Toby0909
28.08.2006, 10:16 |
mal was für die Kritiker von aktiv gemanagten Produkte Thread gesperrt |
-->100 % ALLER PASSIV GEMANAGTEN PRODUKTE SIND SCHLECHTER ALS DER JEWEILIGE VERGLEICHSINDEX.
Wahnsinnsschlagzeile oder?
Warum taucht eigentlich dieses Argument nirgends auf?
Egal ob Indexfonds, Zertifikat oder was auch immer - nach Abzug der Gebühren kann kein Produkt auch nur 0,0001 % besser sein - ALLE sind schlechter.
Und? Deswegen alles verkaufen?
Und vor allem: Was sind das eigentlich für Leute, die schreiben und schreien, daß die aktiv gemanagten Produkte in 70 % der Fälle schlechter sind und dann empfehlen in Produkte zu gehen, die in 100 % der Fälle schlechter sind?
Und warum reicht es nicht, sich auf die anderen 30 % zu konzentrieren? In Deutschland sind das immerhin rund 2000 Fonds - mit allen Untervarianten sogar 6000 verschiedene von ca. 7000, resp. über 15.000 - ist das etwa zu wenig auswahl??
Toby
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prinz_eisenherz
28.08.2006, 16:48
@ Toby0909
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Einspruch! Hier spricht das Volk! |
-->## Und vor allem: Was sind das eigentlich für Leute, die schreiben und schreien, daß die aktiv gemanagten Produkte in 70 % der Fälle schlechter sind und dann empfehlen in Produkte zu gehen, die in 100 % der Fälle schlechter sind? Und warum reicht es nicht, sich auf die anderen 30 % zu konzentrieren? ##
Hallo Toby0909,
ich würde gerne einmal die Rolle des stinknormalen Geldanlegers einnehmen wollen, der ich tatsächlich auch bin, in die du dich vielleicht nicht mehr hineinversetzten kannst.
Ich habe und hatte nicht vor mir die Feinheiten der raffinierten Geldanlage anzueignen, genauso wie ich nicht vorhabe eine KFZ - Lehre zu absolvieren, um meinen PKW selbst zu reparieren, oder eine Maurerausbildung, um mit mein Haus selbst zu bauen. Somit stehe ich vor dem Problem, bei diesen Beispielen und bei der Geldanlage, einen geeigneten Service zu finden, der mir dabei hilft, nach meinen Wünschen, nach meinen Absichten, nach meinen Möglichkeiten, eine Geldanlage zu zimmern.
Anleihen, Aktien, Zertifikate, alles Möglichkeiten, die schon ein vorsichtiges Eindringen in dieses Servicesegment bedeuten, mit Hilfe und nur über die Banken. Um die komme ich als Normalo nicht herum, um eines der oben genannten Anlageprodukte zu erwerben. Schon hierbei lande ich bei einem Fachmann, von denen es bekanntermaßen „sonne“ und „solche“ gibt. An wen ich gerate, das kann ich dem weder von den Augen ablesen, noch hat der ein Testzertifikat auf dem Schreibtisch, auf dem seine Erfolge und, oder seine Misserfolge abzulesen sind. Das ganze erinnert stark an einen Besuch beim Zahnarzt, oder bei einem Schamanen. Entweder ich vertrau dem oder ich lasse es sein.
Die moderne Alternative, die für einen Laien am schlüssigsten sich darbietet, das sind die Fonds. Dahinter vermuten der unwissende Anleger eine Mannschaft an Fachleuten, die mit dem Geld sehr viel professioneller umgehen können als ich. Klar, siehe die Beispiele oben, das mit dem PKW reparieren und das mit dem Haus bauen. Was ich den dort tätigen Fachleuten noch unterstelle ist, das sie gute Kaufmöglichkeiten, aber auch kommende Krisensituationen sehr viel früher erkennen als ich, der sich bei einem KGV von 30 die Telekomaktien gekauft hat und nicht rechtzeitig gemerkt hat wann der Absturz kommt. Keine Bange, die habe ich nicht gekauft, aber viele andere schon u.a. auch die Fonds. Der dabei unvermeidbare Geldverlust, den verbucht selbstredend der laienhafte Einzelkämpfer, z. b. bei den Aktien, auf seine mangelhaften Hintergrundinformationen zu der drohenden Pleite und begibt sich, daraus seine Lehre gezogen, dann in die Hände von Spezialisten, wie er meint, er kauft Fondanteile.
