Nickelman
28.08.2006, 19:20 |
Die Elite verabschiedet sich im Jahr 2005 zogen 144 815 Deutsche fort... Thread gesperrt |
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WirtschaftsWoche - Erfolg
Deutsche kehren ihrer Heimat den Rücken
Montag 28. August 2006, 17:01 Uhr
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik haben im vergangenen Jahr mehr Deutsche das Land verlassen als hierher zurückgekehrten. Hauptgrund für den Auswanderungsstrom ist die Arbeitslosigkeit. Nach Sportlern oder Spitzenforschern, zieht es auch immer mehr Arbeitslose ins Ausland...
Unter WW-Rubrik Erfolg? Ja klar wieder Arb.plätze geschaffen!
Und der armen Schweiz zur Last gefallen!
Bleib ich auf uns Insel!
<ul> ~ Deutsche kehren ihrer Heimat den Rücken </ul>
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Herb
28.08.2006, 21:04
@ Nickelman
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"die Elite" wuerd ich ned behaupten |
-->hab mind 10 von ihnen kennengelernt, waren alles ganz normale Deutsche, die meisten aus dem Osten, die hier irgendwelche Hilfsjobs machen oder im Gastgewerbe arbeiten.
Einer war dabei, der hat aber in Oesterreich studiert und dann auch nen job gefunden, ein anderer, Arzt pendelt zwischen Spanien und Osterreich.. als Pensionist.
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chiron
28.08.2006, 22:45
@ Herb
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Doch, doch |
-->Hallo Herb
In der Schweiz findest du die Deutschen überall, vom Investment-Banking, Hotelerie, Gastgewerbe, Informatik, Handwerk, Gesundheitswesen, was das Herz begehrt. Suchst du Fachleute, rufst du Deutschland an. Da sich die Deutschen auf die Deutschweizer Kantone konzentrieren, ist die Entwicklung für jeden offensichtlich.
Gruss chiron
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Rolf
28.08.2006, 23:08
@ chiron
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Stimmt schon |
-->Stimmt schon, ich als Schweizer komme mir manchmal schon fast wie in Deutschland vor. - Aber wir haben nichts gegen euch, wir profitieren ja auch. ;-)
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Taktiker
28.08.2006, 23:37
@ Nickelman
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Ein Widerspruch in sich. Eliten vagabundieren nicht. Verlierer tun das. |
-->>"Hauptgrund für den Auswanderungsstrom ist die Arbeitslosigkeit."
Es sind sicherlich sehr viele"gute Leute" unverschuldet arbeitslos und tatsächlich auch Arbeit suchend. Aber wie können Arbeitslose jetzt von Dir zu"Eliten" umgeschrieben werden?
Geistige"Eliten" sind meinungsführend und überall publiziert, mal dahingestellt, ob dieser Ausfluß auch sinnstiftend ist...
Wirtschaftliche Eliten sitzen im Büroturm ganz oben und flüchten höchstens mal temporär und aus steuerlichen Gründen, so es sich ergibt.
Aber ganz sicher sind es nicht die"Eliten", die Deutschland verlassen. Wer clever und schlitzohrig ist, der kann auch in Deutschland 'ne gute Mark machen, Behördenmief und Amtsschimmel hin oder her. Und überhaupt: als ob das in Schweiz, Dänemark, Italien oder Ã-sterreich groß anders wäre...
> Nach Sportlern oder Spitzenforschern
Oho, oho! Welche Sportler? Nowitzki, Ulle und Schumi? Wer denn noch so? Spitzenforscher: soso... Als ob nicht weiterhin große und angesehene Forschungseinrichtungen von Universitäten und Industrie in Deutschland sitzen würden und seit vielen Jahren höchst innovativ und auch erfolgreich arbeiten würden... Im übrigen auch ganz dick mit sehr fähigen Zuwanderern besetzt, denen es hier offenbar ganz gut gefällt...
Mal im Ernst: das ist doch alles Fliegenschiß, diese Mär von den abwandernden Eliten.
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Milly
29.08.2006, 00:11
@ Taktiker
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Eliten und Pseudo-Eliten |
-->Hallo Taktiker,
verwechsle bitte „Eliten“ nicht mit dem mittelmäßigen, ungebildeten, moral-, kultur- und niveaulosen Sumpf, der sich in der real existierenden Bunzrepublik nach oben geschleimt hat. Und auch nicht allen intelligenten Leuten kommt es bloß auf die schnelle Mark an (siehe z.B. den russischen Mathematiker, der die millionenschwere Auszeichnung abgelehnt hat). Und selbst wenn, dann triffst Du mit Deiner Beschreibung „der kann auch in Deutschland 'ne gute Mark machen“ nur diejenigen, bei denen sich eine spezielle Befähigung mit ausgeprägter Geschäftstüchtigkeit verbindet.
