Ghandi
24.09.2006, 11:15 |
Nicht für jedermann - Nur für Verrückte - Eintritt kostet den Verstand * Thread gesperrt |
-->__
Wir befinden uns im Goldenen Saal des Schlosses von Posen und schreiben den 4. Oktober 1943.
Anwesend sind 92 SS-Offiziere.
<hr>
„Ich will auch ein ganz schweres Kapitel hier vor Ihnen in aller Offenheit nennen.
Es soll zwischen uns ausgesprochen sein, und trotzdem werden wir nicht in der Ã-ffentlichkeit darüber reden.
Genau so wenig, wie wir am 30. Juni gezögert haben, die befohlene Pflicht zu tun und Kameraden, die sich verfehlt hatten, an die Wand zu stellen und zu erschießen.
Wie wir darüber niemals gesprochen haben und sprechen werden....
Ich meine die"Judenevakuierung": die Ausrottung des jüdischen Volkes.
Es gehört zu den Dingen, die man leicht ausspricht."Das jüdische Volk wird ausgerottet", sagt Ihnen jeder Parteigenosse,"ganz klar, steht in unserem Programm drin, Ausschaltung der Juden, Ausrottung - machen wir, pah! - Kleinigkeit!“
Und dann kommen sie alle an, die braven 80 Millionen Deutschen, und jeder hat seinen anständigen Juden. Sagt: alle anderen sind Schweine, und hier ist ein prima Jude.
Und zugesehen, es durchgestanden hat keiner. Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Und dies durchgehalten zu haben, und dabei -- abgesehen von menschlichen Ausnahmeschwächen -- anständig geblieben zu sein, hat uns hart gemacht und ist ein niemals genanntes und niemals zu nennendes Ruhmesblatt unserer Geschichte.
Denn wir wissen, wie schwer wir uns täten, wenn wir heute noch in jeder Stadt bei den Bombenangriffen, bei den Lasten des Krieges und bei den Entbehrungen, wenn wir da noch die Juden als geheime Saboteure, Agitatoren und Hetzer hätten. Wir würden wahrscheinlich in das Stadium des Jahres 16/17 jetzt gekommen sein, wenn die Juden noch im deutschen Volkskörper säßen.
Die Reichtümer, die sie hatten, haben wir ihnen abgenommen, und ich habe einen strikten Befehl gegeben, den Obergruppenführer Pohl durchgeführt hat, wir haben diese Reichtümer restlos dem Reich, dem Staat abgeführt. Wir haben uns nichts davon genommen. Einzelne, die sich verfehlt haben, die werden gemäss einem von mir gegebenen Befehl, den ich am Anfang gab...: Wer sich auch nur eine Mark davon nimmt, ist des Todes.
Eine Anzahl SS-Männer haben sich dagegen verfehlt. Es sind nicht sehr viele, und sie werden des Todes sein - GNADENLOS!
Wir haben das moralische Recht, wir hatten die Pflicht unserem Volk gegenüber das zu tun, dieses Volk, das uns umbringen wollte, umzubringen. Wir haben aber nicht das Recht, uns auch nur mit einem Pelz, mit einer Mark, mit einer Zigarette, mit einer Uhr, mit sonst etwas zu bereichern. Das haben wir nicht. Denn wir wollen nicht am Schluss, weil wir den Bazillus ausrotten, an dem Bazillus krank werden und sterben.
Da werde ich niemals zusehen, dass so etwas überhaupt nur auch ein kleine Fäulnisstelle bei uns eintritt oder sich festsetzt. Sondern, wo sich eine festsetzen sollte, werden wir sie gemeinsam ausbrennen.
Insgesamt aber können wir sagen: Wir haben diese schwerste Aufgabe in Liebe zu unserem Volk getan. Und wir haben keinen Schaden in unserem Innern, in unserer Seele, in unserem Charakter daran genommen.“
Heinrich Himmler, Reichsführer-SS
<hr>
Die Rede als Tondokument im Original:
http://www.holocaust-history.org/himmler-poznan/himmler-poznan-small.mov
<hr>
Das umfassende Schuldeingeständnis Himmlers ist zu wichtig, als dass man es hier auslassen dürfte, auch wenn es bei den Interessierten als bekannt vorausgesetzt wird.
