Spartakus
18.09.2006, 07:19 |
Einige interessante Details der Berliner Wahl Thread gesperrt |
-->Als Exil-Berliner betrachte ich die Wahl in meiner alten Heimat natürlich mit besonderem Interesse, doch auch ohne die persönliche Verbundenheit gibt es einige Ergebnisse die Aufhorchen lassen. Länger als 30 Minuten habe ich die öffentlich-rechtliche Wahlberichterstattung leider nicht ausgehalten, dort wo Kandidaten zum Sieger ernannt werden, die Absolut kaum 20% aller Wahlberechtigten auf sich vereinigen konnten. Bedenkt man jetzt noch den sehr hohen Anteil nicht wahlberechtigter Bürger mit Migrationshintergrund in Berlin, kann man Absolut vermutlich noch einmal je nach Bezirk zwischen 2%-20% Abziehen.
Doch zu den interessanten Details:
* Die Wahlbeteiligung lag bei 61%, wer hätte gedacht, dass wir tatsächlich"amerikanische" Verhältnisse bekommen? Oder wäre der Vergleich mit Weimar passender? Als politischen Reformvorschlag würde ich es begrüßen, wenn der Nichtwähleranteil auch konsequent bei der Sitzplatzvergabe im Abgeordnetenhaus berücksichtigt würde. Sprich: es sollten 39% aller Stühle leer bleiben, auch als Symbol des Wählerwillens. Alternativ, Gehaltskürzung um 39% ;)
* Der zukünftige Bürgermeister wird (vermutlich) nur 25% aller Wahlberechtigten repräsentieren
* Selbst eine große Koalition könnte nur ~30% der Wahlberechtigten vertreten
* Die"Sonstigen" sind die drittstärkste Kraft in Berlin (Ost wie West)
* Das"bürgerliche Lager" aus CDU/FDP ist im Ostteil der Stadt mit 16,3%, nur knapp vor den"Sonstigen" mit 15,4%. Seperat betrachtet immerhin die viertgrößte Stadt in Deutschland
* Die"Grauen" sind die stärkste Kraft der"Sonstigen". In den"bürgerlichen" West-Berliner Randbezirken wie Spandau oder Reinickendorf kommt die Partei auf 6,4% bzw. 7,2%. (Gesamtberlin 3,8%)
Hier könnte ein interessanter Trend seinen Anfang genommen haben.
* Die Tierschutzpartei erreicht Berlinweit knapp 1% der Stimmen, damit liegt sie hinter Grauen, WASG (2,9%), NPD(2,6%) auf Platz 4 der Sonstigen
* Die APPD (Saufen, Fressen, Ficken) erreicht in Friedrichshain-Kreuzberg 1,0% der Stimmen
*"Eltern" erreicht in Treptow-Köpenick 1,2% und in Marzahn-Hellersdorf 1,0%
* Die NPD erreicht in Marzahn-Hellersdorf und Lichtenhagen jeweils über 5% (5,4% und 5,1%)
Sonstige Hochburgen/Katastrophen:
SPD: Charlottenburg-Wilmersdorf 34,1% / Marzahn-Hellersdorf 27,5%
CDU: Reinickendorf 33,1% / Friedrichshain-Kreuzberg 8,7%
Die Linke: Lichtenberg 35,7 / Steglitz-Zehlendorf 3,1%
Grüne: Friedrichshain-Kreuzberg 26,6% / Marzahn-Hellersdorf 4,3%
FDP: Steglitz-Zehlendorf 12,7% / Friedrichshain-Kreuzberg 4,1%
Zur Ost/West-Verteilung noch ein Wort, die SPD ist die einzige Partei die in beiden Hälften quasi gleiche Stimmenanteile bekommen hat. FDP/Grüne haben sich aber erstaunlich gut im Osten etablieren können, bei beiden Parteien beträgt die Differenz ~2,6% (7,6%-4,9% und 13,1%-10,5%). Krasse Unterschiede gibt es nur bei Linke und CDU (28,1%-13,4% und 21,3%-10,4%).
Daten von:
http://www.statistik-berlin.de/wahlen/
Direktlinks zu den Sonstigen:
http://www.statistik-berlin.de/wahlen/aghbvvwahl-2006/ergebnis/ueberblick/ah2-parteien-1.asp
http://www.statistik-berlin.de/wahlen/aghbvvwahl-2006/ergebnis/ueberblick/ah2-parteien-2.asp
http://www.statistik-berlin.de/wahlen/aghbvvwahl-2006/ergebnis/ueberblick/ah2-parteien-3.asp
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prinz_eisenherz
18.09.2006, 08:59
@ Spartakus
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Deine vergessenen Details zu der Berliner Wahl! |
-->Der Anfang und das Ende des Problems:
Wer von den Berliner Bürgern bei dieser Wahl nicht die richtige Partei auf den Frühstückstisch serviert bekommen hat, bei den Zweitstimmen, geschätzt ca. zwanzig Parteien, dem ist nicht mehr zu helfen und der darf sich nicht wundern, wenn er eines nicht so fernen Tages entweder nur noch eine Partei ankreuzen muss oder gar keine Partei mehr wählen darf.
Hallo Spartakus,
ich bin noch aktiver Berliner und auch dieses Jahr wieder, aus Überzeugung, als Wahlhelfer bei der Wahl tätig gewesen. Ich bin stolz! darauf bei einer solchen Wahl mein Ehrenamt ausüben zu dürfen. Es gab Zeiten, da habe ich mich auch so selbstgefällig über eine demokratische Wahl geäußert, wie du und die meisten anderen hier im Forum auch. Die Selbstgefälligkeit kommt immer nur indirekt in das Gehschreibe mit herein. In der letzten Zeit über das Problem der Nichtwähler, so als ob eine geheimnisvolle Macht die Wahlberechtigten hier in der Stadt gewaltsam am Wählen hindern würde.
Aber gerade bei diesem Verhalten und anhand deines Argumentes ist ein verhängnisvoller Weg in die politische Gleichschaltung des Bewusstseins verborgen. Die Aufforderungen an den Bürger sich an der Wahl zu beteiligen deren gab es nun wirklich viele. Eine neues Wachmittel wird mit nicht weniger Aufwand den potentiellen Kunden schmackhaft gemacht.
Ich sage dir, nicht die Einflüsse von Außen sind der Grund der niedrigen Wahlbeteiligung, sondern die gleichgültigen, die desinteressierten, die aus selbstverschulden dumm gebliebenen Bürger, die verbreitete Rummelplatzmentalität bei einer anderen, eiiner neuen Generation an Bürgern, das schnelle, das anstrengungslose Freizeitvergnügen, das sind die Gründe und noch viele andere fadenscheinige bei den Bürgern in dieser Stadt.
Die Nichtwähler haben ihren Fehler selbst gemacht.
Daran geht kein Weg vorbei. Nicht also immer die bösen Politiker anstarren und denen die Schuld in die Schuhe schieben, sondern mal direkt die träge, die dumme, die egozentrische Masse der Wahlverweigerer direkt ansprechen, An der Wahlverweigerung sind elementar die Nichtwähler selber schuld, entgegen dem Motto der Aufklärung:
Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen und ich füge hinzu, entschließe dich, nur alle vier Jahre, endlich mal deinen faulen Kadaverkörper aus dem Fernsehsessel zu erheben und gehen zur Wahl, du stinkendfauler Nichtwähler.
