sensortimecom
06.09.2006, 18:20 |
OT: Republik Ã-sterreich verlangt von Ärzten Verletzung des hippokratischen Eides Thread gesperrt |
-->[b]Neues über den Pflegeskandal in Ã-si-Land auf Eric`s HomePage:
http://www.sensortime.com/pflegeskandal.html
Schwer demente, depressive, und/oder schizo/paranoide Menschen, egal wie alt, auch wenn sie 90 Jahre oder älter sind, MÜSSEN auf Anordnung des sog."KRAZAF"
(Krankenanstalten-Zusammenarbeitsfonds) nach spätestens 14 Tagen in häusliche Pflege entlassen werden...
Die Regierung hat kein Geld für Langzeit-Patienten, und die Spitalsärzte widersprechen dieser Anordnung nicht, obwohl sie damit ganz offen den hippokratischen Eid missachten, den sie geschworen haben...
Sagt einmal, wie ist das in DEUTSCHLAND oder in der SCHWEIZ? Gibt es ähnliche Verodnungen dort auch? Bitte dringend um Information. Danke. Erich B.
siehe:
<ul> ~ http://www.sensortime.com/pflegeskandal.html</ul>
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MI
06.09.2006, 21:14
@ sensortimecom
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Re: Wieso Skandal? |
-->Was man da so mitbekommt aus den Heimen...
Andererseits: was soll denn so ein Heim machen, wenn die Ersparnisse verbraucht sind, die Rente nicht mehr reicht? Ein Heimplatz, so um die 2-4000 Euro, war mir schon immer ein Rätsel, wer soviel Geld im Alter überhaupt aufbringen kann. Derzeit springt ja notfalls noch Staat und Pflegeversicherung ein (und damit der Staat, weil er das ja notfalls bezuschusst). Nur irgendwann ist damit auch Schluß. Und dann?
Warum soll man denn alte Menschen nicht einfach sterben lassen? Weit über 90% aller Gelder der Krankenversicherungen gehen in die letzten Lebensjahre. Macht das vielleicht Sinn? Und dafür arbeiten sich alle anderen ab, nur um dann später auch in so einen zweifelshaften Genuss zu kommen.
Die Zeit wird es mit sich bringen. So wie es jetzt ist, wird es nicht bleiben können, Hippokrates hin, Hippokrates her. Und wahrscheinlich ist eh alles schon weit schlimmer, als das bekannt ist. Man kriegt ja immer nur die Spitzen mit. Ich spreche nicht von"aktiver Sterbehilfe". Aber das Sterben-lassen, damit werden wir uns wohl irgendwann auseinandersetzen müssen.
MI
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sensortimecom
06.09.2006, 21:20
@ MI
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Re: Wieso Skandal? |
-->>Was man da so mitbekommt aus den Heimen...
>Andererseits: was soll denn so ein Heim machen, wenn die Ersparnisse verbraucht sind, die Rente nicht mehr reicht? Ein Heimplatz, so um die 2-4000 Euro, war mir schon immer ein Rätsel, wer soviel Geld im Alter überhaupt aufbringen kann. Derzeit springt ja notfalls noch Staat und Pflegeversicherung ein...
[b]Hallo,
also guter Mann, wenn die alte Dame KEIN Geld hätte, verstünde ich es noch. Aber, und das ist das Größte: die kriegt auch DANN keinen Heimplatz in einem städtischen Seniorenheim, wenn sie bereit wäre, 100 000 EURO auf den Tisch zu blättern, beispielsweise um den Bau neuer Heime zu fördern.
Sie würde dann wegen BESTECHUNG (!) angezeigt.
Bitte alles genau lesen, hier noch mal:
<ul> ~ http://www.sensortime.com/pflegeskandal.html</ul>
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Baldur der Ketzer
06.09.2006, 21:35
@ MI
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Re: Erfahrung im Familenumfeld |
-->Hallo,
ich kann mal einen authentischen Fall zum besten geben:
meine Oma war durch verschiedene Gründe altersdement und pflegebedürftig.
Ein Krankenhaus ist für solche chronischen Zustände nicht die richtige Einrichtung, dazu gibts da die Alten- bzw. Pflegeheime. Beiläufig Einrichtungen des apokalyptischen Schreckens aus meiner Sicht, solange ich noch 4 kg halten und einen Finger krümmen kann, mach ich lieber vorher etwas Lärm und Sauerei im Zimmer, aber ziehe einen Schlußstrich in restlicher Würde. Das ist einmal etwas unansehnliches, aber nicht jahrelang.