Es soll hier auch der Überleitung zur eigentlichen Frage nach der „besonderen“ Schuld DER Deutschen dienen. Himmler sagt nämlich Interessantes dazu.
Übrigens: Aus den Memoiren seines Arztes geht hervor, dass das Thema „Ausrottung der Juden“ Himmler doch sehr mitgenommen hat, und dass er wegen schwerer Magenprobleme behandelt werden musste.
* Die Betreff-Zeile stammt aus Hermann Hesses"Der Steppenwolf"
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prinz_eisenherz
24.09.2006, 13:54
@ Ghandi
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Eintritt nicht für jedermann. Nur für Verrückte! S. 37, Taschenbuchausgabe |
-->Hallo,
noch zu meiner Zeit, da stand in meinem Steppenwolf das Zitat so wie oben. Welche Ausgabe vom Steppenwolf hast du denn?
Und kurz davor Verrückt zu werden, sich das Leben zu nehmen, stand der Herrmann Hesse vor dem Schreiben des Buches schon, aber nicht nur wegen der heraufziehenden Diktatur der Nationalsozialisten, sondern ebenso wegen der Vogel - Strauß - Haltung der anderen damaligen deutschen Schriftsteller, weil sie dem blutigen Treiben der Kommunisten in Russland mit Wegschauen, Verständnis oder sogar mit Zustimmung begegnet waren. Das war sein Schild im Buch, als Warnung vor dem Reich der Wahrheit, wer das betritt, das derjenige entweder schon verrückt ist oder, wenn er wieder heraus kommt, sich wieder sich in den politischen Alltag stürzt, verrückt wird, wegen der vielen Lügen und Halbwahrheiten. So gesehen hätte der Herrmann Hesse aktuell allen Grund an seinem eigenen Verstand zu zweifeln, wenn er die gleiche Haltung wie oben bei seinen deutschen sog. Intellektuellen feststellen muss, angesichts der folgenden Zitate:
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Ein jüdischer Rabbiner, der in der West Bank lebt, rief die israelische Regierung dazu auf, alle männlichen Palästinenser, älter als 13 Jahre, von Soldaten töten zu lassen, um die Existenz des palästinensischen Volkes auf der Erde zu beenden.
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Der extremistische Rabbiner Yousef Falay, der in der Siedlung Ytzhar, im Norden der West Bank, auf illegal besetztem Grund und Boden, lebt, schrieb einen Artikel in einem zionistischen Magazin unter dem Titel"Möglichkeiten des Krieges". In diesem Artikel rief er dazu auf, den männlichen Teil des palästinensischen Volkes zu töten, wenn sich die Palästinenser weigerten, ihr Land zu verlassen. Er beschrieb seine Idee als praktische Art, um sicherstellen zu können, daß die palästinensische Rasse in Zukunft nicht mehr existiert.
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"Wir müssen sicherstellen, daß nicht ein einzelner Palästinenser unter unserer Besatzung übrig bleibt. Wenn sie (die Palästinenser) entkommen, dann ist es gut. Aber wenn auch nur einer dableibt, dann muß er ausgerottet werden," fügte der fanatische Rabbiner noch an.
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Falay ist nicht der erste, der zu solch extremen Maßnahmen aufrief. Rabbiner Mair Kahane, Gründer der Kach-Bewegung, forderte,"den Transfer der arabischen Bevölkerung von israelisch besetztem Gebiet in andere arabische Länder." So liest man es auf der Internetz-Präsenz der Bewegung. Gefolgsleute von Kahane waren in zahlreiche Mordtaten an Palästinensern verwickelt, insbesondere im Hebron-Gebiet, dem westlichen Teil der West Bank.
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Die Kach-Bewegung bejaht den"Transfer" von 750.000 Palästinensern, der 1948 durchgeführt wurde, um den Staat auf palästinensischem Boden Israel gründen zu können. Aber sie stellen auf ihrer Internet-Publikation fest, daß der"Transfer" noch nicht abgeschlossen ist, weshalb alle Palästinenser weggejagt oder getötet werden müßten, damit Israel ein"jüdischer Staat" bleibe.