Meine Kritik an die Nichtwähler landet u.a. so tief unter der Gürtellinie, weil es eine so große Auswahl an Parteien gab, der extremsten Ausrichtungen, mit den schillernsten Programmen, da hatte jeder Wähler der Stadt eine Möglichkeit sich mit einzubringen. Und die Kritik fällt auch deswegen so harsch aus, weil ich hier mal alle daran erinnern möchte, das eine solche demokratische Wahl, nach allen Spielregeln der klassischen Demokratie, über den gesamten Globus betrachtet, eher die Ausnahme ist. Und sich einen solchen gesellschaftspolitischen Fortschritt durch Nichtbeteiligung selbst zu zerstoren und dieses passiven Ruinieren auch noch mit einer Neuverteilung in den Parlamenten belohnen zu wollen, wie du es vorschlägst, für diese gefährlich Faulheit der Nichtwähler, das wäre tatsächlich der Weg in die Selbstabschaffung der letzten bürgerlichen Freiheiten in Deutschland.
Ein zweites:
Ich kann es dir natürlich nicht verbieten, nur ich weise deine andressierte OST - West- Scheinerklärung zurück. Besonders die ehemaligen aus der SBZ in der Stadt, die haben einen verhängnisvollen Hang sich als eigenständige Einheit zu solidarisieren. Ich könnte jetzt dazu lange spekulieren, aber auch dazu sage ich dir, dein Verstand sollte es dir melden, das es keine zwei Stadtteile mehr gibt. Es gibt Verwaltungsbezirke in der Stadt Berlin, aber keinen Ost- und einen Westteil. Einige der Bezirke liegen, nach der Himmelsrichtung ausgerichtet mehr im Osten und andere mehr im Westen, im Norden und im Süden. Auf die Idee, ein Nord - Südgefälle aus den Wahlergebnissen herauszufiltern, das würde keinen normalen Menschen im Traum einfallen, weder in Berlin noch in irgendeiner anderen Großstadt der Welt. Dort sind bestimmte Wohnbezirke interessant, abhängig von ihrer sozialen Struktur, aber im Kopf die eigenen Heimatstadt in eine Ost- und in eine Westhälfte zu teilen, damit kann man offenkundig nur in Deutschland und in Berlin noch Emotionen wecken. Liegt es daran, weil man den klammheimlichen Siegerlauf der roten Faschisten im ehemaligen Ostteil fürchtet aber auch bewundert? Kann das sein?
So, ansonsten kann ich nur sagen, wer von den Berliner Bürgern bei dieser Wahl nicht die richtige Partei auf den Frühstückstisch serviert bekommen hat, bei den Zweitstimmen, geschätzt ca. zwanzig Parteien, dem ist nicht mehr zu helfen und der darf sich nicht wundern, wenn er eines nicht so fernen Tages entweder nur noch eine Partei ankreuzen muss oder gar keine Partei mehr wählen darf. Mich beschleicht das mulmige Gefühl, als wäre es so unsere BUBA - Generation gerade recht.
bis denne
eisenherz
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fridolin
18.09.2006, 09:21
@ prinz_eisenherz
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Frage an den Wahlhelfer |
-->Hallo Prinz,
zum Thema"wählen oder nicht wählen gehen" möchte ich hier nichts weiter sagen. Nur eine knappe Bemerkung: den Berliner Zustand, daß eigentlich für jeden die passende Partei auf dem Stimmzettel vorhanden sein müßte, kann man nicht überall voraussetzen. Was dann?
Meine eigentliche Frage aber ist die. Es wurde ja hier von einigen empfohlen, seine Unzufriedenheit durch Abgabe ungültiger Stimmen zu dokumentieren. Nun sind die Gründe, weshalb ein Stimmzettel ungültig sein kann, vielschichtig. Das reicht von der bewußten Ablehnung aller Parteien/Kandidaten bis hin zu offensichtlichen Fehlern beim Ausfüllen des Stimmzettels (vor allem, wenn dies - panaschieren, kumulieren bei Kommunalwahlen - kompliziert werden kann).
Schon der Anteil der ungültigen Stimmen (Größenordnung bisher nach oberflächlicher Suche so 1-3 Prozent) wird meist nur in offiziellen Statistiken genannt. Die Gründe für die Ungültigkeit werden nicht ausgewertet, jedenfalls nicht offiziell.
Kannst Du aus Deiner Erfahrung abschätzen, welcher Anteil der ungültigen Stimmen auf eine bewußte Ablehnung aller Parteien/Kandidaten zurückgeht (Beispiel: entsprechende Bemerkungen auf den Stimmzettel geschrieben) und welcher Anteil auf offensichtlichen Ausfüllfehlern beruht (Beispiel: mehr Kreuze gemacht als erlaubt, Feld nicht klar gekennzeichnet)?
Danke und Gruß.
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Amstrand
18.09.2006, 09:28
@ prinz_eisenherz
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nun ja |
-->du hast zwar irgendwie recht bezüglich des Überangebots an Parteien und Parteichens hier auf dem langen Wahlzettel, aber...
eine Partei mit einem Konzept für die (nicht mehr mögliche) Abwendung oder elegante Durchführung des Staatsbankrotts, d.h. mit irgendeiner Lösung für das einzige wirkliche Thema in diesem Staat, ist nicht dabei. Hier für Berlin lese und höre ich noch nicht einmal wirkliche Visionen für eine Positionierung der Stadt im 21.Jahrhundert, es geht nur um Sparen und/oder Interessen einzelner Grüppchen. Eigentlich ist diese Regierung und diese ganze Bezirksparlamenterei usw. auch überflüssig solange kein Geld da ist und da sind wir wieder beim ersten Satz.
Amstrand
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prinz_eisenherz
18.09.2006, 09:51
@ fridolin
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Antwort an den Kunden, mit einem Bein in der Wohnungstür, zum Garten unterwegs:) |
-->Hallo fridolin,
danke für die Nachfrage.
Gestern war es ganz besonders anstrengend, bei insgesamt vier Wahloptionen der Berliner Wähler, von morgens um 07:00 Uhr bis abends gegen 21:15 Uhr. Da war ich naturgemäß mit meiner Konzentration am Boden. Aus der Erinnerung kann ich dir sagen, in unserem Wahlraum, mit unseren Wählern, eine gemischte Verteilung aller sozialen Schichten und ethnischen Gruppierungen im Bezirk, gab es von etwa 1000 abgegebenen Stimmen tatsächlich etwa 20!!richtig ungültige Wahlscheine.
Aber bedenke, die ungültigen Stimmen sind die Summe aus allen vier Wahlgängen, die Erstimme und die Zeitstimme zur Abgeordnetenhauswahl, die Stimmabgabe zu den Bezirksverordnetenparlamenten und zusätzlich einen Wahlzettel zu einer Änderung beim Bürgerbegehren. Der Wähler gestern, der hatte schon ein recht großen Packen Papier in seiner Wahlkabine zu bewältigen.
Zu den ungültigen Stimmen, da gibt es Wahlzettel, da steht gar nichts drauf, die sind, logisch, sofort ungültig und dann gibt es eine kleine Anzahl, da ist ein Riesenkreuz gezeichnet, Smilies in die Ankreuzfelder gemahlt, „Diepken verrecke!“ drauf geschrieben oder „Deutschland vor, noch ein Tor“ und einiges andere mehr, aber ebnen sehr selten, also kein großer Hit.
In Zweifelsfällen muss von den Wahlhelfern zu jedem strittigen Wahlzettel ein Beschluss gefasst werden, ob der gültig oder nicht gültig ist. Natürlich alles mit deutscher Gründlichkeit dokumentiert und jederzeit überprüfbar.
Es war diesmal ausgesprochen anstrengend, am schlimmsten, wie immer, die Auszählung der Stimmen, dabei heißt es total konzentriert sein, sonst zählst du den einen oder anderen Stimmenpacken zwei bis dreimal, immer wieder neu, solange bis endlich die Gegenrechnung stimmt. Keine Bange, der Tag hat aber auch seine spaßigen Seiten, die einen wieder versönen.
Bis denne
eisenherz
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prinz_eisenherz
18.09.2006, 09:59
@ Amstrand
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Mensch Amstrand... |
-->höre auf zu merkern.
