-->Weiterer Schritt Irans im Atomprogramm
Teheran ignoriert Warnungen der IAEA
Trotz internationaler Warnungen ist der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad einen weiteren Schritt beim Ausbau des umstrittenen Atomprogramms gegangen. Er weihte am Samstag eine Fabrik zur Produktion von schwerem Wasser ein.
(sda/afp/Reuters) Wie aus dem Präsidialamt verlautete, soll die Fabrik dem geplanten Schwerwasserreaktor dienen, der in der Stadt Arak bis zum Jahr 2009 gebaut werden soll. Die mehrere Hektare grosse Fabrik liegt bei dem Dorf Chondab, etwa 50 Kilometer nordwestlich von Arak. Sie wird von Dutzenden Flugabwehr-Geschützen gesichert.
Das schwere Wasser soll in dem geplanten Reaktor zur Kühlung und als Hilfsmittel bei der Atomreaktion eingesetzt werden.
Produktion von Plutonium?
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat Iran in einer Resolution im Februar dazu aufgefordert, den Bau des Reaktors in Arak zu überdenken. Der Schwerwasserreaktor würde eine grössere Menge von Plutonium abwerfen, das für den Bau von Atomwaffen verwendet werden kann. Iran baut seit längerem an dem Reaktor rund 200 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Teheran. Ein Mitarbeiter des Atomprogramms hatte erklärt, da die Schwerwasser-Nutzung als solche keine militärische Bedeutung habe, sei auch keine automatische Überprüfung der IAEA erforderlich.
Ein westlicher Diplomat hatte diese Darstellung bestätigt, aber erklärt, die Ankündigung über einen Fortschritt des Projekts sei wegen des Streits um das iranische Atomprogramm wenig konstruktiv.
Iran lenkt nicht ein
Der Uno-Sicherheitsrat hat Iran ein Frist bis zum 31. August gegeben, um unter anderem seine umstrittene Urananreicherung auszusetzen. Vor wenigen Tagen hatte Iran eine Antwort auf ein internationales Anreizpaket gegeben, mit dem das Land zur Aussetzung der Urananreicherung bewegt werden sollte.
In der Antwort ist aber offenbar kein Einlenken in der Kernfrage zu erkennen. Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel seines Atomprogramms heimlich Nuklearwaffen zu bauen. Die Regierung in Teheran bestreitet dies und beharrt darauf, ein Recht zur zivilen Nutzung der Atomenergie zu haben.
Der stellvertretende iranische Parlamentspräsident Mohammed Resa Bahonar warnte den Westen indes davor, Druck aufzubauen. «Seit besorgt vor dem Tag, an dem das iranische Volk auf die Strasse geht und bei Protesten die Regierung zum Bau von Atomwaffen auffordert, um sich gegen die Bedrohung zu wehren», wurde er am Samstag in der iranischen Zeitung «Sharq» zitiert.
(mit solch guten Medien-Berichten - wirds am Montag der Goldpreis richten).
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