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Die Idee, die Palästinenser auszurotten, oder sie per „Transfer" in andere Länder zu verfrachten, ist nicht begrenzt auf Extremisten an den Rändern der Gesellschaft. Prominente israelische Politiker haben ebenfalls dazu aufgerufen, einen"Transfer" bzw. eine"ethnische Säuberung" auf der Grundlage der Rasse durchzuführen. Noch letzte Woche, am 11. September 2006, forderte ein Mitglied des israelischen Parlaments dazu auf, die Palästinenser (er sprach von „Arabern") aus der West Bank (die er Judäa und Samaria nannte) zu „transferieren". Judäa und Samaria ist der biblische Namen der Region, wo die Mehrheit der Palästinenser jetzt lebt.
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"Wir müssen die meisten der Araber aus Judäa und Samaria vertreiben," sagte Eitam während einer Gedenkveranstaltung zu Ehren von Lt. Amihai Merhavia, ein Soldat, der im Juli im Südlibanon ums Leben kam."Mit all den Arabern werden wir nicht klarkommen, und unsere Gebiete können wir aber auch nicht aufgeben, denn wir haben gesehen, was sie dort anrichten. Einige können vielleicht unter besonderen Bedingungen bleiben, aber die Mehrheit muß verschwinden."
bis denne
eisenherz
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prinz_eisenherz
24.09.2006, 13:57
@ prinz_eisenherz
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Nachtrag, ohne Text: S. 37, Taschenbuchausgabe, 1975!! (o.Text) |
-->
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Ghandi
24.09.2006, 15:14
@ prinz_eisenherz
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Re: stimmt, Prinz! |
-->
Die Worte haben eine andere Reihenfolge (absichtlich).
Du bist hoffentlich mit mir der Ansicht, dass es nicht sinnentstellend ist.
Inhaltlich stimme ich dir voll zu & verweise auf den folgenden Beitrag
(vermutl. Samstag oder Sonntag).
Danke & Gruß
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prinz_eisenherz
24.09.2006, 16:47
@ Ghandi
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Stimmt? Wie? Einfach nur stimmt? So nicht mein Freund, so nicht.... |
-->Hallo Ghandi,
## Die Worte haben eine andere Reihenfolge (absichtlich). Du bist hoffentlich mit mir der Ansicht, dass es nicht sinnentstellend ist.##
Nun ja, sinnentstellend ist dein freier Umgang mit dem Herrmann nicht, zugegeben, aber entsinnend für einen, der den bleibend nach der Wahrheit suchenden Herrmann Hesse nicht kennt, kann es schon sein. Lässt sich aber kaum verhindern, bei einem Schriftsteller wie Herrmann Hesse, den keiner seiner Kollegen so recht mochte, weil er sich von Massenansammlungen wie Parteitage, Aufmärschen, hohlen Allerweltsutopien nicht vereinnahmen ließ. Einer, immer zweifelnd, oft verzweifelt, mal als Landkarte zur Wahrheit die Meditation in der Hand und mal das Rauschgift im Blut. Zu unser aller Glück, für die, die seine Art zu schreiben lieben, hat er sich mit dem Steppenwolf sein ureigenes Plätzchen in dieser Welt der bösartigen Lügen, die absichtlichen Lügen, Lügen um zu betrügen, gesucht und auch gefunden.
Persönliche Bemerkung:
1975, was für eine Zeit! Ich selbst groß, stark, und mit dem vollen Durchblick . Ein Haus zu überspringen, ohne Anlauf, na und? Und dann gerade rechtzeitig der Steppenwolf, sonst hätten ich und viele andere mit mir, die Idealisten meiner Generation, den zynischen Weg durch die Institutionen gewählt, oder den Widerstand bis weit über alle Grenzen gesucht, oder sich den Turboangeboten hingegeben, sich mit den bekannten Hilfsstoffen eine neue Welt zu zimmern (Janis Joplin, Brian Jones, Jimmy Hendrix)).