Ich kenne viele hochintelligente Leute, die in ihrer privat gebastelten Lebensnische mehr oder bescheiden vor sich hinwursteln - und die in anderen, weniger durchbürokratisiert-leistungsfeindlichen Gesellschaften eine ganz andere Rolle spielen könnten. In Deutschland werden sehr viele dieser Leute ins Abseits gedrängt, bis hin zur Psychiatrie; leider haben sich viele in ihr Schicksal ergeben. Der Grundstein hierfür wird schon in der Schule gelegt, mit deren sozialistischen Gleichmacherwahn, dem unendlichen Verständnis für alle „Benachteiligten“ und der zugleich unendlichen Ignoranz z.B. Hochbegabten gegenüber.
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Taktiker
29.08.2006, 00:42
@ Milly
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Seit wann praktizieren private Geldinteressen Gleichmacherei? |
-->>verwechsle bitte „Eliten“ nicht mit dem...Sumpf, der sich in der real existierenden Bunzrepublik nach oben geschleimt hat.
Nein, beleibe nicht, schrieb ich auch in einem Nebsatz. Aber hinter den ganz oberen Zehntausend gibt es Millionen wirklich gute Leute, die es trotzdem zu etwas gebracht haben. Es liegt mir fern, mich mit dem Springern, Spiegels, TAZens und ihren Claqueuren zu verbrüdern.
>Ich kenne viele hochintelligente Leute, die in ihrer privat gebastelten Lebensnische mehr oder bescheiden vor sich hinwursteln
Na und groß anders würden die das auch außer Landes nicht tun.
> und die in anderen, weniger durchbürokratisiert-leistungsfeindlichen Gesellschaften eine ganz andere Rolle spielen könnten.
Ach geh'! Schleimititis, Konformititis und Servilititis sind auch in anderen Ländern gefragte Wesenszüge, wenn es ums Aufsteigen geht. Wer richtig klotzt, den stören doch ein paar Behördenköppe nicht wirklich. Für mich ists eher eine persönliche Frage, ob Klotzen und Moneymaking überhaupt primäre Lebenspriorität sein müssen. Diese Frage stellt sich hier wie dort.
> In Deutschland werden sehr viele dieser Leute ins Abseits gedrängt
Ich bin den Tränen nah. Wer auf die Pauke haun' will, kann das in Deu doch ggf auch ganz vorzüglich tun. Ich versteh' ja, was Du sagen willst, aber es überzeugt nicht: Wenn ich trocken antworten müßte, würde ich das mit einer Namensliste"großer Könner" als Gegenbeweis kontern.
> leider haben sich viele in ihr Schicksal ergeben.
An dieser Stelle will ich aufgreifen, weil ich Dir folgen kann. Ist aber kein deutsches Argument, sondern wesentlich in allen heutigen westlichen Gesellschaften.
> Der Grundstein hierfür wird schon in der Schule gelegt
Schon richtig. Aber ebenso das in Spanien, Ã-sterreich, Schweiz, etc etc. Das Stigma dort ist doch dasselbe.
> mit deren sozialistischen Gleichmacherwahn
Kann ja nicht sein! Die Parole lautet doch heute überall:"Sei besser als der andere!","Sei anders!","Sei individuell!","Sei schneller!","Hole einen Vorsprung heraus!". DAS ist doch gerade das, was die Leute durch die Mühle dreht. Und das ist alles andere als Gleichmacherwahn, nachvollziehbar?! Wir leben höchstens idealistisch im Zeitalter des Gleichmacherwahns. Praktisch aber leben wir in einem Konkurrenzwahn. Und bittschön: Welches Interesse hat denn die Elite, die Untergebenen miteinander zu verschmelzen? Seit jeher gilt es, Macht durchs Teilen der Beherrschten zu erhalten.
Ich breche Widerstand, indem ich ihn gegen sich selbst ausspiele: innerhalb diesem Konkurrenz erzeuge. Erzähle mir einer noch, unsere Eliten würden einen Gleichmacherwahn praktizieren... Ja, vor Wahlen, sicher, da wird viel erzählt und phantasiert von sozialem Netz, Solidarität und gleichen Chancen. Aber das ist doch nicht die Realität unserer Wirtschaft und unserer Gesetze!