Nun habe ich zwar keine Telekomaktien gekauft, aber ich hatte längere Zeit einen aktiv verwalteten Fond. Und nun kommt das Dilemma. Als dann 2000 die Kurse für Aktien schwer in den Keller rasten. Da war ich doch einen winzigen Augenblick so naiv anzunehmen, das mein Fond, der von Fachleuten!!! geführt wird, alles Leute, die furchtbar viel Ahnung haben, das die diese Katastrophe rechtzeitig erkannt und diese, viel eleganter als wir Laien es können, diese ausgebremst haben. War dem so? Keinesfalls!
Mein Fond, zugegeben, war mit -16% noch recht glimpflich davon gekommen, bei anderen, die ich mir angeschaut habe, versagte die Papiergröße am unteren Ende, um die absteigende Gerade des Gewinneinbruches darzustellen. Erkennst du, was ich meine, bei allem Unverständnis, welches aus deinen Zeilen herauszulesen ist?
Hinzu kommt,"30% waren besser", na und. Wer sagt mir am Beginn meiner Anlage bei einem Fond, welche das in der Zukunft sein werden? Noch dazu das nicht unbeträchtlichen Risiko, das schon nach kurzer Zeit der erfolgreiche Fondverwalter wechselt, und ein weniger fähiger seinen Platz übernimmt, um nicht Versager zu schreiben. Die Aussage mit dem „aber 30% waren gut“, im nachhinein, die bringt mich in der Gegenwart, beim Suchen nach einem gut geführten Fond nicht einen Schritt nach vorn, weil ich eben nicht hellsehen kann.
So, und nun du wieder. Wo in meinen Betrachtungen als Fritze Flink, dem Kiesfahrer, oder als Ludwig Lecker dem Bäckermeister, liege ich total daneben?
MfG
eisenherz
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richie
28.08.2006, 17:52
@ prinz_eisenherz
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nimm doch einfach einen ETF-Dachfonds - da ist das Managerrisiko raus! |
-->>## Und vor allem: Was sind das eigentlich für Leute, die schreiben und schreien, daß die aktiv gemanagten Produkte in 70 % der Fälle schlechter sind und dann empfehlen in Produkte zu gehen, die in 100 % der Fälle schlechter sind? Und warum reicht es nicht, sich auf die anderen 30 % zu konzentrieren? ##
>Hallo Toby0909,
>ich würde gerne einmal die Rolle des stinknormalen Geldanlegers einnehmen wollen, der ich tatsächlich auch bin, in die du dich vielleicht nicht mehr hineinversetzten kannst. >
>Ich habe und hatte nicht vor mir die Feinheiten der raffinierten Geldanlage anzueignen, genauso wie ich nicht vorhabe eine KFZ - Lehre zu absolvieren, um meinen PKW selbst zu reparieren, oder eine Maurerausbildung, um mit mein Haus selbst zu bauen. Somit stehe ich vor dem Problem, bei diesen Beispielen und bei der Geldanlage, einen geeigneten Service zu finden, der mir dabei hilft, nach meinen Wünschen, nach meinen Absichten, nach meinen Möglichkeiten, eine Geldanlage zu zimmern.