Ein Fehler ist es unbedingt gleich nach dem Steppenwolf das Alterswerk vom Hermann Hesse zu lesen"Das Glasperlenspiel". Nach den ersten hundert Seiten habe ich es zu dieser Zeit als nutzlosen Schund in die Ecke gefeuert. Erst sehr viel später, mit viel Verantwortung für eine menge Mitarbeiter im Beruf, da war das Buch wieder zur Hand, und dann fand ich es auf einmal genial, fast!. Der Schluss ist blöd. Irgendwie als hätte der Hermann Hesse einfach keine Lust mehr gehabt, oder als wäre der Schreibakku leer gewesen, aber trotzdem, das Buch passt, wenn man es braucht, im entsprechenden Alter, wie alle seine Bücher.
Lese die richtige von ihm, im richtigen Alter, dann wirst du schwer berührt. Liest du sie zur falschen Zeit, dann kommen sie wie Schreibkitsch daher.
Na gut, für diese Fähigkeit hat er zu recht den Nobelpreis für Literatur erhalten, im Gegensatz zu dem anderen deutschen..., hätte ich doch um mein letztes Haar auf dem Kopf, beinahe Schriftsteller geschrieben. Ich meine den Speisekartenartisten von der Waffen - SS. Den Namen kann ich mir einfach nicht merken.
bis denne
eisenherz
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Cujo
24.09.2006, 19:36
@ prinz_eisenherz
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Re: Stimmt? Wie? Einfach nur stimmt? So nicht mein Freund, so nicht.... |
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Moin,
>Ein Fehler ist es unbedingt gleich nach dem Steppenwolf das Alterswerk vom Hermann Hesse zu lesen"Das Glasperlenspiel". (...) das Buch passt, wenn man es braucht, im entsprechenden Alter, wie alle seine Bücher.
Tja, so empfindet jeder anders. Ich habe den Steppenwolf in der Schule gelesen und vor einiger Zeit wieder einmal. Ich habe ihn zweimal als"Windei" empfunden, tendiere daher dazu ihn eher in der"Jugend" zu lesen (was immer das auch sei). Anders ging es mir dem Glasperlenspiel (dieses Alterswerk erinnert mich sogar ein bißchen an Stifter. *g*), man kann es nur auf die"eine" Art lesen. Wer es mag könnte auch den"Nachsommer" von Stifter oder die"Niemandsbucht" von Handke mögen. Alles Werke mit einer gewissen Endgültigkeit.
>Lese die richtige von ihm, im richtigen Alter, dann wirst du schwer berührt. Liest du sie zur falschen Zeit, dann kommen sie wie Schreibkitsch daher.
Hmmm, lese gerade seine"Wanderung" und es"paßt". *g*
>Na gut, für diese Fähigkeit hat er zu recht den Nobelpreis für Literatur erhalten, im Gegensatz zu dem anderen deutschen..., hätte ich doch um mein letztes Haar auf dem Kopf, beinahe Schriftsteller geschrieben. Ich meine den Speisekartenartisten von der Waffen - SS. Den Namen kann ich mir einfach nicht merken.
Der mit dem"russisch-rückwärts-Schreiben"?
Gruß
Cujo
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prinz_eisenherz
24.09.2006, 20:18
@ Cujo
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Am Sonntag kann man die Politik beiseite lassen, wir klönen ein wenig.... |
-->Hallo Cujo,
eigentlich ist es grundverkehrt, was ich jetzt hier schreibe, eigentlich, denn den Eindruck, den jeder auf seine Art von einem Kunstwerk hat, da darf man nicht herumerklären wollen.
## Ich habe den Steppenwolf in der Schule gelesen und vor einiger Zeit wieder einmal ##
In der Schule lesen und dazu auch noch so jung ist falsch. Die meisten in dem Alter werden von dem Titel in die falsche Richtung gelenkt. Da ich erst gezwungen, dann mit Neugierde, und zum Schluss wie in einer anderen Welt, den Hermann Hesse als Abschlusswerk in der Schule aufgebrummt bekommen hatte, musste ich mich zwangsläufig mit seinem Leben befassen. Zu den abgedrehtesten Zeiten hatte ich mir eingebildet jede Minute seines Lebens zu kennen. Ist natürlich Blödsinn.