Der eine oder andere würde sich auch eine Partei wünschen wollen, die ihm jeden Tag Freibier verspricht. Irgendwo hat die Demokratie ihre Grenzen. Entweder nur zwei Parteien wie in England oder den USA, mit der bekannten Gleichmacherei aller exotischen Sonderwünsche, oder zwanzig Parteien, die Tierfreunde, die Elternpartei und, und, und...Wenn das nicht genug ist, ich weiß nicht mehr weiter.
Und eine Lösung für den Staatsbankrott von den Berliner Parteien zu verlangen, womit sich selbst Imperien seit zwanzig Jahren herumplagen, von diesem Forum gar nicht erst zu reden:)), wie soll denn das gehen? Schreibe mal.
bis denne
eisenherz
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Spartakus
18.09.2006, 10:18
@ prinz_eisenherz
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Re: Deine vergessenen Details zu der Berliner Wahl! |
-->Lieber Prinz Eisenherz, ich muß Dir leider Widersprechen und natürlich auch Respekt für Deine ehrenamtliche Tätigkeit zollen.
Ich versuche mal meine Antwort lesbar zu strukturieren, auf jeden Satz zu antworten ergibt imho nur unleserliches Zeug.
ich bin noch aktiver Berliner und auch dieses Jahr wieder, aus Überzeugung, als Wahlhelfer bei der Wahl tätig gewesen. Ich bin stolz! darauf bei einer solchen Wahl mein Ehrenamt ausüben zu dürfen. Es gab Zeiten, da habe ich mich auch so selbstgefällig über eine demokratische Wahl geäußert, wie du und die meisten anderen hier im Forum auch. Die Selbstgefälligkeit kommt immer nur indirekt in das Gehschreibe mit herein. In der letzten Zeit über das Problem der Nichtwähler, so als ob eine geheimnisvolle Macht die Wahlberechtigten hier in der Stadt gewaltsam am Wählen hindern würde.
Da schätzt Du mich vollkommen falsch ein, ich halte demokratische Wahlen für eine der größen Errungenschaften der letzten 400 Jahre und die Zeiten wo ich nicht mehr wählte, weil ich der Meinung war sie ändern eh nichts, die sind lange vorbei. Wenn ich selbstgefällig klinge, so liegt dies in meinem Naturell, es ist keine Absicht. Was ich allerdings anprangere, eine Wahlbeteiligung von 60% kann ich als demokratischen Meinungsprozeß nicht akzeptieren. Hier sehe ich jedoch bei den Parteien weniger"Schuld" als bei den Medien, aber das auszuführen, führt sicher zu weit.
Ich sage dir, nicht die Einflüsse von Außen sind der Grund der niedrigen Wahlbeteiligung, sondern die gleichgültigen, die desinteressierten, die aus selbstverschulden dumm gebliebenen Bürger, die verbreitete Rummelplatzmentalität bei einer anderen, eiiner neuen Generation an Bürgern, das schnelle, das anstrengungslose Freizeitvergnügen, das sind die Gründe und noch viele andere fadenscheinige bei den Bürgern in dieser Stadt. Die Nichtwähler haben ihren Fehler selbst gemacht.
Ich habe Dich da etwas gekürzt, weil Du imho auch zu weit gehst. Letztlich betrachte ich persönlich eine Wahl wie vieles andere, wer sich wie ein Schaf verhält, darf sich nicht wundern wie ein Schaf behandelt zu werden. Wem das Spektrum nicht reicht, der kann eine eigene Partei gründen und sei es die Piratenpartei oder die APPD. Ich sehe das durchaus mit Wohlwollen, denn alles ist besser als die von Dir zu Recht angeprangerte Gleichgültigkeit. Ich stimme Dir da in vielem zu, anderes ist mir etwas zu radikal, nichtsdestotrotz gefällt mir mein Vorschlag die entsprechenden Sitze leer zu lassen ungemein. Denn es bliebe der symbolhafte Vorwurf, warum erreicht man diese Menschen nicht mehr. Für den Alltag hätte es eh keine Bedeutung, aber mir wäre es durchaus wichtig, denn Demut ist eine fast vergessene Tugend. Einzig auf die Medien könnte ich Tag und Nacht dreinschlagen, aber als Chomsky-Adept ist das vermutlich normales Verhalten und ich habe kein Problem damit eine 1% Minderheit zu sein und den Mehrheitswillen zu akzeptieren.
Und sich einen solchen gesellschaftspolitischen Fortschritt durch Nichtbeteiligung selbst zu zerstoren und dieses passiven Ruinieren auch noch mit einer Neuverteilung in den Parlamenten belohnen zu wollen, wie du es vorschlägst, für diese gefährlich Faulheit der Nichtwähler, das wäre tatsächlich der Weg in die Selbstabschaffung der letzten bürgerlichen Freiheiten in Deutschland.
Es gibt keine bürgerlichen Freiheiten mehr in Deutschland. Ich bin ein relativ unpolitischer Mensch, zumindest die Innenpolitik interessiert mich gegen Null. Was jedoch Freiheiten angeht, damit ist Schluß. Eine Entwicklung die meiner Meinung nach, keine 5% der Gesellschaft derzeit verstehen, weil die Materie komplex ist. Wir stehen vor einem Überwachungsstaat gegen den Orwells Visionen oder die bisherigen Auswüchse einfach Kinderkram sind.
Vorratsdatenspeicherung, TCPA, DRM, Mautdaten, Handyüberwachung, Gesundheits-chip, Abgleich von Datenbanken, für die meisten Leute Bücher mit 7 Siegeln. Wenn das real wird, die Konsequenzen kann ich mir nicht mal als Informatiker ausmalen, ich weiß nur, dass es eine Welt sein wird in der ich nicht mehr leben möchte. Aber ich bin auch kein Aufklärer, da bin ich egozentrisch, wenn die Masse ihren Überwacher wählt, soll sie ihn bekommen. Mein Verdacht geht dahin, dass die meisten Menschen einfach spüren was vor sich geht, auch wenn sie es nicht artikulieren können und sich abgeschottet haben. Daher rührt sicherlich auch teilweise die hohe Nichtwählerquote, neben der banalen Erkenntnis von der realen Politik nicht mehr vertreten zu werden. Aber letztlich ist es müßig in den Motiven von Nichtwählern herumzustochern, zur Kenntnis, auch in den Parlamenten sollte man dies imho jedoch nehmen. Alles andere ist Selbstlüge.
Ein zweites:
Ich kann es dir natürlich nicht verbieten, nur ich weise deine andressierte OST - West- Scheinerklärung zurück. Besonders die ehemaligen aus der SBZ in der Stadt, die haben einen verhängnisvollen Hang sich als eigenständige Einheit zu solidarisieren. Ich könnte jetzt dazu lange spekulieren, aber auch dazu sage ich dir, dein Verstand sollte es dir melden, das es keine zwei Stadtteile mehr gibt.
Verzeih mir, dass ich Dich wieder einmal kürze, Spekulationen und Mutmaßungen streiche ich um der Leserlichkeit einfach mal heraus, wenn ein Punkt wichtig sein sollte, kannst Du ihn ja wieder hervorholen.
Du liegst auf mich bezogen wieder einmal so falsch, es ist direkt erschütternd. Aber zum Glück kann man sowas ja klären ;)
Ich bin West-Berliner (aus Charlottenburg) Bj70 und bin mit 21 Richtung West-Deutschland abgezogen, nach einigen Jahren West-Deutschland und Portugal bin ich nach Ost-Berlin gezogen. Dort habe ich 5-6 Jahre gelebt und vor allem gearbeitet, ich habe ein Ausbildungssystem für Automatisierungstechnik programmiert und vor Ort vertrieben und kenne daher Ost-Deutschland so genau wie wenig mir bekannte Menschen. Obwohl ich seit Jahren in Bayern wohne, ist meine Frau auch waschechte Brandenburgerin aus der Lausitz. Mir zu erzählen ich könnte das Ost/West-Verhältnis nicht einschätzen ist ein Hohn, ich kenne bis auf sehr, sehr wenige Ausnahmen niemanden der meinen Erfahrungsschatz besitzt. Lücken habe ich in der Peripherie von Thüringen und Sachsen.