Jedenfalls, manchesmal hatte Oma einen lichten Moment, und da beklagte sie sich (nachvollziehbarerweise), sie war katholisch und gläubig, Herrgott, warum hast Du mich vergessen (hinüberzuholen) .
Das war durchaus markerschütternd. Sie war chronische Schmerzpatientin, weil sie sich laufend verschluckte und über Schmerzen in der Brust klagte, aber da sie nicht artikulieren konnte, was denn fehlte, ließ man sie halt - zwangsweise, und verständlicherweise - sitzen und jammern.
Frau X., Sie stöhnen? Tut Ihnen was weh?
Nein.
Aber Sie stöhnen doch...
Nein, tu ich nicht (stöhn, jammer)
Was tut Ihnen denn weh?
Es tut weh.
Wo denn?
Schweigen
Was tut Ihnen denn weh?
Nichts.
usw.
Was soll man da machen, außer Gänsehaut zu kriegen......ärztlicherseits war keine Diagnose zu bekommen, weil sie, Murphy und Zahnarztphänomen sei Dank, in der Klinik nie faßbare Beschwerden hatte.
Gut. Manchesmal bekam sie ihre hoffnungslose Situation mit (das Stöhnen der mit im Zimmer liegenden Nachbarin krieg ich schon gar nicht mehr mit, ich weiß, es nervt mich auch, aber was soll ich denn machen), und fünf Minuten später fragte sie, mit fast 90, wie es denn ihren Eltern daheim ginge.....ihre Familenangehörigen erkannte sie auch nicht mehr.
In solchen Momenten schüttelt man sich (von den Vorkommnissen, als sie ihren Windelinhalt in Zimmer und Gang herumwarf, will ich jetzt nicht ausführlich anfangen zu berichten), und frägt sich allen Ernstes schon, was das noch für einen Sinn macht. Beiläufig 6.000 Mark pro Monat im Doppelzimmer.
Ein paar Mal ging es zu Ende, sie hatte einen solchen Tiefschlaf, daß man sie nicht mehr wecken konnte, trank und aß nichts mehr. Woraquf man sie mit Blaulicht und Sirene in die Klinik karrte, und dort an den Tropf hängte, bis sie nach ein paar Tagen wieder zurück in ihrem Elend war.
Sinn? Den gibts nicht. Nicht so.
Wer pflegebedürftige Angehörige hat, wird mir beipflichten, das ist ein Thema, daß nur im Tabubereich erörtert werden kann. Und nicht außerhalb. Denn da findet es nicht statt.
Oma war also sechs Jahre lang in diesem Zombiezustand. Besuchte man sie, brauchte man hinterher einen Schnaps, oder auch mehrere, und eine halbe Stunde, um wieder in die Gegenwart zurückzufinden.
Nochwas privates: Omas Schwester war Pfarrersköchin. Im alter ebenfalls Pflegebedürftig, aber nicht hospitalisiert, nicht im Pflegeheim. Das ging ambulant, aber den Geruch von altem, lang schon zersetztem und reichlichen Urin in allen möglichen Einrichtungsgegenständen mußte man abkönnen, um dort einen Besuch auszuhalten.
Als es dem Ende entgegen ging, kam sie ins Krankenhaus, und die Ärzte vermuteten, es könne zu einer längeren Pflegebedürftigkeit führen.
Was tat die liebe christlich-brav-katholische Großtante? Sie vermachte einen Großteil ihrer Barschaft noch schnell der Kirche, bevor........denn Rest hätten dann ja die doofen Steuerzahler sozialtransferrend beigesteuert. Da die Ärzte ihren Geisteszustand in Zweifel zogen, war es möglich, einen Teil davon anzufechten und die Kosten noch aus ihrem Vermögen zu decken. Aber im Kirchenblatt wurde das mißbilligend-.abschätzig kommentiert, und der Schwarzkittel vermied es bei der beisetzung, den nächsten Angehörigen zu kondolieren. Gut, konnten wir alle gerne drauf verzichten.
Leute, das ist der Irrsinn pur.
Und wenn sich die wirtschaftliche Lage weiter verschärfen sollte, ist das niemandem mehr vermittelbar, wieso sie zur Aufrechterhaltung der lebensfunktionen von Untoten zahlen sollen, die weder ihre Umwelt noch erkennen, noch sonst in irgendeiner Weise selbst mehr überlebensfähig sind.