Aber zum Steppenwolf, wenn du selbst ein sehr gefühlesbetonter Mensch wärest, dazu mit einem scharfen, intuitiven Verstand und den Blick für das ungereimte politische Getriebe um dich herum (die zwanziger Jahre), einer wärest, der immer hofft, das am Ende doch das Gute, der Frieden und die Wahrheit siegen wird, ganz fest daran glaubst, und eines Tages feststellst, so ab Ende zwanzig bei den meisten von uns, das alle dich dafür auslachen, dich nicht ernst nehmen, dann würde es dir vielleicht so gehen wie dem Hermann Hesse.
Irgendwann in der Zeit war der tatsächlich soweit, mit seinem Leben endgültig Schluss zu machen. Ein ungewöhnlicher Ausnahmezustand bei einem Menschen. Die einen springen aus dem Fenster, die anderen werden Politiker, die nächsten vergraben sich in die Arbeit, die Schlauen heiraten , man versucht zu fliehen und olle Hesse war sein eigener Psychiater und hat mit dem Steppenwolf sich seinen Zustand von der Seele geschrieben.
Die Blumenkindergeneration, als der Hesse in den USA seine Widergeburt feierte, die hat doch nur der wilde Schluss am Ende des Buches interessiert, seine Wahnbeschreibungen bei der Einnahme welcher Rauschgifte auch immer, wahrscheinlich war es Opium.
schönen Abend
eisenherz
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nereus
24.09.2006, 20:28
@ Ghandi
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Re:... Eintritt kostet den Verstand - ja, da ist wohl etwas dran |
-->Hallo Ghandi!
Auf diesen „Beweis“ habe ich schon länger gewartet.
Nun ist er endlich da.
Es ergeben sich beim Lesen der Rede und den Umständen ihrer Sicherstellung einige Fragen.
Warum wurde eine vermeintliche Geheimrede auf Schallplatte aufgenommen?
Himmler sagt ja angeblich selbst, daß über den Inhalt in der Ã-ffentlichkeit nicht geredet werden soll.
Was ist mit dem 30.6. gemeint?
Die Erschiessungen von SA-Führern im Jahr 1934 wegen des angeblichen Röhm-Putsches?
Die Rede beginnt mit:
„Ich will auch ein ganz schweres Kapitel hier vor Ihnen in aller Offenheit nennen. Es soll zwischen uns ausgesprochen sein, und trotzdem werden wir nicht in der Ã-ffentlichkeit darüber reden.
Genau so wenig, wie wir am 30. Juni gezögert haben, die befohlene Pflicht zu tun und Kameraden, die sich verfehlt hatten, an die Wand zu stellen und zu erschießen.
Wie wir darüber niemals gesprochen haben und sprechen werden....
Ich meine die"Judenevakuierung": die Ausrottung des jüdischen Volkes.
Das klingt reichlich mysteriös.
Wenn die oben genannten Röhm-Erschießungen gemeint gewesen sind, was soll dann die Geheimniskrämerei um diesen Vorfall?
Hitler berief sich damals auf Staatsnotstand und ließ sich nachträglich vom Reichstag seine Handhabe legitimieren.
Da wurde überhaupt nichts geheimgehalten.
Was soll also das nicht geheimgehaltene Beispiel vom 30.6.1934 für die Geheimhaltung einer anderen Aktion aussagen?
Außerdem wirkt das irgendwie zusammenhanglos.
Wenn doch die Einsatzgruppen zuvor angeblich hunderttausende jüdische Bolschewisten massakriert haben sollen, was den SS-Leuten ja wohl bekannt gewesen sein dürfte, ergibt der Bezug auf den Röhm-Putsch, der immerhin 9 Jahre zurücklag, und deutlich weniger Opfer forderte, nur sehr wenig Sinn.
Dann hätte ich gerne gewußt, was an der Stelle der Pünktchen gestanden hat.
Ist das bekannt?
Und wenn angeblich seit 1941/42 alle wichtigen Vernichtungslager ihr schreckliches Werk vollbrachten, dann wird der Bezug auf den 30.6 noch viel alberner.