Nebenbei verlege, bzw. Schreibe und Redigiere ich derzeit mehrere Bücher, darunter die Autobiographie meines sehr ungewöhnlichen Schwiegervaters, der die DDR aus sehr interessanten Perspektiven kennt. Ebenso war der Vater meiner Ex-Mitbewohnerin Mitglied des ZK der SED und ich hatte lange überlegt ein Buch über ihn zu schreiben. Nebenbei schreibe auch die Autobiographie einer 85-jährigen Frau der Münchener"Gesellschaft", als Kontrapunkt und westlicher Ergänzung zu den geschichtlichen Vorgängen.
Es mag sein, dass ich den Kontakt zu West-Berliner Befindlichkeiten verloren habe, meine Mutter und alte Freunde sind immer noch meine beste Informationsquelle, doch mein Leben hat sich in den letzten Jahren abgesehen von meiner neuen bayrischen Heimat doch durchgehend in Ostdeutschland abgespielt. Zu leugnen, dass es nach wie vor ein getrenntes Berlin gibt, ist für mich schlicht Realitätsverweigerung. Und das beschränke ich keineswegs auf die Hauptstadt, dass betrifft die Provinz fast noch stärker.
Ich habe in Westphalen, in Baden oder Bayern gewohnt, die Unterschiede sind marginal im Verhältnis zu den Unterschieden zwischen Brandenburg und jedem beliebigen Westland. Oder den Unterschieden zwischen Ost und Westberlin. Das zu leugnen, zeugt für mich nur von blanker Unkenntnis. Um keine Zeit zu verschwenden, ich glaube Du hast keinerlei Ahnung vom Denken der Menschen im Osten.
So, ansonsten kann ich nur sagen, wer von den Berliner Bürgern bei dieser Wahl nicht die richtige Partei auf den Frühstückstisch serviert bekommen hat, bei den Zweitstimmen, geschätzt ca. zwanzig Parteien, dem ist nicht mehr zu helfen und der darf sich nicht wundern, wenn er eines nicht so fernen Tages entweder nur noch eine Partei ankreuzen muss oder gar keine Partei mehr wählen darf.
*Amen*, das halte ich für ein passendes Schlußwort.
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Amstrand
18.09.2006, 10:47
@ prinz_eisenherz
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Re: Mensch Eisenherz... |
-->hi eisenherz,
hast recht (wobei: hat dottore nicht schon lösungswege aufgezeigt? zumindest ansatzweisse?). ich bezweifle ja auch, dass die"demokratie" das problem des zinseszins der staatschuld lösen kann und es wird letztendlich wieder der"Führer" oder der"Parteivorsitzende" kommen, der es dann so in die scheisse reitet, das man froh ist, von vorne anzufangen. leider ist die bundeswehr so fern von gut und böse, dass ein militätputsch wohl schwer denkbar ist. aber ein alternativer weg innerhalb der demokratie wäre schon irgendwie erleichternd. wenn wulffi so redet, denke ich manchmal, er könnte es (in einer schwarz-grün-koalition), aber dann denke ich doch realistisch: et kümmt wie et kümmt und man sollte sich einen beobachterposten suchen.
england hat mindestens 3 parteien über 10% und hatte mal eine iron lady, die ich damals völlig unmöglich fand und heute sehr bewundere und für die größte staatslenkerin des 20.jahrhunderts halte. wenn birne nur halb so viel format gehabt hätte...
Amstrand
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Taktiker
18.09.2006, 12:33
@ Spartakus
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McPom: NPD 38% in Postlow |
-->Der Ort wird wahrscheinlich abgeriegelt werden...
<ul> ~ Fahr mal nach Postlow</ul>
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Kasi
18.09.2006, 13:41
@ Taktiker
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Wow, die 55 Postlower Outsider... |
-->144 Wähler... mannomann... da hätten sie die 38% auch gleich in absoluten zahlen abdrucken können und wie hoch war da die Wahlbeteiligung? Aber klingt gut und nach Weltuntergang...
Kasi
>Der Ort wird wahrscheinlich abgeriegelt werden...
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Spartakus
18.09.2006, 14:06
@ Taktiker
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Re: McPom: NPD 38% in Postlow |
-->Es mag unfair sein, aber meine Mutter liegt grad im Sterben und sie ist keine 60. Ich hatte keinen Vater und kann Dir versichern, Leben kann hart sein, aber warum zur Hölle sollte man sich mit diesem Ableger des Verfassungsschutzes abgeben?
Da müssen doch alle Alarmglocken angehen.
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Nachtigel
18.09.2006, 14:19
@ Taktiker
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Re: McPom: NPD 38% in Postlow - Abstimmung an der Urne = Volkes Wille |
-->>Der Ort wird wahrscheinlich abgeriegelt werden...
Hi Taktiker,
....die Fotostrecke unterhalb des Artikel bedient doch nur das uralte Klischee, NPD-Wähler/Anhänger seien jung, aggressiv, ungebildet, glatzköpfig, mit Springerstiefeln........
Dabei sind auch NPD-Wähler/-anhänger so normal oder unnormal, wie Du und ich, und passen keinesfalls immer in die illustre, dokumentierte"Fotokiste".
Fakt ist aber, daß die NPD-Mandatsträger in der Regel eine viel kürzere Lebenserwartung haben (siehe unlängst Leichsenring).
LG n8igel
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Baldur der Ketzer
18.09.2006, 14:38
@ Spartakus
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Re: @Spartakus |
-->>Es mag unfair sein, aber meine Mutter liegt grad im Sterben und sie ist keine 60.
Hallo, Spartakus,
das sind die grausamen Momente im Leben, die einem zeigen, daß es eben nicht erstrangig ums Geld geht, wie es immer heißt, sondern ums rein persönlich-(zwischen)menschliche Wohlergehen. Alles andere, selbst Geld, kommt erst danach. Wobei man sich mit Geld schon mehr davon sichern kann, als ohne, aber eben, man kann sich grundsätzlich keine Gesundheit, kein Leben, keine Liebe, keine Familie kaufen. Was die Prioritäten verschiebt. Am Schluß bleiben nur Erinnerungen an menschliche Kontakte.....
Möge es am Ende schnell gehen und möglichst schmerzfrei bleiben.....
Ich wünsche Dir viel Kraft, die kommende Zeit zu überstehen. Diese Wunde kann nur die Zeit heilen.........
Beste Grüße vom Baldur
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Inge
18.09.2006, 14:47
@ Taktiker
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Re: McPom: NPD 38% in Postlow |
-->>Der Ort wird wahrscheinlich abgeriegelt werden...
Nun, ich denke, diese NPD-Wähler sind keine Nazis, sondern nur enttäuscht, von der ewigen Verarsche der anderen Parteien - die Mehrheit war sowieso der Nichtwähler
und wen wunderts, wenn man sieht was im Osten abging....
.... als Birgit Breuel die Nachfolgerin Rohwedders wurde. Der Kahlschlag, der mit der nun einsetzenden ungebremsten Privatisierung stattfand, vernichtete das, worin die Bürger der neuen Bundesländer mit Recht ihr Lebenswerk sahen, aber westliche und internationale Finanzhaie machten den großen Reibach.
Wenn man den Prozeß, der in den neuen Bundesländern und teilweise auch in Berlin nach 1991 stattgefunden hat, insgesamt betrachtet, dann muß man feststellen, daß es sich um eine gigantische Enteignung der Bevölkerung gehandelt hat.
DANKE FÜR NICHTS!?