>Anleihen, Aktien, Zertifikate, alles Möglichkeiten, die schon ein vorsichtiges Eindringen in dieses Servicesegment bedeuten, mit Hilfe und nur über die Banken. Um die komme ich als Normalo nicht herum, um eines der oben genannten Anlageprodukte zu erwerben. Schon hierbei lande ich bei einem Fachmann, von denen es bekanntermaßen „sonne“ und „solche“ gibt. An wen ich gerate, das kann ich dem weder von den Augen ablesen, noch hat der ein Testzertifikat auf dem Schreibtisch, auf dem seine Erfolge und, oder seine Misserfolge abzulesen sind. Das ganze erinnert stark an einen Besuch beim Zahnarzt, oder bei einem Schamanen. Entweder ich vertrau dem oder ich lasse es sein.
>Die moderne Alternative, die für einen Laien am schlüssigsten sich darbietet, das sind die Fonds. Dahinter vermuten der unwissende Anleger eine Mannschaft an Fachleuten, die mit dem Geld sehr viel professioneller umgehen können als ich. Klar, siehe die Beispiele oben, das mit dem PKW reparieren und das mit dem Haus bauen. Was ich den dort tätigen Fachleuten noch unterstelle ist, das sie gute Kaufmöglichkeiten, aber auch kommende Krisensituationen sehr viel früher erkennen als ich, der sich bei einem KGV von 30 die Telekomaktien gekauft hat und nicht rechtzeitig gemerkt hat wann der Absturz kommt. Keine Bange, die habe ich nicht gekauft, aber viele andere schon u.a. auch die Fonds. Der dabei unvermeidbare Geldverlust, den verbucht selbstredend der laienhafte Einzelkämpfer, z. b. bei den Aktien, auf seine mangelhaften Hintergrundinformationen zu der drohenden Pleite und begibt sich, daraus seine Lehre gezogen, dann in die Hände von Spezialisten, wie er meint, er kauft Fondanteile.
>Nun habe ich zwar keine Telekomaktien gekauft, aber ich hatte längere Zeit einen aktiv verwalteten Fond. Und nun kommt das Dilemma. Als dann 2000 die Kurse für Aktien schwer in den Keller rasten. Da war ich doch einen winzigen Augenblick so naiv anzunehmen, das mein Fond, der von Fachleuten!!! geführt wird, alles Leute, die furchtbar viel Ahnung haben, das die diese Katastrophe rechtzeitig erkannt und diese, viel eleganter als wir Laien es können, diese ausgebremst haben. War dem so? Keinesfalls!
>Mein Fond, zugegeben, war mit -16% noch recht glimpflich davon gekommen, bei anderen, die ich mir angeschaut habe, versagte die Papiergröße am unteren Ende, um die absteigende Gerade des Gewinneinbruches darzustellen. Erkennst du, was ich meine, bei allem Unverständnis, welches aus deinen Zeilen herauszulesen ist? >
>Hinzu kommt,"30% waren besser", na und. Wer sagt mir am Beginn meiner Anlage bei einem Fond, welche das in der Zukunft sein werden? Noch dazu das nicht unbeträchtlichen Risiko, das schon nach kurzer Zeit der erfolgreiche Fondverwalter wechselt, und ein weniger fähiger seinen Platz übernimmt, um nicht Versager zu schreiben. Die Aussage mit dem „aber 30% waren gut“, im nachhinein, die bringt mich in der Gegenwart, beim Suchen nach einem gut geführten Fond nicht einen Schritt nach vorn, weil ich eben nicht hellsehen kann.
>So, und nun du wieder. Wo in meinen Betrachtungen als Fritze Flink, dem Kiesfahrer, oder als Ludwig Lecker dem Bäckermeister, liege ich total daneben?