Es gehört zu den Dingen, die man leicht ausspricht."Das jüdische Volk wird ausgerottet", sagt Ihnen jeder Parteigenosse,"ganz klar, steht in unserem Programm drin, Ausschaltung der Juden, Ausrottung - machen wir, pah! - Kleinigkeit!“
In welchem Parteiprogramm stand denn etwas von der Ausrottung (Vernichtung) der Juden?
Einerseits entsprach die Judenvernichtung höchster Geheimhaltung und dann schreibt man es klipp und klar in das Programm der NSDAP?
Das ist doch nun kompletter Nonsense.
Und dann kommen sie alle an, die braven 80 Millionen Deutschen, und jeder hat seinen anständigen Juden. Sagt: alle anderen sind Schweine, und hier ist ein prima Jude.
Und zugesehen, es durchgestanden hat keiner. Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Und dies durchgehalten zu haben, und dabei -- abgesehen von menschlichen Ausnahmeschwächen -- anständig geblieben zu sein, hat uns hart gemacht und ist ein niemals genanntes und niemals zu nennendes Ruhmesblatt unserer Geschichte.
Und wieder wirkt die Rede sehr verschlungen.
Zunächst weist er auf die braven Deutschen mit ihrem Vorzeigejuden hin.
Plötzlich erwähnt er 100 bis 1000 Leichen, bei denen man trotzdem anständig geblieben sei.
Was meint Himmler denn hier für Opfer?
Waren das ermordete Deutsche, für die sofortige Rache nicht genommen wurde?
Ist das der Anstand, den er meint.
Oder meint er 1000 tote Juden?
Aber was soll dann der Hinweis auf die Anständigkeit?
Dann hätte er von furchtbarer Pflichterfüllung reden müssen, die unumgänglich sei und nicht von Anständigkeit und einem Ruhmesblatt.
Völlig bescheuert waren die SS-Offiziere ja nun auch nicht.
Also, die Rede hat schon im ersten Abschnitt mächtige Macken und es riecht einmal mehr nach Fälschung.
Das kennen wir ja schon bei IMT-Beweisen, gell?
Die akustische Qualität der Aufnahme ist unterirdisch und erinnert an vergessene Videos von Al-Kaida.
mfG
nereus
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Cujo
25.09.2006, 16:06
@ prinz_eisenherz
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Re: Am Sonntag kann man die Politik beiseite lassen, wir klönen ein wenig.... |
-->Moin Prinz Eisenherz,
>Hallo Cujo,
>eigentlich ist es grundverkehrt, was ich jetzt hier schreibe, eigentlich, denn den Eindruck, den jeder auf seine Art von einem Kunstwerk hat, da darf man nicht herumerklären wollen.
Vielleicht sollte man einen Beipackzettel beilegen: Zu Risiken und Nebenwirkungen....
>## Ich habe den Steppenwolf in der Schule gelesen und vor einiger Zeit wieder einmal ##
>In der Schule lesen und dazu auch noch so jung ist falsch. Die meisten in dem Alter werden von dem Titel in die falsche Richtung gelenkt. Da ich erst gezwungen, dann mit Neugierde, und zum Schluss wie in einer anderen Welt, den Hermann Hesse als Abschlusswerk in der Schule aufgebrummt bekommen hatte, musste ich mich zwangsläufig mit seinem Leben befassen. Zu den abgedrehtesten Zeiten hatte ich mir eingebildet jede Minute seines Lebens zu kennen. Ist natürlich Blödsinn.
Den eigenen Weg, den muss man schon selber finden, ob dann die Sicht der Dinge richtig sind, bleibt die Frage. Den Steppenwolf kann man unterschiedlich lesen, genauso wie einen Musil. Einen Harry Mulisch oder den Waffen-SS-Vogel nur auf eine einzige. So ist das eben mit"großer" und weniger großer Literatur. Peter Handke-Sprache kann"weiblich" gelesen werden, Jelinek als männlich empfunden werden.