Also ob es keine Alternative zu dem Kahlschlag gegeben hätte, denn auch Herrhausen hatte die Idee, den Osten mit den gleichen Methoden aufzubauen, wie dies mit Hilfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau nach 1945 im Westen geschehen war. Eine diesbezügliche Rede wollte er Anfang Dezember 1989 in New York halten, wozu es durch seine Ermordung nicht mehr gekommen ist. Und als Rohwedder sich für die Sanierung und Schaffung neuer Arbeitsplätze einsetzte, wurde auch dieser getötet.
Und Helmut Kohl konnte sich dann plötzlich auch nicht mehr an die ”blühenden Landschaften” erinnern, die sehr wohl möglich gewesen wären. Stattdessen ließ man die Treuhand und die Finanzhaie gewähren.
Nun hat Birgit Breuel einen interessanten Hintergrund. Sie ist nämlich die Tochter des Hamburger Privatbankiers Alwin Münchmeyer. 1969 fusionierte die Münchmeyer-Bank mit zwei anderen ”traditionsreichen” Banken, dem Hamburger Bankhaus Schröder und der Frankfurter Bank Hengst & Co., zur Schröder, Münchmeyer, Hengst & Co. Bank. Zumindest die Schröder-Bank hatte in der Vergangenheit langjährige Beziehungen zum amerikanischen Investmentbanking.
So war der frühere Chef der Schröder-Bank, Baron Rudolph von Schröder, vor dem Zweiten Weltkrieg Vizepräsident der Hamburg-Amerika-Linie (heute Hapag Lloyd), die damals eine Tochterfirma der US-Investmentbank Brown Brothers Harriman war. Brown Brothers Harriman war auch die Bank des Großvaters von George W. Bush, Prescott Bush, über die Gelder an die Nazis flossen.
SO schließt sich der Kreis?
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Spartakus
18.09.2006, 14:52
@ Baldur der Ketzer
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Danke (k.T) |
-->Mehr möchte ich darüber auch nicht verlieren.
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Spartakus
18.09.2006, 15:34
@ Baldur der Ketzer
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Vielleicht sollte ich doch nicht Schweigen |
-->Es tut so weh, ich habe mein erstes Kind bei einer Fehlgeburt sterben sehen, soetwas wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind. Jetzt die Mutter, es ist so hart, auch das wünsche ich keinem.
Wir lieben uns, da existiert kein böser Streit oder andere Differenzen. Sie geht mit freien Geist und ich habe auch kein grundsätzliches Problem loszulassen, aber es ist nichtsdestotrotz ein extrem schmerzhafter Prozeß. Ich stelle grad ihre Beerdigungsmusik zusammen, weil sie das gewünscht hat und ich derjenige bin der ihr am nächsten ist. Es klingt so bizarr und ist doch so real, jeder der einen anderen September 06 verbringt sollte wirklich dankbar sein.
Ich werde auf jeden Fall"no woman, no cry" von der Bob Marley Platte von 1974, Natty Dread spielen, für mich der passenste Song.
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Baldur der Ketzer
18.09.2006, 16:58
@ Spartakus
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Re: Vielleicht sollte ich doch nicht Schweigen |
-->Hallo, Spartakus,
bekanntlich hab ich das gleiche vor drei Jahren durchgemacht, als meine Mutter starb.
Laß es raus, es ist so schon zuviel da, um es zu bewältigen, jedes bißchen, was Du abbauen kannst, tut da gut. Auch, was Du Dir von der Seele reden bzw. schreiben kannst. Je herzlicher das Verhältnis ist, umso schmerzhafter ist es.
Ich persönlich glaube an keine Barmherzigkeit oder Gerechtigkeit mehr. Oder an so etwas wie Sinn, Sinnhaftigkeit, und Co.
Das, was man Schöpfung nennt, ist widersprüchlich und völlig undurchsichtig. Und, wieso wir hier sind, ebenfalls.
Ich hab mich auf die Suche begeben und bin interessanten Leuten begegnet, die einen tiefen Einblick ins Ganze haben. Auch die zweifeln, wenn sie selbst betroffen sind, und kommen oft an den Rand des Erträglichen, ohne, daß sie Antworten bekämen.
Ich kenne Leute, die ins Leben zurückgeholt wurden, sie versichern glaubhaft, daß es nicht zuende sei, wenn der Körper stirbt, sondern das Bewußtsein weiter besteht, um ein vielfaches erweitert, ohne Leid und Qual, allem irdischen entrückt (incl. Schweben an der Zimmerdecke usw.)
Für die sterbende Person und alle mitfühlenden Angehörigen wird es irgendwann nur noch die Frage, ob das Leid endlich abgestellt werden kann, weil sich jede denkbare Alternative schlimmer darstellt. Das macht den Tod akzeptabel, aber bringt keine Antwort auf die Frage des WARUM (jetzt, auf diese Weise, überhaupt...).
>Es klingt so bizarr und ist doch so real,
jetzt bist Du dem Leben und den Sinnfragen am nächsten....ich habe festgestellt, daß es auf die vielen Fragen keine befriedigenden Antworten gibt, nur, daß es nach Ablauf von ein paar Jahren hingenommen werden kann, klar, was bleibt einem auch anders übrig.
Es führt dazu, bewußt positive Erinnerungen zu suchen und zu schaffen, die Zeit besser zu nutzen, weiß man ja nie, wie lange man dazu noch die Möglichkeit hat (sich mit Menschen treffen und gemeinsam eine gute Zeit verbringen, in deren Gesellschaft man sich wohl fühlt).
Nur diese guten Erinnerungen werden nach ein paar Jahren übrigbleiben, und die Dankbarkeit, daß man einander hatte - samt der desillusionierten Erkenntnis, daß es hätte ja noch schlimmer kommen können. (mit Ausnahme der traumatischen Fälle, in denen man eine Haßbeziehung zu einem Menschen hatte).
Achte auf die Dinge, die sich um Dich herum tun. Du wirst einiges beobachten können, was sich als Indiz für eine unsichtbare Dimension um uns herum erklären läßt. Auch in den Tagen nach dem Hinübergehen. Wenn Du spüren kannst, jemand schickt Dir ein Zeichen, wird das die Trauer etwas abmildern können. Und viele bekommen diese Hinweise, die Geräusche, Gerätestörungen, usw.
Wenn man das einmal selbst live erlebt hat, braucht man keine Schriften oder Theologen mehr, man weiß dann selbst Bescheid. Leider um den Preis eines schmerzlichen Verlustes eines geliebten Menschen.
>>jeder der einen anderen September 06 verbringt sollte wirklich dankbar sein.
als mein Vater starb, hätte die Welt untergehen können, es wäre mir völlig wurscht gewesen. Da bleibt die Zeit stehen und die Realität entrückt in weite Ferne, erscheint wie durch einen Filter.
>Ich werde auf jeden Fall"no woman, no cry" von der Bob Marley Platte von 1974, Natty Dread spielen, für mich der passenste Song.
ich würde auch an *Who wants to live forever* aus Highlander denken....und falls Du persönlich an ein Weiterleben nach dem Tod glaubst und den Film kennst, vielleicht auch an Unchanged Melody aus *Ghost - Nachricht von Sam*
Bei allem Schmerz, sei froh, daß Du die Trauerfeier soweit selbst gestalten kannst, dann wird es etwas persönliches, würdevolles, angemessenes, an das Du Dich nach vielen Jahren positiv erinnern wirst - für mich gibts nichts schlimmeres als eine 08-15-stereotypische, konfessionelle Beisetzung....das machts doppelt schmerzhaft....
Beste Grüße von Baldur
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prinz_eisenherz
18.09.2006, 17:40
@ Spartakus
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Hier noch der Nachschlag, von dir so gewollt. |
-->Lieber spartakus,
## ich muss Dir leider Widersprechen ##
Darauf lege ich allergrößten Wert, wirklich.