Grausam? Nein - ehrlich.
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: die Stories, als Oma aus dem Heim abhaute und im Dorf desorientiert mit ihrem Rollstuhl umhergurkte, oder ihre Aufzugfahrt in den Keller, der Sturz die Treppe runter mit Beckenbruch, der problemlos ohne Komplikationen verheilte, das sind nur kleine, zusätzliche Episoden, die den tangierten Personen noch heute Bluthochdruck verursachen, wenn sie bloß dran denken......ihre Tochter, nein, die erkannte sie nicht mehr, wer ist das?.....
uuuaaaaahhhhhhh
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sensortimecom
07.09.2006, 11:55
@ sensortimecom
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Ich frage hier noch mal. Wer kann mir Auskunft geben? |
-->Wer kann mir sagen, WIE LANGE ein deutsches oder Schweizer Spital seine Patienten behalten darf?
Zwei Wochen?
4 Wochen
2 Monate?
oder gar noch länger?
Bitte, dies ist eine ERNST gemeinte Frage. Ich muss sonst herum recherchieren und telefonieren. Wenn sie mir hier jemand beantworten könnte, wäre ich ihm sehr dankbar.
In Ã-sterreich nämlich maximal 2 Wochen. Wird in häusliche Pflege geschickt, egal wie alt oder wie krank. Keine Übertreibung. Ist absolut und zuverlässig wahr.
Erich B.
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Baldur der Ketzer
07.09.2006, 12:31
@ sensortimecom
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Re: Ich frage hier noch mal. Wer kann mir Auskunft geben? |
-->Hallo, Erich,
meiner Kenntnis nach hat das in Deutschland damit zu tun, ob jemand akut krank ist, oder aber Pflegefall, der sich nicht mehr bessern wird.
Sofern akuter Krankheitsfall, so lange, wie medizinisch notwendig.
Denk mal an jemanden mit Autounfall und gebrochenen Gliedmaßen oder Brandverletzungen, das heilt doch nicht in zwei Wochen ab.
Wenn es allerdings z.B. zu einem Schlaganfall gekommen ist und die Akutbehandlung erfolgt ist, muß man nach einem REHA-Platz suchen, weil auch dafür die Akutkliniken nicht eingerichtet sind. Das kommt vermutlich an Deine Frage eher hin. Aber auch dann liegt es ja in der Argumentation des behandelnden Arztes, wann er die Akutbehandlung für abgeschlossen erklärt, was wiederum von seiner Belegungssituation und seinem Budget abhängt.
Konkreter hab ichs leider nicht.
Natürlich gibts auch den feinen Unterschied, ob Kassenpatient (Fallpauschale, einmal BlinddarmOP = yxz,ff EUR), oder Privatpatient (je länger, desto lieber für die Klinik).
Beste Grüße vom Baldur
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sensortimecom
07.09.2006, 12:46
@ Baldur der Ketzer
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Re: Ich frage hier noch mal. Wer kann mir Auskunft geben? Vielen Dank an Baldur |
-->>Hallo, Erich,
>meiner Kenntnis nach hat das in Deutschland damit zu tun, ob jemand akut krank ist, oder aber Pflegefall, der sich nicht mehr bessern wird.
>Sofern akuter Krankheitsfall, so lange, wie medizinisch notwendig.
>Denk mal an jemanden mit Autounfall und gebrochenen Gliedmaßen oder Brandverletzungen, das heilt doch nicht in zwei Wochen ab.
hallo, danke.
Es ist tatsächlich so - ob du es glaubst oder nicht:
In Ã-sterreich gibt es lt Auskunft eines Spitalsarztes KEINE Langzeitpatienten.
Abgeschafft 2003.
Selbst mit schwersten Verletzungen oder Brandwunden wirste nach zwei, ev. vielleicht drei Wochen heim geschickt, oder auf Reha. Oder aber von einer Reha-Klinik wieder in ein Spital, und dann wieder 2 - 3 Wochen usw. usf.
Ich glaubte das nicht. Bis vorgestern. Ich bin jetzt dabei, herauszufinden, wie das bei Privatpatienten ist....
Erich B.
(freut sich, wenn in Ã-sterreich endlich auch der TOD abgeschafft wird;-)
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