>Aber zum Steppenwolf, wenn du selbst ein sehr gefühlesbetonter Mensch wärest, dazu mit einem scharfen, intuitiven Verstand und den Blick für das ungereimte politische Getriebe um dich herum (die zwanziger Jahre), einer wärest, der immer hofft, das am Ende doch das Gute, der Frieden und die Wahrheit siegen wird, ganz fest daran glaubst, und eines Tages feststellst, so ab Ende zwanzig bei den meisten von uns, das alle dich dafür auslachen, dich nicht ernst nehmen, dann würde es dir vielleicht so gehen wie dem Hermann Hesse.
Das könnte man dann"Melancholie der Ankunft" nennen...zumindest ein längerer Aufenthalt...
>Irgendwann in der Zeit war der tatsächlich soweit, mit seinem Leben endgültig Schluss zu machen. Ein ungewöhnlicher Ausnahmezustand bei einem Menschen.
Ich glaube ich weiß, auf welches Hesse-Zitat Du hier anspielst.
Die einen springen aus dem Fenster, die anderen werden Politiker, die nächsten vergraben sich in die Arbeit, die Schlauen heiraten<img
...und die anderen werden indifferent.
src=http://www.elliott-waves.com/forum/smile/zwinker.gif alt=zwinker>, man versucht zu fliehen und olle Hesse war sein eigener Psychiater und hat mit dem Steppenwolf sich seinen Zustand von der Seele geschrieben.
>Die Blumenkindergeneration, als der Hesse in den USA seine Widergeburt feierte, die hat doch nur der wilde Schluss am Ende des Buches interessiert, seine Wahnbeschreibungen bei der Einnahme welcher Rauschgifte auch immer, wahrscheinlich war es Opium.
>schönen Abend
>eisenherz
Gruß
Cujo
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dottore
13.03.2007, 19:05
@ nereus
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Re:... Eintritt kostet den Verstand - ja, da ist wohl etwas dran |
-->>Es ergeben sich beim Lesen der Rede und den Umständen ihrer Sicherstellung einige Fragen.
>Warum wurde eine vermeintliche Geheimrede auf Schallplatte aufgenommen?
Hinter der Bühne auf Wachsmatrize.
>Himmler sagt ja angeblich selbst, daß über den Inhalt in der Ã-ffentlichkeit nicht geredet werden soll.
>Was ist mit dem 30.6. gemeint?
Röhm-Putsch mit den bekannten Erschießungen.
>Die Erschiessungen von SA-Führern im Jahr 1934 wegen des angeblichen Röhm-Putsches?
>Die Rede beginnt mit:
> „Ich will auch ein ganz schweres Kapitel hier vor Ihnen in aller Offenheit nennen. Es soll zwischen uns ausgesprochen sein, und trotzdem werden wir nicht in der Ã-ffentlichkeit darüber reden.
>Genau so wenig, wie wir am 30. Juni gezögert haben, die befohlene Pflicht zu tun und Kameraden, die sich verfehlt hatten, an die Wand zu stellen und zu erschießen.
>Wie wir darüber niemals gesprochen haben und sprechen werden....
>Ich meine die"Judenevakuierung": die Ausrottung des jüdischen Volkes.
>Das klingt reichlich mysteriös.
>Wenn die oben genannten Röhm-Erschießungen gemeint gewesen sind, was soll dann die Geheimniskrämerei um diesen Vorfall?
>Hitler berief sich damals auf Staatsnotstand und ließ sich nachträglich vom Reichstag seine Handhabe legitimieren.
Staatsnotstand hatte Carl Schmitt in die Diskussion gebracht.
>Da wurde überhaupt nichts geheimgehalten.
>Was soll also das nicht geheimgehaltene Beispiel vom 30.6.1934 für die Geheimhaltung einer anderen Aktion aussagen?
>Außerdem wirkt das irgendwie zusammenhanglos.
>Wenn doch die Einsatzgruppen zuvor angeblich hunderttausende jüdische Bolschewisten massakriert haben sollen, was den SS-Leuten ja wohl bekannt gewesen sein dürfte, ergibt der Bezug auf den Röhm-Putsch, der immerhin 9 Jahre zurücklag, und deutlich weniger Opfer forderte, nur sehr wenig Sinn.
>Dann hätte ich gerne gewußt, was an der Stelle der Pünktchen gestanden hat.
