen von Staatsgrenzen“ festgestellt, die dem „biologischen Zug der Stämme und Volksgruppen“ folgen würde.
Zwei Weltkriege waren die Folge dieser den Völkern nachfliessenden Grenzen.
Die imperiale NS-Ideologie am Zahn der Zeit. 3000 Turmtote haben die Amis mit Rechts gefressen. Jedermann muss einsehen, dafür sollten schon so rund 100 Sand- und andere Neger ins Gras beissen, alles andere wäre Peanuts. Aug' um 100 Aug', Zahn um 100 Zähn. Alles ein bisschen anders als damals, sozialverträglich eben, wenn's nicht so wäre würden die Neo©ons ihr Bekenntnis offenlegen, zB. NIASP (= National-Imperialistische-Amerikanische-Sixpack-Partei).
Die Amis auf Kurs
kosh
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