uluwatu
29.09.2006, 08:49 |
Das Vorgehen von Siemens ist menschenverachtend! Thread gesperrt |
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BenQ-Mitarbeiter wollen Schadenersatz von Siemens - Presse
HAMBURG (Dow Jones)--Die von einer Insolvenz bedrohten Mitarbeiter des
Handyherstellers BenQ Mobile in Deutschland erwägen, mit Hilfe des Betriebsrates
gegen die ehemalige Mutter Siemens AG Schadenersatzansprüche geltend zu machen.
Ein Betriebsrat von BenQ Mobile sagte der"Hannoverschen Allgemeinen Zeitung"
(Freitagausgabe) laut Vorabbericht, jeder der rund 3.000 Beschäftigten bekomme
am Freitag ein an die Siemens-Zentrale adressiertes Schreiben in die Hand, mit
dem er seine individualrechtlichen Ansprüche geltend machen könne. Siemens hatte
seine Handysparte vor mehr als einem Jahr an BenQ verkauft. Ein Sprecher von
Siemens war am Freitagmorgen kurzfristig nicht erreichbar.
Die Mitarbeiter seien beim Verkauf der Handysparte an BenQ von der Siemens
AG arglistig getäuscht worden, sagte der Betriebsrat."Von vornherein waren
beide Verhandlungspartner auf die Entsorgung der deutschen Mitarbeiter aus,
anstatt sich um die Sanierung des Unternehmens zu kümmern", zitierte das Blatt
aus dem Schreiben des Betriebsrates an Siemens. Das belege die Aufsplittung der
Siemens-Handysparte in eine Management GmbH, in der die Abfindungen der BenQ-
Mobile-Manager gesichert seien, in eine Asset GmbH, in der man die
Vermögenswerte der Siemens Handysparte wie Know-how gebündelt habe und in die
von der Insolvenz bedrohte BenQ Mobile GmbH & Co OHG, in der ausschließlich die
zirka 3.400 deutschen Mitarbeiter zusammengefasst worden seien.
Das Kapital der BenQ Mobile habe 25.000 EUR betragen - zu wenig, um die
Gehälter der deutschen Angestellten für einen Tag zu sichern, kritisierte der
Betriebsrat. Beim Insolvenzverwalter sei nichts zu holen. Dagegen habe BenQ Know-
how im Wert von knapp 1 Mrd EUR aus Deutschland abgezogen. Nach Ansicht des
Betriebsrats liege ein"vorsätzlicher gesellschaftsrechtlicher
Gestaltungsmissbrauch" vor: Die Arbeitnehmer seien vom Kapital getrennt worden,
damit sich die Arbeitgeber der arbeitsrechtlichen Verpflichtungen und
Insolvenzforderungen entledigen könnten. Der Betriebsrat hoffe, dass sich
Siemens zu einer Gesamtlösung, etwa der Gründung einer
Beschäftigungsgesellschaft, bereitfinde, statt sich mit 3.000 Einzelforderungen
auseinanderzusetzen.
DJG/ddp.djn/ssu/jhe
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Burning_Heart
29.09.2006, 11:35
@ uluwatu
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Uralte Methode |
-->So umgeht man Kündigungsschutz und Streiks durch Gehälterkürzungen.
Wird seit jahrhunderten so gemacht.
Erst alle feuern und anschliessend mit 30% weniger Lohn oder per Fremdfirma wieder einstellen.
Oder eben teilweise Insolvenz anmelden um Arbeiter komplett los zu werden.
Finde ich auch nicht wirklich schlimm, denn so funktioniert die Wirtschaft.
Die Arbeiter sind für die Firmen da und nicht die Firmen für die Arbeiter.
Das kann man für unmenschlich halten und viele mit laufenden Krediten ohne neue Jobaussichten werden vor die Hunde gehen, aber wer mit so hohem Risiko spekuliert muss sich auch der möglichen Folgen bewusst sein.
Wer durch Jobverlust in Existenznot gerät, der ist alleine daran Schuld.
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SchlauFuchs
29.09.2006, 11:58
@ Burning_Heart
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Re: Uralte Methode |
-->>So umgeht man Kündigungsschutz und Streiks durch Gehälterkürzungen.