## Was ich allerdings anprangere, eine Wahlbeteiligung von 60% kann ich als demokratischen Meinungsprozess nicht akzeptieren. ##
Warum nicht, wenn es der mündige Bürger für sich selbst so entschieden hat? Gefallen hat es mir auch nicht, aber ich muss es hinnehmen.
## Hier sehe ich jedoch bei den Parteien weniger"Schuld" als bei den Medien, aber das auszuführen, führt sicher zu weit. ##
Stimmt, denn die Schuldfrage ist oft genug eine unlösbare Frage. Nur leider muss ich an dieser Stelle sogar sehr heftig widersprechen. Es gibt eine bestimmte Menge an Bürgern, die zu einer Wahl, wie die hier diskutierte, zugelassen ist. Zugelassen impliziert - verdammt, wie heißt der deutsche Ausdruck, egal - das impliziert, das es ein Angebot an die Wähler ist, kein Zwang. Da sind wir uns doch hoffentlich einig. Und es lässt die Möglichkeit zu, sich freiwillig!! an der Wahl zu beteiligen, eine Partei zu wählen, oder sich nicht daran zu beteiligen. Das ist wohl auch unstrittig.
So, ein zu großer Teil der Wähler hat sich dazu entschieden an dieser Wahl nicht teilzunehmen. Das ist ihr gutes Recht. Meine Gründe dazu, die ich genannt habe, waren bewusst leicht überspitzt formuliert, aber trotzdem ein Teil der Wahrheit. Warum also sollten die Wähler, nach deinem Modell, dafür bestraft werden, das sie zur Wahl gegangen sind, und dem Nichtwähler wird eine Motivlage unterstellt, die bei den meisten von denen schlicht und ergreifen nicht da ist.
Der Nichtwähler ist für seine Entscheidung einzig und allein selbst verantwortlich und kein anderer.
Aus, ist so, tut mir schrecklich leid, aber es ist so. Über die Ursachen dieser Haltung, ob meine unterstellte Blödheit, die grenzenlose Faulheit, das Desinteresse oder tiefsitzende Überzeugungen, nach reiflicher Abwägung, darüber können wir diskutieren, aber bei 40% Nichtwähler zu unterstellen, das das die Durchblicker sind und die Wähler die Trottel, das wäre haarscharf an der Realität vorbei.
## Ich habe Dich da etwas gekürzt, weil Du imho auch zu weit gehst. Letztlich betrachte ich persönlich eine Wahl wie vieles andere, wer sich wie ein Schaf verhält, darf sich nicht wundern wie ein Schaf behandelt zu werden.##
Gut, es ist schade wenn du es so siehst. Ich meine, über eine gezielte Beeinflussung der Bevölkerung, die die Besonderheit einer demokratischen Wahl hochhält, das Privileg dafür, den Stolz dafür weckt, daran teilnehmen zu dürfen, damit könnte man vieles erreichen. Ein breites Angebot sich eine passende Partei auszusuchen, das gibt es ohne Zweifel.
## Wem das Spektrum nicht reicht, der kann eine eigene Partei gründen und sei es die Piratenpartei oder die APPD. ##
Auf diesen Vorschlag, sich in der Parteienlandschaft zu beteiligen oder selbst eine Partei zu gründen wäre ich später gekommen, bei einigen Antworten, auf die ich immer noch warte.
## Denn es bliebe der symbolhafte Vorwurf, warum erreicht man diese Menschen nicht mehr. ##
Mehr, als die modernsten Erkenntnisse der Werbeindustrie anzuwenden, um den Bürgern die Beteiligung an einer Wahl schmackhaft zu machen geht doch schon gar nicht mehr. Und diese Anstrengungen sind über die Medien und über die Partein erfolgt, monatelang vorher, sehr intensiv Wochen vor der Wahl. Wenn das alles nichts mehr bringt, dann sind wir in der Rolle eines Arztes, der einem Todkranken eine Medizin verabreicht, der Sterbende sich innerlich dagegen wert und somit die Medizin keine Wirkung erzielt. Warum das so ist, das demokratische Wahlen, bei der Vielfalt des Angebotes, keine Resonanz finden, das weiß ich auch nicht. Ich bin bei dieser Frage am Ende meines Lateins.
## Einzig auf die Medien könnte ich Tag und Nacht dreinschlagen, aber als Chomsky-Adept ist das vermutlich normales Verhalten und ich habe kein Problem damit eine 1% Minderheit zu sein und den Mehrheitswillen zu akzeptieren.##
Ein glühender Anhänger von Chomsky bin ich auch, aber dieser Mann hat die Fähigkeit eine politische Fehlentwicklung sehr sachlich, streng logisch, auf den Punkt zu bringen und um etwas anderes bemühe ich mich auch nicht, ohne seine Meisterschaft zu erreichen, keine Frage. Aber, diese strenge Analyse nur auf die zu richten, die zeitweilig die Richtlinien der Politik bestimmen, das meine ich, wäre auch nicht im Sinne von Chomsky. Etwas mehr an Objektivität, die hat er selbst schon durchblicken lassen und die sind wir beide dem todkranken Mann auch schuldig.
## Es gibt keine bürgerlichen Freiheiten mehr in Deutschland.##
Falsch. Das was hier gerade machen ist ein Teil der bürgerlichen Freiheiten. Und dein gutgemeinter Vorschlag von oben, wenn alle Stricke reißen eine neue Partei zu gründen, ist es ebenso. Also ist deine Aussage Falsch.
## Ich bin ein relativ unpolitischer Mensch, zumindest die Innenpolitik interessiert mich gegen Null. ##
Glaube ich nicht, denn einen Rest an Menschenkenntnis, selbst wenn derjenige schreibt, ich ihn also nicht sehe und höre, habe ich mir bewart. Somit kann du solche kleinen Floskeln bei mir ruhig weglassen.
## Was jedoch Freiheiten angeht, damit ist Schluß. ##
Falsch. Wenn du dir in einem Zustand der Selbsthypnose diese Formel einredest und deinen Verstand danach ausrichtest, dann ist das schade und sehr bedauerlich, ändert aber nichts daran, das deine Aussage falsch ist. Bitte überprüfe sie. Ansonsten nenne ich dir hunderte von Beispielen, bei denen beinahe eine grenzenlose Freiheit bewiesen wird, die du in Deutschland wahrnehmen und genießen kannst. Das dieses Recht, die Möglichkeiten dazu in der Praxis anstrengend sein können, eine Menge an Vorwissen und Zeit erfordern, das ist unbenommen. Viele Bürger nehmen sich auch die bürgerlichen Freiheiten heraus, jeden Tag und jede Stunde, ohne das ihnen das bewusst wäre.
## Eine Entwicklung die meiner Meinung nach, keine 5% der Gesellschaft derzeit verstehen, weil die Materie komplex ist. ##
Ach Spartakus, so komplex ist sie nun auch wieder nicht. Sie ist zeitraubend und aufgebläht, das mag sein, aber komplex? Den Allwissenden, den Alleskönner, den gibt es nicht, zum Glück. Gefährlich sind die, die sich ihre Schwächen nicht eingestehen wollen.
## Wir stehen vor einem Überwachungsstaat gegen den Orwells Visionen oder die bisherigen Auswüchse einfach Kinderkram sind.##
Reine Verschwörung, nehme ich dir nicht ab. Demokratische Standartprozesse werden automatisiert, das stimmt. Ob an den Stellen, wo Menschen mit den Daten der Kontrollen, damit sachgerecht umgehen, diese Problem stellt sich nicht erst seit der Überwachung mit Hilfe von Kameras und Mikrofonen auf allen öffentliche Straßen und Plätzen. Ich wäre der Allerletzte, der deinen angedeuteten, möglichen Missbrauch dieser Daten bestreiten würde, aber vor dem unbedingten Willen sich die Macht zu verschaffen, davor waren schon die Menschen in den bekannten Großreichen nicht geschützt. Die wurden auch ohne Elektronik mit ihrem Gold aufgespürt, gestellt, ausgerottet und ihrer Reichtümer beraubt. Zu guter letzt entscheidet immer ein Mensch oder eine Menschgruppe, mit ihrem Willen, was sie wollen. Ob sie es durchsetzen können hängt u.a. auch von uns desinteressierte Bürgern ab. Die Demokratie und die bürgerlichen Freiheiten sind keine Selbstläufer. Darauf hat keine Nation mit ihren Bürgern einen Rechtsanspruch.