>Ist das bekannt?
Passage:
"Die Judenevakuierung
Ich will hier vor Ihnen in aller Offenheit, auch ein ganz schweres Kapitel erwähnen. Unter uns soll es einmal ganz offen ausgesprochen sein, und trotzdem werden wir in der Ã-ffentlichkeit nie darüber reden. Genau so wenig, wie wir am 30. Juni 1934 gezögert haben, die befohlene Pflicht zu tun und Kameraden, die sich verfehlt hatten, an die Wand zu stellen und zu erschießen, genau so wenig haben wir darüber jemals gesprochen und werden je darüber sprechen. Es war eine, Gottseidank in uns wohnende Selbstverständlichkeit des Taktes, dass wir uns untereinander nie darüber unterhalten haben, nie darüber sprachen. Es hat jeden geschaudert und doch war sich jeder klar darüber, dass er es das nächste Mal wieder tun würde, wenn es befohlen wird und wenn es notwendig ist."
>Und wenn angeblich seit 1941/42 alle wichtigen Vernichtungslager ihr schreckliches Werk vollbrachten, dann wird der Bezug auf den 30.6 noch viel alberner.
> Es gehört zu den Dingen, die man leicht ausspricht."Das jüdische Volk wird ausgerottet", sagt Ihnen jeder Parteigenosse,"ganz klar, steht in unserem Programm drin, Ausschaltung der Juden, Ausrottung - machen wir, pah! - Kleinigkeit!“
>In welchem Parteiprogramm stand denn etwas von der Ausrottung (Vernichtung) der Juden?
>Einerseits entsprach die Judenvernichtung höchster Geheimhaltung und dann schreibt man es klipp und klar in das Programm der NSDAP?
Stand da nicht drin, sondern das bereits Zitierte.
>Das ist doch nun kompletter Nonsense.
> Und dann kommen sie alle an, die braven 80 Millionen Deutschen, und jeder hat seinen anständigen Juden. Sagt: alle anderen sind Schweine, und hier ist ein prima Jude.
>Und zugesehen, es durchgestanden hat keiner. Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Und dies durchgehalten zu haben, und dabei -- abgesehen von menschlichen Ausnahmeschwächen -- anständig geblieben zu sein, hat uns hart gemacht und ist ein niemals genanntes und niemals zu nennendes Ruhmesblatt unserer Geschichte.
>Und wieder wirkt die Rede sehr verschlungen.
Himmler hat selbst bei Erschießungen zugeschaut, einmal soll er dabei sich erbrochen haben.
>Zunächst weist er auf die braven Deutschen mit ihrem Vorzeigejuden hin.
>Plötzlich erwähnt er 100 bis 1000 Leichen, bei denen man trotzdem anständig geblieben sei.
>Was meint Himmler denn hier für Opfer?
Lt. Tagebuch offensichtlich Juden.
>Waren das ermordete Deutsche, für die sofortige Rache nicht genommen wurde?
>Ist das der Anstand, den er meint.
>Oder meint er 1000 tote Juden?
>Aber was soll dann der Hinweis auf die Anständigkeit?
Anstand = Pflichtgefühl. Also sich vor den Erschießungen nicht gedrückt zu haben.
>Dann hätte er von furchtbarer Pflichterfüllung reden müssen, die unumgänglich sei und nicht von Anständigkeit und einem Ruhmesblatt.
>Völlig bescheuert waren die SS-Offiziere ja nun auch nicht.
Hörte sich vielleicht besser an.
>Also, die Rede hat schon im ersten Abschnitt mächtige Macken und es riecht einmal mehr nach Fälschung.
Der Hellste war Himmler nicht (gelernter Landwirt und Geflügelzüchter).
>Das kennen wir ja schon bei IMT-Beweisen, gell?
>Die akustische Qualität der Aufnahme ist unterirdisch und erinnert an vergessene Videos von Al-Kaida.
Die Akustik hat halt im Laufe der Jahre gelitten, vielleicht auch oft abgespielt.
>mfG
>nereus
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rocca
13.03.2007, 20:34
@ dottore
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"There is no business like Shoa business" (o.Text) |
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