>Wird seit jahrhunderten so gemacht.
>Erst alle feuern und anschliessend mit 30% weniger Lohn oder per Fremdfirma wieder einstellen.
>Oder eben teilweise Insolvenz anmelden um Arbeiter komplett los zu werden.
>Finde ich auch nicht wirklich schlimm, denn so funktioniert die Wirtschaft.
>Die Arbeiter sind für die Firmen da und nicht die Firmen für die Arbeiter.
>Das kann man für unmenschlich halten und viele mit laufenden Krediten ohne neue Jobaussichten werden vor die Hunde gehen, aber wer mit so hohem Risiko spekuliert muss sich auch der möglichen Folgen bewusst sein.
>Wer durch Jobverlust in Existenznot gerät, der ist alleine daran Schuld.
Klingt zwar hart, aber gerecht. Das Leben ist nunmal nicht fair. Wer sich selbst freiwillig von jemanden abhängig macht, der darf nicht meckern, wenn der ihn fallen läßt. Jeder ist seines Glückes Schmied, und die Beschäftigung als Angestellter oder Arbeiter dient nur dazu, das Lebensrisiko zu minimieren. Mit dem Ergebnis daß die meisten Früchte der eigenen Arbeit jemand anderes erntet. Und daß man abhängig wird von den Entscheidungen anderer.
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klingonenjoerg
29.09.2006, 16:07
@ uluwatu
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Re: Das Vorgehen von Siemens ist menschenverachtend! |
-->>Dieser ganze Transaktionssalat Siemens-BenQ hatte wohl primaer damit zu tun dass Siemens in der ICN Sparte mindestens 100 Kuendigungsschutzklagen verloren hatte aufgrund unseres genial-komplizierten deutschen Kuendigungsschutzes. Da wurde man auf seiten des Managements erfinderisch und verkaufte das Risiko an BenQ (und musste ja auch noch hunderte von Millionen dazugeben).
Die Alternative ist klar: wir koennen auch alle zwnagsweise die naechsten 50 Jahre Siemens-Trabbi-Handies wie in der DDR benutzen, dann kann man diese Kuendigungen sicher vermeiden. Die Mehrheit der deutschen wuenscht sich sowas bestimmt und wird es auch bald bekommen, oder?
Joerg
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Kasi
30.09.2006, 19:20
@ Burning_Heart
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Re: Uralte Methode |
-->>Die Arbeiter sind für die Firmen da und nicht die Firmen für die Arbeiter.
und kannst du mir dann mal erklären, warum die Firma trotzdem für das Management da ist:
" Das belege die Aufsplittung derSiemens-Handysparte in eine Management GmbH, in der die Abfindungen der BenQ-
Mobile-Manager gesichert seien, in eine Asset GmbH, in der man die
Vermögenswerte der Siemens Handysparte wie Know-how gebündelt habe und in die
von der Insolvenz bedrohte BenQ Mobile GmbH & Co OHG, in der ausschließlich die
zirka 3.400 deutschen Mitarbeiter zusammengefasst worden seien."
Diese kleinen Sauereien sind es, weshalb niemand mehr diesen Eigenverantwortungs-Müll hören kann. Desweiteren muß man sich mit der einförmigen Logik nicht wundern, wenn die Qualität der Arbeit runtergeht. Das kann man allenthalben sehen, wo billig-billig oder mit Druck und Überstunden gearbeitet wird, nur damit irgendwelche Wichser die Rendite einstreichen. Und wie kurzsichtig diese ganze ignorante Denke ist kommt noch obendrauf und wird spätestens dann klar, wenn Millionen in Ã-ffentlichkeitsarbeit und Imagewerbung gesteckt werden, da man sein Image versaut hat. Und wie bei Siemens gerade im Management die Kohle versiebt wird und Mist gebaut wird ist ja auch nix neues.
Obendrauf kommt noch das Problem, daß Siemens meines Wissens nach Subventionsempfänger ist und somit durchaus auch eine Verantwortung für die Gesellschaft trägt.
Kasi
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