## Wenn das real wird, die Konsequenzen kann ich mir nicht mal als Informatiker ausmalen, ich weiß nur, dass es eine Welt sein wird in der ich nicht mehr leben möchte. ##
Ich würde dir autogenes Training vorschlagen, dort gibt es Formeln, die deinen Berufspessimismus etwas dämpfen helfen, habe ich mir sagen lassen. Was meinst du wohl, ich, als alt gewordenes Nilpferd, wie oft ich selbst diesen Standpunkt vertreten haben und wie oft ich den von anderen im Laufe meines Lebens gehört habe, den jederzeit drohenden Weltuntergang. Ich habe so viele von den vielen Weltuntergängen unbemerkt überlebt, diese Weltuntergänge langweilen mich nur noch.
##Aber ich bin auch kein Aufklärer, da bin ich egozentrisch, wenn die Masse ihren Überwacher wählt, soll sie ihn bekommen.##
Was ist das, der Versuch sich elitär zu geben, Schade.
## Mein Verdacht geht dahin, dass die meisten Menschen einfach spüren was vor sich geht, auch wenn sie es nicht artikulieren können und sich abgeschottet haben. ##
Nun, nun oben unterstellst du einen graue Einheitsbrei, und nur 1% haben den Durchblick und hier versuchst du, politisch korrekt, den gemeinen Mann auf der Straße wieder in Schutz zu nehmen, ihn als ansprechbar darzustellen, das sind ganz schöne Sprünge, von einem Ufer zum anderen.
## Daher rührt sicherlich auch teilweise die hohe Nichtwählerquote, neben der banalen Erkenntnis von der realen Politik nicht mehr vertreten zu werden. ##
Und das ist falsch. Genauso wie die Scheinerklärung, die die Eigenverantwortung des Einzelnen verkleistert, die Parole von der Wählermüdigkeit. Alles Unsinn, reine Drückebergerei, weil man den Nichtwählern ihre Blödheit nicht offen ins Gesicht sagen will.
## Aber letztlich ist es müßig in den Motiven von Nichtwählern herumzustochern,##
Falsch, mit diesem Stochern wird Politik gemacht, Gesetze verabschiedet.
## zur Kenntnis, auch in den Parlamenten sollte man dies imho jedoch nehmen. Alles andere ist Selbstlüge.##
Auch falsch. Das ist ein Dauerthema in den Parlamenten, wenn du dir mal die einschlägigen Debatten in den Länderparlamenten und im Bundestag ansehen würdest. Allerdings wird doch da tatsächlich noch über etwas anderes gesprochen, als über die Menge der Wahlenthaltungen. Es gibt noch anderes was geregelt werden muss, als den trägen Nichtwählern hinterher zu rennen
## Ich bin West-Berliner (aus Charlottenburg) Bj70 und bin mit 21 Richtung West-Deutschland abgezogen,##
Zeige mir die Stelle, an der ich behauptet habe, das du in der ehemaligen DDR groß geworden bist. Ich finde keine. Wenn du dir jedoch eine Jacke anziehen willst, die dir nicht passt, dann kann ich dich nicht daran hindern. Schade.
Entschuldige bitte, wenn ich deinen interessanten Lebenslauf, der dich auch in die EX - DDR verschlagen hat, hier verkürze. Ich halte dir entgegen, das auch ich in Berlin groß geworden bin, als es die Mauer noch nicht gab, im Gesundbrunnen, mit einem völlig natürlichem hin und her in Berlin, vom Wedding nach Pankow und zurück. Das gehörte zu meinem Alltag als Kind. Als dann von den Kommunisten die Mauer gebaut wurde haben wir danach jede Gelegenheit genutzt, mit gefülltem Kofferaum, unsere Verwandten in Thüringen zu besuchen. Auch nach der Grenzöffnung hatten wir, wie viele andere Berliner aus dem Westteil, sofort die Möglichkeit ergriffen unsere Verwandte zum ungehinderten Wiedersehen zu treffen. Nur leider haben sie uns nach etrwa zwei Stunden durch die Blume gesagt, das eigentlich alle Kofferraumladungen, die wir vorher zu ihnen gebracht hatten, einschließlich der heißbegehrten Quellekataloge, für die Katz waren, denn ein Teil der Produkte waren ja nur von ALDI. Und damit du nicht gleich ein neues Haar in der Suppe findest, auch ich habe auf der FW Lichtenberg, gleich 1989, freiwillig die notwendige Anpassungsarbeit zwischen dem Ost- und dem Westteil geleistet, die Feuerwehren Ost - und Westberlin auf einen Gleichstand zu bringen. Und du glaubst es nicht, was ich in nächtelangen Gesprächen mit meine neuern Kollegen aus der SBZ, im Angesicht der Stasigebäude in der Normannenstraße, alles über die Lebensweise unter der scheinbar so heilen Oberfläche in der DDR erfahren habe. Ein Sittengemälde, über das auch ich ein Buch schreiben könnte. Schön war es nicht, das kann ich dir versprechen. Bitte, bitte nicht das abgedroschenen Lied von der Solidarität der Menschen untereinander, das ödet mich an. Somit geben ich dir die fehlenden Kenntnisse über die Verhältnisse in der Ex - DDR gerne wieder zurück. So toll, wie unsere westdeutschen Vorzeigekommunisten es uns immer weismachen wollten, das war es bei weitem nicht.
##Zu leugnen, dass es nach wie vor ein getrenntes Berlin gibt, ist für mich schlicht Realitätsverweigerung. ##
Habe ich auch nicht geschrieben. Ich habe dir nur vorgeworfen, das du diese künstliche Zwietracht mit deiner Statistik zum Wahlverhalten auch noch unterstützt. Mehr nicht und dabei bleibe ich. Ich will wissen wie die Menschen in Brandenburg, in Thüringen oder Mecklenburg gewählt haben und nicht, ob die Fahrschüler in Ostdeutschland durchschnittlich zehn Fahrstunden länger brauchen zur Erlangung eines Führerscheines, wie auch schon von mir gelesen. Ob irgendein Landstrich in der Lüneburger Heide oder in Ostfriesland ein ungewöhnliches Wahlverhalten zeigt, ist üblicherweise keiner Erwähnung wert, zumal deren Wahlverhalten auch nicht als Nord - Südkonflikt abstrahiert wird. Da würde sich jeder vor lachen auf die Schenkel klopfen.
## Ich habe in Westphalen, in Baden oder Bayern gewohnt, die Unterschiede sind marginal im Verhältnis zu den Unterschieden zwischen Brandenburg und jedem beliebigen Westland.##
Quatsch. Die Unterschiede zwischen großen landwirtschaftlich genutzten Teilen in Niedersachen und den Städten der Hochtechnologie in Bayern oder in NRW, die sind gewaltig. Nach sechsundzwanzig Jahren Wiedervereinigung hat sich die völlig normale Verteilung zwischen sehr wohlhabenden und weniger wohlhabenden Bundesländern eingespielt und das wird nie anders sein. Ich könnte dir Wohn- und Geschäftsbereiche um Großbeeren oder in Potsdam, in Brandenburg, zeigen, dort wird Geld vom allerfeinsten verdient und die Häuser und des Freizeitangebot kann mit vielen westdeutschen Gemeinden mithalten. Verfalle also nicht in die bekannte Säuglingsstarre der Brandenburger Dauergrantel. Was die Westdeutschen uns Berlinern im Westteil und den neuen Bundesländern über Jahre an Steuergeldern opfern mussten, das ist schon ein käftiges Danke wert und nicht diese miesepetrige Dauerneckerei. Da ich aus Berlin komme weiß ich wovon ich spreche, versuche also gar nicht erst mir ein X für ein U vorzumachen.