>MfG
>eisenherz
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prinz_eisenherz
28.08.2006, 19:45
@ richie
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Da ist das Managerrisiko raus! Was? Die werden rausgeschmissen?:)) |
-->## nimm doch einfach einen ETF-Dachfonds - da ist das Managerrisiko raus! ##
Hallo richie,
wie stellt sich das dar, ein Fond, ein Dachfond, einer der verschiedene Fonds in einer Mischung anbietet, den kaufe ich ohne Ausgabeaufschlag und der ist ohne Managerrisiko? Wie soll das gehen? Ich kaufe Fondanteile vom Dachfond. Dieser Fonds ist gebildet worden aus anderen Fonds, die wer für mich kauft oder verkauft, ohne Ausgabeaufschlag und ohne Verwaltung derselbigen und damit auch ohne Zusatzkosten, wie z. b. 1,25% von der Anlagesumme/ Jahr? Nenne mir mal bitte einige Beispiele.
Davon mal abgesehen, war meine Volkesstimme nicht als Jammerei gedacht darüber, das es bei einer Geldanlage jegliches Risiko auszuschließen gilt, bei den Fondsverwaltern angefangen oder bei jedem anderen X - beliebigen Anlageberater, so war das nicht. Mich nerven nur immer die grandiosen Nachbetrachtungen, bei Geldanlagen allgemein, bei Fonds im speziellen, weil ich mich damit schon ein wenig beschäftigt habe, die dann bei Streitgesprächen immer in solchen statistischen Nachbetrachtungen enden wie: „aber 30% der Fonds haben es geschafft“. Dabei waren offenkundig 70% schlechter. Wie ich die erfolgreichen 30% vorher!!!, vor den statistischen Daten heraus bekomme, das ist mein Problem als Hausfrau und beinahe Mutter, nur ohne Brust.
Das ist in Extremfällen schon wie beim Lottospielen auch nicht anders, wenn ich am Montag die Zahlen sehe, die am Sonntag vorher!!!ausgetrudelt wurden. Wie findet man die Guten vorher heraus? Die natürlich keine totale Garantie bieten, was den Gewinn und die Nachhaltigkeit der Fondsverwaltung betrifft, anhand von welchen Kriterien auch immer, die ich aber als Laie beurteilen kann, das dort gut gearbeitet, sprich verwaltet wird. Und wie schließe ich den Wechsel des Fondsverwalters aus, bez. wie kontrolliere ich, das die neue Verwaltung an der Stelle weiter macht, vielleicht sogar noch besser arbeitet, als die alte Führungsriege, mit der ich bisher ganz zufrieden war?
Beispiel: Meinen hier genannten Fond hatte ich bei der Weberbank, eine Privatbank, mit einer Fondverwaltung, die aus meiner Sicht sehr zufriedenstellend gearbeitet hat. Die Bank ist bekanntermaßen verkauft worden, wenn ich mich nicht irrre, an die WestLB. Wie immer, scheint heutzutage ein besonderes Aushängeschild für gute Führungsarbeit zu sein, wie im Löwenrudel, wenn ein neuer Herrscher das Rudel übernimmt, werden erst einmal die alten Strukturen zerschlagen, die guten, manchmal auch gefährlich gute Leute werden entlassen, auf ein Abstellgleis geschoben und neue, die eigenen Kinder, auf die gut bezahlten Posten gesetzt, Leute aus dem Umfeld des neuen Herrschers. Was dann mit dem Fond passiert, das wissen noch nicht einmal die Götter und ich als einer, der jeden Abend eine handvoll Kürbiskerne nehmen muss, schon gar nicht. Alles klar?
Du siehst, welche Anlage auch immer, irgendwie ist man denjenigen, die man dazu braucht, immer so ausgeliefert, wie beim Zahnarzt oder beim Schamanen und das nicht wegen einer Geschlechtskrankheit oder eine Füllung im Zahn, nein, das bei den Lebensersparnissen. Ich meine schon, eine Geschlechtskrankheit? Was soll es? Abgehakt, Künstlerpech! Aber der schwere Verlust, des über Jahrzehnte mühlselig zusammengekratzten Geldes für das Alter, welche Geschlechtskrankheit kann es damit aufnehmen?
bis denne
eisenherz
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