Nachweislich verbrüdert sich unsere demokratische Politelite schon längst nicht mehr nur in Hinterzimmern mit irgendwelchen Geldsäcken, welche (nachvollziehbarerweise) ihren Einfluss auf Recht und Gesetz suchen. Und im Ergebnis werden immer mehr Aufgaben und Vermögen an Private verhökert. Soviel mal nur zum angeblichen Vormarsch des Sozialismus in der BRD... Es fehlt nur noch, dass ich bald die Atemluft von einem privaten Anbieter mit Wertschöpfungszwang einkaufen oder anmieten muß. Bei Krankenhäusern, kommunaler Organisation, bald Autobahnen, Post und Telefon ists ja schon so. Wo bitte ist denn hier der angeblich sozialistische Staat auf dem Triumphzug?
Und wo ich nur noch"Kunde" bin, da hat der Verkäufer sicher kein Interesse daran, mich meinem Nachbarn"gleichzumachen", als dass wir beide ihm dann als geballte Einkaufsmacht gegenübertreten könnten. Ich glaube mal, das war jetzt plastisch genug, oder?!
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Milly
29.08.2006, 01:16
@ Taktiker
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Re: Seit wann praktizieren private Geldinteressen Gleichmacherei? |
-->Hallo Taktiker,
verstehe ja Deinen Standpunkt weitestgehend; auch bzgl. der weinerlichen Looser. Und die genannten Länder sind da bestimmt nicht Vorbild. Eher sogar die USA; ungeachtet der Sachen, die da faul sind.
Bloß beim Punkt"Was ist Sozialismus?" kann man geteilter Ansicht sein. Für mich ist der Groß-Korporatismus, das"Privatisieren" zugunsten von Globalistenkonzernen (insbesondere Energie, natürlich auch andere) nur eine Spielart des Sozialismus. Staat = Kapital, oder Kapital = Staat, wo ist da der Unterschied.
Und grade als Kunde bei einem jener Konzerne, an der anonymen Callcenterhotline , biste gleichgemacht wie sonst was. Individualle Kundenbetreuung gibt's ja auch, beim Mittelstand eben, aber doch nicht bei dem"privatisierten" Einheitsmist.
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kosh
29.08.2006, 09:38
@ Nickelman
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Re: Die Elite verabschiedet sich - Nickelman |
-->Hallo Nickelman
Eliten? Nach @Taktikers Definition nein. Ich möchte es so formulieren, der deutsche Strom hat das (Aus-) Bildungsniveau der Schweiz angehoben. Ob Deutschlands Pisa-Niveau darunter gelitten hat, überlasse ich deutschen Kommentatoren.
Die Nachfrage nach Qualität äussert sich schwerpunktmässig im Raum Zürich, dort speziell im Dienstleistungssektor, wo der Markt für Fachleute, die den schweizerischen Bedürfnissen gerecht werden, fast ausgetrocknet ist. Die Bandbreite ist wie @chiron beschrieben hat recht breit.
Es gibt allerdings auch den umgekehrten Weg, zB. erinnere ich mich an einen Zeitungsartikel über deutsche Zahnärzte, welche nicht selten desillusioniert die Ausreise antraten.
Grüsse
kosh
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Ecki1
29.08.2006, 10:56
@ Taktiker
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Provinzialeliten sind ortsgebunden.Mobilität ist Privileg der Wettbewerbsfähigen |
-->Wirtschaftliche Eliten sitzen im Büroturm ganz oben und flüchten höchstens mal temporär und aus steuerlichen Gründen, so es sich ergibt.
Das scheint sich immer öfter zu ergeben: Toni Müller, die Beisheims, von Fincks etc.
Aber ganz sicher sind es nicht die"Eliten", die Deutschland verlassen.
Woher nimmst Du diese Sicherheit? Zu den"überall Publizierten" gehört auch Sibylle Berg, die schon seit einigen Jahren in Zürich lebt.
Wer clever und schlitzohrig ist, der kann auch in Deutschland 'ne gute Mark machen, Behördenmief und Amtsschimmel hin oder her.
Die Cleveren und Schlitzohrigen sind bauernschlau, aber nicht elitär. Da die"gute Mark" nicht mehr existiert, machen sie ein paar Euros, aber ob sie die auch behalten können, wird angesichts der immer dreisteren staatlichen Durchgriffe immer zweifelhafter. Rette sich wer kann, galt schon in den Zwanzigern.
Und überhaupt: als ob das in Schweiz, Dänemark, Italien oder Ã-sterreich groß anders wäre...
Diese vier Länder sind in dieser Hinsicht überhaupt nicht vergleichbar. So schreibt jemand, der schon das Umland von Berlin nur noch aus dem Fernsehen kennt,
glaubt Ecki1
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