## Oder den Unterschieden zwischen Ost und Westberlin. Das zu leugnen, zeugt für mich nur von blanker Unkenntnis. ##
Das sei dir unbenommen. Auch diese Aussage ist falsch. Es gibt inzwischen Wohnbezirke in Berlin - Ost, z. b. Karlshorst und Neukölln mit gewaltigen Unterschiede.
Ich will dir mal ganz offen sagen, als Kojote aus dem Gesundbrunnen, über den Daumen gepeilt hat es sicher fünfundzwanzig Jahre gedauert, ehe ich die feinen Pinkel im Norden Berlins, in Frohnau, besucht hatte, von Dahlem gar nicht erst zu reden. Aber als ich dann tatsächlich mal öfter dort war ist mir zwischen dem Wedding und Frohnau auch so einiges aufgefallen, an Unterschiede, in der Art des Wohnens, aber auch wie die Leute dort miteinander gesprochen haben. War das ein wichtiger Unterschied? Zwischen dort wo die Reichen und Schönen wohnen, wird es immer einen merkbaren Gegensatz zu den sozial schwachen Wohnbezirken geben. Mache also auch hier aus dem Ost - West - Scheinproblem nicht aus einer Mücke einen Elefanten.
## Um keine Zeit zu verschwenden, ich glaube Du hast keinerlei Ahnung vom Denken der Menschen im Osten. ##
Den Hinweis gebe ich dir, als einem der wegen verandschaftlicher Bindungen zu diesem Thema befangen ist, gerne wieder zurück. Ich behaupte, ich habe sogar soviel Einblick in das Leben in der ehemaligen russisch besetzten Zone, davon kannst du nur träumen. Aber, passe nur auf, das daraus kein Alptraum wird.
bis denne
eisenherz
PS: Dein langer Bericht über den Drogenhintergrund hat mir sehr gut gefallen.
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- Elli -
18.09.2006, 18:36
@ Spartakus
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Re: Spartakus |
--><font size="5">Was man tief in seinem Herzen besitzt,
kann man nicht durch den Tod verlieren.
Joh. Wolfgang v. Goethe </font>
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Kein Trost, ich weiß. Trotzdem.
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Josef
18.09.2006, 20:50
@ Baldur der Ketzer
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@Baldur: Gut, dass du nicht schweigst! |
-->Du beeindruckst mich seit einiger Zeit in welcher Form du hier im Forum
dein Leben und deine Gefuehle schilderst.
Du hast sogar den Mut ueber den Tod und das Leben danach zu schreiben;.
Wahrscheinlich ist dir bekannt, dass seit einiger Zeit die Quantenphysiker an der Spitze der Welterkenntnis stehen.
In seinem Buch"HOLOS, die Welt der neuen Wissenschaften"
beschreibt Ervin Lazslo beispielsweise, wieviel und wie intensiv weltweit nach Anzeichen fuer ein Leben nach dem Tode geforscht wird. Mit Erfolg.
Einige Quantenphysiker sprechen von Informationsfeldern und sogar Bewusstseinfeldern im Universum. Deepak Chopra schreibt von"bewusstseinsbegabten Intelligenzfeldern"
Vieles deutet darauf hin, dass das Universum selbst sich in Richtung steigender Bewusstheit entwickelt. Fuer uns Menschen bedeutet das:
Jeder der sich bemueht seine eigene Bewusstheit zu erhoehen und jeder, der daran arbeitet die Bewusstheit anderer zu vergroessern, arbeitet in Richtung der kosmischen Kraefte und die danken es ihm.
Ich glaube du weisst was ich meine und ich arbeite weiter daran..
Herzliche Gruesse.
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katzama
19.09.2006, 01:19
@ Spartakus
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Re: Vielleicht sollte ich doch nicht Schweigen |
-->Alpha und Omega
Tag und Nacht,
lieben und hassen,
Schatten und Licht,
weinen und lachen,
Anfang und Ende,
blühen und welken.
In allem ist einende
Liebe zu finden.
Diese wünsche ich Euch von Herzen.
katzama
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Tassie Devil
19.09.2006, 17:33
@ Inge
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Re: So schliesst sich der Kreis |
-->>und wen wunderts, wenn man sieht was im Osten abging....
>.... als Birgit Breuel die Nachfolgerin Rohwedders wurde. Der Kahlschlag, der mit der nun einsetzenden ungebremsten Privatisierung stattfand, vernichtete das, worin die Bürger der neuen Bundesländer mit Recht ihr Lebenswerk sahen, aber westliche und internationale Finanzhaie machten den großen Reibach.
>Wenn man den Prozeß, der in den neuen Bundesländern und teilweise auch in Berlin nach 1991 stattgefunden hat, insgesamt betrachtet, dann muß man feststellen, daß es sich um eine gigantische Enteignung der Bevölkerung gehandelt hat.
Der Prozess der Enteignungen wurde 1990/91 in den neuen Bundeslaendern begonnen und hat nicht erst seit heute die gesamte BRDDR erfasst.
>DANKE FÜR NICHTS!?
>Also ob es keine Alternative zu dem Kahlschlag gegeben hätte, denn auch Herrhausen hatte die Idee, den Osten mit den gleichen Methoden aufzubauen, wie dies mit Hilfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau nach 1945 im Westen geschehen war. Eine diesbezügliche Rede wollte er Anfang Dezember 1989 in New York halten, wozu es durch seine Ermordung nicht mehr gekommen ist. Und als Rohwedder sich für die Sanierung und Schaffung neuer Arbeitsplätze einsetzte, wurde auch dieser getötet.
>
>Und Helmut Kohl konnte sich dann plötzlich auch nicht mehr an die ”blühenden Landschaften” erinnern, die sehr wohl möglich gewesen wären. Stattdessen ließ man die Treuhand und die Finanzhaie gewähren.
>Nun hat Birgit Breuel einen interessanten Hintergrund. Sie ist nämlich die Tochter des Hamburger Privatbankiers Alwin Münchmeyer. 1969 fusionierte die Münchmeyer-Bank mit zwei anderen ”traditionsreichen” Banken, dem Hamburger Bankhaus Schröder und der Frankfurter Bank Hengst & Co., zur Schröder, Münchmeyer, Hengst & Co. Bank. Zumindest die Schröder-Bank hatte in der Vergangenheit langjährige Beziehungen zum amerikanischen Investmentbanking.
>So war der frühere Chef der Schröder-Bank, Baron Rudolph von Schröder, vor dem Zweiten Weltkrieg Vizepräsident der Hamburg-Amerika-Linie (heute Hapag Lloyd), die damals eine Tochterfirma der US-Investmentbank Brown Brothers Harriman war. Brown Brothers Harriman war auch die Bank des Großvaters von George W. Bush, Prescott Bush, über die Gelder an die Nazis flossen.
>
>SO schließt sich der Kreis?
Einige interessante und problemlos weiter ausbaufahige Details rund um SMH & Co:
Mit der RAF fuer die Treuhand
Anita Hengst und der Adel
Horst-Dieter Esch und seine IBH
Heinrich Alwin Muenchmeyer
Birgit Breuel wie auch Walter Leisler Kiep sind Transatlantiker, dass die Beseitigung sowohl von Herrhausen wie auch Rohwedder Jobs des USralischen Mossad waren, daran hege ich seit langem keine Zweifel.
Gruss
TD
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